GRV ungleich Investment

  • Oft ist es so, dass die Altersteilzeit genommen wird, damit man dann für den Rest der Zeit in Ruhe gelassen wird. Anderenfalls bekommt man dann ständig Abfindungsangebote...

    Das vermag ich nicht zu beurteilen.
    Ich weiß nur, dass es Beides bei meinem AG nicht geben wird. Ich kann daher 'nur' die Möglichkeiten ins Auge fassen die sich mir aktuell rein rechtlich bieten. Und das wäre dann eher die Rente mit 63 und Abschlägen.
    Es wäre für die Politik sehr leicht diese Rentenform extrem unattraktiv zu machen, wenn man den Abschlag z.B. von 0.3% pro Monat auf 0,6% pro Monat verdoppeln würde. Ob ich mir diese Rentenform dann noch würde leisten können (wollen)? :/
    Wohl eher nicht bzw. erst mit 65. Und damit wäre dann möglicherweise schon ein Ziel erreicht.

  • Die wenigsten Menschen die ich kenne und die vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden haben je auf dem Dach gearbeitet. :rolleyes:
    Aber evtl. sollte man auch akzeptieren, dass auch ein Bürojob im höchsten Maaße fordernd sein kann. Und auch dass so mancher AN den Druck dann nicht mehr aushält.

    ... zumal so manche Firma speziell Druck auf Endfünfziger ausübt, sie möchten doch endlich das Abfindungsangebot annehmen.

    Ich bekomme es hier an der Quelle mit, wie viele (ältere) Kollegen durch die Digitalisierung zunehmend überfordert sind. Da reicht es eben nicht wie bei jüngeren Kollegen eine Sache einmal kurz zu schulen. Aber mehr Zeit wird den Kollegen dann auch nicht zugestanden.
    Und die Bereitschaft mit 60+ ggf. noch eine Umschulung zu machen hält sich AFAIK doch sehr in Grenzen.

    Nicht mehr können wäre eine Erklärung. Nicht mehr wollen eine andere, genauso plausible.

    In manchen Firmen will sich jeder neue Vorgesetzte damit profilieren, daß er neue Sitten einführt. Da mag sich mancher altgediente Mitarbeiter schonmal fragen: Wozu sollte ich mir die neuen Sitten überhaupt angewöhnen? In sechs Monaten ist der neue Chef gegangen und der nächste will wieder neue Sitten einführen! Wenn dazu noch eine passende Finanzausstattung kommt und die Erfahrung, wie es in ähnlichen Situationen in den vergangenen Jahren ausgegangen ist, kann man verstehen, daß gerade ein älterer Mitarbeiter nicht willig springt.

    Umschulung mit 60+ (oder auch vor 60)? Warum nicht? Sie sollte aber halt einen Sinn ergeben. Mein Chef bohrt seit langem, ich möchte mich doch weiterqualifizieren. Das würde jetzt mein Geld kosten und meine Zeit. Mit dem erworbenen Zertifikat könnte ich in zehn Jahren (!) eine tarifliche Gehaltssteigerung erwarten. Das ist kein Anreiz. Das Paket stimmt nicht, also mache ich es nicht auf.

    Ich sehe hier einen entscheidenden Unterschied zwischen jüngeren und älteren Arbeitnehmern: Die jüngeren haben weniger Geld und stehen ggf. familiär unter Druck. Ein Alleinverdiener mit zwei Kindern und neuem Eigenheim kann es sich nicht leisten, den Job zu verlieren, also wird er auch unredliche Anforderungen tolerieren.

    Ein älterer Mitarbeiter, der finanziell saturiert ist, läßt sich auf diese Weise aber nicht packen, weil er in letzter Konsequenz auf sein Monatseinkommen verzichten könnte.

    Also wird gern hintenrum argumentiert, er schaffe seine Arbeit nicht mehr.

    Das ist nur die eine Sicht der Dinge. Es gibt auch andere.

  • Im Prinzip ja. Aber ist es lohnenswert, jemanden zwei Jahre lang umzuschulen, damit er dann noch ein paar Jahre lang (vermutlich ziemlich unmotiviert) irgendwas arbeitet?

    Man muss halt vermutlich rechtzeitig damit anfangen. Mit 60 lohnt sich eine Umschulung sicherlich kaum noch. Aber Alter kommt ja nicht überraschend und die körperlich anstrengenden Berufe sind bekannt. Warum also nicht schon mit 50 anfangen?

    Die wenigsten Menschen die ich kenne und die Vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden haben je auf dem Dach gearbeitet. :rolleyes:

    Ich kenne jetzt auch nicht besonders viele Dachdecker...aber der wird ja gerne als Beispiel genommen. Und nachdem ich hier 2 Ziegeldächer gedeckt habe...das ist schon Knochenarbeit, insbesondere wenn auf den Kran verzichtet wird.

    Ich bekomme es hier an der Quelle mit, wie viele (ältere) Kollegen durch die Digitalisierung zunehmend überfordert sind.

    Die Ausrede wird mir langsam zu billig. Den ersten privaten Computer hatten wir Mitte der 90er, also vor rund 30 Jahren. Wie so ziemlich die meisten...das war damals die Zeit als in jedem Aldi, etc. Computer verkauft wurden. Ich habe ja Verständnis, wenn jemand mit 80+ nicht so begeistert davon ist, aber die sind schon lange aus dem Berufsleben raus. Wer heute 60 ist, kennt Computer im Privathaushalt recht sicher sein halbes (!) Leben. Und ich habe ein großes Problem mit der Vorstellung, dass der Computer deutlich später im Büro verbreitet war. Das ist kein Problem des Alters...ältere Leute sind ebenso wenig von Natur aus technikfremd, wie jüngere durch das Aufwachsen mit Computern automatisch Ahnung haben. Die Jüngeren drücken halt irgendwelche Knöpfe und schauen was passiert. Ein Verständnis der Hintergründe hat der typische 25-Jährige aber garantiert nicht.

  • Altersteilzeit und Frühverrentung für die Betriebe natürlich sehr bequem, um Stellen abzubauen. Der Schwager meiner Freundin arbeitet bei einem großen Hersteller von Haushaltsgeräten. Die Produktion ist mittlerweile fast vollständig in Polen und da werden jetzt 2 Jahre Freistellung zu 87% des Gehalts angeboten. Anschließend nach 49 Arbeitsjahren in Rente. Wer sowas nicht annimmt...

    Kenne ich zur Genüge. :rolleyes: Habe z.B. Bekannte die im VW-Konzern tätig sind. Und auch bei anderen großen AG sieht es da nicht viel anders aus.

    Teilweise werden da sehr großzügige Abfindungen gezahlt, damit ein AN ausscheidet. Und die Bereitschaft dann einen möglicherweise schlecht bezahlten Hilfsjob anzunehmen hält sich auch in Grenzen. Dazu kommt dann, dass die Arbeitsagenturen zumindest lt. Aussage meiner Bekannten auch keinerlei Druck ausüben einen 63-jährigen 'Arbeitslosen' neu vermitteln zu wollen. So geht man dann nach der 2-jährigen 'Arbeitslosigkeit' mit 65 in Rente.

    Es gibt da immer zwei Sichtweisen: Die individuelle und die gesellschaftliche.

    Das Arbeitslosengeld ist nicht dafür gedacht, die Rente zwei Jahre vorzuziehen. Aber es ist eben möglich, die Zeit zwischen einer "Altersteilzeit" und der formalen Rente so zu überbrücken.

    Ich kritisiere diese Regelung, aber ich halte es keiner Einzelperson vor, wenn sie die bestehende Regelung nutzt.

    So ganz einfach sind die Abfindungen für die Firmen nicht. Oder vielleicht: Einfach schon, aber teuer. Alte Kämpen, die wissen, wie der Hase läuft, kann man nicht so leicht erpressen wie jüngere Angestellte. Die muß man kaufen - und genau das tun die Firmen.

    Einer meiner Bekannten arbeitet in einer "beschützenden Werkstatt" (So jedenfalls bezeichnet er seinen Arbeitgeber, einen größeren norddeutschen Autohersteller). Dem haben sie eine sechsstellige Abfindung angeboten, nicht das erste Mal in seinem Leben übrigens. Vor 20 Jahren hatten sie ihm schon einmal seinen Arbeitsplatz abkaufen wollen. Das ist ein hochqualifizierter Mann, Airbus beispielsweise hätte den mit Handkuß genommen. Aber dafür hätte er wegziehen oder pendeln müssen, außerdem ist er VWler durch und durch. Damals hat er abgelehnt, jetzt hat er angenommen. Mit ihm wird eine Menge Erfahrung das Werk verlassen, die sie nicht so leicht ersetzen können. Aber das ahnen die Controller noch nicht.

    :)

  • Die Ausrede wird mir langsam zu billig. Den ersten privaten Computer hatten wir Mitte der 90er, also vor rund 30 Jahren.

    Es geht nicht um Computerarbeit an sich, sondern vorrangig darum sich an komplett neue Arbeitsabläufe gewöhnen zu müssen. Und das nicht einmal, sondern fortlaufend.
    Vor wenigen Jahren hatten wir z.B. eine klare IT-Struktur. Alle 3-5 Jahre wurden die Client-Systeme ausgetauscht und es gab eine Office Version oder mal ein neues OS.
    Heute nutzen wir zunehmend 'die Cloud'. Ständig gibt es neue halbgare Funktionen. Teilweise gewöhnt man sich gerade an Funktionen/Tools, da werden Sie auch schon wieder abgekündigt/eingestellt.
    Die IT ist dann ständig hinterher den Kram aufzuräumen.

    Wir nutzen z.B. zunehmend Intune um neue Laptops für unsere Mitarbeiter bereit zu stellen. Funktioniert auch in 90-95% der Fälle einwandfrei. Nur in 5-10% der Fälle eben nicht.
    Und dann sitzt Du hier mit (teilweise teuren) Dienstleistern, analysierts stundenlag irgendwelche Logs nur um festzustellen, dass mal wieder jemand bei Microsoft ein Update freigegeben hat, dass dann nicht sauber funktioniert.:rolleyes:
    Früher wäre es ja kein Problem gewesen, da die Laptops hier bei uns vor Ort aufgesetzt wurden. Jetzt geht das Teil aber direkt zum Mitarbeiter im Home-Office. Und da sitzt dann eben die 55 jährige Personalsachbearbeiterin die kein IT-Spezialist ist und schon Probleme damit hat die Verbindung zum WLAN herzustellen. :rolleyes:
    Spaß macht das nicht mehr wirklich. Und zwar weder uns IT'lern noch den betroffenen Mitarbeitern.

  • Es geht nicht um Computerarbeit an sich, sondern vorrangig darum, sich an komplett neue Arbeitsabläufe gewöhnen zu müssen. Und das nicht einmal, sondern fortlaufend.
    Vor wenigen Jahren hatten wir z.B. eine klare IT-Struktur. Alle 3-5 Jahre wurden die Client-Systeme ausgetauscht und es gab eine Office Version oder mal ein neues OS.
    Heute nutzen wir zunehmend 'die Cloud'. Ständig gibt es neue halbgare Funktionen. Teilweise gewöhnt man sich gerade an Funktionen/Tools, da werden Sie auch schon wieder abgekündigt/eingestellt.

    Die IT ist dann ständig hinterher, den Kram aufzuräumen.

    Früher wäre es ja kein Problem gewesen, da die Laptops hier bei uns vor Ort aufgesetzt wurden. Jetzt geht das Teil aber direkt zum Mitarbeiter im Home-Office. Und da sitzt dann eben die 55jährige Personalsachbearbeiterin, die keine IT-Spezialistin ist und schon Probleme damit hat, die Verbindung zum WLAN herzustellen. :rolleyes:
    Spaß macht das nicht mehr wirklich. Und zwar weder uns ITlern, noch den betroffenen Mitarbeitern.

    Darf ich diese Sachbeschreibung als Beleg dafür nehmen, daß bereits ein Anfang-50jähriger IT-Beschäftigter in Deiner Firma geistig nicht mehr in der Lage ist, sich an veränderte Bedingungen anzupassen?

    :)

  • Naja, wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass eben nicht nur der IT Fachmann im Unternehmen mit IT zu tun hat, sondern ein Großteil der Beschäftigten damit arbeitet. Wenn bei uns Programme geändert wurden, waren es überwiegend die älteren Mitarbeiter die Probleme damit hatten, ich schließe mich da nicht aus. Vor 25 Jahren waren wir überwiegend noch mit Karteikarten unterwegs, als dann alles elektronisch wurde, waren die damals Alten auch froh wenn die Personalabteilung mit einer Abfindung oder Altersteilzeit um die Ecke kam. Da dieser Bereich immer schnelllebiger wird, ist das wohl auch für die weitere Zukunft ein Problem.

  • Aber das ahnen die Controller noch nicht.

    Ey, bitte kein Controller-Bashing :)

    Solche Entscheidungen kommen nicht unbedingt von den Controllern, sondern gerne aus dem höheren Management (okay, die CFOs sind da auch oft ganz vorne mit dabei). Und wenn es doch mal "die Controller" sind, dann oft diejenigen, die sich auch nicht weiterentwickelt haben.

    Der moderne Controllingansatz sieht den Controller als Business Partner, der für die Entscheider als betriebswirtschaftlicher Berater fungiert. Hier ist aber der Gesamtblick entscheidend und Folgekosten (zum Beispiel durch Wissensverlust im Unternehmen durch übereilten Personalabbau) sollten immer berücksichtigt werden. Es gibt aber leider immer noch viel zu viele Controller, die in den 90er Jahren hängen geblieben sind. Und da war der Ansatz im Controlling noch "Cost saving, cost saving, cost saving!". Mittlerweile völlig überholt, aber leider noch nicht tot.


    Und was die Probleme mit der Digitalisierung und dem daraus resultierenden Druck angeht, ist das in meinen Augen durchaus ein Thema. Es geht hier aber meiner Meinung nach nicht darum, dass die Leute sich schon seit 30 Jahren mit Computern anfreunden konnten. Es ist eher die Software-Landschaft, die immer komplexer und auch schnelllebiger wird. Wie monstermania schon geschrieben hat, werden immer schneller die Systeme gewechselt, oftmals zu meist noch nicht ausgereiften Systemen. Oder beim Update ist irgendwas anders falsch gelaufen (habe jetzt von einem Fall mitbekommen, wo im Rahmen von Sicherheitspatches lokale Sprachpakete deinstalliert wurden und der Rechner als Standardsprache "Deutsch" inkl. dem dazugehörigen Tastaturlayout hatte - bei einem weltweit tätigen Unternehmen).

    Selbst mit Ende 30 merke ich vereinzelt, dass man manchmal nicht mehr hinterher kommt. Dazu werden Systeme oft nicht mehr geschult und die Enduser sich selbst überlassen ("Gibt doch genug Videos bei YouTube oder Schulungen bei LinkedIn-Learning" ...). Auserdem noch die Veränderungen durch KI, welche das Arbeitsleben ebenfalls massiv verändert, zumal jeder ja jetzt unbedingt KI haben muss - egal ob das für den jeweiligen Prozess funktioniert oder nicht. Es ist halt das aktuelle Trendthema, also muss man es auch machen.

  • Wenn man den Zahlen glauben darf, schaffen das mit den 45 Jahren schon eine nicht unerhebliche Zahl von (Neu)Rentnern.
    In meiner Blase ist das auch gar nicht so unüblich. Viele meiner Bekannten haben mit 15/16 angefangen zu arbeiten. Da stünden dann später teilweise sogar deutlich > 45 Jahre im Raum.
    Nur davon gehen bereits viele vorzeitig mit 63. Einfach weil es trotz Abzügen reicht. Die haben dann aber auch häufig mit 63 bereits > 45 Jahre auf der Uhr. ;)

    Das ist schon richtig, ich hatte mit 61,5 Jahren meine 45 Jahre voll, allerdings vermute ich, bei der gefühlt immer höher werdenden Quote von Abiturienten, dass es wohl weniger werden, die dann 47 Jahre überhaupt noch schaffen (können). Wenn ich in meinem Freundeskreis schaue, wo überwiegend Handwerker unterwegs sind, sind diese froh, früher in Rente zu gehen. Es sind eben nicht nur die immer genannten Dachdecker, die mit Anfang-Mitte 60 gesundheitliche Probleme haben. Habe einen Hausbewohner, Tischler, der Tag ein Tag aus Küchen montiert, Mitte 50, der auch schon überlegt wie es weitergehen soll.

  • Darf ich diese Sachbeschreibung als Beleg dafür nehmen, daß bereits ein Anfang-50jähriger IT-Beschäftigter in Deiner Firma geistig nicht mehr in der Lage ist, sich an veränderte Bedingungen anzupassen?

    Nö, aber wenn Du das heraus lesen magst. :rolleyes:
    Uns IT'lern ist es relativ egal. Wir haben sogar inzwischen einen großen Vorteil. Wenn früher etwas nicht lief, lag der Fehler eigentlich immer irgendwo auf unserer Seite.
    Heute können wir zumeist auf die jeweiligen Cloud-Dienstleister verweisen.;)

  • Nö, aber wenn Du das heraus lesen magst. :rolleyes:

    Uns IT'lern ist es relativ egal. Wir haben sogar inzwischen einen großen Vorteil. Wenn früher etwas nicht lief, lag der Fehler eigentlich immer irgendwo auf unserer Seite.
    Heute können wir zumeist auf die jeweiligen Cloud-Dienstleister verweisen.;)

    Nett bist Du ausgewichen!

    Erst hast Du das beliebte Vorurteil zelebriert, nachdem ein 60+jähriger gedanklich nicht mehr in der Lage sei, sich auf neue Herausforderungen einzustellen.

    Dann hast Du von der eigenen Person erzählt, was in mancher Firma den Mitarbeitern an ständiger Veränderung übergestülpt wird. Bei Euch sei das auch so. Völlig zu Recht hast Du rhetorisch gefragt, zu welchem Zweck Du etwas Neues lernen solltest, wenn schon bei der Einführung desselben klar ist, daß es vier Wochen später schon wieder Geschichte sein wird.

    Du als Anfang-50jähriger argumentierst somit bereits so, wie Du es dem alten Knacker unterstellst.

    :)

  • Erst hast Du das beliebte Vorurteil zelebriert, nachdem ein 60+jähriger gedanklich nicht mehr in der Lage sei, sich auf neue Herausforderungen einzustellen.

    Das ist kein Vorurteil, sondern eine häufige Tatsache.
    Natürlich kommt es darauf an, ob man in der Technik arbeitet oder mit der Technik seine eigentliche Arbeit erledigen soll. Nicht jeder Mensch ist Technikaffin. Ich habe häufig genug selbst mit jungen Menschen zu tun, die Probleme mit der modernen Technik haben.
    Also Techniker ist es sogar praktisch, wenn es ständig etwas Neues gibt. Da wird man definitiv nicht arbeitslos. ;)

    Die Personalsachbearbeiterin interessiert es aber i.d.R. nicht ob es nun einen neuen KI-Assistenten unter MS Office gibt. Sie muss mit Ihren Fachanwendungen arbeiten. Allerdings sollte dann die Basis wenigstens funktionieren.
      

  • Erst hast Du das beliebte Vorurteil zelebriert, nachdem ein 60+jähriger gedanklich nicht mehr in der Lage sei, sich auf neue Herausforderungen einzustellen.

    Das ist kein Vorurteil, sondern eine häufige Tatsache.

    Und dann habe ich das Vorurteil, das gern auf 60+jährige angewendet wird, auf einen 50+jährigen angewendet, nämlich den IT-Administrator monstermania. Dem könnte man genauso vorhalten, er sei nicht mehr lernfähig und lernwillig, dabei ist er einfach nur etabliert und daher weniger erpreßbar als ein Junger, dem man droht, seine Karriere zu torpedieren, wenn er jetzt nicht ruckartig Überstunden schiebt.

    monstermania kann man so aber nicht mehr fangen. Der weiß, daß die Installation des neuen PCs auch noch bis morgen früh Zeit hat, läßt seine abendliche Verabredung, auf die er sich schon so lange gefreut hat, eben nicht sausen, erledigt das, was der Jungdynamiker von ihm gestern abend nach Feierabend verlangt hat, in aller Professionalität am folgenden Morgen und stellt schmunzeld fest, daß die Welt über Nacht nicht wie befürchtet eingestürzt ist.

    Daß der Jungdynamiker den monstermania für einen unfähigen und unwilligen Mitarbeiter hinstellt, freut ihn zwar nicht gerade, läßt ihn letztlich aber kalt, denn schließlich hat er schon etliche Jungdynamiker kommen und auch wieder gehen sehen, und seine Kollegen wissen, wie sie derlei Sprüche einzuordnen haben.

    Natürlich kommt es darauf an, ob man in der Technik arbeitet oder mit der Technik seine eigentliche Arbeit erledigen soll. Nicht jeder Mensch ist Technikaffin. Ich habe häufig genug selbst mit jungen Menschen zu tun, die Probleme mit der modernen Technik haben.

    Also Techniker ist es sogar praktisch, wenn es ständig etwas Neues gibt. Da wird man definitiv nicht arbeitslos. ;)

    Die Personalsachbearbeiterin interessiert es aber i.d.R. nicht ob es nun einen neuen KI-Assistenten unter MS Office gibt. Sie muss mit Ihren Fachanwendungen arbeiten. Allerdings sollte dann die Basis wenigstens funktionieren.

    Eben, eben.

    Professionell und kenntnisreich eine Sache zu Ende bringen und sich nicht in operative Hektik verlieren. Das macht so mancher dieser vermeintlich geistig bereits völlig verknöcherten Alten, und zwar regelmäßig. So mancher Chef täte wohl daran, sich das gelegentlich mal vor Augen zu führen.

  • Das bedeutet über entsprechend niedrigere Rentenanpassungen (der aktuelle Rentenwert steigt weniger stark) würden die aktuellen und künftigen Rentner weniger Rente bekommen als ohne die Änderung der Formel.

    Was ja auch das Ziel der Reform ist, man möchte ja Geld einsparen.

    Ursache ist, dass die Sozialversicherungen Leistungen zahlen sollen, die nie durch Beiträge gedeckt waren.

    *hüstel* Familienversicherung

    Teilweise werden da sehr großzügige Abfindungen gezahlt, damit ein AN ausscheidet. Und die Bereitschaft dann einen möglicherweise schlecht bezahlten Hilfsjob anzunehmen hält sich auch in Grenzen. Dazu kommt dann, dass die Arbeitsagenturen zumindest lt. Aussage meiner Bekannten auch keinerlei Druck ausüben einen 63-jährigen 'Arbeitslosen' neu vermitteln zu wollen. So geht man dann nach der 2-jährigen 'Arbeitslosigkeit' mit 65 in Rente.

    Das ist ein Schlupfloch, dass man definitv schließen sollte. z.B. durch eine Zwangsverrentung bei Arbeitslosigkeit über 60.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Was ja auch das Ziel der Reform ist, man möchte ja Geld einsparen.

    *hüstel* Familienversicherung

    Das ist ein Schlupfloch, dass man definitv schließen sollte. z.B. durch eine Zwangsverrentung bei Arbeitslosigkeit über 60.

    Gerade ging es noch darum Kosten einzusparen und im nächsten Schritt werden Kosten einfach auf einen anderen Träger der Sozialversicherung abgewälzt.

    Kannste dir nicht ausdenken. :rolleyes:

  • Es wäre im Sinne eines Umlagesystems auch hilfreich, 3 Millionen Arbeitslose und 4 Millionen erwerbsfähige Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen.

    Da stimme ich dir absolut zu. Hieße aber auch, man würde ernsthaft versuchen, 62jährige zu vermitteln, was nicht getan wird.

    Gerade ging es noch darum Kosten einzusparen und im nächsten Schritt werden Kosten einfach auf einen anderen Träger der Sozialversicherung abgewälzt.

    Das spart doch massiv Kosten ein. Zum einen liegt die Rente unter dem Arbeitslosengeld, und in diesem Alter gibt es dann auch noch Abschläge.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Da stimme ich dir absolut zu. Hieße aber auch, man würde ernsthaft versuchen, 62jährige zu vermitteln, was nicht getan wird.

    Wer vermittelt die 62jährigen nicht? Die Bundesagentur für Arbeit? Eine Behörde? Ein Amt? (Ex Arbeitsamt) Auf jedem Fall eine staatliche Organisation?

    Ist es nicht auch der Staat, der das Renteneintrittsalter erhöhen will?

    Das kann nicht sein. Das würde ja nicht zusammenpassen. So etwas inkonsistentes machen die nicht.

    Ich boykottiere Selbstbedienungskassen.