Neuerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung

  • Aber er ruft vielleicht bekannte Informationen wieder wach. ;)

    Ich würde das etwas anders formulieren: "Er schürt reisserisch alte Vorurteile gegenüber der PKV". :)

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  • Ich habe den Eindruck, dass die Zuzahlungen für private abzurechnende Leistungen für GKV Mitglieder (stark) zugenommen haben. Vielleicht liegt es zum Teil aber auch daran, das man generell mehr Bedarf an Leistungen hat wenn man älter wird. Ich beobachte das aber nicht nur bei mir, sondern auch im Kreise der Verwandten und Freunde. Z.B. bei Zahnarztbehandlungen wird mehr und mehr privat abgerechnet. Wenn man nicht diese komischen Zementfüllungen haben will, die man jetzt anstelle von Amalgam bekommt, dann muss man zuzahlen. Wenn man einen Bandscheibenvorfall hat, dann soll man die Spritzen selber bezahlen. Bei anderen Problemen mit Rücken, Schulter oder Armen sind auch jedesmal Zuzahlungen fällig.

    Wie ist euer Eindruck?

  • In dem Artikel steht sinngemäß, dass man mit der PKV schlechter fährt, wenn man einen Tarif bzw. Anbieter wählt, der schlechtere Leistungen als die GKV bietet. Ich rate dann einfach dazu, einen besseren Tarif bzw. Anbieter zu wählen.

    Zumal das ja auf den ersten Blick auch nicht so schwierig sein dürfte. Mal unterstellt, die Testkriterien haben Hand und Fuß, gibt es beispielsweise für Arbeitnehmer allein 154 Tarifkombinationen mit Gesamturteil "sehr gut", also mit Benotung von 0,7 bis 1,5.

    Bei Selbständigen und bei Beamten sieht es ähnlich aus.

    Es lohnt sich aber auch der zweite Blick. Beispielsweise auf den von der stiwa angesetzten Krankentagegeld-Satz von 150 €. Bei Bruttobezügen von mindestens 73.801 € im Jahr kommt man damit auch bei Lohnsteuerklasse 1 nicht sehr weit.

    Aber das wird einem der (immer noch zweiter Blick) engagierte, ausgewiesene Experte - das darf selbstverständlich auch eine Dame sein - schon erklären. Denn ohne solche Expertenunterstützung und nur mit dem aktuellen Stiwa-Finanzen-Artikel alleine ausgestattet sollte man sich besser nicht ins Getümmel stürzen.

    Leider mal wieder typisch click-fishing: Der Titel des Ganzen, sinngemäß "Die Mehrzahl der PKV-Tarife ist Schrott". Ja, Schrott mag immer noch im Angebot sein, aber den muss ja keiner kaufen, siehe Zitat von flip

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Ich habe den Eindruck, dass die Zuzahlungen für private abzurechnende Leistungen für GKV Mitglieder (stark) zugenommen haben. Vielleicht liegt es zum Teil aber auch daran, das man generell mehr Bedarf an Leistungen hat wenn man älter wird. Ich beobachte das aber nicht nur bei mir, sondern auch im Kreise der Verwandten und Freunde. Z.B. bei Zahnarztbehandlungen wird mehr und mehr privat abgerechnet. Wenn man nicht diese komischen Zementfüllungen haben will, die man jetzt anstelle von Amalgam bekommt, dann muss man zuzahlen. Wenn man einen Bandscheibenvorfall hat, dann soll man die Spritzen selber bezahlen. Bei anderen Problemen mit Rücken, Schulter oder Armen sind auch jedesmal Zuzahlungen fällig.

    Wie ist euer Eindruck?

    Naja, wenn man an einem Vollversorgungssystem mit aller Gewalt festhält, ist das nur logisch. Die GKVs machen das ja nicht, weil es ihnen so gut geht.

  • Ich habe den Eindruck, dass die Zuzahlungen für private abzurechnende Leistungen für GKV Mitglieder (stark) zugenommen haben. Vielleicht liegt es zum Teil aber auch daran, das man generell mehr Bedarf an Leistungen hat wenn man älter wird. Ich beobachte das aber nicht nur bei mir, sondern auch im Kreise der Verwandten und Freunde. Z.B. bei Zahnarztbehandlungen wird mehr und mehr privat abgerechnet. Wenn man nicht diese komischen Zementfüllungen haben will, die man jetzt anstelle von Amalgam bekommt, dann muss man zuzahlen. Wenn man einen Bandscheibenvorfall hat, dann soll man die Spritzen selber bezahlen. Bei anderen Problemen mit Rücken, Schulter oder Armen sind auch jedesmal Zuzahlungen fällig.

    Wie ist euer Eindruck?

    Ich meine, hier hat auch die Presse berichtet vor einigen Wochen/Monaten. Speziell ging es um den Anstieg der sog. "IGel-Leistungen" und auch deren Nutzen.

    Und ja, auch bei meinem Zahnarzt hängen regelmäßig Info-Schreiben aus dass die GKV diese und jene Leistung leider nicht (mehr) übernimmt und die Mehrkosten entsprechend die GKV-Versicherten tragen müssen.

  • Ich habe den Eindruck, dass die Zuzahlungen für private abzurechnende Leistungen für GKV Mitglieder (stark) zugenommen haben. Vielleicht liegt es zum Teil aber auch daran, das man generell mehr Bedarf an Leistungen hat wenn man älter wird.[...]

    Wie ist euer Eindruck?

    Das mag sein. Mein Eindruck ist eher der, dass vom medizinischen Personal nicht immer fair kommuniziert wird, dass es sich bei dieser oder jener angebotenen Leistung um eine Selbstzahlerleistung (oder wahlweise IGel-Leistung) handelt.

    Was die Zahnärzte angeht, kann man in Flensburg in die Zukunft sehen: die Praxen sind gut frequentiert von Selbstzahlenden aus dem Königreich Dänemark. Dort sind Zahnarztleistungen komplett von der Krankenversicherung ausgeschlossen und müssen zu 100% aus der Privatschatulle finanziert werden.

    Die Preise in deutschen Praxen sind 50% günstiger als im Nachbarland...

    Sonnige Grüsse aus der deutsch-dänischen Grenzregion!

  • Was die Zahnärzte angeht, kann man in Flensburg in die Zukunft sehen: die Praxen sind gut frequentiert von Selbstzahlenden aus dem Königreich Dänemark. Dort sind Zahnarztleistungen komplett von der Krankenversicherung ausgeschlossen und müssen zu 100% aus der Privatschatulle finanziert werden.

    Wäre auch ein Modell für Deutschland.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Was die Zahnärzte angeht, kann man in Flensburg in die Zukunft sehen: die Praxen sind gut frequentiert von Selbstzahlenden aus dem Königreich Dänemark. Dort sind Zahnarztleistungen komplett von der Krankenversicherung ausgeschlossen und müssen zu 100% aus der Privatschatulle finanziert werden.


    Die Preise in deutschen Praxen sind 50% günstiger als im Nachbarland...

    Ähnliches in der Grenzregion zur Schweiz ;)

  • In dem Artikel steht sinngemäß, dass man mit der PKV schlechter fährt, wenn man einen Tarif bzw. Anbieter wählt, der schlechtere Leistungen als die GKV bietet. Ich rate dann einfach dazu, einen besseren Tarif bzw. Anbieter zu wählen.

    Was übrigens vollkommener Quatsch ist.

    Bei der HUK kriegt man teilweise für 200-300 Euro mtl eine Krankenvollkostenversicherung im absolut billigsten Tarif. Der leistet dann tatsächlich weniger als die GKV.

    Da nimmt man dann einfach die Ersparnis, bis zu 1.000 Euro pro Monat und rennt einmal im Jahr für 1.000 Euro in die Türkei und bekommt dort alle Blutuntersuchungen und Ganzkörper MRT.

    Würde 1 Million Euro wetten, dass Personen die das machen, bessere Health outcomes haben als GKVler.

    Spitzenverdiener in der GKV die derzeit fast 1.200 Euro im Monat bezahlen, bekommen überhaupt gar keine Leistung dafür.

  • Spitzenverdiener in der GKV die derzeit fast 1.200 Euro im Monat bezahlen, bekommen überhaupt gar keine Leistung dafür.

    Den Rechenwege dafür würde ich gerne mal sehen. Also bei mir ist der KV-Beitrag deutlich geringer im Monat, als die von dir genannten 1.200 Euro.

    Die Beitragsbemessungsgrenze liegt bei 5.512,50 Euro. Für die GKV zahle ich 14,6% + 1,84%, sind also 16,44%. Dies macht 906,26 Euro pro Monat, von denen die Hälfte mein Arbeitgeber zahlt. Selbst beim durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 2,5% sind es 942,64 Euro.

    Für 1.200 Euro pro Monat müsste der Zusatzbeitrag bei 7,17% liegen, die Knappschaft liegt aktuell beim traurigen Negativrekord von 4,4% (und somit 1.047,38 Euro pro Monat). Spar dir also bitte deine Fake News, weil etwas anderes ist es schlicht und ergreifend nicht.

  • Ich habe mal den Fall für mich durchgerechnet bei der TK (selbstständig).

    771,75 EUR Krankenversicherung (14,0 %)

    135,06 EUR TK-Zusatzbeitrag (2,45 %)

    198,45 EUR Pflegeversicherung (3,6 %)

    33,08 EUR Krankengeld-Absicherung (0,6 %)

    1.138,34 EUR Gesamtbeitrag

    Privatversichert sieht es nach 34 Jahren so aus.

    Beitragserhöhung zum 1.4.25 inbegriffen (zahlen gerundet).

    620,00 EUR Krankenversicherung (incl. 10% gesetzliche Rücklage)
    90,00 EUR Pflegeversicherung
    20,00 EUR Tagegeld 43. Tag (bevor die Frage kommt > 100 EUR je Tag)

    730,00 EUR Summe


    Der Abstand sinkt zwar alle paar Jahre zur gesetzlichen Versicherung,
    mit der Differenz kann man sinnvolle Rückstellungen bilden.

    @Ozymandias 1.200 EUR sind da schon plausibel.