Die teure Gasheizung, Artikel vom 1.8.25

  • Erst einmal meinen Dank für den Artikel, der aber keine Sorgen auslöst.

    Meine 25 Jahre alte und gut funktionierende Gasheizung werde ich nicht austauschen, weil ich ganz sicher bin, dass das beschriebene Szenario so nicht kommen wird (d.h. Gaspreise werden nicht wegen irgendwelcher Zertifikate oder anderer gesetzlicher Regelungen, auch auf EU Ebene). Meine Zuversicht gründet sich auf die jüngsten Erfahrungen bezüglich der Aufweichung von Forderungen an die europäische Autoindustrie und auf Nachrichten aus anderen EU Ländern (u.a. Frankreich) bezüglich der Ziele der Energiewende. Auch in Deutschland wird die Opposition gegen Verteuerung von fossilen Energiequellen machtvoll und sehr laut werden, so dass sich keine Bundesregierung trauen wird, die Ziele in praktische Politik umzusetzen. Und noch ein Grund: weder die Industrie noch die Infrastruktur sind so weit, weil zum einen die Handwerker (vor allem mit dem nötigen Fachwissen!) fehlen und zum anderen das Strom Netz nicht dafür ausgelegt ist.

    Ich bin jetzt unsicher, ob das unselige Heizungsgesetz von Herrn Habeck schon abgeschafft ist oder nicht. Aber der Artikel erinnert mich daran, den Kontakt mit dem Bundestagsabgeordneten meines Wahlkreises zu suchen, was ich all jenen empfehle, welche Zweifel an dem überstürzten Verfahren teilen. Also kein Grund zum Verzagen.

  • Ich bin jetzt unsicher, ob das unselige Heizungsgesetz von Herrn Habeck schon abgeschafft ist oder nicht. Aber der Artikel erinnert mich daran, den Kontakt mit dem Bundestagsabgeordneten meines Wahlkreises zu suchen, was ich all jenen empfehle, welche Zweifel an dem überstürzten Verfahren teilen. Also kein Grund zum Verzagen.

    Das unselige Heizungsgesetzt kam von der Groko und wenn Habeck das 1zu1 umgesetzt hätte, dann wäre deine Gasheizung schon Geschichte, weil die Groko alle Heizungen älter wie 20 (oder 25?) Jahre sofort entsorgen wollte.

  • Ich bin kein Habeck-Fan, aber ganz so wild war es auch nicht. Nur Heizungen älter 30 Jahre ohne Brennwerttechnik hätten entsorgt werden müssen.

    Unsere Gasheizung aus 1999 funktioniert wie eine Eins. Möge das so bleiben, denn auf den Münchner handtuchgroßen Grundstücken kann ich, selbst wenn ich wollte, keine Wärmepumpe hinstellen ohne die Nachbarn akustisch zu belästigen.

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    d.h. Gaspreise werden nicht wegen irgendwelcher Zertifikate oder anderer gesetzlicher Regelungen, auch auf EU Ebene). Meine Zuversicht gründet sich auf die jüngsten Erfahrungen bezüglich der Aufweichung von Forderungen an die europäische Autoindustrie und auf Nachrichten aus anderen EU Ländern (u.a. Frankreich) bezüglich der Ziele der Energiewende.

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    Ich bin jetzt unsicher, ob das unselige Heizungsgesetz von Herrn Habeck schon abgeschafft ist oder nicht.

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    1. das Urteil des IGH zum Rechtsgutachten ist Ihnen bekannt?

    Falls nicht: hier ein kurzer Kommentar dazu

    Meinung: Klima: IGH-Urteil - was das Klimaurteil aus Den Haag so besonders macht
    Alle Staaten der Welt sind verpflichtet, die Erderwärmung zu bremsen, sagt der IGH in einem Gutachten. Doch was passiert, wenn sie sich daran nicht halten?…
    www.spiegel.de

    In Deutschland läuft derzeit eine ähnlich gelagerte, Zukunftsklage genannt, Klage vor dem BVerfG.

    Angesichts der Faktenlage finde ich Ihr Statement mutig. Unsere Gasheizung ging übrigens nach 25 Jahren kaputt, die Steuerelektronik war nicht mehr zu bekommen. Statt neuer Gasheizung haben wir auf Nahwärme umgestellt.

    2. Auch wenn die Blöd-Zeitung das noch so oft behauptet: es gab und gibt bis heute kein Heizungsgesetz. Es gibt jedoch ein Gebäudeenergiegesetz ;)

    Umkämpfte Wärmewende: Diskursstränge gegen das Gebäudeenergiegesetz

  • das beschriebene Szenario so nicht kommen wird (d.h. Gaspreise werden nicht wegen irgendwelcher Zertifikate oder anderer gesetzlicher Regelungen, auch auf EU Ebene). Meine Zuversicht gründet sich auf die jüngsten Erfahrungen bezüglich der Aufweichung von Forderungen an die europäische Autoindustrie und auf Nachrichten aus anderen EU Ländern (u.a. Frankreich) bezüglich der Ziele der Energiewende. Auch in Deutschland wird die Opposition gegen Verteuerung von fossilen Energiequellen machtvoll und sehr laut werden,


    Es ist derzeitige Beschlusslage, dass der CO2-Preis ab 2027 für Kraftstoffe und Heizenergie (Gas) "frei" gebildet wird.
    Anführungszeichen deshalb, weil es eine politische Steuerung über die Zahl der Zertifikate geben wird. Also nicht ganz frei. Dennoch freier als heute, wo der "Preis" gesetzlich festgelegt wird.

    Das ist zu großen Teilen EU-Gesetzgebung und wird von weit links bis EVP/CDU/CSU befürwortet. Zumindst haben letztere das nennenswert vorangetrieben und mit beschlossen.

    Gerade Merz (so er denn nicht mal wieder bei seinen zentralen Aussagen umfällt), war immer ein Anhänger davon, die Energiewende über den CO2-Preis zu machen. Wie übrigens Lindner auch.

    Einige sind für eine Kompensation der Mehrkosten über ein sog. Energiegeld, was aber chronisch den angeblichen Finanzierungsproblemen zum Opfer fällt. Und zumindest mir erschließt sich nicht, warum man erst einen Aufwand für eine Mehrbelastung erzeugt und dann noch einen größeren Aufwand für eine Entlastung nachschiebt.

    Mit dem Heizungsgesetz, was eigentlich das der Merkel-Regierung ist und weniger Habecks, hat der CO2-Preis nix zu tun.

  • Möge das so bleiben, denn auf den Münchner handtuchgroßen Grundstücken kann ich, selbst wenn ich wollte, keine Wärmepumpe hinstellen ohne die Nachbarn akustisch zu belästigen.

    Akustik ist heutzutage bei Wärmepumpen nun wirklich kein Problem mehr. Also darum mal keinen Kopp machen :)

  • Die Finanztip Redaktion bemüht sich, die Wärmepumpe schönzureden. Im Newsletter vom 22.8.25 werden verschiedene Szenarien durchgerechnet. Dabei wird zum einen davon ausgegangen, dass die neue Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3 erreicht. Das ist zunächst eine Zahl, welche vom Anbieter stammt, also im Labor unter idealen Bedingungen ermittelt wurde. Nun höre und lese ich aber von Fällen, dass sie tatsächlich nicht immer erreicht wird (das heißt, das Haus wird nicht warm oder horrende Stromkosten sind angefallen). Wie verbreitet das Phänomen ist, vermag ich nicht zu sagen, aber alle anderen auch nicht. Es scheint so, dass Wärmepumpen eine ordentliche Kalkulation aller Haus Parameter verlangt, was (so vermute ich) Heizungsinstallateure nicht immer beherrschen. Denn traditionell waren bzw. sind die Heizungen in der Regel überdimensioniert.

    Kommen wir zum finanziellen Aspekt.

    Dem Artikel entnehme ich, dass die Wärmepumpe sich nur rechnet, wenn die Hauseigentümer staatliche Beihilfe erhalten. Ist das ein gutes Argument? Ich denke nicht, denn dann bezahlen die anderen ein Großteil meiner Investition. Also ist die Wärmepumpe tatsächlich teurer als die konventionelle Gasheizung, aber die Last der Mehrkosten ist auf viele Schultern verteilt, während nur ich als potentieller Investor daraus Nutzen ziehe.

    Bleiben wir bei der "egoistischen" Argumentation von Finanztip und nehmen an, dass ich eine Wärmepumpe einbauen lassen möchte. Und dass ich die staatliche Förderung "mitnehmen" will. Die Finanztip Redaktion rechnet im ersten Beispiel mit einem zu versteuernden Einkommen von unter 40.000€ p.a. (damit die volle Förderung eingesackt werden kann). Wer bitte hat ein Haus und ein Einkommen von unter 40.000€?? Ich nehme an, das werden nicht gerade viele Bürger sein.

    Ich könnte jetzt noch andere Szenarien betrachten, aber das würde zu keiner anderen Antwort führen als dieser: in Deutschland ist die Wärmepumpe zu teuer. Staatliche Förderung wird sie für Einzelne (aber nicht für die Allgemeinheit) verbilligen. Bei unseren europäischen Nachbarn ist sie bedeutend preiswerter, denn dort gibt es keine staatliche Subvention. Wenn wir das nicht ändern, werden wir ärmer, nicht alle, aber zu viele. Es wäre besser, die Subventionen zu streichen. Die erforderliche Umrüstung der Stromnetze ist schon teuer genug..

    Eine Antwort an meine Kritiker: ich kenne die gesetzlichen Regelungen. Aber selbst von der EU beschlossene Gesetze sind keine Naturgesetze, sondern von Menschen gemacht. Sie können zurückgenommen oder verwässert werden. Das sehen wir dieser Tage, da der europäischen oder deutschen Autoindustrie großzügige Bedingungen hinsichtlich der Modellpalette gewährt werden - in Abkehr von den bislang geltenden Regelungen. Und so wird es auch bei den Zertifikaten sein, welche die fossilen Energiequellen verteuern sollen. Da gibt es schon Bedenken aus diversen europäischen Staaten.

  • Staatliche Förderung wird sie für Einzelne (aber nicht für die Allgemeinheit) verbilligen

    Die Förderung wird nicht vom "Staat" bezahlt, sondern von den Nutzern von Verbrennern in Form der CO2-Abgabe.

    Also bleibe ruhig bei Gas, Benzin und Diesel, damit Umsteigewilligen die Wärmepumpe zu 55% bis 70% gefördert wird. Unterm Strich wird damit Heizungsindustrie und -handwerk gefördert, weil man einen Ausverkauf wie bei Solartechnik und E-Autos vermeiden will.

    Wenn du dann in 20 Jahren umsteigen musst, weil deine Stadtwerke ihr Gasnetz für die Restkunden nicht mehr wirtschaftlich betreiben können, wirst du gerne auf billige Wärmepumpen aus China zurückgreifen. Hauptsache keine Förderung beantragt, aber 20 Jahre lang drauf eingezahlt.

  • Unterm Strich wird damit Heizungsindustrie und -handwerk gefördert

    Genau wie dereinst bei der Abwrackprämie für Autos. Aber gut dass der Staat sinnlos alles doppelt so teuer machen muss wie nötig (=wie im benachbarten Ausland), weil das Handwerk sonst wohl direkt pleite geht.

    Und die Autoindustrie hat sich in D selber hingerichtet, dazu brauchte es den Staat nicht. Die minimalen Anforderungen sind für alle gleich, darauf brauchen sich die überbezahlten Manager mit ihrer Vorliebe für sündhaft teure Luxuskarossen (=von Staat geförderte Dienstwagen) nicht zu berufen.

    Wenn du dann in 20 Jahren umsteigen musst

    Dann habe ich mir 20 Jahre lang ansehen können, welche alternativen Lösungen bis dahin erprobt sind. Ich warte immer noch auf eine Idee der WEG mit 7 Häusern und 33 Wohnungen mit Gas-Etagenheizungen (und fast genauso vielen Eigentümern), was diese machen möchte oder was sie den einzelnen Eingentümern überlässt. Ich wäre für das Opfern der Grünfläche zwischen den Häusern für eine Wärmezentrale und den Umbau auf Zentralheizung.

    MIt Glück habne wir in 20 Jahren auch unhörbaren Monoblock-Geräte, die man problemlos in jeder Altbau-Wohnung als Ersatz für das Gas-Brennwertgerät einbauen kann ohne das Haus auch noch schallschutzmäßig modernisieren (=neu bauen) zu müssen.

  • MIt Glück habne wir in 20 Jahren auch unhörbaren Monoblock-Geräte, die man problemlos in jeder Altbau-Wohnung als Ersatz für das Gas-Brennwertgerät einbauen kann ohne das Haus auch noch schallschutzmäßig modernisieren (=neu bauen) zu müssen.

    Neben dem Schallschutz ist derzeit die Explosionsgefahr bei R290 das weitaus größere Problem, das eine Außenaufstellung von Monoblocks notwendig macht.


    Andererseits verbaut die Klimabranche nach wie vor R32-Splitgeräte, weil es in dem Marktsegment derzeit keine brauchbare Alternative als Kältemittel gibt.

  • ich kenne die gesetzlichen Regelungen. Aber selbst von der EU beschlossene Gesetze sind keine Naturgesetze, sondern von Menschen gemacht.

    Genau wie das sich immer heißer wandelnde Klima, weil von den "Männern, die die Welt verbrennen" (ein lesenswertes Buch!), noch viel zu viel CO2 unnötig zusätzlich in die Luft geblasen wird.

    Mal ganz abgesehen von der menschenverachtend egoistischen Einstellung, dass das ja alles egal sei und nur der eigene Geldbeutel wichtig, sitzen Sie hiermit ...

    Zitat von Radlcaesar

    - in Abkehr von den bislang geltenden Regelungen. Und so wird es auch bei den Zertifikaten sein, welche die fossilen Energiequellen verteuern sollen.


    ... auch einem fundamentalen Irrtum auf.

    Der CO2-Preis für Gebäudeemissionen wird ab 2027 mit Inkrafttreten des ETS-II nämlich nicht mehr durch die deutsche und nicht einmal mehr durch die EU-Politik festlegt, sondern wird ein täglich neu verhandelter *Marktpreis* sein.
    Die Crux: auf die Entwicklung haben dann weder EU noch Deutschland einen Einfluss mehr. Und zu erwarten, dass die EU die ganze Systematik zulasten des Erreichens der Klimaziele einstampft, wäre nun wirklich naiv - einmal beschlossene Dinge macht man nicht wieder rückgängig, gerade nicht in der EU. Und EU-Recht sticht an der Stelle nationales Recht. Da muss Deutschland mitmachen, egal ob GasKathi das jetzt gut findet oder nicht.
    Gasrabatte o.ä. in dieser Größenordnung gibt kein Haushalt her.
    Nee. Der Drops ist gelutscht.

    Und für Gasfans kann es sogar noch viel schlimmer kommen. Die Berechnungsgrundlage hier waren 181 €/to 2030. Bisher sind wir bei 65. Es wird aber wie gesagt ein Marktpreis und es gibt auch schon ernstzunehmende Schätzungen von 200 €/to in 2027 und 320 €/to in 2030.

    Ach ja, und dann wäre da ja noch die Sache mit dem Strompreis. Anders als beim Gas-Weiter-So können Sie Ihre *Heiz*kosten mit einer Wärmepumpe auch selbst senken, z.B. indem Sie sich eine PV-Anlage zulegen und/oder ein Energiemanagement-System mit einem dynamischen Stromtarif nutzen.

  • Da hast Du einen guten Punkt:

    Nein, überhaupt nicht.
    Die Dämmung bzw. der daraus resultierende Wärmeverlust hat nämlich überhaupt nichts damit zu tun, wie Gasheizungen und Wärmepumpen im Vergleich miteinander performen.
    Das lenkt also vom Thema ab.

    Und auch das mit dem Dämmen der Rohrleitungen ist weitgehend irrelevant.
    Denn wo landet die da entweichende Wärme? Eben, normalerweise in derselben thermischen Hülle des Haus, die man auch absichtlich beheizt.
    (jaja, es gibt alle möglichen Formen teil- und ungedämmter Gebäudeteile, wo das eine kleine Rolle spielt, aber im Großen und Ganzen ist es schon so, dass es eben keine spielt).

  • Mal ganz abgesehen von der menschenverachtend egoistischen Einstellung, dass das ja alles egal sei und nur der eigene Geldbeutel wichtig, sitzen Sie hiermit ...

    Hier wird ja die ganz große Moralkeule rausgeholt...

    Und für Gasfans kann es sogar noch viel schlimmer kommen. Die Berechnungsgrundlage hier waren 181 €/to 2030. Bisher sind wir bei 65. Es wird aber wie gesagt ein Marktpreis und es gibt auch schon ernstzunehmende Schätzungen von 200 €/to in 2027 und 320 €/to in 2030.

    Ja mit CO2 Zertifikaten lässt sich schön Geld verdienen. Dieses Geschäftsmodell ist aber nicht für den Normalbürger vorgesehen. Der bekommt nur die Moralkeule und Kosten ab.

    Als Hausbesitzer mit eigenem Flüssiggastank und Brennwert Gastherme sehe ich noch keinen Grund diese Kombination aus reinen ideologischen Gründen einfach raus zu werfen. Für den CO2 Kosten Kram gibt es sogar schon das passende Produkt. Nennt sich Bio-Flüssiggas.

  • Für den CO2 Kosten Kram gibt es sogar schon das passende Produkt. Nennt sich Bio-Flüssiggas.

    Das ist aber deutlich teurer als LNG, weil das CO2 darin natürlich eingepreist wird.
    Und weil demnächst alle(!) Gasheizer mit einem zunehmenden Anteil Bio- bzw. klimaneutralem Gas heizen müssen, wird der Preis auch noch weit über den "CO2 Kosten Kram" hinaus steigen. Das ist dann das ganz normale Spiel von Angebot und Nachfrage, weil die Produktion natürlich kaum ausgeweitet werden kann.
    Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, Gas ist einfach die dümmere weil deutlich teurere Lösung. Auch ganz ohne Moralkeule.

  • Und für Gasfans kann es sogar noch viel schlimmer kommen. Die Berechnungsgrundlage hier waren 181 €/to 2030. Bisher sind wir bei 65. Es wird aber wie gesagt ein Marktpreis und es gibt auch schon ernstzunehmende Schätzungen von 200 €/to in 2027 und 320 €/to in 2030.

    Da frage ich mich doch, was schlimmer (== für mich teurer) ist wenn man, wie Radlcaesar., eine funktionierende Gasheizung hat.

    Mit der alten Gas-Etagenheizung waren wir bei 15000 kWh Gasverbrauch im Jahr, mit dem neuen Gas-Brennwertgerät von 2021 wäre es wohl weniger, die Situation ist derzeit aber nicht vergleichbar. Es sollen laut Internet 10-30% Einsparung sein, aber lasse ich das einfach mal weg und bleibe bei den 15000 kWh Gas/Jahr. Dann lande ich also 2030 bei 320€/to CO2 (und die Anlage ist schon 8 Jahre alt).

    Damit habe ich also hiernach:

    CO2-Preis / CO2-Steuer 2025 fürs Heizen und Tanken
    Ab 2025 steigen Heiz- und Spritkosten wegen der CO₂-Steuer. Erfahre, was das konkret für Dich als Mieter, Vermieter oder Eigentümer bedeutet.
    www.finanztip.de

    2025: 55 Euro/Tonne = 1,19 Cent/kWh
    2030: 320 Euro/Tonne = 6,92 Cent/kWh = 5,73 Cent/kWh Mehrkosten.
    Das wären dann gigantische 860€ Mehrkosten im Jahr bei gleichem Wärembedarf (Heizung+Wasser) und Küche (Gasherd).

    Auf welche utopische Wert möchtest Du das jetzt bis 2045 steigen lassen ohne alle derzeitigen Altbau-Mietshäuser mit Gas-Etagenheizungen nicht entweder unbewohnbar zu machen oder die Heizkostenzuschüsse ins Unermessliche steigen zu lassen? Jedes Jahr um weitere 45%?

    Irgendwann mag es unwirtschaftlich werden, dann ist die jetzige Gasheizung aber auch schon wieder X Jahre älter. Nach meiner Schätzung (bei Eigenverantwortung, also der selber bewohnten ETW oder des Hauses) dürfte es ab heute eher 20 wie 15 Jahre dauern bis die Mehrausgaben die heutigen Kosten einer WP eingespielt hätten. Leider hält auch die WP nicht ewig.

    Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, Gas ist einfach die dümmere weil deutlich teurere Lösung.

    Ja, auf lange Sicht. Ob ich aber mit den Mehrkosten meine Gasheizung noch 10-20 Jahre betreibe und erst dann austausche oder das Geld heute in den Umbau stecke (in eine WP, die mit Pech in 20 jahre auch schon wieder ersetzt werden muss) ist kostenmäßig kien großer Unterschied. Noch besteht für mich die Hoffnung, dass der Förderwahn irgendwann aufhört und wir auch in D zu EU-marktüblichen Kosten kommen werden.

    Aber es gibt sicher auch Leute, die heute von einem wirtschaftlich tragfähigen Verbrenner auch ein eAuto umsteigen, weil der Sprit in 5-10 Jahren extrem teuer werde könnte und nicht, weil es zu ihrem heutigen Nutzungsverhalten passt.

    Irgendwie gut, dass man junge, gebrauchte WP nicht genauso gewinnbringend im EU-Ausland verkaufen kann wie dereinst (geförderte) eAutos.

  • Ob ich aber mit den Mehrkosten meine Gasheizung noch 10-20 Jahre betreibe und erst dann austausche oder das Geld heute in den Umbau stecke (in eine WP, die mit Pech in 20 jahre auch schon wieder ersetzt werden muss) ist kostenmäßig kien großer Unterschied.

    Oh, doch. Finanztip hat ja nach dem ursprünglichen Artikel gerade noch mit 4 konkreten Rechenbeispielen nachgelegt.

    Wenn die Gasheizung noch tut, kann man natürlich spekulieren, den Sweet Spot noch besser zu treffen, aber das ist dann wie beim Aktienhandel Glückssache und unwahrscheinlich.

    Wahrscheinlicher, als dass das deutsche Handwerk die Preise senkt (und das macht 2/3 der Kosten aus!), ist, dass die Fossillobbyisten in der neuen Regierung die Förderung abwracken.

    Dazu noch die ganz praktischen Probleme, 2027 einen guten WP-Bauer zu bekommen, wenn die Leute gerade alle ihre erste neue Rechnung inkl. Zertifikate Aufpreis bekommen haben. Und günstiger wird's dadurch sicher auch nicht.

    Last not least noch so Nebensächlichkeiten wie das gute Gewissen, das man hier sogar zum Nulltarif kaufen kann.