Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Ich wohne auch zur Miete.

    Plan war anfangs direkt von den Eltern in ein Eigenheim, hab aber nichts in der Gegend gefunden was gepasst hat, also ist es Miete geworden. Günstige Miete, die noch nie erhöht wurde, eine Wohnung die mir echt gut passt. Der Vermieter hört nIchts von mir und ich nichts von ihm, eine art stillschweigendes Abkommen.

    Ich hab mittlerweile so viel sparen können das ich letztes (gutes Börsen-) Jahr so viel Rendite hatte wie Netto Einkommen. In dem Fall hat es sich mit der Miete bei mir echt gelohnt und ich hab keine Verpflichtungen, Sorgen und bin nicht gebunden.

    Klar, wenn der Vermieter mal selbst einziehen will, eventuelle Kinder oder es einen anderen Vermieter gibt oder ich umziehen und mir was neues suchen muss, werde ich extrem gestiegene Wohnkosten haben und auch erst mal was finden müssen. Das ist halt der große Nachteil. Andererseits hab ich dann ja noch viel mehr Kapital angehäuft und noch größere Renditen.

    Da sitzen wir zwei im selbem Boot. Bei mir ist es dasselbe: Eigenheimkauf war geplant, nichts passendes gefunden. Wohne seit gut 9 Jahren in einer Wohnung, Miete wurde nie erhöht und ist im Vergleich absolut gering. Der Vermieter sieht mich nicht, ich sehe den Vermieter nicht :).

    Dadurch sind natürlich viele Ressourcen zum Investieren frei. Werde das solange ausreizen, wie es möglich ist.

  • Du zahlst dann weiter sämtliche Reparatur- und Instandhaltungskosten. Nach 25-30 Jahren, wenn das Haus endlich abbezahlt ist, kommen die großen Reparaturen. Da ist die Heizung fällig, vielleicht auch das Dach.

    Der ETF-Anleger ruft den Vermieter bzw. die Hausverwaltung an, wenn etwas kaputt geht.

    Auch das hat zwei Seiten.

    Der Mieter zahlt die Reparatur und Instandhaltung, auch wenn er das nicht direkt sieht. Diese Kosten sind natürlich in der Kaltmiete mit drin. Dort sollten diese Posten mit irgendetwas um 2 EUR/qm und Monat kalkuliert sein. Oder glaubst du, irgendein Vermieter zahlt das aus seiner eigenen Tasche?

  • Wünschen kann man sich ja was. Aber für jeden stellt sich das private Optimum anders dar. Bringt, glaube ich, nicht viel, dies hier zu kommunizieren. Allen wäre mit durchschnittlich stetigem Anstieg bei 'normaler' Volatilität mehr geholfen

    Ja, wenn es für die nächsten 30 Jahre jedes Jahr exakt die Durchschnittsrendite gäbe, würde ich mich auch nicht beschweren. Aber so funktioniert die Börse ja nicht. Und wenn man mal davon ausgeht, dass es irgendwann wieder einen richtigen Crash geben muss, dann wäre mir persönlich früher eben lieber als später.

    Klar, wer jetzt gerade in die Entnahmephase gestartet ist, wünscht sich keinen Crash (Stichwort Renditereihenfolgerisiko / SoRR).

    Aber so ist das eben. Es ist ja ohnehin nicht so, als ob sich die Märkte an das halten, was irgendwer hier im Forum gerne hätte. 😁

  • Ok, der Crash kommt also, irgendwann...und was wenn man nicht mehr so viel Zeit hat um ihn auszusitzen? Soll ja angeblich bis zu 15 Jahre dauern, wobei das mit den Prognosen so eine Sache ist, wenn man die Vergangenheit in die Zukunft projeziert.

    Deshalb sollte man die Möglichkeit, dass das passieren kann, bei der Entnahmeplanung berücksichtigen. Ich glaube, beim MSCI World war der längste Drawdown gut 13 Jahre lang, das heißt, solange hat es gedauert, bis man quasi wieder „auf Null“ war, wenn man zu Beginn des Crashs investiert hätte.

  • Deshalb sollte man die Möglichkeit, dass das passieren kann, bei der Entnahmeplanung berücksichtigen. Ich glaube, beim MSCI World war der längste Drawdown gut 13 Jahre lang, das heißt, solange hat es gedauert, bis man quasi wieder „auf Null“ war, wenn man zu Beginn des Crashs investiert hätte.

    Das bedeutet, wenn ich jetzt nicht investiert bin und in 6 Jahren in Rente gehen will, dann lasse ich es lieber. Ich meine übrigens keinen Sparplan, sondern eine Einmalinvestition.

  • Das bedeutet, wenn ich jetzt nicht investiert bin und in 6 Jahren in Rente gehen will, dann lasse ich es lieber. Ich meine übrigens keinen Sparplan, sondern eine Einmalinvestition.

    Es kommt darauf an, wieviel Vermögen und laufende Einnahmen Du sonst hast und wie risikofreudig Du bist.

    Wer von seiner Rente (oder sonstigen laufenden Einkünften wie Mieteinnahmen o.ä.) leben kann und/oder wer einen Cashpuffer für Durststrecken z.B. auf dem Tagesgeldkonto liegen hat und/oder wer soviel Geld im Depot hat, dass auch eine Entnahme mit hohem Verlust finanziell unproblematisch wäre, der kann das schon machen.

    Wer darauf angewiesen ist, dass an Tag X bei Renteneintritt mindestens Betrag Y auf dem Depot liegt und bei einem 30%-Verlust kurz vor Renteneintritt ein Problem hätte, für den ist ein Invest in ETFs wenige Jahre vor Rentenbeginn keine gute Idee.

  • Das bedeutet, wenn ich jetzt nicht investiert bin und in 6 Jahren in Rente gehen will, dann lasse ich es lieber. Ich meine übrigens keinen Sparplan, sondern eine Einmalinvestition.

    Vorsicht mit deiner Rechnung.
    Wenn du in 6 Jahren in Rente gehst, dann lebst du noch so 22+ Jahre, in denen sich das Depot gut entwickeln kann. Auch bei EInmalinvest brauchst du ja nicht 100% in Aktien zu gehen.

  • Hallo zusammen,

    nicht unbedingt! Wenn man in Rente geht, braucht man ja das ganze Geld nicht auf einen Schlag. Da kann es m.E. durchaus sinnvoll sein, einen Teil (weiter) im Welt-ETF zu lassen – vor allem, wenn man noch einen Anlagehorizont von 10–15 Jahren hat. So kann das Geld weiter für einen arbeiten und man hat die Chance auf ein bisschen Extra-Rendite, falls man sie später mal braucht.

    LG

  • Habe es mal durchrechnen lassen:

    In 15 Jahren werde ich einen Lastwagen voll Brot verzehren und einen Tankwagen voll Bier dazu trinken.

    Das ist eindrucksvoll, nicht? Soviel hast Du auf Deinem Teller und in Deinem Glas noch nie gehabt.

    Alter (und bekannter) Trick: Zahlen über viele Jahre zusammenrechnen und ***alles*** mit ***vielen!!!!*** Sternchen ***garnieren!!***, um damit die Leute beeindrucken zu wollen.

    Nice try.

    Prognosen sind nicht nur für die Zukunft schwierig, sondern auch für die Vergangenheit, wie man aus Deiner "Kalkulation" ersieht.

    Ich bin Mieter. Als ich hier eingezogen bin, betrug mein Vermögen die Hälfte des damaligen Wertes des Objekts. Über viele Jahre habe ich mein Geld (aus Sicht des Häuslebauers) an den Vermieter verschwendet (er hingegen hat vergleichbares Geld an die Bank verschwendet). Was ich nicht abzahlen mußte, habe ich ins Depot gesteckt.

    Heute werfe ich immer noch Monat für Monat dem Vermieter Geld in den Rachen, allerdings nicht so viel mehr, als er hätte erhöhen können. Privatvermieter scheuen oft die Mühe der Mieterhöhung, so daß Bestandsmieten oftmals zurückbleiben. Bei mir beträgt die Erhöhung der Miete pro Jahr etwa 0,5% (also deutlich unter der Inflation!), wesentlich erzielt durch eine recht hohe Anhebung vor kürzerer Zeit, die weitere Mieterhöhungen in der Zukunft bremst.

    Das berühmte "mietfreie Wohnen" erreicht man im Eigenheim erst dann, wenn man das Haus ganz abbezahlt hat, also nicht nach 15 Jahren, wie Du es suggerierst, sondern erst nach 30. Man spricht bei der Miete etwas altertümlich auch von Mietzins, das erläutert aber, was die Miete ist, nämlich der Kapitalertrag des gebundenen Kapitals. Das ist bei Hauseigentümer auch so: Er zahlt deswegen keine Miete, weil er sein Haus abbezahlt hat. Die ersparte Miete ist sein (steuerfreier) Kapitalertrag.

    Der Mieter allerdings, der das gleiche Geld, das der Hauseigentümer ins Haus gesteckt hat, auf der Bank liegen hat, bezieht Jahr für Jahr daraus ein böses leistungsloses Einkommen. Das gilt schon in der frühen Finanzierungsphase: Das Eigenkapital, das der Häuslebauer in die Immobilie steckt, trägt ab diesem Moment keinen Kapitalertrag mehr.

    Die Bausparkassen singen immer wieder das gleiche Lied von der rentablen Immobilie(Warum nur?): Sie vergleichen aus der Statistik heraus einen Häuslebauer mit einem Mieter im gleichen Objekt und stellen hinterher erfreut fest: Wenn diese beiden Haushalte in den Ruhestand gehen, haben beide gleich viel Geld - aber die einen haben zusätzlich eine abbezahlte Immobilie.

    Warum ist das so?

    Schulden (hier Immobilienschulden) sind für Leute, die mit Geld prinzipiell umgehen können, der stärkste Sparanreiz überhaupt. Während die Mieter ihr Menschenrecht auf einen Fernurlaub auf den Malediven ausgeübt haben, blieben die Häuslebauer in Bad Meingarten, und das über Jahrzehnte. Das macht den Unterschied.

    Im Ruhestand genießt der Häuslebauer das mietfreie Wohnen in einem Haus, das nach dem Abflug der Kinder eigentlich zu groß geworden ist, aber nicht unproblematisch verkleinert werden kann. Auch ein Umzug (etwa: den Kindern nachziehen) ist für einen Eigenheimer nicht so einfach.

    Und wenn am Schluß das Pflegeheim droht, kann man vom Haus nicht herunterbeißen.

    Ein eigenes Haus ist in erster Linie Komfort. Es bietet in der Regel mehr als ein meist kleineres Mietobjekt, aber auch ein gleiches Mietobjekt, ist dafür aber auch teurer, was sich allerdings kaum ein Eigenheimer eingestehen will.

    Mit Kalkulationen wie der Deinen kannst Du niemanden beeindrucken, weil man ihr Ergebnis durch eine passende Parameterwahl nach Wunsch beeinflussen kann.

    Ach ja, was unser eigentliches Threadthema anlangt: Häuser können auch crashen, hat man neulich bei einem Hotel im berühmten Kröv gesehen. Wenn man selbst betroffen ist, kann ein solcher Hauscrash fataler sein als ein Börsencrash.

  • Der Mieter zahlt die Reparatur und Instandhaltung, auch wenn er das nicht direkt sieht. Diese Kosten sind natürlich in der Kaltmiete mit drin. Dort sollten diese Posten mit irgendetwas um 2 EUR/qm und Monat kalkuliert sein. Oder glaubst du, irgendein Vermieter zahlt das aus seiner eigenen Tasche?

    Der Mieter zahlt die Instandhaltung aber nicht obendrauf, sondern sie ist Teil der Miete (die oft zu Ungunsten des Vermieters, gerade einer Person als Vermieter) zu niedrig berechnet ist. Steigt die Instandhaltung, geht das vom Ertrag des Vermieters ab.

    Gerade Neubauten sind vom Ertrag her oftmals lausig schlechte Investments.

    Daß viele Mieten nicht hoch, sondern niedrig sind, sieht man an den Preisen beispielsweise für Eigentumswohnungen. Ein Selbstnutzer zahlt regelmäßig einen deutlich höheren Preis,

    als ein Investor bezahlen würde. Eben drum ist es ja so attraktiv, ein ganzes Mietshaus zu kaufen, dieses in Eigentumswohnungen aufzuteilen und diese einzeln zu verkaufen. Die Politik hat darauf mit einem zusätzlichen Mieterkündigungsschutz reagiert.

    Und ein Crash, der bald kommen soll, ist auf dem Wohnungsmarkt nicht in Sicht.

  • Naja, jeder dreht sich die Parameter so, dass sie für sich selbst passen. Der Faden hier dient offensichtlich der Selbstvergewisserung.

    Ich war 30 Jahre Mieter, bin es jetzt nicht mehr und nein so lange dauert es auch nicht die Hütte abzuzahlen, denn das ist sie so gut wie.

    Es gibt unterschiedliche Lebensphasen und Situationen und wenn ich alles immer finanziell optimiert hätte, wäre mein Leben ärmer gewesen.

    Wie ist denn das jetzt mit dem Crash ? :)

  • Anders als bei Immobilien sieht man bei Aktien den Crash zumindest sofort und in Echtzeit schwarz auf weiß im Depot, wenn es ganz schlimm kommt vielleicht sogar noch in der Tagesschau. An Immobilien hängt kein Schild, auf dem der tagesaktuelle Marktwert in roter Leuchtschrift blinkt.

  • An Immobilien hängt kein Schild, auf dem der tagesaktuelle Marktwert in roter Leuchtschrift blinkt.

    Glücklicherweise, denn mich würde das ungemein stören! Immobilien haben natürlich auch einen sentimentalen "Wert" und dieser wiegt manchmal schwerer als jegliche finanzielle Bewertung. Ich für meinen Teil freue mich jedesmal wenn ich von meinen Reisen wieder nach Hause komme, denn da fühle ich mich wohl, dort habe ich mich im Haus selbst verwirklicht (und tue das auch weiter) und alles ist so wie ich und die beste Ehefrau von Allen es haben wollen.

    Was nützt einem schnödes Geld, wenn man sich in einer Lebenssituation wiederfindet, die nicht passt? Ist doch wie wenn man Klamotten anzieht, die einem zu groß oder zu kurz sind, unbequeme Schuhe, ein kratziger Pullover...

    Zufriedenheit ist eine Geisteshaltung die inneren Frieden beschert und dieser ist mit Geld nicht aufzuwiegen.

  • Glücklicherweise, denn mich würde das ungemein stören! Immobilien haben natürlich auch einen sentimentalen "Wert" und dieser wiegt manchmal schwerer als jegliche finanzielle Bewertung. Ich für meinen Teil freue mich jedesmal wenn ich von meinen Reisen wieder nach Hause komme, denn da fühle ich mich wohl, dort habe ich mich im Haus selbst verwirklicht (und tue das auch weiter) und alles ist so wie ich und die beste Ehefrau von Allen es haben wollen.

    Das ist ja auch völlig in Ordnung! Auch ich habe eine selbstgenutzte Immobilie und bin absolut glücklich mit dieser Entscheidung.

    Aber: Ich sehe das eben auch als Entscheidung, die sich unter dem Gesichtspunkt Konsum / Lebensqualität "rentieren" soll und nicht als Geldanlage.

    Gerade für diejenigen, die Immobilien als Kapitalanlage kaufen, wäre ein blinkendes Leuchtschild mit tagesaktuellem Preis aber manchmal vielleicht schon ganz heilsam, um zu zeigen, dass Immobilien eben gerade nicht wertbeständiger / schwankungsärmer sind und auch nicht unbedingt eine höhere Rendite haben als ein marktbreiter Aktien-ETF.

    Zurück zum Thema: Das blinkende Leuchtschild an meinem Depot zeigt auch heute keinen Crash an. ^^

  • World-ETFs haben einen Anteil KI-Aktien incl., mehr ist nicht nötig. Das Risiko hält sich dann in Grenzen.

    die Frage ist, ob man 25% seines Geldes von 7 "KI" Firmen bzw. 50% von ~50 Firmen, ganz überwiegend auch mit KI Schwerpunkt, abhängig machen will.

    In einem klassischen "Welt ETF" sind aber mehrere tausend Firmen enthalten...

    Ich zumindest will das nicht, das ist mir zu wenig Diversifikation und das ist bekanntlich "the only free lunch"

  • Mal ganz unabhängig vom zukünftigen Erfolg oder Misserfolg von KI gefallen mir solche Quersubventionierungen gar nicht. Vor allem nicht, wenn die Firmen alle in meinem Welt-ETF stecken. Das wirkt ja quasi wie ein Hebel, wenn die sich gegenseitig subventionieren, damit ihre Kurse befeuern und folglich ihren Anteil am Welt-ETF weiter erhöhen.

    Die Frage ist, wann die mangelnde Diversifikation ein Niveau erreicht hat, bei dem man Eingreifen / Umsteuern sollte...