Plötzlich Geld - Susi will‘s wissen

  • Hallo zusammen,

    ich möchte euch hier einen Fall aus meiner Yogagruppe schildern – vielleicht erkennt sich ja der ein oder andere wieder.

    Ausgangslage:
    Susi (47) hat von ihrem Vater ein Depot geerbt. Darin befinden sich:

    Unternehmensanleihen (Deutsche Firmen wie Porsche, Fresenius, BMW) im Wert von ca. 80.000 € (Laufzeit bis ca. 2032, 2035 Verzinsung ca. 4 %, nur eine E.On -Anleihe bis 2044 geht länger)

    Allianz-Aktien im Wert von ca. 40.000 € (aktueller Gewinn etwa 12.000–13.000 €, Versteuerung ist für sie kein Problem)

    Ihre aktuelle Situation:
    Seit 2024 Sparplan auf einen Welt-ETF bei der ING (aktueller Wert ca. 5.000 €, monatliche Rate 400 €). Da merkt man die Diskussionen in der Yoga-Gruppe…


    Single, Eigentumswohnung bereits abbezahlt.
    Rücklage von ca. 20.000 €
    Sicherer Angestellten-Job bei der Kirche, Netto-Einkommen etwas über 3.400 €

    Die Frage:
    Wie sollte sie nun mit der Erbschaft umgehen?

    Anleihen bis 2032 halten oder lieber verkaufen?
    Allianz-Aktien behalten oder Gewinne mitnehmen und umschichten?

    Passt das Ganze so in ihr bisheriges Konzept mit ETF-Sparplan und Rücklagen?

    Susi ist gespannt auf eure Einschätzungen und Strategien!

  • Ist das (teilweise) steuerlicher Altbestand? Davon hängt zumindest die Reihenfolge der Umschichtung ab.

    Die Allianz-Aktien sind ein ziemlicher Klumpen, die würde ich auf alle Fälle reduzieren, das hätte für mich Prio 1.

    Nein. Kein Altbestand. Der Vater (Witwer) hatte wohl seit ein paar Jahren für Susi und ihren Bruder jeweils ein Unterdepot bei der ING angelegt.

  • Ich denke, ich würde die Anleihen und die Aktien über die nächsten Jahre langsam loswerden wollen und dabei versuchen den jährlichen Freibetrag auszuschöpfen, soweit möglich. Also jedes Jahr soviel umschichten, dass man den Freibetrag voll hat.

    Ich bin im Thema Einzel-Unternehmensanleihen allerdings auch nicht belesen, aber es dürfte ähnlich riskant sein wie Einzelaktien.

    Ihre Situation klingt stabil, so dass sie eigentlich viel mehr (systematische) Risiken eingehen kann, d.h. mehr Aktien ETF.

    20000€ TG hört sich zu viel an, aber vielleicht passt es ihr so.

    Was ich mich eher frage, wieso man mit 47 und diesem Einkommen nur 5000€ im Depot hat.

    Da merkt man die Diskussionen in der Yoga-Gruppe…

    Ja, welchen denn?

    Versteuerung ist für sie kein Problem

    Ich würde damit hadern, wenn ich nur aus Rebalancing Gründen so viel versteuern müsste. Irgendwo habe ich als Faustregel mal gelesen, Rebalancing sollte nicht mehr als 1% des Gesamtvermögens kosten.

    Wenn sie also 3300€ an Steuern für den Verkauf der Allianz Aktien zahlt, sollte ihr Gesamtvermögen inkl. Wohnung mindestens 330.000€ hoch sein.

    So kann sie natürlich auch ihr Rebalancing angehen: Pro Jahr soviel umschichten, dass es sie nicht mehr als 1% auf ihr Gesamtvermögen kostet.

  • Was ich mich eher frage, wieso man mit 47 und diesem Einkommen nur 5000€ im Depot hat.

    Susi ist erst durch den Yoga-Kurs auf das ganze Thema Geldanlage gestoßen. Sie hat jahrelang ihre Eigentumswohnung abbezahlt und gar kein Depot gehabt.

    Ist dann durch die Finanztip-Videos auf den Sparplan gekommen. Ein „Welt-ETF“ eben.
    Sie hat hier ins Forum reingeschaut (anmelden will sie sich nicht)
    Sie findet „Adrian und Achim süß“…….

  • Anmerkung: die Allianz ist ein hochsolides Unternehmen, welches regelmäßige hohe Dividenden ausschüttet (um die 5 %)...ich würde das liegenlassen, die Anleihen vielleich auch bis Ende der Laufzeit halten und weiterhin in den ETF einzahlen...

    Just my 2 cts.

  • Ich würde als erstes überlegen, wie ich die 120k anlegen würde, wenn sie plötzlich auf meinem Girokonto liegen würden. Welche Aufteilung risikoarm/risikoreich? Würde ich Einzelaktien haben wollen? Würde ich im Risikobreich (Unternehmens-/Einzel-)Anleihen wählen?

    Denn Unternehmensanleihen gehören für mich in den Risikobereich, vor allem Einzelanleihen, langlaufende Anleihen etc.

    Also erstmal eine neue Gesamtallokation für das Vermögen festlegen und anschließend überlegen, welcher Teil des Bestands dazu passt und bleiben darf und was umgeschichtet wird.

    Mir persönlich wäre der Allianzklumpen deutlich zu groß. Obwohl ich Anleihen im Risikoteil nicht abgeneigt bin, wäre mir auch diese Menge deutlich zu groß. Also je nach Risikoneigung größer Teile in Welt-ETF oder risikoarm umschichten, wäre mein Bauchgefühl.

    Zu den Unternehmensanleihen selbst kann ich wenig sagen. Ich habe im Kopf, dass das Ausfallrisiko bei Fälligkeit am größten ist, weil das Unternehmen in dem Moment eine Anschlussfinanzierung braucht. Ob bei den einzelnen Unternehmen in 5, 10 oder 20 Jahren ein solches Risiko besteht, kann ich nicht abschätzen.

    Da gibt es im Forum sicher andere, die entsprechende Erfahrung und Expertise mitbringen.

  • Würde mich mit einer Frage hier dranhängen: Meine gute alte Pilates-Freundin Fixie Hartmann möchte in drölf Jahren bauen; von Omma hat sie 650.000,- in Daimler-Aktien und 22,- in Wirecard-Aktien geerbt. Sie möchte wissen: Liegenlassen bis zum Ausschachten der Baugrube, oder verkaufen und sicher in Panama-Staatsanleihen parken?

  • Würde mich mit einer Frage hier dranhängen: Meine gute alte Pilates-Freundin Fixie Hartmann möchte in drölf Jahren bauen; von Omma hat sie 650.000,- in Daimler-Aktien und 22,- in Wirecard-Aktien geerbt. Sie möchte wissen: Liegenlassen bis zum Ausschachten der Baugrube, oder verkaufen und sicher in Panama-Staatsanleihen parken?

    Naja… hört sich jetzt nicht so prickelnd an, weil die Aktien ja umbenannt wurden.

    Im Gegensatz dazu gibt es die liebe Susanne, genannt Susi natürlich wirklich.
    Ihre Mutter ist vor drei Jahren verstorben, und sie und ihr Bruder haben auf den Erbteil verzichtet. Der Vater ist jetzt leider auch mit 78 verstorben.

  • Ganz schöner Trümmerhaufen da in deiner Yoga-Truppe. Die laufen ja gefühlt alle komplett am Leben vorbei. – Sicher, dass du da in einer "Yoga-Truppe" bist?

    Da täuscht du dich, wir haben eine Seniorengruppe mit gut ordentlich braven Seniorinnen und viele der Teilnehmer:innen arbeiten bei der Kommune.
    Jetzt geht’s aber erstmal bei 12 Grad zum „Wasen“ . Tisch ist reserviert und in ist diesmal Musik der 80er…..,

    McProfit wird sich sicher auch an den 133. Wasen erinnern.,,ohne ETF und mit Henkel und Fresenius…

  • Liebe Susi, erstmal mein Beileid!

    Zuerst solltest Du Dir in Ruhe Gedanken machen, was Du mit dem kleinen Vermögen zukünftig erreichen möchtest. Erst wenn sich ein Anlageziel (z.B. Altersvorsorge) herauskristallisiert, kann man sinnvoll über die zukünftige Struktur nachdenken.

    Die Wohnung ist ja schon mal schuldenfrei, was sicher der erste Schritt zu einem auskömmlichen Einkommen im Alter ist. Das mietfreie Wohnen entlastet das Budget. Hast Du Dich schon damit beschäftigt, wie viel Du noch zusätzlich auf der Kante haben willst in 15-20 Jahren beim Übergang in den Ruhestand? Was hast Du neben der gesetzlichen Rente noch für zusätzliche Absicherungen z.B. durch den Arbeitgeber (Stichwort Versorgungskassen)? Wie viel würde Dir stand heute später an monatlichem Einkommen fehlen und können die 120.000 die Lücke füllen oder willst Du lieber noch aufstocken? Nimm Dir Zeit für diese Fragen.

    Konkret zum Depot.

    Schritt 1) Nenn mal die genauen Bezeichnungen der Anleihen (WKN oder ISIN). Grundsätzlich sehe ich keine großen Probleme, aber es gibt auch Anleihen mit besonderer Ausgestaltung, die man vielleicht nicht unbedingt bis zur Fälligkeit halten will.

    Schritt 2) Die Allianzaktien sind definitiv ein Klumpenrisiko, was man ganz unabhängig von den weiteren Zielen reduzieren sollte. Ich würde die schrittweise in den ETF umtauschen, so dass jedes Jahr der Sparerpauschbetrag genutzt wird für die Gewinne. Sofern der Sparplan weiterläuft, reduziert sich der relative Anteil zusätzlich.

    In einigen Monaten oder maximal einem ahr solltest Du wissen, wo Du hinwillst und welche Aufteilung zu Deinen Zielen passt. Ob Du am Ende 2/3 in Anleihen haben möchtest, kannst Du gut und gerne auch noch nächstes Jahr entscheiden, bevor Du Dich jetzt unter Handlungsdruck setzt.

  • Schritt 1) Nenn mal die genauen Bezeichnungen der Anleihen (WKN oder ISIN). Grundsätzlich sehe ich keine großen Probleme, aber es gibt auch Anleihen mit besonderer Ausgestaltung, die man vielleicht nicht unbedingt bis zur Fälligkeit halten will.

    A383H8

    A383H7

    A19B3J

    A4DFL3

    A383CW
    A3LHZR

    Auf dem Wasen bei 12 Grad geht’s rund.

    Bier 15 Euro (vor 20 Jahren noch 7,20 Euro).
    Da kann Adrian jetzt mit seiner 72er Regel ran..

    Betriebliche Altersversorgung so wie öffentlicher Dienst, läuft wohl so auf 600 Euro heutiger Wert raus.

  • Servus aus München

    Schön dass man zu "Wiesn- und Wasen-Zeiten" auch mal wieder die Aktienkurse ihrem Schicksal überlässt...

    Auf dem Cannstatter Wasen (dem Stuttgarter Volksfest) bin ich erst morgen am Samstag 27.9.25 zum Eröffnungstag.

    Da lade ich traditionell immer meinen Freundeskreis ein in die Sudhausloge im Dinkelackerzelt vom Festwirt Klaus&KLaus. Daher kann ich leider keine Speise- oder Getränkekarte zitieren. Ich gehe aber davon aus, dass die Dividendeneinnahmen ausreichen werden

    Ganz anders war es letzte Woche bei der Eröffnung der Müncher "Wiesn".

    Da war ich glücklicherweise von Freunden eingeladen und zwar im Käfer-Zelt. Da ich unabhängig vom Vermögen immer noch Schwabe geblieben bin, habe ich bei den dortigen Preisen schon noch "gefremdelt"

    Die "ganze Ganz mit Knödel und Blaukraut" immerhin 255 Euro und der beim Käfer obligatorische Champagner 450 Euro für die Flasche, zugegeben jedoch als Magnum, was anderes sieht man zumindest in diesem Etablissement nicht.

    Falls das Thema überhaupt jemand interessiert:

    Ich hatte dann noch ein erfreuliches Erlebnis in Müchen. Vermutlich infolge einer undichten Wasserleitung in den (Fussballer)-Promilogen im 1. Stock tropfte es auf unseren Tisch im EG. Das hatte auch was Gutes. Die Geschäfttsleitung des Käfers spendierte unsere Champagner-Rechnung! Da kann es nächstes Jahr gerne wieder tropfen!!

    Viele Grüße aus Stuttgart McProfit - diesmal ganz ohne Börsenthemen.

    ab Sonntag bin ich dann noch einmal zum Saisonende zur Rolex-Regatta in St.Tropez, (die heißt ab dieses Jahr erstmals "Le Voiles de St.Tropez")


    Egal wie das Spektakel jetzt auch heißt, eines ist sicher:

    Meine Aktien müssen 3 Wochen lang selbst zurecht kommen.

  • Das Bier ist überall teurer geworden, entscheidend ist , dass es schmeckt!