Braucht man noch eine Filialbank?

  • Ich wüsste schlicht nicht wofür....

    Ich auch nicht so recht. Aber ich habe auch keine Horkruxe, die ich wegschließen muss.


    Allerdings wäre das Bankschließfach in meinen Augen ein valides Argument für die Nutzung einer Filialbank. (Jetzt müsste uns nur noch ein valides Argument für ein Bankschließfach einfallen.)

  • Ich wüsste schlicht nicht wofür....

    So wie Du denknotwendig nur für Dich antworten kannst - kann ich denknotwendig nur für mich (und mir diesbezüglich bekannte Fälle in meinem Umfeld) antworten:


    Zur angemessenen Vorhaltung von Euro-Bargeld (= ausfallsicheres Zentralbankgeld), zu angemessenen Vorhaltung von fremden Sorten (in meinem Fall vorrangig US-Dollar und auch Schweizer Franken), zur Einlagerung von Uhren (auch auf Uhrenbewegern), zur Einlagerung von Edelmetallen, zur Aufbewahrung wichtiger Dokumente und Verträge (beispielsweise notarielle Kaufverträge im Original, Testament, Kfz-Briefe (heute Zulassungsbescheinigungen Teil 2)), Fahrzeugschlüssel (insbesondere von werthaltigen Fahrzeugen, Oldtimern usw.), zur sicheren Aufbewahrung von Schmuckstücken -


    - um einige typische Beispiele zu nennen, die alternativ aber auch kumulativ der Fall sein können.


    In einigen der mir bekannten Banken sind keine Schließfächer mehr frei sprich anmietbar. Ganz überwiegend werden, nach meiner Beobachtung, (aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach der Finanzkrise aber insbesondere auch seit Beginn der Eurokrise) bankseitig Schließfächer nur noch an Kunden der Bank (sprich außer dem Schließfach auch noch anderweitig Kunde) vergeben.


    Als hier in der Nähe (nach einer Banken-Fusion) in einem neu errichteten Bankgebäude Schließfächer mit einem (fast) rund um die Uhr Zugang (auch am Wochenende) angeboten wurden, waren diese innerhalb von zwei Wochen komplett vergeben. Es existiert dort seit geraumer Zeit eine Warteliste, auf der sich an einem Schließfach interessierte Bürger eintragen können.


    Es scheint - bei Realitätsbezug - also ziemlich viele Menschen zu geben, für die "wüßte schlicht nicht wozu" offensichtlich nicht gilt ...

  • Kann ich nur bestätigen:. Nachdem ich bei der HVB diesbezüglich rausgeflogen bin, habe ich mich bei der Münchner Bank sowie der Deutschen Bank danach erkundigt. Bei beiden Banken hätte ich natürlich in Kombination ein Girokonto eröffnen müssen, was ich auch getan hätte, wenn es noch ein einziges freies Schließfach gegeben hätte! Beide Banken bestätigten mir den enormen Run auf ihre Schließfächer, was wohl darauf hinweisen dürfte, dass es genügend Bankkunden außer meiner Wenigkeit gibt, die wissen, was sie darin einlagern können.

  • Beide Banken bestätigten mir den enormen Run auf ihre Schließfächer, was wohl darauf hinweisen dürfte, dass es genügend Bankkunden außer meiner Wenigkeit gibt, die wissen, was sie darin einlagern können.

    Mh, die Angstmacherei gewisser Protagonisten oder aus gewissen Kreisen scheint wohl zu funktionieren - soweit meine Interpretation.


    Ich käme nie auf die Idee, gerade wertvolle oder wichtige Dinge an einem Ort zu lagern, wo ich keinen freien Zugang bzw. Zugriff habe oder mir, aus welchen Gründen auch immer, dieser verwehrt werden könnte.
    Gerade wenn man irgendwelche Katastrophenszenarien denkt: Was hindert den "Mob" daran, vor der Bankfiliale zu warten, bis da jemand herauskommt, der gerade sein Bankschließfach geleert hat? Oder die andere Frage wäre, ob im Fall irgendwelcher "Turbulenzen", die Bank überhaupt geöffnet hat und die Schließfächer erreichbar sind.

    Zitat


    Zur angemessenen Vorhaltung von Euro-Bargeld (= ausfallsicheres Zentralbankgeld), zu angemessenen Vorhaltung von fremden Sorten (in meinem Fall vorrangig US-Dollar und auch Schweizer Franken),

    Gerade vom Schweizer Franken gibt's doch häufiger mal neue Serien und die alten verlieren schnell an Gültigkeit. Ist das nicht furchtbar aufwendig? Kann man in Deutschland überhaupt alte gegen neue Serien tauschen? Mir scheinen die Opportunitätskosten dafür außerordentlich hoch.

  • Kann ich nur bestätigen:. Nachdem ich bei der HVB diesbezüglich rausgeflogen bin, habe ich mich bei der Münchner Bank sowie der Deutschen Bank danach erkundigt. Bei beiden Banken hätte ich natürlich in Kombination ein Girokonto eröffnen müssen, was ich auch getan hätte, wenn es noch ein einziges freies Schließfach gegeben hätte!

    Gehört hier in der Region (Rhein-Main Gebiet) seit Jahren zu den Usancen - jedenfalls bei den Banken, bei denen ich Kunde bin (nur da kann ich das logischerweise auch beurteilen).

    Beide Banken bestätigten mir den enormen Run auf ihre Schließfächer ...

    Auf den schlichten Realitätsbezug hatte ich mir schon erlaubt (siehe Nr. 104) hinzuweisen.

  • Mh, die Angstmacherei gewisser Protagonisten oder aus gewissen Kreisen scheint wohl zu funktionieren - soweit meine Interpretation.


    Ich käme nie auf die Idee, gerade wertvolle oder wichtige Dinge an einem Ort zu lagern, wo ich keinen freien Zugang bzw. Zugriff habe oder mir, aus welchen Gründen auch immer, dieser verwehrt werden könnte.
    Gerade wenn man irgendwelche Katastrophenszenarien denkt: Was hindert den "Mob" daran, vor der Bankfiliale zu warten, bis da jemand herauskommt, der gerade sein Bankschließfach geleert hat? Oder die andere Frage wäre, ob im Fall irgendwelcher "Turbulenzen", die Bank überhaupt geöffnet hat und die Schließfächer erreichbar sind.

    Auch das was du hier beschreibst ist ein 'Angstszenario'. 100% ige SIcherheit gibt es zwar nirgendwo. Aber Fakt bleibt, dass Schliessfacher heiß begehrt sind und nicht jeder ALLE seine Wertsachen im Heimtresor einlagern möchte.

  • Ich käme nie auf die Idee, gerade wertvolle oder wichtige Dinge an einem Ort zu lagern, wo ich keinen freien Zugang bzw. Zugriff habe oder mir, aus welchen Gründen auch immer, dieser verwehrt werden könnte.

    Apropos "freier Zugang": Nur am Rande (siehe Nr. 104 vorletzter Abs.), in dem Fall war immerhin ein freier Zugang (fast) rund um die Uhr und auch am Wochenende garantiert. Vermutlich war das auch einer der Gründe (eventuell der Hauptgrund ?), warum da alle Schließfächer binnen kürzester Zeit sozusagen "ausverkauft" waren.


    Sehe ich grundsätzlich ähnlich. So wie ich generell beim Thema Finanzen ein Anhänger der Diversifikation sind, gilt dies auch bei dem speziellen Thema (in dem Fall der geographischen Streuung). Darauf hatte ich an anderer Stelle schon mal kurz hingewiesen (man sollte da - meines Erachtens - auf die Sicherheit achten, u. a. eben auch auf die Rechtssicherheit insbesondere der Region in dem das Schließfach beheimatet ist). Sicherlich auch ein Grund warum Zollfreilager speziell in besonders rechtssicheren Gebieten sich seit Jahren so großer Beliebtheit erfreuen

    ... soweit meine Interpretation.

    Siehe Dein Zitat. Diese Sicht entspricht nur meiner Interpretation und damit Haltung. Mit der ich aber - nach meiner Erfahrung - nicht allein stehe. Ganz im Gegenteil.


    Aber das kann und mag ja jede(r) sehen, wie er/sie es mag.



    PS: Darf ich mal fragen, wo Du denn ansonsten wertvolle und/oder wichtige Dinge lagerst ? Schließfächer werden diesbezüglich ja sogar von der Verbraucherzentrale empfohlen ... ?

  • PS: Darf ich mal fragen, wo Du denn ansonsten wertvolle und/oder wichtige Dinge lagerst ? Schließfächer werden diesbezüglich ja sogar von der Verbraucherzentrale empfohlen ... ?

    Ich kaufe nichts, was so teuer, aber anscheinend Unnütz ist, dass man es außer Haus aufbewahren kann oder gar muss.

    Meine Automatikuhr nützt mir im Bankschließfach gar nichts - die trage ich am Handgelenk.Für eine zweite solche bin ich nicht reich genug ;) Und selbst wenn...die würde ich auch ab und an tragen und demzufolge zu Hause haben wollen.

    Gegen den Verlust bin ich mit einer guten Hausratversicherung recht günstig abgesichert.


    Alles was Dokumente angeht, da liegen Scans bzw. Kopien verschlüsselt in meiner persönlichen Cloud.

  • Ich kaufe nichts, was so teuer ... ist

    Natürlich Deine freie Entscheidung und Dir selbstverständlich völlig unbenommen.

    aber anscheinend Unnütz ist

    Das liegt im Auge des Betrachtes. Wenn sich manche Oldtimer, generell Gold, manche Uhren etc. pp. mit ganz erheblichen Faktoren nach oben bewegen (jedenfalls in € gerechnet) dann gibt es Menschen, die das nicht als "unnütz" empfinden.

    Meine Automatikuhr

    (D)Eine ganz persönliche Wahl. Aber auch eine Automatik kann doch ein mechanische Werk haben ...? Dürfte auch nicht zwingend nur ein Frage des Geldes sein. Kenne Leute mit eher sehr wenig Geld und dennoch ein oder zwei teuren (meist dann auch werthaltigen) Uhren - und sehr Reiche mit einer billigen Swatch (oder ganz ohne Uhr - die lesen bei Bedarf die Zeit vom Handy ab ...).

    Für eine zweite solche bin ich nicht reich genug ;)

    Wenn es tatsächlich so wäre (wobei dies dann nicht in meiner Verantwortung läge), ist es dann eben so. So recht glaube ich da nicht dran. Was Dir ja egal sein kann. Wobei das (bei vielen) wohl eher eine Frage des Geschmacks und/oder der persönlichen Prioritäten sein dürfte ....


    Kenne auch Leute, die ein teures Auto fahren und bei Aldi einkaufen, weil sie dahingehend kein Interesse haben sprich sich nicht viel bis nix aus Essen und Trinken machen. Und andere, die sehr teure Bordeaux Weine trinken, weil da eben eine ihrer Prioritäten liegt, während es ihr altes Auto kaum noch über den TÜV schafft.

    Und selbst wenn...die würde ich auch ab und an tragen und demzufolge zu Hause haben wollen.

    Mann kann ja das eine machen - ohne das andere zu lassen (bißchen wie die Sache "aktiv versus passiv" sprich "Einzelaktien versus ETFs" beispielsweise - wenn man keine Ideologie draus macht jedenfalls). Also (manche) Uhren tragen und auch sammeln und manche Uhren auch (da sie als "alternatives Wertaufbewahrungsmittel" dienen) ungetragen und original verklebt im Tresor einlagern. Das wirkt sich bei manchen Modellen (Vintage-Bereich teilweise ausgenommen) auf die Wertentwicklung aus.

    Alles was Dokumente angeht, da liegen Scans bzw. Kopien verschlüsselt in meiner persönlichen Cloud.

    Da vertraue ich lieber auf das Bewährte (Lindy-Regel) sprich einen "Schlüssel" zum Schließfach als irgendwelchen "Verschlüsselungen". Und ehrlich gesagt "Clouds" (Wolken ?) kenne ich nur vom Himmel, wenn ich bei gutem Wetter auf dem Rad unterwegs bin ...

  • Denkst du das wirklich?

    Selbstverständlich.

    Ich sehe im Bargeld nur Nachteile - es wird leichter gestohlen, man muss es umständlich holen, lagern und abliefern, es erleichtert kriminelle Aktivitäten...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Danke für die ganzen Beiträge, ich habe entnommen, dass die Mehrheit der Community kein Filialkonto braucht, weil auch die typischen Vorgänge wie Bargeldein- und Auszahlung nicht so wichtig sind. Denn es scheint niemand regelmäßig im Jahr Bargeld einzuzahlen, was vor einigen Jahren noch anders war?

  • Ich denke, der große Fortschritt besteht darin, dass die Auszahlung mittlerweile sehr einfach geworden ist. Mit der Visa-Karte kann man fast überall kostenlos Geld abheben, dazu noch in Supermärkten. In Jugend war das anders, da konnte man oft nur im eigenen Ort kostenlos abheben. Und man muss auch dazu sagen, dass in den letzten 4 Jahren Bargeld sehr an Bedeutung verloren hat, weil jetzt wirklich fast überall Kartenzahlung akzeptiert wird.

    Einzahlung halte ich bei Privatpersonen für relativ irrelevant. Große Mengen Bargeld bekommt man höchstens noch, wenn man sein altes Auto verkauft. Alles andere lässt sich gut über ein paar Wocheneinkäufe verbrauchen

  • Ich denke, der große Fortschritt besteht darin, dass die Auszahlung mittlerweile sehr einfach geworden ist. Mit der Visa-Karte kann man fast überall kostenlos Geld abheben, dazu noch in Supermärkten. In Jugend war das anders, da konnte man oft nur im eigenen Ort kostenlos abheben. Und man muss auch dazu sagen, dass in den letzten 4 Jahren Bargeld sehr an Bedeutung verloren hat, weil jetzt wirklich fast überall Kartenzahlung akzeptiert wird.

    Einzahlung halte ich bei Privatpersonen für relativ irrelevant. Große Mengen Bargeld bekommt man höchstens noch, wenn man sein altes Auto verkauft. Alles andere lässt sich gut über ein paar Wocheneinkäufe verbrauchen

    Absolut richtig.


    Ich frage mich lediglich, wie das in Zukunft die Leute machen, die gerne hohe Barvermögen im Safe haben und diese doch mal einzahlen wollen. Da soll es Menschen geben, die das nach der politischen und wirtschaftlichen Lage gerne mal verändern.

  • Einzahlung halte ich bei Privatpersonen für relativ irrelevant.

    Wie ich vorgestern feststellen konnte, kann man auch bei Rewe Geld einzahlen. Ein junge Frau hat vor mir an der Kasse 500€ auf Ihr Konto eingezahlt.

    Dazu mußte ein Barcode auf dem Smartphone der jungen Frau an der Kasse gescannt werden. Anschließend mußte dann noch ein TAN-Code vorgelesen werden.

    Große Mengen Bargeld bekommt man höchstens noch, wenn man sein altes Auto verkauft. Alles andere lässt sich gut über ein paar Wocheneinkäufe verbrauchen

    Nö, Freunde von uns haben kürzlich von einem älteren Onkel eine größere Summe Bargeld geschenkt bekommen (unter der Hand). Nun haben Sie das Problem, wie Sie das Geld wieder auf das Konto bekommen. Klar. man könnte eine Schenkung machen, aber dann müßte man ja steuern zahlen und ggf. könnte das Geld zurückgefordert werden, da der Onkel kur vor dem Pflegeheim steht.

    Schwarzarbeit ist auch eine Quelle für Bargeld. Hast Du keine Freunde aus dem Handwerk? ;)

  • Wie ich vorgestern feststellen konnte, kann man auch bei Rewe Geld einzahlen. Ein junge Frau hat vor mir an der Kasse 500€ auf Ihr Konto eingezahlt.

    Dazu mußte ein Barcode auf dem Smartphone der jungen Frau an der Kasse gescannt werden. Anschließend mußte dann noch ein TAN-Code vorgelesen werden.


    Nö, Freunde von uns haben kürzlich von einem älteren Onkel eine größere Summe Bargeld geschenkt bekommen (unter der Hand). Nun haben Sie das Problem, wie Sie das Geld wieder auf das Konto bekommen. Klar. man könnte eine Schenkung machen, aber dann müßte man ja steuern zahlen und ggf. könnte das Geld zurückgefordert werden, da der Onkel kur vor dem Pflegeheim steht.

    Schwarzarbeit ist auch eine Quelle für Bargeld. Hast Du keine Freunde aus dem Handwerk? ;)

    Vor allem kostet der Weg über die supermarkt-Kassen(Einzahlung) meist 1,5% des Einzahlungsbetrages ;).


    Lässt sich diese Summe nicht "verbrauchen"/verkonsumieren ohne den Weg zur Bank?

    Ja, aber unsere bekannten Handwerker zahlen das Geld meist nicht ein, weil es sich noch im Alltag ausgeben lässt. Bei bestimmten Summen ist dann die Frage, ob wirklich eine Einzahlung notwendig wird.


    Zum Thema Schwarzarbeit und Vermeidung von Steuern möchte ich nicht eingehen, aber Bargeld ermöglicht diese Schlupflöcher. (Außer es wird durch Einzahlungen bei der Bank den betreffenden Behörden gemeldet...)

  • Vor allem kostet der Weg über die supermarkt-Kassen(Einzahlung) meist 1,5% des Einzahlungsbetrages ;).

    Wenn ich 3,5% Zinsen auf der Bank bekomme, kann sich das trotzdem lohnen.

    Ja, aber unsere bekannten Handwerker zahlen das Geld meist nicht ein, weil es sich noch im Alltag ausgeben lässt. Bei bestimmten Summen ist dann die Frage, ob wirklich eine Einzahlung notwendig wird.

    Kommt auf die konkreten Summen an.;)

    Den Familienurlaub in der Karibik bar zu zahlen wird auch immer schwieriger.