GRV ungleich Investment

  • TK-Chef will private und gesetzliche Krankenversicherung vereinen
    Jens Baas, Chef der größten deutschen Krankenkasse TK, erwartet in fünf Jahren Beiträge von 20 Prozent. Dagegen helfe eine Zusammenlegung der gesetzlichen und…
    www.faz.net

    Bezieht sich zwar auf die GKV. Aber die zahlen auch die Rentner.

    Und in der GRV gibt es ebenfalls unterfinanzierte versicherungsfremde Leistungen.

    P.S. es hat sich in den Online Zeitungen die Unsitte eingeschlichen, das die Überschrift des Artikels und der Text des Links nicht mehr zusammenpassen.

    Die Überschrift des Artikel ist "Der Staat ist auf einem Raubzug gegen die Versicherten“

  • Sind die "Ausgaben des deutschen Staates für Pensionen" im Bundeshaushalt in Posten "Bundesministerium für Arbeit und Soziales" mit enthalten? Oder werden die unter einem anderen Teil des Bundeshaushalts geführt?

    Ausgaben des Staates für Pensionen bis 2023 | Statista
    Im Jahr 2023 beliefen sich die Ausgaben des deutschen Staates für Pensionen, Hinterbliebenenversorgung und Beihilfen nach vorläufigen Angaben auf rund 85,3…
    de.statista.com

    Bundeshaushalt digital - Bundeshaushalt -

  • Ausgaben des Staates (Also Bund, Länder und Kommunen) für Pensionen: 80,96 Mrd

    Ausgaben nur des Bundes als Zuschuss zur GRV: 89,2 Mrd

    Das Problem ist also nicht eine angebliche Pensionslawine, sondern eher die GRV. Sollte die Zeitung mit den vier großen Buchstaben einmal lesen...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Ausgaben des Staates (Also Bund, Länder und Kommunen) für Pensionen: 80,96 Mrd

    Ausgaben nur des Bundes als Zuschuss zur GRV: 89,2 Mrd

    Das Problem ist also nicht eine angebliche Pensionslawine, sondern eher die GRV. Sollte die Zeitung mit den vier großen Buchstaben einmal lesen...

    Laut der Deutschen Rentenversicherung betrug der Zuschuss zur GRV in 2023 81,0 Mrd € - und nicht 89,2 Mrd

    Größter Posten im Bundeshaushalt: Wofür dienen die Mittel zur Rentenversicherung?
    Wofür dienen die Bundesmittel zur Rentenversicherung?
    rentenupdate.drv-bund.de

    Und auch hier:

    https://www.bundesamtsozialesicherung.de/fileadmin/redaktion/Rentenversicherung/Finanzierung/Bundeszahlungen.pdf

    Und hier geht es auch um die versicherungsfremden Leistungen. Die wurden bereits mehrfach diskutiert. Und die GRV selbst spricht da von "Unterdeckung".

    Ferner müßte man berücksichtigen, wieviel Personen

    a) Rente von der GRV beziehen

    und

    b) Pensionen erhalten

    Im Hinblick auf all diese Faktoren sehen ich nicht, dass die GRV da ein größeres Problem hat, als die Pensionsverpflichtungen. Dennoch dreht sich die Diskussion in den Medien über die Probleme des Bundeshaushaltes und seines Zuschusses zum "Bundesministerium für Arbeit und Soziales" doch eher um die GRV.

  • Laut der Deutschen Rentenversicherung betrug der Zuschuss zur GRV in 2023 81,0 Mrd € - und nicht 89,2 Mrd

    "rund 89,2 Mrd. Euro auf die Zuschüsse des Bundes zur allgemeinen (84,3 Mrd. Euro) und
    knappschaftlichen Rentenversicherung (4,9 Mrd. Euro)"

    Aus dem von Referat Janders verlinkten Bericht, Seite 18

    Und hier geht es auch um die versicherungsfremden Leistungen. Die wurden bereits mehrfach diskutiert. Und die GRV selbst spricht da von "Unterdeckung".

    Worum es geht, spielt keine Rolle. Es sind 89,2 Mrd, die dem Bund nicht anderweitig zur Verfügung stehen.


    Ferner müßte man berücksichtigen, wieviel Personen

    a) Rente von der GRV beziehen

    und

    b) Pensionen erhalten

    Auch das spielt bei der Rolle der Verfügbarkeit der Milliarden keine Rolle.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • "rund 89,2 Mrd. Euro auf die Zuschüsse des Bundes zur allgemeinen (84,3 Mrd. Euro) und
    knappschaftlichen Rentenversicherung (4,9 Mrd. Euro)"

    Aus dem von Referat Janders verlinkten Bericht, Seite 18

    Worum es geht, spielt keine Rolle. Es sind 89,2 Mrd, die dem Bund nicht anderweitig zur Verfügung stehen.


    Auch das spielt bei der Rolle der Verfügbarkeit der Milliarden keine Rolle.

    Das "spielt keine Rolle" läuft dann darauf heraus, dass man sich Geld von denen holt, die die geringste Lobby haben und die man am einfachsten schröpfen kann?

    Mal sehen, wie lange dieses Modell funktioniert...

  • Das "spielt keine Rolle" läuft dann darauf heraus, dass man sich Geld von denen holt, die die geringste Lobby haben und die man am einfachsten schröpfen kann?

    Mal sehen, wie lange dieses Modell funktioniert...

    Nein, so sehe ich das nicht.

    Meines Erachtens sollten wir in der Gesellschaft eine offene Diskussion führen: Was soll der Staat leisten, was kostet das und würde das auch privat gehen?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Das "spielt keine Rolle" läuft dann darauf heraus, dass man sich Geld von denen holt, die die geringste Lobby haben und die man am einfachsten schröpfen kann?

    Mal sehen, wie lange dieses Modell funktioniert...

    Nur mal so als Beispiel: Hier

    https://www.focus.de/finanzen/news/es-geht-um-27-milliarden-euro-fdp-will-kindergeld-halbieren-was-eltern-ueber-den-plan-wissen-muessen_id_260489245.html

    Zitat

    Höne betont, dass diese Reform nicht nur die finanzielle Belastung von Eltern in Bereichen wie Bildung, Betreuung und Verpflegung reduzieren würde. Sie zielt auch darauf ab, die Chancengleichheit für Kinder zu fördern, unabhängig von deren sozialem oder wirtschaftlichem Hintergrund.

    Ist keine Rede von "Familienzuschlag für Bundesbeamte"

    (https://beamtenberater.com/kindergeld-beamte/)

  • Eltern sind ein schlechtes Beispiel für keine Lobby haben. Das ist eigentlich die bissigste Lobby, die es gibt.

    Wobei der Ansatz, warme Mahlzeiten an den Schulen anzubieten und dafür das Kindergeld zu kürzen (allerdings nicht in der Höhe von 50%) durchaus diskutabel wäre.

    Ist keine Rede von "Familienzuschlag für Bundesbeamte"

    (https://beamtenberater.com/kindergeld-beamte/)

    Der hat mit dem Kindergeld auch nichts zu tun.

    Der Familienzuschlag kommt aus dem Alimentationsprinzip und soll dem Beamten mit Familie die Mehrkosten gegenüber Unverheirateten ausgleichen, damit beide eine amtsangemessene Alimentation haben.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Überraschung!

    Warum sollten die Büroleute nicht auch abschlagsfrei vorzeitig in Rente gehen? Und man vergisst gerne, dass vor 40 Jahren Abitur und Studium noch nicht so inflationär waren wie heute. Damals gab es viele, die nach der Realschule in einen kaufmännischen Beruf sind und die Jahre problemlos zusammenbekommen

  • Überraschung!

    Warum sollten die Büroleute nicht auch abschlagsfrei vorzeitig in Rente gehen? [...]

    Ich wurde selbst Ende der 80er Jahre auf einen Bürojob umgeschult, weil mein Rücken mit Anfang 30 kaputt war von schwerem Heben und Tragen. Das lange Sitzen im Büro danach war nicht mehr als ein Kompromiss - bis zum 70. Lebensjahr wäre auch das kaum machbar gewesen... :(

    vermutlich tragischer Einzelfall ;)

  • Überraschung!

    Warum sollten die Büroleute nicht auch abschlagsfrei vorzeitig in Rente gehen? Und man vergisst gerne, dass vor 40 Jahren Abitur und Studium noch nicht so inflationär waren wie heute. Damals gab es viele, die nach der Realschule in einen kaufmännischen Beruf sind und die Jahre problemlos zusammenbekommen

    Und falls nicht nur die Jahre, sondern auch noch die Punkte - weil die ja auch nicht schon deshalb unterbelichtet waren, nur weil ihre Alten kein Geld oder keinen Bock hatten, sie studieren zu lassen - kommt da mit 64 (16+48) ganz schön was zusammen.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Schade ist dass bei solchen Berichten oft nur unzureichend auf die Methodik der Untersuchungen eingegangen wird.

    Der Hinweis darauf, dass nur westdeutsche Männer betrachtet wurden, ist ja ganz nett, aber die Definition des "belastenden Arbeitsplatzes" wäre schon interessant gewesen. Kundenkontakt ist ja in direkter Abhängigkeit von der "Karen-Dichte" mal mehr belastend, mal weniger.

  • Ist glaube ich schwierig festzustellen, welcher Arbeitsplatz welche körperliche Belastung hat. Mir fällt da der LKW Fahrer ein, überwiegend sitzende Tätigkeit, aber sehr anstrengende Arbeit, um mal nur ein Beispiel zu nennen. Oder 3 Schicht-Beschäftigte, da ist wohl auch die schwere der Arbeit nicht so erheblich, der Körper kommt da schnell an seine Grenzen.

  • Ich bin zum 1.7.24 nach 45 Jahren, davon 35 Jahren im Rettungsdienst (Schichtbetrieb in den unterschiedlichsten Ausprägungen von 3-Schicht, 12 Stunden- oder auch 24 Stundenschichten) ohne Abzüge mit 64 Jahren und 5 Monaten gesund in Rente gegangen.

    Ich denke, ich muss mich dafür nicht schämen. Viele meiner Altersgenossen in diesem Arbeitsfeld schaffen es gar nicht, das hat aber die unterschiedlichsten Ursachen: Schlechte Ernährung, Rauchen, Stress, gescheiterte Beziehungen ob der Arbeitszeit, Medikamentensucht u.o. Alkoholismus und schließlich das weite Feld des BurnOut und körperlichen Überlastung. Wer da nicht früh auf sich achtet, gesund lebt, psychisch stabil bleibt, mit der Familie im Reinen ist und regelmäßig Fitness und Muskelerhalt bzw. -aufbau betreibt, fällt hinten runter und geht viel früher in BU-Rente. Für diesen Bereich sollte die vorgezogene Rente eigentlich da sein.

  • Ich bin zum 1.7.24 nach 45 Jahren, davon 35 Jahren im Rettungsdienst (Schichtbetrieb in den unterschiedlichsten Ausprägungen von 3-Schicht, 12 Stunden- oder auch 24 Stundenschichten) ohne Abzüge mit 64 Jahren und 5 Monaten gesund in Rente gegangen.

    Ich denke, ich muss mich dafür nicht schämen. [...] Für diesen Bereich sollte die vorgezogene Rente eigentlich da sein.

    Ich stimme Dir uneingeschränkt zu.

    Heute habe auch ich nach 47 Jahren und 3 Monaten den ersten Renteneingang auf dem Girokonto zu verzeichnen - wenn auch nicht ganz gesund, aber der Körper meldet sich erfahrungsgemäss rechtzeitig, wenn man auf sich achtet.

    Dass sich das "Rente mit 63" nennt wie Horst Talski erwähnt ist ja eigentlich Augenwischerei bzw. ein Verkaufstrick von Herrn Gabriel und Frau Nahles: das galt ja nur für die Geburtsjahrgänge 1951 und 1952, wozu vermutlich keiner von uns beiden gehört ;)

    Rente für besonders langjährig Versicherte ist aus meiner Sicht treffender wenn man bedenkt, dass heutige Generationen im Schnitt 36 Jahren in die GRV einzahlen.

    Und nein, schämen müssen wir uns sicher nicht... :/