Umstellung auf 1-ETF-Lösung

  • Hallo zusammen,

    ich würde gerne mein Portfolio umstellen...

    Zur Historie und aktuellen Situation:

    Notgroschen ist ausreichend vorhanden.

    Begonnen habe ich klassisch mit dem 70/30 Portfolio. Vor etwa 2 Jahren habe ich einen Ausschütter ausprobiert um Erfahrungen mit Dividenden zu machen. Daraus ergibt sich momentan folgende Sparrate:

    • Zwei Drittel meiner monatlichen Sparrate investiere ich zu 70 % in den iShares Core MSCI World (A0RPWH) und zu 30 % in den iShares Core MSCI Emerging Markets IMI (A111X9) – beide thesaurierend. Ein Re-Balancing habe ich bisher nicht durchgeführt.
    • Ein Drittel spare ich in einen Vanguard FTSE All World (A1JX52). Ich muss sagen, emotional freuen mich die Dividenden und deren Wachstum schon sehr, auch wenn ich weiß, dass es rational gesehen eher die schlechtere Variante ist im Vergleich zu thesaurierenden ETFs. Die Dividenden reinvestiere ich direkt wieder in den A1JX52. Den Freibetrag kann ich mit den Dividenden noch nicht voll ausschöpfen. Die TER ist aber was höher als bei meinen 70/30 ETFs.

    Nun würde ich gerne auf eine 1-ETF-Lösung umstellen, um den Aufwand zu reduzieren, die Sparrate nicht immer aufteilen zu müssen und auch nicht immer den Vergleich zu haben der eine ETF läuft besser als der andere - hätte ich mal alles in den einen investiert :rolleyes:. Die bestehenden ETF-Bestände möchte ich dennoch einfach liegen lassen. Was sind eure Empfehlungen für einen solchen ETF?

    Ich habe mir bereits selbst Gedanken machen, die möchte ich aber erst in einem späteren Post mitteilen, damit ihr „frei“ eure Meinung äußert. :P

    Vielen Dank im Voraus!:saint:

  • Nun würde ich gerne auf eine 1-ETF-Lösung umstellen, um den Aufwand zu reduzieren, die Sparrate nicht immer aufteilen zu müssen und auch nicht immer den Vergleich zu haben der eine ETF läuft besser als der andere - hätte ich mal alles in den einen investiert :rolleyes:. Die bestehenden ETF-Bestände möchte ich dennoch einfach liegen lassen.

    Was genau ändert sich denn bei einem "Umstieg" auf eine 1-ETF-Lösung? Wenn bisher die Sparrate jedesmal angepasst wird, wird sie das zukünftig doch auch? Gut, die Aufteilung fällt dann weg. Der Drang zu Vergleichen wird aber auch bleiben. Um sich damit verrückt zu machen, braucht man ja noch nichtmal in einen der Vergleichsparameter investiert zu sein.

    Ich würde nur überlegen, ob man mit dem A0RPWH oder dem A1JX52 weiter machen will, und ob man am eigenen Sparverhalten noch was optimieren kann. Investiert man feste Sparraten am Monatsanfang bzw. nach Gehaltseinfang, ist das ruhiger als jeden Monat zu schauen was bleibt denn übrig. Was übrig bleibt, kann man ja sammeln und 1 oder 2x im Jahr reinstecken. Kann man beim A1JX52 ne automatische Wiederanlage laufen lassen (z.B. bei der ING ab 75 Euro Ausschüttung kostenlos möglich)? TER auf der 2. Nachkommastelle sind auch nicht kriegsentscheidend usw...

    Das dargestellte Konstrukt, auch mit den drei ETFs, könnte man so mit sehr wenig Aufwand laufen lassen. Ist viel Aufwand dabei, liegt das nicht am Konstrukt.

  • Da der A0RPWH von iShares allein offensichtlich nicht das gewünschte Anlageziel ist, wie wäre es zukünftig mit dem Vanguard A2PKXG?

    Die Altbestände wurde ich dort lassen, wo sie jetzt sind. Denn Hin und Her macht Taschen leer.

  • Vielen Dank für eure Antworten!!

    Ich habe mir bereits selbst Gedanken machen, die möchte ich aber erst in einem späteren Post mitteilen, damit ihr „frei“ eure Meinung äußert. :P

    Ich habe zwischen SPDR ACWI IMI (A1JJTD), SPDR ACWI (A1JJTC) und FTSE All World (A2PKXG) hin und her überlegt. Beim FTSE gibt es ja mittlerweile auch eine günstigere Invesco Alternative (A3D7QX) - aber hauptsächlich habe ich mir den Kopf zwischen ACWI IMI und FTSE All World zerbrochen.

    Der SPDR (A1JJTD) ist günstiger und nochmals breiter gestreut, der FTSE (A2PKXG) lief trotzdem minimal besser in meinem betrachteten Zeitraum. Die Frage ist halt auch small caps ja/nein...

    Man kann aus allem ein Theater machen.

    Das stimmt, mir fällt die Entscheidung zwischen beiden nur schwer und da dachte ich, frage ich hier mal die erfahrenen Finanzexperten

    Aber das Fazit ist wohl, die Unterschiede sind zu marginal um sich überhaupt Gedanken darüber zu machen --> Tomarcy also doch Theater. ^^

    auch mit den drei ETFs, könnte man so mit sehr wenig Aufwand laufen lassen. I

    Mein 70/30 Portfolio hat für mich aber auch eine Größe, die ich nun erstmal liegen lassen würde - vergleichbar mit der 3x10 Strategie von Finanztip.:saint:

  • Ich habe zwei Depots. In dem einem bespare ich den Vanguard FTSE All World und in dem anderen das Äquivalent von Invesco.

    Wenn ich irgendwann u.a. aufgrund von steuerlichen Erwägungen (LIFO) andere ETFs bespare, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass ich die MSCI ACWIs nehme.

    Du kannst auch eine Münze schmeißen ;) Das nimmt sich alles kaum etwas.

    Grundsätzlich bin ich mit der Ein-ETF-Lösung für die Langfristanlage sehr zufrieden.

  • Die beste 1 ETF - Lösung ist die mit den geringsten Kosten und breitester Streuung. Da bleibt nur der MSCI ACWI IMI von SPDR als Produkt über.

    Mit einem FTSE AW oder MSCI ACWI macht man aber genauso wenig falsch.

    Wenn du im Rückspiegel auf die Rendite schaust, bist du mit einem MSCI World alleine am besten gefahren, da die Schwellenländer nicht so gut performed haben.

    Man könnte auch noch tiefer gehen und sagen - gehe 100% in den S&P 500. Der hat breit gestreute Welt ETF seit Vergleich auch komplett outperformed. Weil der US Aktienmarkt eben am stärksten war.

    Es ist immer eine Abwägung: Weniger Streuung, mehr Risiko aber dafür auch mehr Chancen auf eine outperformance.

    Thesaurierer vs. Ausschütter: Am Ende des Tages persönliche Präferenz. Thesaurierer für mich persönlich am einfachsten, denn du kannst in der Entnahmephase monatlich fixe Beträge abziehen. Dividenden schwanken immer.

  • Hallo zusammen,

    zwischen MSCI und IMI haben wir passives Investment. (Mit dem S&P500 ist der Rubikon überschritten).

    Da recht einer als Thesaurierer. (LIFO statt FIFO).

    LG

    Reicht ein ETF? (#145)
    Treue lohnt sich nicht, wechseln schon. Zum Beispiel bei Versicherungen oder Stromanbietern. Beim ETF tickt Saidi da anders, er setzt seit langem nur auf einen…
    www.finanztip.de
  • Derzeit ist wohl der Invesco FTSE All World der günstigste bei den Kosten, sofern man EM und zumindest die Mid Caps dabei haben will in der Auswahl. Wer auch noch SC will, sollte auf den SPDR MSCI ACWI IMI schauen. Für den Vanguard spricht die Größe der Gesellschaft mit der Aussicht, dass es den Fonds auch noch in 40 Jahren gibt aufgrund der besonderen Konstruktion des Mutterkonzerns. Wer weder Mid Caps noch Small Caps will, kann auch den SPDR MSCI ACWI in Erwägung ziehen.

    Die Fonds gibt es bis auf den MSCI ACWI IMI in der Version ausschüttend und thesaurierend. Mit der Einführung der Vorabpauschale sind die Unterschiede in der Ansparphase bei weitem nicht mehr so groß. Daher können psychologische Vorzüge durchaus das Zünglein an der Waage darstellen.

    In keinem Fall würde ich die alten Positionen umschichten, sofern dadurch nennenswert Steuerzahlungen ausgelöst werden. Grundsätzlich ist die Zusammenstellung ja ok. Wenn Du keine Arbeit willst, dann einfach liegen lassen, die werden sich auch entwickeln auch wenn der ishares tendenziell zu teuer ist für sein Anlageziel.

  • Wer weder Mid Caps noch Small Caps will, kann auch den SPDR MSCI ACWI in Erwägung ziehen.

    Der MSCI ACWI deckt auch die Mid Caps ab. Zumindest nach Definition von MSCI. Danach bilden die 85% der abgedeckten Marktkapitalisierung bei MSCI die Big- und Mid-Caps der enthaltenen Länder ab.
    14% der Marktkapitalisierung wären dann die Small Caps. Und 1% die Micro-Caps.

  • Zitieren

    Der MSCI ACWI deckt auch die Mid Caps ab. Zumindest nach Definition von MSCI. Danach bilden die 85% der abgedeckten Marktkapitalisierung bei MSCI die Big- und Mid-Caps der enthaltenen Länder ab.
    14% der Marktkapitalisierung wären dann die Small Caps. Und 1% die Micro-Caps.

    So ganz kann ich Dir nicht folgen. Vermutlich ist die Grenze zwischen large/mid/small nicht ganz fest definiert. Aber schauen wir einfach mal nach der Zahl der Unternehmen auch wenn die kleinen natürlich nur wenig Beitrag zum jeweiligen Index leisten.

    MSCI World: ca. 1500 Unternehmen
    MSCI EM: ca. 1250 Unternehmen
    MSCI ACWI ca. 3000 Unternehmen
    FTSE All World: ca. 4200 Unternehmen
    MSCI ACWI Investible Markets: ca. 8800 Unternehmen

    Sollte ich irgendwo veraltete Zahlen gefunden haben auf die schnelle, darfst Du gerne korrigieren.

  • So ganz kann ich Dir nicht folgen. Vermutlich ist die Grenze zwischen large/mid/small nicht ganz fest definiert.

    MSCI definiert die Unternehmen nach Aktienmarktkapitalisierung im jeweiligen Land.
    Und 85% Aktienmarktkapitalisierung des Landes beinhaltet nach MSCI-Logik die Large- und Mid-Caps des jeweiligen Landes.
    Was z.B. in Deutschland, Frankreich ein Large-Cap ist, ist in den USA dann möglicherweise nur noch ein Mid-Cap oder gar ein Small-Cap.

    Hier mal genau erklärt: https://www.justetf.com/de/news/etf/di…-einteilen.html

    Ich wollte nur darauf hinaus, dass Du geschrieben hast, dass man mit dem MSCI ACWI 'nur' in Large-Caps investiert und die Mid-Caps nicht enthalten sind.

    Bei FTSE liegt die Grenze im Übrigen bei 90%. D.H. dass z.B. der FTSE All World Index 90% der Marktkapitalisierung der enthaltenen Länder abdeckt. Es sind also Aktien enthalten, die gemäß MSCI-Logik als Small-Cap gelten.

  • Da der A0RPWH von iShares allein offensichtlich nicht das gewünschte Anlageziel ist, wie wäre es zukünftig mit dem Vanguard A2PKXG?

    Die Altbestände wurde ich dort lassen, wo sie jetzt sind. Denn Hin und Her macht Taschen leer.

    +1!


    Sparrate zu vollen Teilen in den A2PKXG (oder das Invesco Pendant) und den Rest einfach auf unbestimmte Zeit liegen lassen.

    Natürlich geht auch der von Dir betrachte SPDR ACWI IMI.

    Falls Du Dich nicht entscheiden kannst, könntest Du auch eine Münze werfen, denn welcher am Ende die Nase hauchdünn vorne hat ist reines Glück. Das lässt sich erst im nachhinein feststellen.

  • Mit der Einführung der Vorabpauschale sind die Unterschiede in der Ansparphase bei weitem nicht mehr so groß.

    Da gebe ich dir Recht. Bisher musste ich auf den A1JX52 keine Vorabpauschale bezahlen, da die Dividenden groß genug waren.

    Investiert man feste Sparraten am Monatsanfang bzw. nach Gehaltseinfang, ist das ruhiger als jeden Monat zu schauen was bleibt denn übrig.

    Ich mache das genauso, wird ja auch so empfohlen. Manchmal, z.B. bei Steuerrückerstattung oder einem Weihnachtsgeld, teile ich aber den Anteil, welchen ich davon in ETFs investieren möchte, für die 3 ETFs wieder auf - das könnte ich mir dann sparen dann.

    Kann man beim A1JX52 ne automatische Wiederanlage laufen lassen (z.B. bei der ING ab 75 Euro Ausschüttung kostenlos möglich)?

    Wird bereits automatisiert von der ING für mich gemacht:thumbup:

    Die beste 1 ETF - Lösung ist die mit den geringsten Kosten und breitester Streuung. Da bleibt nur der MSCI ACWI IMI von SPDR als Produkt über.

    Mit einem FTSE AW oder MSCI ACWI macht man aber genauso wenig falsch.

    Vielen Dank Lightee für den Gedankenanstoß! Das heißt ohne IMI würde ich ein wenig mehr ins Risiko gehen, hätte dafür aber auch eine größere Chance auf eine höhere Rendite? :/

  • Das heißt ohne IMI würde ich ein wenig mehr ins Risiko gehen, hätte dafür aber auch eine größere Chance auf eine höhere Rendite?

    Das kann man so nicht sagen.

    Die Frage „MSCI World ACWI oder MSCI World ACWI IMI“ nimmt bei manchen hier schon fast religiöse Züge an“.

    Ein ETF auf den MSCI ACWI hat nicht mehr Risiko. Dafür ist der „IMI-Anteil“ viel zu gering beim SPDR ACWI IMI.

    Dafür zahlt man dann aber statt 0,12 % dann 0,17 % TER.

    Alles Geschmackssache.

  • Die Frage nach der TER ist sowieso eher philosophischer Natur. Wenn man argumentiert, dass die ETFs mit der höheren TER mindestens gleich gut performten, heißt es immer: "Die Kosten sind garantiert, die Rendite nicht."

    Das rechtfertigt in meinen Augen aber gar nichts, schon gar nicht einen Wechsel (gar mit Verkauf). Ähnlich die reine Lehre der maximalen Streuung. Aber Buy-and-Hold ist eine Religion wie jede andere auch, mit strengeren und weniger gläubigen Anhängern.

    Ich würde, wie gesagt, erst mal den FTSE All-World weiter besparen, bis du den Freibetrag ausschöpfst. Dann würde ich noch mal schauen und den mit der TER von 0,01% nehmen.