Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Man kann Zeitungen mögen oder nicht, weil sie eine andere politische Meinung vertreten als man selbst.

    Aber es war die Bild-Zeitung, die am 1. März über die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck berichtete, Gas- und Ölheizungen in Deutschland so schnell zu verbieten!

    Alle anderen Zeitungen waren Trittbrettfahrer und ich wette, ohne die Bild-Zeitung hätten viele deiner seriösen Zeitungen das Thema ignoriert.


    Es ist nur ein Thema von vielen. Ich erwähne das Thema, weil es aktuell ist.

    1. Es ist nur ein Entwurf

    2. Es muss niemand sofort seine Heizung tauschen

    3. Es ist der einzig richtige Weg. Wer jetzt noch eine öl oder Gasheizung einbaut, der wird sich in 10/ 20 Jahren über massiv gestiegene Preise wundern.

    4. Es Hätten logischerweise auch alle anderen seriösen Zeitungen darüber berichtet. Seriöse Zeitungen warten in der Regel ab und prüfen die Informationen, bevor sie veröffentlicht werden.


    Die Bild Zeitung hat schon unschuldige Menschen der Vergewaltigung bezichtigt und damit das Leben ruiniert. Die Entschuldigung der Bild Zeitung fällt dann so klein aus, sodass es niemand mitbekommt.

  • Alle anderen Zeitungen waren Trittbrettfahrer und ich wette, ohne die Bild-Zeitung hätten viele deiner seriösen Zeitungen das Thema ignoriert.

    1. Das sagt eher etwas über denjenigen aus, der den Entwurf durchgestochen hat und was er damit bezweckt
    2. Wie kommen Sie darauf, dass ausgerechnet die Trittbrettfahrer nicht liebend gerne diese Schlagzeile als erstes veröffentlicht hätten? Vielleicht wäre die Schlagzeile nicht ganz so reißerisch ausgefallen
  • Wir wissen seit Jahrzehnten, dass da etwas passieren muss. Die Beharrungskräfte waren aber gigantisch und sie sind es noch. Interessen von allen Seiten kommen in der Energiepolitik zusammen.


    Die Bild-Zeitung druckt jede Schlagzeile, die zum Leitmotiv "die da oben wollen uns, den kleinen Leuten, wieder was verbieten" passt. Exklusiv bevor es die anderen Zeitungen wussten noch viel lieber. Da mussten interessierte Kreise nur kurz anrufen.

  • 3. Es ist der einzig richtige Weg. Wer jetzt noch eine öl oder Gasheizung einbaut, der wird sich in 10/ 20 Jahren über massiv gestiegene Preise wundern.

    Wenn aber nur noch WPs etc eingebaut werden, dann sinkt die Nachfrage an Gas. Dann werden die Preise normalerweise günstiger :/

  • Wenn aber nur noch WPs etc eingebaut werden, dann sinkt die Nachfrage an Gas. Dann werden die Preise normalerweise günstiger :/

    Der Gaspreis sinkt heute schon wieder, weil wir neue Quellen auftun konnten, nachdem die Pipelines aus Russland ausgefallen sind. Das ist übrigens eines der sehr wenigen positivien Aktivitäten, die auf das Konto der aktuellen Regierung gehen (wenn auch zu einem sehr hohen Preis).


    Beim Gas gibt es übrigens aus regenerative Optionen. Heutige Gasthermen vertragen bis zu 20 % Wasserstoffbeimischung, das Erdgas selbst ist auch auch Abfallstoffen herstellbar, wissenschaftliche Projekte zu diesem Thema laufen seit längerer Zeit.

  • Ich finde nichts verwerfliches daran, in Zukunft Heizungsanlagen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden sollen, auslaufen zu lassen. Habeck kommt von der dänischen Grenze, in DK werden 75% aller Häuser mit Fernwärme versorgt, in Flensburg gibt es seit Jahrzehnten nur Fernwärme mit Anschlusszwang für Neubauten...

    Diese Fernwärme gibt es aber nicht überall in Deutschland.Leider!

  • Fernwärme bedeutet aber auch das man von ganz wenigen bis zu einem einzigen regionalen Anbieter abhängig ist. Egal was der dann macht.

    Da kann man nicht mal eben nach 12 Monaten den Gasanbieter wechseln, da ist man dem regionalen Fernwärmeanbieter ausgeliefert. Bei ner Wärmepumpe kann man auch zumindest noch Stromanbieter vergleichen.

  • Ich finde nichts verwerfliches daran, in Zukunft Heizungsanlagen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden sollen, auslaufen zu lassen.

    Auslaufen zu lassen klingt viel schöner als verbieten ...


    Die sogenannte "Sprachplanung" (im Sinne des Orwellschen Neusprech aus dem legendären dystopischen Roman "1984") paßt bestens, weil ergänzend zur "Planwirtschaft".


    Einen ganz speziellen "Charme" entfaltet es - da bei solchen Themen inzwischen zentralistisch-planwirtschaftliche Ansätze (im Sinne einer staatlichen "Kommandowirtschaft") vorherrschen - wenn die dazu gehörenden "Verbote" neuerdings auch noch als "Planungssicherheit" für den Bürger und die Unternehmen (jedenfalls von so manchen politischen Protagonisten) verkauft werden. Bei nüchterner Betrachtung natürlich kafkaesk, nichtsdestotrotz - aus Sicht des aufmerksamen Beobachters - auch ein Faszinosum ...


    Auch wenn die semantische Umdeutung - der Orwellsche Neusprech läßt erneut grüßen - schon zuvor beachtliche Blüten getrieben hatte (wenn etwa neue, zusätzliche "Schulden" in Milliardenhöhe in dem Neusprech zu "Sondervermögen" mutieren - um nur ein Beispiel zu nennen).


    Das Ganze (samt Orwellschem Neusprech) auf nationaler Ebene fügt sich inzwischen kohärent in ein EU-Gesamtbild - sozusagen das Grand Design - ein: Wenn man etwa an das der EU eigentlich zugrundeliegende Subsidiaritätsprinzip denkt. Davon ist in praxi nahezu nichts mehr zu sehen. Inzwischen kommen in der Realität 80-90% aller nationalen Rechtsakte durch Beschlüsse, Richtlinien, Verordnungen und sonstige Weisungen aus Brüssel zustande. Das ist das genaue Gegenteil von Subsidiarität.


    Ganz ähnlich verhält es sich mit weiteren in den EU-Verträgen verankerten Grundsätzen im AEUV (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union). Da wird zwar ständig betont und in den Verträgen explizit normiert, daß die EU auf den Grundsätzen (wörtlich) "offener Marktwirtschaft" und "freiem Wettbewerb" beruht (siehe z. B. Art. 119 AEUV - die EU-Ansätze (von Verbrenner-Verbot beim Kfz bis zum Sanierungszwang bei Gebäuden) gehen aber exakt in die gegenteilige Richtung. Ebenso die der EU-Behörde EZB, die mit "Zinspanwirtschaft" und einer Art "Geldsozialismus" für eine zwangsweise Umverteilung vom Bürger zum Staat und der Staaten untereinander (von Nord- nach Südeuropa) sorgt (als reine Behörde ohne jede demokratische Legitimation übrigens) - ohne dabei auf marktwirtschaftliche Grundsätze oder freien Wettbewerb zu setzen. Im Gegenteil: Dieser wurde von der EZB mit Billionen schweren Anleihekäufen sozusagen mehr oder weniger ausgeschaltet - und ganze Länder vom Markt abgeschirmt.


    Um eine weitere solche semantische Umdeutung zu erwähnen, bei der die Dinge auf den Kopf gestellt wurden: Aus dem "stabilem Geld" in den EU-Verträgen iSv Geldwertstabilität bzw. Kaufkraftstabilität für die Bürger (s. Art. 119, Art. 127, Art. 282 AEUV) - wurde der Erhalt der "Stabilität der Eurozone" sprich kein Land darf (r)ausfallen. Eine eigenmächtige Umdeutung der EZB gegen die Verträge (contra legem sozusagen). Diese Ziel steht zudem im Zielkonflikt mit dem in den Verträgen verankerten Ziel "stabiles Geld", was eigentlich nach den Verträgen die Kernaufgabe der EZB gewesen wäre ..


    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.


    Als ich einmal Gelegenheit hatte der Ökonomin Mariana Mazzucato zu lauschen (sie wurde schon vor geraumer Zeit auf Brüsseler Fluren gefeiert und als eine Art Vorbild gesehen), war ich eher fassungslos. Eine ungeeignetere Ratgeberin konnte ich mir schlechterdings kaum vorstellen. Inzwischen kann ich das Alles aber besser verstehen und einordnen.


    Vor allen Dingen verstehe ich nun (sozusagen in der Retrospektive) warum der Herr Habeck (schon vor längerer Zeit und noch vor seiner Zeit als Mitglied der Regierung) von dieser Dame als Ökonomin ebenso und absolut begeistert war wie Brüssel selbst ... In der Frauenzeitschrift "Myself" hatte er die besagte Dame "als einer der sieben Frauen genannt, die sein Leben verändert hätten". Auch dies erschließt sich mir nun vollumfänglich.


    Selbst als alter Mensch lernt man eben immer noch dazu - auch wenn es nicht immer erbaulich ist.


    Jeder Mensch (jedenfalls fast jeder) hat irgendein Talent. Die Kinderbücher von Herrn Habeck beispielsweise sollen gar nicht so schlecht gewesen sein.

  • Fernwärme bedeutet aber auch das man von ganz wenigen bis zu einem einzigen regionalen Anbieter abhängig ist. Egal was der dann macht.

    Da kann man nicht mal eben nach 12 Monaten den Gasanbieter wechseln, da ist man dem regionalen Fernwärmeanbieter ausgeliefert. Bei ner Wärmepumpe kann man auch zumindest noch Stromanbieter vergleichen.

    Ja, das ist so. Und das Leben ist leider kein Ponyhof...

  • Sovereign,


    Jetzt wird es allmählich absurd. Man muss kein Fan dieser Regierung sein, aber der Vergleich mit einem totalitären Überwachungssystem bzw. mit deren Methoden ist derart absurd und hat in diesem Forum nichts zu suchen. Dazu passt auch das lächerlich Machen der Person Habeck. Sie sollten sich vielleicht ein anderes Forum suchen, um solche abstrusen Vergleiche zu veröffentlichen. Die Semantik ihres Kommentars ist auf jeden Fall eindeutig.

  • Nun ja, Erdnuss!, als jemand, der durchaus auch Sympathien zu grünen Ideen und einer ganzen Reihe von grünen Politikern (m/w/d) hat, sehe ich es doch oft mit gewissen Schmerzen, dass sich diese Partei selbst im Weg steht dadurch, dass sie der Meinung ist, das Licht gesehen und eine höhere Erkenntnisstufe erreicht zu haben, wodurch sie den Anspruch ableitet, besser zu wissen als die Menschen, was gut für die Menschen ist, und deshalb dieses und jenes verbieten zu dürfen.


    In Auswüchsen liegt das schon nahe an einem zu starken Durchregieren und Hineinregieren ins Leben der Leute.


    Besondere Auswüchse davon sind dann übrigens Klimaaktivisten, die meinen, sich übers Gesetz stellen zu dürfen, da sie meinen, besser zu wissen als die gewählten Vertreter der Gesellschaft, was gut für die Gesellschaft ist.

  • Jetzt wird es allmählich absurd.

    Warum ausgerechnet erst jetzt ? Nach meinem Dafürhalten sind manche Dinge und Entwicklungen schon seit viel längerer Zeit "absurd" - nur um Ihre Formulierung aufzugreifen.

    ... aber der Vergleich mit einem totalitären Überwachungssystem bzw. mit deren Methoden ist derart absurd ...

    In meinem Beitrag (siehe 1.550) kann ich kein einziges Wort von einem "totalitären Überwachungssystem" bzw. "dessen Methoden" finden ... ?!


    Ich hatte mir lediglich erlaubt auf - in der deutschen Politik - mehr als seltsame semantische Verzerrungen (wie "Schulden" werden sprachlich zu "Vermögen", "Verbote" werden in "Planungssicherheit für Bürger" umgedeutet) und im europäischen Handeln auf eine signifikante Diskrepanz zwischen den EU-Verträgen und dem tatsächlichen Vorgehen der EU (übrigens mit Nennung diverser konkreter Artikel aus dem Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV)) hinzuweisen.


    Was soll daran schlimm oder gar verwerflich sein, auf bestehendes Recht und geltende Verträge hinzuweisen, wenn die tatsächlichen Handlungen der Vertragsparteien - meines Erachtens und mit validen Begründungen - davon signifikant abweichen - oder diese vertraglichen Regelungen in praxi sprich im Handeln der Protagonisten sogar in das Gegenteil dessen verkehrt werden, was in den Verträgen normiert ist ?!

    Dazu passt auch das lächerlich Machen der Person Habeck.

    Auch das vermag ich nicht ansatzweise zu erkennen oder auszumachen.


    Es ist zutreffend, daß ich (ganz persönlich) es besser (präziser sogar angemessen) fände, wenn ein Wirtschaftsminister entweder theoretische Kenntnisse zu seinem Ressort hätte (etwa entsprechende abgeschlossene sachbezogene Studiengänge) oder zumindest praktische Erfahrungen (in dem Ressort etwa als erfolgreicher Protagonist in der Wirtschaft sei es als erfolgreicher Angestellter, Geschäftsführer, Unternehmer, Gründer etc. - was aus meiner Sicht nicht mal kumulativ gegeben sein müße, eine Alternative davon würde mir schon genügen ...). Am besten fände ich (ganz persönlich) es, wenn Herr Habeck sowohl theoretische als auch erfolgreiche praktische Erfahrungen in seiner Person (als immerhin ja Wirtschaftsminister) vereinen würde. Bei Herrn Habeck ist aber (m. W. - gerne möge man mich da korrigieren) weder das eine noch das andere der Fall.


    Was aber definitiv der Fall ist (wenn ich meiner Freundin sowie einer Bekannten glauben und vertrauen will - beide genannte Personen halte ich für absolut glaub- und vertrauenswürdig), daß Herr Habeck schon Kinderbücher (jedenfalls als Co-Autor) geschrieben hat. Diese sollen nach Aussage der beiden oben Genannten nicht mal schlecht sein. Nicht mehr oder weniger hatte ich in dem Beitrag (1.550 letzter Abs.) geschrieben. Sollte das sachlich falsch sein, möge man mich auch da gerne korrigieren.


    Das sind schlicht Fakten. Was soll daran schlimm sein ?

    Sie sollten sich vielleicht ein anderes Forum suchen, um solche abstrusen Vergleiche zu veröffentlichen

    Sie werden sicherlich Verständnis dafür haben, daß derartige "Empfehlungen" (oder gar eher Aufforderungen" ?) für mich irrelevant sind. Noch dazu, da ich von Ihnen keine einzige sachbezogene Einlassung zu meinem Beitrag entdecken konnte.


    Von wem ich mir etwas empfehlen oder mich sogar beraten lassen, entscheide ich gerne selbst und eigenständig. Auch dafür bitte ich um Verständnis. So wie ich mich übrigens auch nicht von einer Frau Mariana Mazzucato in wirtschaftlichen Fragen oder gar Fragen der Wirtschaftspolitik beraten lassen würde (um noch einmal auf meinen Beitrag 1.550 zurückzukommen). Diese Freiheit nehme ich mir.


    Ganz generell finde ich aber derartige "Empfehlungen" an Mitdiskutanten etwas unangebracht und auch unangemessen.


    Die semantische Umdeutung von Nordnordlicht (aus "verbieten" wird "auslaufen zu lassen" - die ja überhaupt erst der Anlaß für meinen Beitrag 1.550 war, weil ich dies als symptomatisch für eine bestimmte Tendenz - insbesondere hierzulande - empfand), war aus meiner Sicht zwar bezeichnend für eine gewisse Entwicklung aber nichtsdestotrotz (aus meiner Sicht) unschön.


    Für meinen Teil habe ich dies daher aufgegriffen und eine Replik darauf geschrieben. Zu Aussagen wie den Ihrigen sollte man sich aber - meines Erachtens - generell nicht versteigen ...

    ... hat in diesem Forum nichts zu suchen ... Sie sollten sich vielleicht ein anderes Forum suchen ...

    Letzteres aber nur noch am Rande und der guten Ordnung halber. So viel Zeit mußte sein..

  • Ich vermute es geht eher darum wie der Sovereign ganz souverän das Thema crasht. Ich erkenn da langsam ein Muster, je mehr ich von diesem souveränen Sovereign lesen darf, beziehungsweise inzwischen teils eher überlese. Es ist leider nicht alles Gold was glänzt. ;)


    Ja, das ist so. Und das Leben ist leider kein Ponyhof...

    Stimmt, zum Glück. Keiner ist gezwungen mit Ponys gequält zu werden. Und zum Glück gibt es oft mehr Optionen als Fernwärmezwang.

  • Vorschlag: werden Sie doch in Ihrer Gemeinde in der Lokalpolitik aktiv und machen sich für ein Nahwärmekraftwerk vor Ort stark. ;)

    ich werde im Juli in ein Haus in Berlin mit Nahwärme einziehen, das gibt es immer mehr in Berlin. Was mir nicht so ganz klar ist :wenn so ein Haus mit dieser Wärme verbunden ist, hab ich natürlich keinerlei Wahl denAnbieter zu wechseln und er hat das Preismonopol……