Natürlich wird ein solches Pilotprojekt nicht von Anfang an reibungslos laufen. Aber aktuell haben wir eine Reihe von Konstellationen, wo gerade Familien Geld verschenken, wenn sie keine Steuererklärung machen. Das mit dem automatischen Lohnsteuerjahresausgleich über den Arbeitgeber funktioniert ja auch nur, wenn kein Ehegattensplitting im Spiel ist. Dass man da mit Fristen großzügig umgehen muss und auch die Möglichkeit braucht, noch nachträglich Korrekturen vorzunehmen sollte hoffentlich auch den Behörden klar sein.
Bei mir als Rentnerin ohne Mieteinnahmen würde das derzeit noch nicht funktionieren. Es gibt erhebliche außergewöhnliche Belastungen, Pauschbeträge für Behinderung neben Handwerkerrechnungen und haushaltsnahen Dienstleistungen. Last but not least führt die Günstigerprüfung bei den Kapitaleinkünften zu einer Steuererstattung. Wenn nun die GRV statt dessen Steuern abführen würde, wäre das aus meiner Sicht unerfreulich. Aber sehr wünschenswert wäre eine Vorabinformation, in der das Finanzamt die vorhandenen Daten übersichtlich aufschlüsselt. Wer dann noch Daten ergänzen will bzw. muss, könnte selektiv Anlagen ergänzen. Das wäre für Finanzamt und Steuerzahler sicher weniger Arbeit.