Streit beim Umgang mit Finanzen

  • Das halte ich für die zentrale Erkenntnis dieser Erörterung.

    Ein Fall für die Schuldnerberatung? Eher nicht. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, würde ich eher eine Paarberatung ins Spiel bringen wollen.

    Ja, oder ein Gespräch mit jemandem neutralen, der als 3. Person vermittelt, damit das Gespräch nicht eskaliert und Dinge gesagt werden, die man später bereut.

  • Die Tipps nach denen du fragst haben nichts mit Finanzplanung zu tun.

    Du fragst nach Tipps wie man einen anderen Menschen dazu bringt so zu denken und handeln wie man selbst (es für richtig hält).

    Der Umgang mit unterschiedlichen Lebensstilen und Bedürfnissen sind die größten Herusforderungen in einer Beziehung.

    Wie geht ihr mit anderen unterschiedlichen Bedürfnissen um? Mit dieser Strategie solltet ihr auch an dieses Problem herangehen.

  • Doch, ich habe Reserven (Notgroschen/Investitionen). Deswegen ärgert es mich ja um so mehr, dass ich oft vernünftige Entscheidungen treffe und seine unvernünftigen mittragen muss.

    Beziehungsproblem, kein primäres Finanzproblem.

    Deine Ausgangsmeldung war unvollständig. Du hast mich damit in die Irre geschickt. Könnte sein, daß Eure Immofinanzierung (die bisher nur am Rande erwähnt wurde), sich zu Eurem größten Problem auswächst. Reine Vermutung, Daten dazu hast Du ja nicht geliefert. Typischerweise ist eine Immobilienfinanzierung für die meisten Leute das größte Finanzprojekt ihres Lebens.

  • Keine einfache Situation,sehe es auch eher als Beziehungsthema. Wie lange seid Ihr zusammen? Das "Helfen" kann so ein Verhalten wie das Deines Partners auch verstärken. Aber davon abgesehen: ist das Haus schon abbezahlt? Steht Ihr beide im Grundbuch? Falls da etwas -für Dich - im Argen liegt, fände ich es sinnvoll, das anzugehen

  • Ja, oder ein Gespräch mit jemandem neutralen, der als 3. Person vermittelt, damit das Gespräch nicht eskaliert und Dinge gesagt werden, die man später bereut.

    Aber wer ist schon neutral? Aus dem Freundeskreis hat jeder ja doch eine engere Beziehung zum einen oder anderen...mal abgesehen davon, vielleicht will man das Problem auch nicht unbedingt gleich im Freundeskreis breittreten. Und nicht jeder kann gut vermitteln, wenn es schwierig wird. Bei grundlegenden Differenzen ist eine professionelle Paarberatung sicherlich nicht verkehrt.

  • Wie kann man jemanden dazu bringen, finanziell klüger Entscheidungen zu treffen? Es ist definitiv ein immer wiederkehrendes Streitthema, da mir die finanzielle Sicherheit wichtig ist. ?

    Leider schwierig: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Klingt brutal, aber Du musst ihn auflaufen lassen. Er wird sich leider schon daran gewöhnt haben, dass er Dich immer als 24-7-Geldautomaten nutzen kann. Eigentlich sollte er Dich finanziell unterstützen, wenn er schon doppelt soviel wie Du verdient. Das bei Euch beiden klingt ziemlich ungesund - ungesund auch für Eure Beziehung.

  • Keine? Kommt Zeit kommt Rat?

    Er lebt im Jetzt und ihn interessiert das Thema Zukunft nicht wirklich.

    Da ist er so, wie ich damals war. Irgendwann bzw. rechtzeitig habe ich erkannt, dass die normale gesetzliche Rente nicht reichen wird. Glücklicherweise hat mein Arbeitgeber freiwillig für die neuen Mitarbeiter in eine zusätzliche Altersvorsorge eingezahlt. Richtig umerzogen in Bezug auf Finanzen wurde ich komischerweise, als ich mir mein Haus gekauft habe. Ich hatte im Gegensatz zu Deinem Mann niemanden, der mich finanziell unterstützt hätte. Rückblickend betrachte ich das positiv für mich.

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    Wie kann man jemanden dazu bringen, finanziell klüger Entscheidungen zu treffen? Es ist definitiv ein immer wiederkehrendes Streitthema, da mir die finanzielle Sicherheit wichtig ist.?(

    [...]

    Meine Lebenserfahrung sagt, dass man einen Menschen nicht verändern kann. Ein Mensch kann nur sich selbst verändern.

    Die Person muss ihr Fehlverhalten selbst erkennen und aus eigenem Antrieb ändern wollen...

  • Entweder du jammerst "auf hohem Niveau" und das Geld wird reichen, weil ihr beispielsweise in Kürze ein abbezahltes Haus haben werdet oder Erbschaften ansteheen und deine Sorgen eher übertrieben sind oder die Versorgungslücke wird in Altersarmut enden, wenn nicht langsam gegengesteuert wird.

    Da wir nur deine Sicht der Dinge kennen, können wir das nicht beurteilen.

    Es hängt wahrscheinlich alles von der Tragfähigkeit euerer Beziehung ab. Entweder es passt, dann wisst ihr, wie ihr einen Kompromiss findet, einfach weil keiner möchte, dass der Andere sich dauerhaft mies fühlt oder ihr findet keine gemeinsame Lösung, weil jeder auf seine Sichtweise besteht und den Anderen dabei aus dem Auge verliert.

    Wenn die Beziehung funktioniert, sollte man darüber reden können. Altersvorsorge besteht ja auf nachvollziehbaren Fakten, 15 % des Einkommens abzgl. Abtrag des Hauses, sollte bei sehr gutem Einkommen nicht überfordern. Es bleibt dann genug Geld für die schönen Dinge der Gegenwart übrig, die man sich dann ohne Vorwürfe gönnen kann

    Wenn man nicht an der Armutsgrenze lebt, sollten vernünftige Regeln beim Umgang mit dem schnöden Mammon relativ einfach sein, da gibt es in Partnerschaften und im Bereich Elternschaft ganz andere Probleme, die man nicht durch einfache Fakten lösen kann.

    Ich persönlich könnte nicht mit einem Mann zusammen leben, der nicht verantwortungsvoll und vorausschauend plant, genau so, wie ein geiziger Partner ein "No-Go" für mich wäre.

    In finanziellen Dingen muss man an einem Strang ziehen, sonst wird es unfair und frustrierend.

    Vielleicht findet ihr an den kommenden, verregneten Trauertagen mal die Ruhe für ein klärendes Gespräch.

  • Hallo Mariella,

    ist ihm überhaupt bewusst, wie wichtig dir das Thema ist? Falls nicht, wäre das meiner Meinung nach der erste Schritt: ihm ruhig, aber deutlich zu erklären, dass finanzielle Sicherheit für dich nicht einfach eine Vorliebe ist, sondern ein grundlegendes Bedürfnis – ähnlich wie Vertrauen oder Verlässlichkeit.

    Eine Beziehung besteht immer aus Kompromissen und einem Sich-Annähern an unterschiedlichen Positionen. Wenn er aber gar nicht bereit ist, an seinem Verhalten zumindest teilweise entgegenzukommen oder Verantwortung für gemeinsame finanzielle Themen zu übernehmen, solltest du dich fragen, ob eure Beziehung wirklich auf Augenhöhe verläuft – oder ob du dauerhaft mehr „investierst“ (nicht im finanziellen Sinne ;)) als er.

    Denn auf Dauer kann es sehr belastend sein, wenn man das Gefühl hat, für zwei mitdenken zu müssen – gerade bei einem Thema, das so eng mit Sicherheit und Vertrauen verknüpft ist, denn das:

    Er war schon immer so, in der Jugend war es noch schlimmer, seine erste Wohnung as Student hat er verloren, weil er keine Miete zahlte, etc. Da kannte ich ihn aber noch nicht.

    ist auf jeden Fall nicht normal und würde mir zu denken geben. Sei dir aber bewusst, dass du einen Menschen auf jeden Fall nicht komplett umkrempeln wirst können, zumindest nicht mehr im Alter von knapp 40 Jahren.

    Darüber hinaus würde ich mal einen Monat ein Haushaltsbuch führen. Wenn er das Doppelte von dem verdient, was du verdienst und trotzdem alles Monat für Monat ausgibt, müssen ja auch regelmäßig größere Ausgaben stattfinden, denn so viele Energy-Drinks kann man gar nicht saufen.

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Definitiv. Das Thema Kinder ist noch nicht ganz abgeschlossen, aber ich muss mich halt auf Ihn verlassen können, was mir aktuell echt schwer fällt.

    Ihr könnt froh sein, dass Ihr noch nicht Eltern seid. Meine Eltern hatten ein Haus gekauft, lebten während meiner gesamten Kindheit finanziell über ihre Verhältnisse. Ein heftiger Streit folgte dem anderen. Das Bankkonto war meistens tiefrot. An Rücklagen von 3 oder gar mehr Monatsgehälter war da gar nicht zu denken. Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht, wie meine Eltern es trotzdem geschafft haben, dass das Haus nicht zwangsversteigert wurde. Das wird mir zeitlebens ein Rätsel bleiben.

  • Doch, ich habe Reserven (Notgroschen/Investitionen) deswegen ärgert es mich ja um so mehr, dass ich oft vernünftige Entscheidungen treffe und seine "unvernünftigen mit tragen muss".

    Sämtliche Zahlungen unverzüglich einstellen. Grob zusammen berechnen welche Fixkosten jährlich anteilsmäßig mtl. anfallen werden, und über ein separates Konto einziehen auf das er allein keinen Zugriff hat.

    Gemeinsame Anschaffungen dann erstmal im Einkommensverhältnis (1:2) tätigen oder sein lassen.

    Ich mache beruflich tatsächlich was mit Zahlen. Er ist kein Sunnyboy, eher ein Computer Nerd?


    Aber die Idee mit den Apps, die ich gelesen habe, war gut. Weil Technik mag er ja :thumbup:

    Die PC Nutzung mit einem Münzzeitzähler kombinieren :)

    ist auf jeden Fall nicht normal und würde mir zu denken geben. Sei dir aber bewusst, dass du einen Menschen auf jeden Fall nicht komplett umkrempeln wirst können, zumindest nicht mehr im Alter von knapp 40 Jahren.

    Ja im Alter von 40 ist sowas nicht normal aber als Student kann alles mal passieren. Bei mir sammelten sich als Student in den ersten 1-2 Semestern im Wohnheim Mahnungen bzgl. Nebenkosten - das war auch nicht absichtlich ich hab einfach den Postkasten nie geöffnet, weil ich dort nur Nebenwohnsitz hatte und gar nicht auf die Idee kam das mir da jemand schreibt :D

  • Sämtliche Zahlungen unverzüglich einstellen. Grob zusammen berechnen welche Fixkosten jährlich anteilsmäßig mtl. anfallen werden, und über ein separates Konto einziehen auf das er allein keinen Zugriff hat.

    Wie meinst du das? Oder auf was bezieht sich das?

    Wir haben ein Gemeinschaftskonto für Hund, Haus, Urlaube und Lebensmittel. Da zahlt er immer pünktlich seinen Anteil ein und kann auch nichts von ausgeben.

    Seine Fixkosten (Auto, Versicherungen) sind ein Problem.

  • Ich hab das mal für dich korrigiert:


    "Seine Fixkosten (Auto, Versicherungen) sind ein sein Problem."


    aber da du ihm ja helfen willst war mein Vorschlag das ihr zusammen die Fixkosten berechnet und diese direkt nach Gehaltseingang von seinem Konto "sichergestellt werden" dorthin wo er nicht einfach zurückbuchen kann um zu konsumieren. (bzw. ggf. abheben und Bar einschließen).

    Generell würde es helfen wenn auf Kartenzahlung z.B. komplett verzichtet wird. Dann bekommt man erstmal wieder ein Gefühl für seine Ausgaben.