Fragen zum Start meiner Anlage

  • Zu 1.: Ich bin sehr überrascht, dass ihr hier alle für den einfachen Welt ETF, ggf. als ACWI mit etwas Schwellenländern plädiert. Ich war davon bisher auch sehr überzeugt, nur etwas verwirrt, da in den letzten 1-2 Jahren viele groß davor warnen, dass nach Marktkapitalisierung keine gute Idee sei und das gefährlich werden kann.

    Das ist halt die marktneutrale Gewichtung. Etwas anderes kann man m.E. überhaupt nicht empfehlen. Wer das tut, der spekuliert oder kann in die Zukunft sehen.

    Alles andere als die Marktkapitalisierung ist halt, wie Du selbst bereits schreibst, Willkür.


    Zu den anderen Punkten:

    Wie hoch Deine Aktienquote sein soll, hängt von Deiner persönlichen Risikotragfähigkeit (Beamter oder unsicherer Job? Familie, Kinder? Große Pläne, die viel Geld kosten werden? usw.) und Deiner Risikotoleranz (Was halte ich nervlich aus?) ab.

    Der Gerd Kommer-ETF ist allemal auch ein gutes Produkt. Er ist aber etwas teurer, weil häufiges Kaufen und Verkaufen innerhalb des Fonds zu erwarten ist. Hier wird aber zum Teil auch versucht, über Faktoren eine Mehrrendite zu erzielen. Letztlich ist das eine Risikoerhöhung im Aktienbereich. Meiner Meinung nach ergibt das nur dann Sinn, wenn man bereits voll in Aktien investiert ist.

    Aero ist ein gutes Produkt für die Abdeckung mehrerer Anlageklassen.

  • Bei höherer Einmalanlage ist die Frage berechtigt und komplexer. Und der TE hat neben dem Sparplan eben auch eine höhere Einmalanlage in Kürze als Option und frägt genau nach dem Konzentrationsproblem.

    Ja, hat der Threadersteller denn überhaupt ein Konzentrationsproblem?:/
    Der Threadersteller ist 30! Hat eine abbezahlte Wohnung im Wert von 200K€ und ein gutes Einkommen. Bei der angegebenen Sparrate von 1.500€/Monat kommen bei 30 Jahren möglicher Ansparzeit nochmal 540K€ Sparpotential zusammen. Ohne Berücksichtigung weiterer Gehaltssteigerungen.
    Und nun kommen möglicherweise einmalig 250K€ aus einem vorgezogenem Erbe dazu.
    Sorry, aber ich sehe da absolut kein Konzentrationsproblem. Selbst bei einen 100%igen Anlage der angedachten 250K in einen FTSE All World ETF läge die Aktienquote unter 60%. :/

    Wenn der Threadersteller nun kurz vor dem geplanten Ruhestand wäre und einmalig einige 100K€ investieren müsste, sehe die Sache wohlmöglich anders aus. Aber auch dann wäre wohl eher eine Verringerung des Risikos durch eine generell geringere Aktienquote anzuraten.

  • Das hat nichts mit dem Zeitpunkt zu tun. Heute 250k in den MCAP ETF und morgen bekommen die USA/MAG7/Tech ein Problem, dann hängt man viel stärker drin im Rückgang als mit EW oder eben wenn Ex USA Europa EM stärker gewichtet ist. Ganz einfach.

    Und MCAP ist immer noch einfach nur eine Gewichtung wie jede andere auch, sie hat nur den Kostenvorteil. So wie Walz sagt. Und Kommer und Weber investieren genauso passiv und prognosefrei, egal was hier verbreitet wird.

  • Vielen Dank euch allen für euren Input, der mir sehr geholfen hat. Ich war anschließend dennoch nicht 100% sicher was ich tun soll und bin daher zum Honorarberater und habe dort heute gemeinsam mit ihm ein Portfolio entwickelt. Jetzt kann es los gehen.

    Ich will euch das Ergebnis natürlich nicht vorenthalten.

    SPDR MSCI World (A2N6CW)

    46 % Anteil am Portfolio

    Xtrackers Stoxx Europe 600 (DBX1A7)

    22 % Anteil am Portfolio

    Vanguard FTSE Emerging Markets (A2PLTC)

    22 % Anteil am Portfolio

    iShares MSCI World Small Cap (A2DWBY)

    10 % Anteil am Portfolio

    Damit werde ich jetzt monatlich mein Depot besparen.

  • Was meinst du mit Schweizer Vermögensverwaltung? :) habe 150,- Euro gezahlt pro Stunde und wir haben es [in] 1:15 geschafft. Meine Situation, etc hatte ich gut aufbereitet, generelles Verständnis von ETFs etc. ist ja auch schon vorhanden gewesen.

    In meinen Augen klingt das nicht gut, das ist zu billig.

    Für eine vernünftige Beratung braucht ein Berater Info vorab, in die er sich einliest, damit er die Situation einschätzen kann. Diese Zeit muß er auch bezahlt bekommen. Streng genommen gehört noch ein Protokoll dazu, das er hinterher allein erstellt. Auch dafür braucht er Zeit, die der Kunde natürlich auch bezahlen muß. Wenn er lediglich die Zeit bezahlt haben wollte, in der Du bei ihm saßest, kann der Berater kein besonders großes Kaliber gewesen sein.

  • In meinen Augen klingt das nicht gut, das ist zu billig.

    Für eine vernünftige Beratung braucht ein Berater Info vorab, in die er sich einliest, damit er die Situation einschätzen kann. Diese Zeit muß er auch bezahlt bekommen. Streng genommen gehört noch ein Protokoll dazu, das er hinterher allein erstellt. Auch dafür braucht er Zeit, die der Kunde natürlich auch bezahlen muß. Wenn er lediglich die Zeit bezahlt haben wollte, in der Du bei ihm saßest, kann der Berater kein besonders großes Kaliber gewesen sein.

    Es ging lediglich darum, zusammen ein Portfolio zu erstellen. Ich fand es eher positiv, dass er die Rechnung nicht wie manche Honorarberater künstlich in die Höhe getrieben hat in dem er mir von A-Z nochmal alles aus der Welt der etfs usw erklärt hat. Es war sehr zuelorientiert. Ich kenne meine Sparrate usw und möchte bitte einen Tipp wie ich mein Depot zusammensetzen kann. Keine Komplete Vermögensplanung oder sonst was.

  • Was meinst du mit Schweizer vermögensverwaltung? :) habe 150,- Euro gezahlt pro Stunde und wir haben es 1:15 geschafft. Meine Situation, etc hatte ich gut aufbereitet, generelles Verständnis von etfs etc. ist ja auch schon vorhanden gewesen

    Du musst Dich hier gar nicht zu weiteren Details äußern…ist doch prinzipiell gut so.

    Die Aufteilung hat ca. 38 % USA.
    Hinweis: bei SPDR gibt es auch mit TER 0,12 % den MSCI World ACWI , der bereits 10 % EM-Anteil kostengünstig drin hat.

  • Und hier noch ein wichtiger Hinweis von mir:

    Habt ihr die Volkswirtschaft von Südkorea mit Absicht ausgeklammert oder hat dein Finanzberater schlicht und einfach den Überblick verloren?
    Grund hierfür ist der Vanguard FTSE Emerging ETF, der Südkorea NICHT enthält.

    Im „Normalen“ EM-ETF sind die mit ca. 10 Prozent drin.

    Wenn es Absicht war, würde mich das wundern.

    Der SPDR EM wäre eigentlich die logische Ergänzung mit TER 0,18 % .

    Oder eben der entsprechende von Xtrackers für 0,18 %.

  • Und hier noch ein wichtiger Hinweis von mir:

    Habt ihr die Volkswirtschaft von Südkorea mit Absicht ausgeklammert oder hat dein Finanzberater schlicht und einfach den Überblick verloren?
    Grund hierfür ist der Vanguard FTSE Emerging ETF, der Südkorea NICHT enthält.

    Im „Normalen“ EM-ETF sind die mit ca. 10 Prozent drin.

    Wenn es Absicht war, würde mich das wundern.

    Der SPDR EM wäre eigentlich die logische Ergänzung mit TER 0,18 % .

    Das muss tatsächlich durchgegangen sein. Mir war zum Beispiel nicht bewusst, dass Südkorea im FTSE Emerging nicht drin sind. Ich gucke gleich ob ich den ETF bei der INg auch haben kann. Danke dir für deinen Hinweis

  • Das muss tatsächlich durchgegangen sein. Mir war zum Beispiel nicht bewusst, dass Südkorea im FTSE Emerging nicht drin sind. Ich gucke gleich ob ich den ETF bei der INg auch haben kann. Danke dir für deinen Hinweis


    Da können wir dir gerne weiterhelfen.

    Beim Emerging Markets ETF bietet die ING den SPDR nicht an. Dafür geht Xtrackers mit TER 0,18 % bei denen.

    Wenn es unbedingt der Vanguard EM-ETF sein soll, wäre nämlich in einem ING-Sparplan der IE00BK5BQV03 die passende Ergänzung.

  • Frage 1:
    Warum werden Indizes von MSCI und FTSE gemischt? Ist Dir klar, dass Du damit Überschneidungen/abweichende Gewichtungen im Depot hast?
    Bei MSCI liegt die Grenze für Small Caps bei 85% der Aktienmarktkapitalisierung. FTSE zieht die Grenze bei 90%. Du hast also einen bestimmten Anteil von Firmen in den Schwellenländern nicht im Depot.
    Auch gehört Südkorea bei MSCI zu dem EM. Bei FTSE gehört das Land bereits zu den entwickelten Ländern.
    Du hast also Südkorea in Deinem Depot gar nicht dabei.
    Kann man Alles machen. Mich würde nur die Begründung dafür interessieren.:/

    Ich würde nach Möglichkeit immer eine Indexfamilie nutzen. Also entweder MSCI oder FTSE!
    Bei Nutzung von MSCI Indizes könnte das Ganze dann so aussehen:
    50% SPDR MSCI ACWI IMI
    20% iShares Core MSCI EM IMI
    30% Xtrackers Stoxx Europe 600

    Du hast Alles dabei mit einer Übergewichtung von Europa und den Schwellenländern. Ach ja, ich bin ein Freund von 'schnittigen' Prozentwerten. Also nix mit 46% hier und 22% da. ;)

    Frage 2: Warum willst Du bewusst von der Marktkapitalisierung abweichen?

  • Du hast also Südkorea in Deinem Depot gar nicht dabei.
    Kann man Alles machen. Mich würde nur die Begründung dafür interessieren. :/

    Ich hatte darauf schon vor Mitternacht hingewiesen, weil es mich doch sehr erstaunt hat. Auch hat er schon darauf geantwortet: offenbar hat der Berater einfach das Ganze nicht beachtet.

    Der Berater hat „etwas Schulungsbedarf“.

    Mit Frage 2 sollten wir kein Fass aufmachen, weil doch klar ist, dass die Marktkapitalisierung des MSC World oder MSCI World ACWI nicht gewünscht ist.

    Der Berater hat prinzipiell wohl so gearbeitet, dass er sich die Wünsche angehört hat und dann bei der ING besparbare thesaurierende ETF herausgesucht hat.

  • Tomarcy  monstermania Danke euch beiden sehr für euren Input. Werde den Honorarberater gleich nochmal kontaktieren. Ich bin eigentlich zum Berater, weil ich mich eben doch nicht ganz traue mit einer Sparrate von 1.500 einfach wild auszuprobieren, sondern einen Profi an meiner Seite haben wollte wo ich mich drauf verlassen kann, dass ich ein gutes Portfolio habe das ich entspannt über viele Jahre besparen kann, ohne mich drum kümmern zu müssen. Daher bin ich jetzt wirklich mehr als enttäuscht und verunsichert.