Wegen Beratung / Probleme und eventuell Kreditvergaben besser bei einer filiallbank bleiben

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
Die Wartung findet im Laufe der ersten Tageshälfte statt. Wir bemühen uns, die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten.
  • Mir wurde gesagt,

    Das ratsam wäre bei einer Filialbank (sparkasse) zu bleiben um bei Probleme mit der Bank, ein persönlicher Ansprechpartner in der nähe sinnvoll wäre. Oder wenn mann ein Kredit bräuchte, wäre man bei einer Filialbank besser aufgehoben

    Die Direktbanken würde man bei Probleme nicht erreichen und ich soll akzeptieren, das die Kontogebühren bei der Sparkasse 5,90€ / Monat wäre. Die Direktbank würde sie mir in irgendeiner anderen Form in Rechnung stellen.

    Als beweise nennt die Perdonen, das die Mehrheit der deutschen so denken würde und aus diesem Grund die sparkasse und Volksbanken so groß und weit verbreitet sind.

    Stimmt das ?

    Mfg

  • Zur hilfreichsten Antwort springen
  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Was die Kredite angeht, fehlt mir die Erfahrung. Was Ansprechpartner angeht allerdings nicht. Du kannst auch mit deinem Briefträger über Finanzen sprechen und wirst vielleicht sogar einen guten Tipp kriegen. Aber der Banker optimiert definitiv eine andere Zielfunktion. Er wird Dir nie einen breit gestreuten, gebührenarmen ETF empfehlen, sondern MUSS das verkaufen, was die Bank ins Regal stellt. ER IST KEIN BERATER, SONDERN EIN VERKÄUFER.

  • Dazu passend mein Weggang von der Volksbank, also die Schließung meines Girokontos, das ich seit meiner Kindheit / Jugend hatte.


    Als ich die Schließung beantragt hatte, wurde ich gebeten, der Bank doch nochmal eine Chance zu geben und mir wurde ein Beratungsgespräch vorgeschlagen. Ich dachte: "Ok, das kannst dir ja mal anhören", wissend, dass sie bei mir keine Chance haben werden.


    Das Beratungsgespräch war der Knaller, das kannst dir nicht vorstellen. Die Dame hat mich die ganze Zeit angeflirtet. Unfassbar unprofessionell! Hab aber mitgespielt.

    Dann dieses ständige verkäufertypische "ich mache das auch so". Ist mir egal, wie du deine Finanzen regelst, mein Fall ist doch ganz anders!

    Dann die "Berechnung", welcher Fond für mich denn der richtige sei. Ihr wisst schon, da wird u.a. die Risikofreudigkeit abgefragt usw. Dann am Schluss zeigte sie mir diese logischerweise nach oben führende Kursentwicklung, begleitet mit den Worten "Das sieht doch toll aus, oder?" Kein Wort der Erläuterung, dass das nur Prognosen sind, dass das nicht garantiert werden kann usw.


    Bis dahin stellte ich mich dumm und hab eben viel basales nachgefragt. Gerade an dem Punkt, als sie fertig war, mir den Fond schmackhaft zu machen (der übrigens nur in Europa investiert), fragte ich: "Das, was Sie mir da gezeigt haben, sind ja aktive Fonds. Ich habe gehört, dass es auch passive Fonds gibt. Was ist denn da der Unterschied und wären die eventuell sogar noch besser für mich geeignet?".

    Ihr Gesicht fiel merklich zusammen und sie sagte nur "Über passive Fonds darf ich nicht beraten, da müsste ich einen Kollegen hinzunehmen."


    Ich sagte nur "Nein, danke, so wichtig ist es mir dann doch nicht."


    Bin also höflich geblieben und hab meine Enttäuschung nicht nach außen getragen.


    Sie darf nichts über ETFs sagen, nicht einmal, was das überhaupt ist (war ja meine erste Frage). Das war für mich der endgültige Beweis, dass dieses Gespräch mit einer Beratung null Komma nichts zu tun hatte.

  • Hallo,


    aus meiner Sicht ist der Wunsch nach einem Ansprechpartner nachvollziehbar. Allerdings wird er durch die meisten Menschen überschätzt. Das letzte Mal als ich einen persönlichen Kontakt in Anspruch genommen hatte, ist jetzt schon ein Jahrzehnt her.


    Damals ging es übrigens um einen Kredit. Dieser konnte mir nicht gewährt werden, da der Mensch nicht mehr eingreift, sondern Systeme ihre Parameter durchgehen. Da kann Deine Idee zwar gut sein und auch Dein persönlicher Ansprechpartner überzeugt, Kredit bekommst Du trotzdem nicht.

  • Ich muss eventuell ergänzen, das ich schon ein haus mit mieteinamen und -kosten besitze und die probleme mit den fonds bei den banken weiss, das war auch nicht meine frage.

    Ich versuche meine frage etwas präziser zu stellen:


    Ist es Sinnvoll, vor ort ein Ansprechpartner zu haben für bestimmte fälle, wie ein kredit / darleh zum haus zu bekommen ?

    Bei den Direktbanken bist du, bei (technische)Probleme allein gelassen, weil duch niemanden erreichen würde

    Oder du wirst bei den Direktbanken, falsch beraten

    Die direktbanken verrechnen, mir die kontogebühr irgendwo anders, die würde darauf nicht verzichten.

    Stimmt das alles ?


    Ich soll mich über die kontogebühr ärgrn, aber für die sicherheit diese akzeptiere und die sparkasse / volksbanken sind nicht ohne grund so gross geworden, wegen ihrer nähe vor ort.

    Weil die meisten so denken würde.

    Hallo,


    aus meiner Sicht ist der Wunsch nach einem Ansprechpartner nachvollziehbar. Allerdings wird er durch die meisten Menschen überschätzt. Das letzte Mal als ich einen persönlichen Kontakt in Anspruch genommen hatte, ist jetzt schon ein Jahrzehnt her.


    Damals ging es übrigens um einen Kredit. Dieser konnte mir nicht gewährt werden, da der Mensch nicht mehr eingreift, sondern Systeme ihre Parameter durchgehen. Da kann Deine Idee zwar gut sein und auch Dein persönlicher Ansprechpartner überzeugt, Kredit bekommst Du trotzdem nicht.

  • Ich bin mir nicht sicher ob die Filialmitarbeiter einer lokalen Bank wirklich die Anforderung eines Ansprechpartners erfüllen. Meine Erfahrung ist eher, dass diese dann auch intern nachfragen müssen. Umgekehrt schreibe ich meiner Direktbank eine Nachricht im gesicherten Bereich und bekomme schnell eine Antwort .


    Auch für Immobilienfinanzierung gibt es Spezialisten, auch da kann mMn nicht der Allround-Ansprechpartner helfen.

  • Einfache Lösung des Problems: Man kann auch einen Kredit woanders haben als sein Girokonto.

    Daher als Beispiel Girokonto bei einer Direktbank wie der ING, Immobilienfinanzierung bei der Sparkasse/LBS.

  • In meinem Leben habe ich schon etliche Kredite hinter mich gebracht. Das mit dem Ansprechpartner würde ich nicht überbewerten. Viel wichtiger ist die Struktur Deiner Bank und wo die Dich einsortieren. Bei mir ging es vor etlichen Jahren mal um die Finanzierung eines Mehrfamilienhauses. Trotz extrem günstigen Kaufpreises und einer hohen Eigenkapitalquote hat meine private Bank vor Ort das nicht finanziert. Zum Schluss kam raus, dass die Mehrfamilienhäuser gar nicht haben wollten. In der Filiale der Bank wurde mein Gehaltskonto geführt. Per Zufall hatte ich ein Gespräch mit einem Betreuer der gleichen Bank (nur andere Filiale) der mein Geschäftskonto betreut. Da dort mein Einkommen bereits bekannt war, hatte ich innerhalb von 24 h eine Kreditzusage.


    Für Kredite, die einen von Banken standardisierten Wert haben (Immobilien, Autos bei Autofinanzierern usw.) würde ich mir da keinen Kopf machen. Im Gewerbebereich ist es schon eher sinnvoll, dass die Bank einen durch lange Geschäftsbeziehung kennt. Die Menschen selbst sind da m.E. eher sekundär.


    Bist Du eine Weile dabei, sieht man Dich (wenn die Bank nicht selbst kurz vor der Pleite steht) vielleicht auch eher als Ertragschance denn als Ausfallrisiko. Die eigenen finanziellen Eckwerte sind natürlich oberwichtig.

  • In der Pauschalität, Nein!

    Als was arbeitet eigentlich die Person, die dir diesen Quatsch erzählt?

    Rentner, er war selbständig und Beamter der Bahn (Logistik).

    Erst ist 83 Jahre alt und weißt alles besser (es ist mein Vater)

  • Com

    Für meinen Teil bin ich nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter mit zudem ein bißchen eigenen Erfahrungen in der Praxis. Kunde von Banken bin ich seit > 50 Jahren.


    Mir wurde gesagt,

    Das ratsam wäre bei einer Filialbank (sparkasse) zu bleiben

    Vorab und ganz generell:


    Kunde bei nur einer Bank zu sein (die Empfehlung könnte man so lesen bzw. deuten) halte ich generell für einen schlechten Rat. Für meinen Teil bin ich - beim Thema private Finanzen - ein großer Anhänger der Diversifikation (sprich Streuung; Motto: "Wer Risiken scheut, der streut"). Das gilt auch für Bankverbindungen. Zwei (oder drei) sollten es daher nach meinem Dafürhalten mindestens sein (bei mir sind es deutlich mehr). Auch würde ich - selbst als Durchschnittskunde - beispielsweise stets ein Schließfach bei einer anderen Bank unterhalten, als bei der sozusagen kontoführenden Bank.


    Banking ist zwar ein typisches Face-to-Face-Business sprich es kommt auf Dein jeweiliges Gegenüber in der Bank an (der oder die in einer kleinen Sparlassen-Filiale in der Provinz kann sehr gut und engagiert sein - der oder die in eine Hauptstelle der gleichen Bankengruppe in einer Großstadt kann medioker bis mau in der "Beratung" sein - und umgekehrt).


    Last but not least: Das Bankgeschäft hat sich - nach meinen Erfahrungen und Beobachtungen - über das vergangene halbe Jahrhundert signifikant verändert. In den 70er und 80er Jahren konnte man - jedenfalls teilweise bis überwiegend - noch auf "Berater" treffen (im Sinne eines "Best Advice für the Client"). Dies begann sich Ende der 80er/Anfang der 90er sukzessive zu ändern in die Richtung (Erfüllung der Verkaufsvorgaben der Bank und Optimierung der generierten Margen für die Bank). Der Bank-"Berater" mutierte zunehmend zum Bank-"Produkteverkäufer". Daran hat sich bis heute nichts mehr geändert. Eher ist es noch ausgeprägter (sprich schlimmer) geworden.


    Bezeichnend dafür: Irgendwann verließen gestandene aber auch junge Banker, die das "Spiel" nicht schätzten (und dieses Spiel jedenfalls nicht mitmachen wollen) ihr Bank und gründeten sogenannte "bankenunabhängige" Vermögensverwaltungen. Heute dürfte es Hunderte solcher bankenunabhängigen Vermögensverwaltungen allein in Deutschland davon geben. Und für die Kunden und Menschen mit etwas mehr oder viel Geld wurden zunehmend sog. "Family-Offices" gegründet, die natürlich auch bankenunabhängig beraten.


    Symptomatisch dafür auch mein eigener Fall: Meine erste Bankverbindung stammt aus den 70ern. Über die viele Jahre und Jahrzehnte hatte ich niemals eine schlechte Erfahrung mit Banken gemacht (beispielsweise hatte mir schon als 20 Jähriger - als damals noch Student aber schon Geld Verdienender - eine Bank ein Darlehen ausgereicht, damit ich ein Haus (zur Eigennutzung) kaufen konnte). Als ich aber gegen Ende der 90er erstmals eine sehr wesentliche und fundamentale Finanz-Frage hatte - mußte ich (erschrocken) feststellen, daß die Gegenüber in den Banken über das Thema entweder (noch) weniger wußten als ich selbst oder zwar (vielleicht) mehr wußten, aber mit mir darüber nicht sprachen. Was im Ergebnis auf das Gleiche rauskommt (man stelle sich einen Arzt, Anwalt, Steuerberater usw. vor, der sich so verhält ...).


    Damals hatte ich mich daher (notgedrungen) von meinen Banken getrennt (so weit man sich von Banken trennen kann; siehe unten) und diese danach nur noch als reine "Abwicklungsplattformen" gesehen und verwandt. Jedenfalls das Passivgeschäft (Einlagen, Anlagen) betreffend.


    Beim Aktivgeschäft (Kredite, Darlehen) sieht das denknotwendig anders aus.

    Ich muss eventuell ergänzen, das ich schon ein haus mit mieteinamen und -kosten besitze und die probleme mit den fonds bei den banken weiss, das war auch nicht meine frage.

    Ich versuche meine frage etwas präziser zu stellen:


    Ist es Sinnvoll, vor ort ein Ansprechpartner zu haben für bestimmte fälle, wie ein kredit / darleh zum haus zu bekommen ?

    In dem Bereich (Aktivgeschäft) sind Banken (leider) unerlässlich, jedenfalls wenn es um größere Summen geht.


    Dazu kommt, daß dieser Bereich (Immobilienfinanzierung) durch die sog. EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie (EU-WIKR; umgesetzt und implementiert in deutsches Recht im März 2016) - nachgebessert mit der Immobiliar-Kredtitwürdigkeitsprüfung-Leitlinienverordnung (ImmoKWPLV)) in 2017/18 - eine signifikante Veränderung erfahren hat. Eingedampft: Das Ganze ist für Bank und Kunde dadurch anspruchsvoller, komplizierter und deutlich bürokratischer geworden. Mit der Folge einer generell strengeren Prüfung und im Ergebnis mit einer oftmals restriktiveren Kreditvergabe. Noch schwieriger kann das dann für "Ältere" (schon ab 45 +, da das Darlehen in den Ruhestand hinein läuft), Senioren (60 oder 65 +), Selbständige generell, junge Familien mit nicht abgeschlossener Familienplanung usw. werden. Da die Banken hierbei unter "Kuratel" der BaFin stehen (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen), die stichprobenartig Prüfungen durchführt, halten sich die Banken an die Vorgaben der EU-WIKR (auch wenn sie diese teilweise selbst für unsinnig halten).


    Meine Erfahrung samt Conclusio: Es gibt eine Welt der Immobilienfinanzierung vor 2016 - und eine Welt danach. Was mir in der Praxis aber auch aufgefallen ist: Will eine Bank unbedingt das Geschäft machen und/oder einen Kunden halten, dann wird in dem komplexen Regelwerk der EU-WIKR zumindest intensiv nach dem passenden Stellschräubchen gesucht, um das Darlehen gemäß dem Kundenwunsch zu ermöglichen. Im dann ausgereizten Terrain des Erlaubten - bis zur Demarkationslinie an der bei einer Prüfung mit der Bafin manifester Stress drohen könnte.


    Zu unterscheiden sind dabei dann noch die Fallgruppen "Eigennutzer/Eigenheimer" versus "Fremdnutzung/Vermieter". Letztere werden nicht selten noch strenger auf den "Prüfstand" gestellt.


    Mit teilweise "erstaunlichen" Folgen. Eine Bekannte beispielsweise vermietet schon lange und ganz bewußt sehr günstig (aus Mietersicht) und kann sich das auch erlauben (zudem könnte sie alle Darlehen wertmäßig börsentäglich aus ihrem freien Vermögen glattstellen). Im Rahmen einer Umschuldung zweier Immobilien-Darlehen wurde sie von der betreffenden Bank dringend aufgefordert, im Rahmen des Erlaubten zeitnah die Mieten zu erhöhen, da sonst im Rahmen der von der EU-WIKR vorgegebenen "Kreditwürdigkeitsprüfung" und hierbei der "Kapitaldienstfähigkeit über die gesamte Darlehenslaufzeit" (Stichwort: Haushaltsrechnung) und dem Hintergrund eines "höheren, fiktiven kalkulatorischen Anschlußzinses" bei Ablauf der Zinsbindungsfrist eine Kreditvergabe "schwerlich bis kaum denkbar" sei ...


    Als Vermieter, der mit Darlehen arbeiten muß ("knappe Mittel") oder will (ohne den Kredithebel (Leverage-Effekt) samt steuerlicher Aspekte entfaltet das Vermieten in Deutschland eher wenig Sinn) ist das Ganze seit 2016 eher zu eine sehr anspruchsvollen Angelegenheit geworden. Für den Vermieter mit "knappen Mittel" ganz besonders (siehe oben).


    Für meinen Teil (habe noch einige Dutzend Immobiliendarlehen laufen) habe ich - nach längerer und intensiver Suche - (m)eine Lösung und zwei passenden Banken samt Ansprechpartner (Ansprechpartnerinnen in beiden Fällen) gefunden. Eine andere Variante kann es sein, nicht mehr als "Verbraucher" aufzutreten und zu handeln, denn nur auf diesen bezieht sich die EU-WIKR ("Verbraucher"-Darlehen). Wird eine andere juristische Form bzw. "Verpackung" gewählt (Stichworte: Handeln als bzw. als Vertreter/Bevollmächtigter einer GmbH oder Kapitalgesellschaft - beide können meines Wissens niemals als Verbraucher handeln) findet die EU-WIKR keine Anwendung.


    Kenne einige, die nach 2016 nur deshalb diesen Weg beschritten haben. Andere hatten schon vorher ohnehin eine vermögensverwaltende GmbH, eine ebensolche KG usw. gegründet.



    Dir weiter gute Gedanken und danach ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Ich muss eventuell ergänzen, dass ich schon ein Haus mit Mieteinahmen und -kosten besitze

    ... das wie finanziert ist und wie abgerechnet wird?


    Ein privates Girokonto ist anders zu bewerten als ein möglicherweise geschäftliches Girokonto und Mietkautionskonten.

    Ist es sinnvoll, vor Ort einen Ansprechpartner zu haben für bestimmte Fälle, wie einen Kredit zum Haus zu bekommen?

    Das kommt drauf an. Man verhandelt leichter von Angesicht zu Angesicht. Allerdings sieht man einem Finanzprodukteverkäufer nicht an der Nasenspitze an, ob er überhaupt Entscheidungsspielraum hat. Die meisten Angestellten in einer Bankfiliale haben ihn nicht, und da beschränkt sich die Verhandlung auf das Vorlesen der vorgegebenen Bedingungen. Das kann ich auch selber.

    Bei den Direktbanken bist du bei (technische)Probleme allein gelassen, weil [man] niemanden erreichen würde.


    Ich soll mich über die Kontogebühr ärgern, aber für die Sicherheit diese akzeptieren. Sparkassen / Volksbanken [sieen] nicht ohne Grund so groß geworden, wegen ihrer nähe vor Ort.

    Du schreibst recht verwirrend. Wenn ich Dich recht verstanden habe, bist Du in Deiner Sparkasse aufgelaufen und wolltest Dein Girokonto kündigen. Der Finanzfachverkäufer der Sparkasse hat Dich daraufhin bearbeitet und verunsichert, so daß Du Deine Kündigung zurückgezogen hast.


    Dieses hier ist das Forum der Finanzselbermacher. Die meisten Leute hier nehmen ihre Finanzen selbst in die Hand. Selbständigkeit heißt allerdings auch Verantwortung. Wenn Du Deine Finanzen selbst in die Hand nimmst, mußt Du Dich selbst kümmern. Ich lege Wert darauf, das zu tun, weil ich mich für erwachsen halte und auch in Finanzdingen keinen Erziehungsberechtigten brauche, der mir vorgibt, was ich tun oder lassen sollte. Ich bin schon einige Jahrzehnte bei einer Direktbank und sehe darin für mich einen Vorteil.


    Nicht alle Leute sind aber so gestrickt. Manche Leute möchten mit ihren Finanzen ans Händchen genommen und geführt werden. Solche Leute gehen zur lokalen Filiale, wo man ihnen dann sagt, was sie tun sollen. Nicht immer ist das zu ihrem Nachteil, aber der Vertriebsdruck ist schon erheblich. Man soll schon gehört haben, daß Kunden in einer Filialbank über den Tisch gezogen worden seien.


    Die Entscheidung trifft jeder Kunde für sich selbst.

    • Neu
    • Hilfreichste Antwort

    Ich denke, Sovereign hat es auf den Punkt gebracht:


    ....

    Das Bankgeschäft hat sich - nach meinen Erfahrungen und Beobachtungen - über das vergangene halbe Jahrhundert signifikant verändert. In den 70er und 80er Jahren konnte man - jedenfalls teilweise bis überwiegend - noch auf "Berater" treffen (im Sinne eines "Best Advice für the Client"). Dies begann sich Ende der 80er/Anfang der 90er sukzessive zu ändern in die Richtung (Erfüllung der Verkaufsvorgaben der Bank und Optimierung der generierten Margen für die Bank). Der Bank-"Berater" mutierte zunehmend zum Bank-"Produkteverkäufer". Daran hat sich bis heute nichts mehr geändert. Eher ist es noch ausgeprägter (sprich schlimmer) geworden.

    Während früher -das ist sicher die Erfahrung, die Vater gemacht hat- die "VorOrtBank" noch ein "Partner" war, in der der Filialleiter mal eben schnell bis zu einem bestimmten Grad eine Kreditzusage machen konnte, weil er den Kunden persönlich kannte, spielt das heute keine Rolle mehr.
    Bei der Kreditvergabe werden automatisiert diverse Prozesse durchlaufen und wenn das Endergebnis dieses Prozesses nicht stimmt, dann wird das eben nix mit der gewünschten Finanzierung.


    Das Privatkundengeschäft ist weitgehend standardisiert und Abweichungen von den Vorgaben sind in der Regel nur schwer möglich.


    In diesem Beispiel wird deutlich, wie so ein "Standard-Geschäft" im Anlagebereich abläuft - entweder nimmt der Kunde das "Angebot" des Verkäufers wahr oder er lässt es eben bleiben.

    Er lässt es aber nur dann bleiben, wenn er eigene Kenntnisse hat und sich nicht von dem Angebot des Verkäufers 1:1 "einwickeln" lässt.


    Im Geschäftsbereich (Handwerker und Selbständige) mag die persönliche Betreuung durchaus als recht hilfreich und wichtig wahrgenommen werden.
    In diesem Bereich ist ein intensiverer Kontakt zu den Banken gefragt.

    Kunde bei nur einer Bank zu sein (die Empfehlung könnte man so lesen bzw. deuten) halte ich generell für einen schlechten Rat.

    Mache dich niemals von einer Bank abhängig - besser ist es, auf mehreren Beinen zu stehen. Das bezieht sich nicht auf Sicherheit, sondern auf die Abhängigkeit von nur einem Kreditinstitut.
    Auch im Anlagebereich kann es sehr hilfreich sein, z.B. ein weiteres Depot zu unterhalten, denn bei dem einen Broker geht das gut und bei einem anderen Broker funktioniert eben etwas anderes besser.

  • Naja, über Verkauf statt Beratung wurde ja schon vieles geschrieben, sicherlich ist der günstigste Weg, vorher schlau machen, bei unabhängigen Anbietern, zum Beispiel Finanztip oder FinanzTest, dann mal einen Termin machen und sich über ein Thema „beraten“ lassen, in das man sich gründlich eingelesen hat. Genau jetzt erkennt man, was hat mein Gegenüber vor? Man wird feststellen, nicht für mich das Beste und den Schluss daraus ziehen, in Dingen die ich nicht so gut kenne, wird es nicht anders laufen. Zum Thema Unterschied Filialbanken zu Direktbanken fällt mir die Begebenheit, nach dem Tod meiner Mutter ein. Konto und eine kleine Anlage bei der örtlichen Sparkasse und ein Konto mit Depot bei einer Direktbank. Direktbank 2 Telefonate, 3 Mails und alles war erledigt, Filialbank 3 Termine vor Ort mit ständig neuen Problemen und einem Vierteljahr bis alles erledigt war. Besonders heftig wurde es, als ich vom Vermieter das Sparbuch der Kaution erhalten habe. Dieses wurde vor etwa 30 Jahren auf meinem Vater angelegt, allerdings ist er schon vor 6 Jahren verstorben, da durfte ich alle Unterlagen noch einmal nachreichen, obwohl das gemeinsame Konto auf meine Mutter umgestellt wurde und dazu alles bekannt war, durch Sterbeurkunde. Wir reden hier von einem Betrag von knapp über 1000€! Gibt sicherlich auch andere Fälle, aber ich bin erst einmal von Besuchen in einer Filialbank geheilt.

  • Com

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Meine Immobilienkrediterfahrung ist schon lange her.

    Da hat die Bank, bei der ich mein Girokonto und auch Tagesgeld/Festgeld hatte, das mit Abstand schlechteste Angebot gemacht. Große Filialbank.

    Das zweitbeste hat eine VR-Bank gemacht, bei der ich meine ersten 5 DM zur Einschulung bekommen hatte und seitdem - auch wegen Umzügen - nur noch ein paar Geschäftsanteile hatte.

    Das beste Angebot (ein paar hundertstel unter dem Zweitbesten) hat eine regionale Filialbank gemacht, mit der ich zuvor keine Geschäftsbeziehung hatte.

  • Aus meiner Sicht als Finanz-Laie, wenn auch einem an solchen Themen Interessierten mit zudem ein bißchen Praxiserfahrungen



    Meine "Immobilienkrediterfahrungen" sind eher die, daß praktisch kaum zuverlässige pauschale Aussagen dazu möglich sind, wo bei dem Thema "Immobilienfinanzierungen" besonders günstige oder besonders ungünstige Konditionen (aus Kundensicht) anzutreffen sind.


    Das kann sich je nach Lage und insbesondere der Geschäftspolitik - sowohl der gesamten Bankengruppe (genossenschaftliche, öffentlich-rechtliche und auch private Bankengruppe) aber auch einzelner Institute innerhalb der Bankengruppe - ändern und unterscheiden.


    Hatte mal erlebt - um nur ein Beispiel zu nennen -, daß eine zuvor längere Zeit mit günstigen Konditionen in dem Bereich agierende Bank im Herbst des Jahres plötzlich zu deutlich schlechteren Konditionen umgeschwenkt ist. Auskunft des Bereichsvorstands im persönlichen Gespräch: "Unsere Kreditbücher sind aktuell übervoll, daher ab jetzt für eine gewisse Zeit eher prohibitive sprich Zins-Abwehrkonditionen" ...


    Daneben firmieren Banken manchmal zwar unter einem gemeinsamen Label (Beispiel: Sparda-Banken als Bestandteil des genossenschaftlichen Bankensektors) und haben auch einen gemeinsamen Verband (Verband der Sparda-Banken e. V.) - bilden aber je nach Region rechtlich eigenständige Sparda-Banken und arbeiten zudem nach dem sog. Regionalprinzip sprich man nimmt wohl nur Kunden mit Wohnort aus diesem Gebiet an (meines Wissens gibt es 11 an der Zahl bei den Sparda-Banken; wie Sparda-Bank Berlin, Sparda-Bank Hessen, Sparda-Bank München, Sparda-Bank Hamburg, Sparda-Bank Südwest usw.), die sowohl im Passivgeschäft (Einlagen, Anlagen) als auch im Aktivgeschäft (Kredite, Immobiliendarlehen) eigenständig ihre Konditionen festlegen, die so auch (erheblich) voneinander abweichen können; selbst innerhalb des Verbandes der Sparda-Banken also).



    Auch in dem Bereich dürfte daher gelten: Es kommt immer darauf an ... und zwar auf den jeweiligen Einzelfall.

  • Nettes Beispiel von einem Freund, der in einer Sparkasse arbeitet: Er brauchte eine Hausfinanzierung und hat sich nach den Vorzugs-Mitarbeiter-Konditionen im eigenen Hause erkundigt. Die haben ihn jedoch trotzdem nicht überzeugt.


    Also ist er zu einem Kreditvermittler (Interhyp) gegangen. Die haben ihm sehr deutlich bessere Konditionen gezeigt! Also hat der dort finanziert.


    Wer war schlussendlich seine kreditgebende Bank? Genau, seine eigene Sparkasse!

  • Rentner, er war selbständig und Beamter der Bahn (Logistik).

    Erst ist 83 Jahre alt und weißt alles besser (es ist mein Vater)

    Das erklärt doch alles.


    Man wäre geneigt, ihn auch noch zu fragen, ob sich dieses Internet jemals durchsetzen wird und ob Pferde nicht viel besser als Kraftdroschken sind, da Hafer in Hülle und Fülle vorhanden ist, das Benzin aber aufwendig nur in Apotheken besorgt werden kann.


    Ich kann aus meinem persönlichen Umfeld und Erfahrungen genug Anekdoten anbringen, wo sich Filialbanken als überfordert und ungeeignet erwiesen haben.


    Wenn ich einen Kredit oder Immodarlehen benötige, dann gehe ich zu einem Vermittler, der den Markt kennt und auch bei ggf. schwierigen Voraussetzungen die besten Angebote für mich findet.

  • Nettes Beispiel von einem Freund, der in einer Sparkasse arbeitet: Er brauchte eine Hausfinanzierung und hat sich nach den Vorzugs-Mitarbeiter-Konditionen im eigenen Hause erkundigt. Die haben ihn jedoch trotzdem nicht überzeugt.


    Also ist er zu einem Kreditvermittler (Interhyp) gegangen. Die haben ihm sehr deutlich bessere Konditionen gezeigt! Also hat der dort finanziert.


    Wer war schlussendlich seine kreditgebende Bank? Genau, seine eigene Sparkasse!

    War ja auch manchmal im Passivgeschäft anzutreffen - da konnte es passieren, daß langjährigen (treuen) Bestandskunden schlechtere Konditionen begegneten als Neukunden. Bankseitig gesehen vermutlich zum einen aus Gründen der Akquisition von Neukunden und zum anderen vertrauend auf die Bequemlichkeit (sprich das Phlegma) der Alt- bzw. Bestandskunden.


    Keine Ahnung, ob das heute auch noch so ist. Für gut möglich halte ich es aber ...