Hallo zusammen,
ich beschäftige mich aktuell mit dem Thema Altersvorsorge. Bisher bespare ich monatlich einen MSCI-World-ETF. Kürzlich musste ich jedoch erfahren, dass dieses Vermögen – sofern es nicht explizit als „Rente“ gekennzeichnet ist – im Pflegefall für die Finanzierung von Pflegekosten herangezogen werden kann.
Hintergrund: In meinem Umfeld gab es leider kürzlich einen Fall, bei dem eine plötzliche schwere Krankheit voraussichtlich zu Intensivpflegekosten von mtl. ca. 20.000 € geführt hätte. So wie es damals aussah, hätte der Partner des Pflegebedürftigen einen großen Teil dieser Pflegekosten tragen müssen. Das hätte relativ schnell jegliche Ersparnisse aufgebraucht, bis Hilfe zur Pflege hätte beantragt werden könne. Damit wäre eine ETF-Depot-Rente dann auch weg.
Soweit ist es aber nie gekommen, da die betroffene Person leider verstorben ist.
Meine Fragen an euch:
- Pflegerisiko: Wurde die Situation damals tatsächlich korrekt eingeschätzt? Kann ein Pflegefall in der Familie die Ehepartner tatsächlich so finanziell ruinieren, dass dann auch Depots die eigentlich für die Rente gedacht wären aufgebraucht werden müssen? Ich hätte eigentlich gehofft, in solchen Fällen hilft unser Sozialsystem.
- ETF-Rentenversicherung als Lösung? Wäre eine ETF-basierte private Rentenversicherung (eher keine Riester/Rürup) sinnvoll, um das Vermögen zu schützen – trotz höherer Kosten und geringerer Flexibilität? Vorausgesetzt, sie gilt im Pflegefall als geschütztes Vermögen.
- ETF-Depot Nachteil: Ist es ein großer Minuspunkt des „ETF-im-Depot“-Altersvorsorge-Modells, dass es nicht explizit als Altersvorsorge gilt und somit nicht geschützt ist?
Eigentlich hoffe ich, dass wir das alles nur falsch verstanden haben.
Und natürlich, dass einem so etwas nie passieren muss, toi toi toi...
Vielen Dank schonmal für eure Einschätzungen!