Was sagt ihr zu den geplanten Einschränkungen beim Bargeldverkehr?

  • Das schreibst Du nun ja immer wieder.

    Das schreibe ich, weil es schlicht zutreffend ist. Und weil mir Realitätsbezug generell bedeutsam erscheint - erst recht bei Finanzthemen.

    Ich hoffe sehr für Dich, daß Du 1999 Dein gesamtes Vermögen in physisches Gold umgetauscht hast (oder in NVidia).

    Übrigens: Warum hoffst Du das für mich ? Und wie könnte man darauf kommen, so wie ich mich schon mehrfach zum Thema Diversifikation und der Bedeutung derselben für mich geäußert hatte ?

    Zur Sache: Bin zugegebenermaßen ein eher schlichtes Gemüt und nur Finanz-Laie - wenn auch ein Interessierter. Aber ein derart schlichtes Gemüt, daß ich meine gesamten Mittel (oder wie Du schreibst mein "gesamtes Vermögen") in eine einzige Assetklasse (Beispiel: Gold) oder gar innerhalb einer Assetklasse (Aktien) in eine einzige Aktie ("NVidia") "umtausche" - so schlicht gestrickt bin selbst ich dann nicht; und war es auch niemals zuvor.

    Apropos "umtauschen": Meine seit den 70er Jahren auf niedrigstem Niveau (sowohl in absoluten Zahlen als auch prozentual) mitlaufende Goldquote in der Asset-Allocation hatte ich deutlich vor der (eigentlichen sprich als Bargeld im Jahre 2002) Euroeinführung vervielfacht, indem ich tatsächlich einen Teil meines Bargelds (also das staatliche Zettelgeld) in physisches Gold "umgetauscht" hatte. Übrigens: Grundlage der Entscheidung war der - aufgrund meiner damaligen Recherchen zu Währungsunionen im Allgemeinen und dieser ganz speziellen - entstandene Realitätsbezug.

    Womit wir wieder bei Abs. 1 wären.


    Nur meine persönliche Meinung basieren (leider) auf langjährigen Erfahrungen.

  • Hatte ich oben glaube ich schon geschrieben. In Euro hab ich ca. 1500 Euro, damit sollte ich ca. 2-3 Monate Lebensmittel kaufen können. Vermutlich sogar länger, da man ja im Falle einer wirklichen Krise auch sparsamer wird. Bei der Fremdwährungen würde ich ca. 1/5 von der Euroreserve nehmen. So schlägt es auch Prof. Walz vor.

    Das Buch ist gut, auch wenn man später seine Vorschläge nicht umsetzt ;) Aber du bekommst dann eben eine Vorstellung oder ein Gefühl für die Thematik.

    Dabei kann man vlt auch noch sagen: Bei allen anderen Finanzthemen bin ich ja quasi schon durch und ich langweile mich schnell (hab Depot, Immo, BU, ....). Daher musste eben ein neues Thema her, was ich abarbeiten konnte ^^

    Ah ok. Hatte das nicht auf die Fremdwährung bezogen, also die 2-3 Monate bzw 1.500 Euro. Den Walz schaue ich mir mal an, danke für die Empfehlung! An anderer Stelle fand ich ihn ja auch bisher immer lesenswert.

    Und zu deinem Vorgehen/Plan: warum nicht, wenn du dazu Lust und Zeit hast :D Ich bin zwar wie gesagt nicht unbedingt ein Prepper, aber wenn es nicht den riesigen Aufwand macht (auch monetär) und es eine Art Hobby ist, warum nicht.

  • aber wenn es nicht den riesigen Aufwand macht (auch monetär) und es eine Art Hobby ist, warum nicht.

    Der Aufwand ist ja quasi einmalig. Einfach einmal Geld von der Bank holen. Fertig. Danach nie wieder. In den jährlichen Stromlieferantenwechsel hab ich mehr Zeit investiert. Und der hat 10 Minuten gedauert ^^

    Letztlich ist es wie sich eine Versicherung zu besorgen.

  • Hatte ich oben glaube ich schon geschrieben. In Euro hab ich ca. 1500 Euro, damit sollte ich ca. 2-3 Monate Lebensmittel kaufen können. Vermutlich sogar länger, da man ja im Falle einer wirklichen Krise auch sparsamer wird.

    Im Fall einer entsprechenden Krise würde ich damit rechnen, dass die Preise sofort extrem explodieren. Schließlich weiß keiner, ob das Geld, das man für seine Lebensmittel annimmt, noch etwas wert sein wird. Falls es überhaupt noch einfach so etwas zu kaufen gibt, erinnert sich noch jemand an die leeren Nudelregale 2020? Lieferketten sind eine empfindliche Angelegenheit

  • Die Lachnummer aber waren doch die Hamsterkäufe Toilettenpapier. Deshalb lagere ich seitdem stets 20 Rollen 4-lagig. Die lassen sich noch multiplizieren. ^^

    Das war keine Lachnummer, sondern eine Kombination aus Falschinformationen, Übertreibungen und fragiler Lieferkettenwirtschaft.

    Ende 2019 hieß es noch aus China, dass infizierte Menschen samt Familie für zwei Wochen eingesperrt werden und eines der Symptome (neben anderen) langanhaltender Durchfall wäre.... Rate mal, was dann eine mehrköpfige Familie bei langanhaltendem Durchfall in ausreichender Menge braucht? Und ist erstmal die erste Knappheit im Supermarkt augenscheinlich, gibt es kein Halten mehr.

  • Die Lachnummer aber waren doch die Hamsterkäufe Toilettenpapier. Deshalb lagere ich seitdem stets 20 Rollen 4-lagig. Die lassen sich noch multiplizieren. ^^

    Ein paar Hamsterkäufer gab es sicherlich. Aber die waren nicht entscheidend. Lieferketten sind heute recht fein austariert und die teuren Lagerbestände auf ein Minimum reduziert. Wenn jetzt viele Leute beim Wocheneinkauf statt für eine Woche, für zwei Wochen einkaufen (zwei Wochen Quarantäne und so, vollkommen rational), dann führt das schnell zu leeren Regalen. Und wenn die Knappheit einmal da ist, kauft jeder erst recht ein, wenn wieder Nudeln/Klopapier/... verfügbar sind. Man weiß ja nicht, ob es das die Woche darauf noch gibt, wenn man es wirklich bräuchte. Der Anreiz lässt sich nur noch steigern, indem man auf eine Packung Toilettenpapier pro Einkauf beschränkt.

    Das Ganze sollte man im Hinterkopf haben, wenn man glaubt, im Fall einer großen Krise mit Bargeld einzukaufen oder mit dem Geld noch länger durchzuhalten, als zu normalen Zeiten. Krisen erzeugen Knappheit und Knappheit zeigt sich in einer Marktwirtschaft in steigenden Preisen.

  • Die Lachnummer aber waren doch die Hamsterkäufe Toilettenpapier. Deshalb lagere ich seitdem stets 20 Rollen 4-lagig. Die lassen sich noch multiplizieren. ^^

    Habe mich damals auch gewundert, dass die deutsche Menschheit zuerst ans Kacken gedacht hat, da waren mir die Franzosen doch lieber, die haben sich mit guten Wein eingedeckt. Kenne aber keine Statistik aus beiden Ländern ob mehr mit Karte oder Bargeld gezahlt wurde.

  • Habe mich damals auch gewundert, dass die deutsche Menschheit zuerst ans Kacken gedacht hat, da waren mir die Franzosen doch lieber, die haben sich mit guten Wein eingedeckt. Kenne aber keine Statistik aus beiden Ländern ob mehr mit Karte oder Bargeld gezahlt wurde.

    so im Nachhinein schon witzig wie irrational viele von uns damals gehandelt haben. Aber was will man machen, wenn bei 10 Supermarktbesuche nur 2x eine Hand voll Klopapierpackungen, Mehl oder Speiseöl vorhanden war... und man der Oma die letzte Packung vor der Nase wegschnappen musste. Manche Leute waren da tatsächlich kurz vor dem verzweifeln.

  • so im Nachhinein schon witzig wie irrational viele von uns damals gehandelt haben. Aber was will man machen, wenn bei 10 Supermarktbesuche nur 2x eine Hand voll Klopapierpackungen, Mehl oder Speiseöl vorhanden war..

    Wir wollten Pizza backen - und hatten nicht auf dem Schirm, dass Hefe auch zu den gehamsterten Lebensmitteln gehörte. Wobei wir zu der Zeit echt richtig Geld gespart haben! Restaurants zu, Aktivitäten jeder Art gestrichen, endlich mal den Vorratsschrank aussortiert und davon gekocht… Wir hatten kurz vorher eine Wohnung gekauft, für die fast unser gesamtes verfügbares Geld als Eigenkapital draufging, und es war Wahnsinn, wie schnell sich das Geld wieder auf dem Tagesgeld angesammelt hat.

    Und mein Eindruck ist, das bargeldlose Zahlen wurde in dieser Zeit immer mehr, die Angst vor Ansteckung hat da echt nochmal einen Schub in puncto breiter Verfügbarkeit und Nutzung gegeben!

  • Ein paar Hamsterkäufer gab es sicherlich.

    "Hamsterkäufe" muß - in aller Regel - nur tätigen, wer nicht entsprechend vorgesorgt hat.

    Meines Wissens soll sogar ganz offiziell das BKK (Bundesamt für den Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe - oder so ähnlich) allen Menschen in Deutschland eine angemessene Notfallvorsorge, Bevorratung usw. empfehlen ... !? Vermutlich gehört zu dem Notfall-Paket auch etwas Bargeld ... ? War jedenfalls früher seitens dieser Behörden immer so - auch schon zu ganz "normalen" Zeiten also ohne globale Finanzkrise, ohne europäische Schulden- und Eurokrise, ohne globale Coronakrise, ohne Ukraine-Krieg mitten in Europa usw. (früher seitens des bis m. W. 1996 existierenden Bundesverbandes Selbstschutz (BSV), danach seitens des bis 2000 bestehenden Bundesamtes für Zivilschutz (BZS)).

    Wie immer gilt sicherlich auch hierbei "If you panic - panic first". Das ist und gelingt dann deutlich entspannter und kommt auch - in aller Regel - preislich günstiger (wenn ich mir beispielsweise vorstelle, ich müßte mich zu heutigen Preisen mit Gold als Versicherung gegen den Euro eindecken ... =O ).

    Die Lachnummer aber waren doch die Hamsterkäufe

    Ob so etwas eine "Lachnummer" ist - dürfte auch von selbst gemachten Erfahrungen samt Live-Erlebnissen abhängen.

    Wer selbst erlebt hat, daß eine warme Decke über Erfrieren oder Überleben entscheidet, ein paar Dosen Konserven über Verhungern oder Überleben, die Verfügbarkeit eines Medikaments über Sterben oder das Weiterleben usw. - wird über solche Themen oft bis meist anders denken und auch anders handeln - als Menschen, die so etwas nie erlebt haben. Das ist mir vom Kontakt mit vielen älteren Menschen nämlich noch recht gut bekannt.

    Kenne eine Reihe (übrigens noch nicht alter) Leute, die beispielsweise nach ihren Finanz-Erlebnisse - in Mexiko (Tequila-Krise), in Griechenland (u. a. tägliche Bargeld-Limits) und auch in Zypern (u. a. Haircuts bei Konten) im Rahmen der Eurokrise aber auch in der Türkei (u. a. massive Inflation; kann mich noch gut an Kurse in 2012 von 1,78 TRY zum US-Dollar erinnern; aktuell sind es 32,89 TRY...) - über den Unterschied Bargeld versus Buchgeld, einen Bargeldvorrat, fremde Sorten, Gold usw. völlig anders denken - als noch vor dem Erlebten.

    Für meinen Fall waren beispielsweise (u. a.) die persönlichen Erlebnisse in Argentinien (2001/2002) ziemlich beeindruckend (auch wenn ich nur projektbezogen drei Monate dort war) - und letztlich eine Art reale Bestätigung der Aufzeichnungen in unserem Familienbuch (von der Hyperinflation 1923 über die Währungsreform 1948 bis hin zu persönlichen Einzelerlebnissen wie die eines Onkels in Santiago (Chile) in den 70er Jahren mit Inflation, Schwarzmärkten und Enteignungen) sowie auch meiner früheren allgemeinen Beschäftigung mit der Geld- und Währungsgeschichte.

    Die Schicht auf dem sich unser Papier-Geldsystem im Allgemeinen aber insbesondere auch die Europäische Einheitswährung im Besonderen bewegt ist eine eher sehr dünne. Ebenso wie die Schicht der "zivilisatorischen Errungenschaften" - wenn beispielsweise wirklich wichtige Güter knapp werden und/oder reale Gefahr für Leib und Leben drohen. Wenn Dinge substantiell umschlagen, kann dies - jedenfalls in manchen Fällen - übrigens erstaunlich schnell gehen und eine erhebliche Eigendynamik entfalten.

    Das Ganze sollte man im Hinterkopf haben, wenn man glaubt, im Fall einer großen Krise mit Bargeld einzukaufen oder mit dem Geld noch länger durchzuhalten, als zu normalen Zeiten.

    In Argentinien war man beispielsweise damals mit fremden Sorten wie insbesondere dem US-Dollar gut aufgestellt (vom Einkaufen bis zum Termin beim Zahnarzt). Ebenso mit Gold an einem rechtssicheren Ort und der Möglichkeit fremde Dritte (wie auch den Staat) vom Zugriff auszuschließen.

    Politische Entwicklungen und Imponderabilien sollten zudem in dem Kontext nicht unterschätzt werden. Habe einen Chart, welcher mir börsentäglich den Kurs ZAR (südafrikanischer Rand) versus Gold anzeigt. Mein erster Krügerrand (1 Unze) hatte im Jahr 1967 einen Kaufkurs von 27 ZAR - aktuell zeigt der Chart einen Kurs an von 42.272,00 ZAR ... . so bleibt einem der Zusammenhang zwischen schlechter Politik und schlechtem Geld stets präsent ...

    Krisen erzeugen Knappheit und Knappheit zeigt sich in einer Marktwirtschaft in steigenden Preisen.

    Dem ist in der Regel so.

    Wird dann staatlicherseits in die Preisbildung eingegriffen (Preisbremsen, Preisstopps usw.) ändert dies meist nichts an dem knappen Angebot. Im Gegenteil: Zu dem künstlich angesetzten niedrigen Preis steigt dann die Nachfrage noch zusätzlich - mit der Folge langer Warte-Schlangen ... ohne, daß die meisten Wartenden das gewünschte Gut dann erhalten. Daneben bilden sich (florierende) Schwarzmärkte, wo man z. B. gegen US-Dollar (siehe oben) bestimmte Waren noch (und nicht selten sofort) erhält.


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.


    In der (inzwischen eher etwas vagen) Hoffnung, daß die meisten hier solche "Versicherungen" und "Notvorräte" nicht brauchen werden - für meinen Teil bin ich gerne vorbereitet im Sinne von

    "Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben"

    (Franz Kafka; 1883-1924)

  • Ich zahle sehr gerne sowohl mit Bargeld (v.a. kleinere Beträge) als auch mit Karte. Ich habe auch immer eine größere Menge Bargeld vorrätig (ca. 1-2k) und auch eine kleinere Menge in fremden Sorten (v.a US-Dollar).

    Ich glaube dabei überhaupt nicht an den Zusammenbruch des Euro, erst recht nicht aus den Gründen, die manche hier umzutreiben scheinen, die in ihren Posts gegen die EU oder die EZB wettern. Eher fürchte ich mich vor der Wiederkehr des Transfer-Rubels und Parteien, die sich Putin andienen möchten.

    Ich glaube aber sehr wohl an Stromausfälle, Kartenverluste und IT-Störungen aller Art. Auch Bankenpleiten halte ich für durchaus möglich und habe 2008 in London (außerhalb der Eurozone, wohlgemerkt ;)) erlebt, dass Geldautomaten während der Finanzkrise mehrere Tage kein Geld mehr ausgaben. Deshalb kann ein kleiner Bargeldvorrat mE nie schaden.

    Wie gesagt, zahle ich sehr gerne auch im Alltag bar - allerdings fühle ich mich durch Obergrenzen in Höhe von 3.000 Euro in keinster Weise eingeschränkt. Eine Anschaffung in dieser Höhe habe ich noch nie in bar bezahlt und auch noch nie Bargeld in dieser Höhe für irgendetwas angenommen. Ich habe es auch nicht vor und sehe schlicht keinen Sinn darin.

    Kurzum: ich zahle gerne bar und fühle mich dabei überhaupt nicht eingeschränkt. Ich halte die Regelungen sogar für vernünftig. Trotzdem habe ich immer auch Bargeld zu Hause. :)

  • Wie immer gilt sicherlich auch hierbei "If you panic - panic first". Das ist und gelingt dann deutlich entspannter und kommt auch - in aller Regel - preislich günstiger (wenn ich mir beispielsweise vorstelle, ich müßte mich zu heutigen Preisen mit Gold als Versicherung gegen den Euro eindecken ... =O )

    Im Gegensatz zu Klopapier ist „müssen“ bei Gold das falsche Wort. 😁

  • Ich habe auch immer eine größere Menge Bargeld vorrätig (ca. 1-2k) und auch eine kleinere Menge in fremden Sorten (v.a US-Dollar).

    Was eine "größere Menge Bargeld" im Einzelfall bedeutet, hängt ggf. vom Gesamtvermögen und den prozentual davon definierten Anteilen an Bargeld und/oder den strategischen Gründen ab, warum man überhaupt Bargeld vorhält.

    Ich glaube dabei überhaupt nicht an den Zusammenbruch des Euro,

    Etwas erstaunlich, war es doch in 2012 in praxi und damit ganz real so weit - ohne das Draghische "What ever it takes" also "Alles Notwendige zu tun" oder "Koste es, was es wolle" - wäre da schon "Game over" für den Euro gewesen ...

    erst recht nicht aus den Gründen, die manche hier umzutreiben scheinen, die in ihren Posts gegen die EU oder die EZB wettern.

    Auch derart langjährige und massive Rettungseingriffe (wie Billionen schwere Käufe von Staatsanleihen durch eine EZB und langjährige Null- und Negativzinsen samt einer extrem langen Phase negativer Realzinsen) gibt es natürlich nicht zum Nulltarif. Die langfristigen Nebenwirkungen, Fehlanreize, Kollateralschäden usw. einer solchen "Geld-Politik" sind ganz erheblich bis massiv.

    Übrigens: Den Hinweis auf die ständige Nichteinhaltung der eigenen EU-Verträge kann man - nach meinem Dafürhalten - nur schwerlich unter "wettern" subsumieren. Von den ursprünglichen vertraglichen Säulen des Euro ist nämlich in der Praxis der real existierenden Eurozone nahezu nix übrig geblieben ...

    Von den Wirkungen auf die Rechtsstaatlichkeit ganz abgesehen - im Hinblick auf das permanente Biegen, Dehnen, Beugen bis hin zum Brechen der eigenen diesbezüglichen EU-Verträge (AEUV). Der Glaube eine Währungsstabilität durch Aufgabe der Rechtsstabilität zu erreichen, scheint mir ein Irrglaube.

    Ich glaube aber sehr wohl an Stromausfälle, Kartenverluste und IT-Störungen aller Art. Auch Bankenpleiten halte ich für durchaus möglich

    Daran glaube ich - aus eigenen Erfahrungen der jüngeren Zeit und auch Beschäftigung mit der Währungsgeschichte - ohnehin und zusätzlich. Daneben halte ich auch Staatspleiten immer für möglich (bei allein seit dem Jahr 1800 über 220 Staatsinsolvenzen).

    ... und habe 2008 in London (außerhalb der Eurozone, wohlgemerkt ;) ) erlebt, dass Geldautomaten während der Finanzkrise mehrere Tage kein Geld mehr ausgaben.

    Apropos London: Genau dort hat (präziser mußte) damals (26. Juli 2012) Draghi als ultima ratio die legendären Worte sprechen ...

    So wie einige Jahre zuvor (am 5. Oktober 2008) Bundeskanzlerin und Bundesfinanzminister im TV an einem Sonntag die "Spareinlagen aller Deutschen garantieren" mußten ...

    Beides mag andere (Dich ?) beruhigen. Aus meiner Sicht war das eher besorgniserregend. So wurde dies auch in nahezu meinem gesamten - an solchen Themen interessierten - Umfeld gesehen.

    Eine Anschaffung in dieser Höhe habe ich noch nie in bar bezahlt und auch noch nie Bargeld in dieser Höhe für irgendetwas angenommen. Ich habe es auch nicht vor und sehe schlicht keinen Sinn darin.

    Anschaffungen (und auch einige Verkäufe) in dieser Höhe habe ich - und sehr viele andere in meinem Umfeld - schon sehr häufig vorgenommen wie etwa bei Uhrenkäufen oder Oldtimerkäufen aber auch beim Kauf von Gold (vor Euroeinführung) - um nur drei Beispiele zu nennen.

    So wie ich meine Goldquote vor Euroeinführung signifikant erhöht hatte, habe ich nach Finanz- und Eurokrise und auch aufgrund des leidigen Themas Negativzinsen auch meine Bargeldquote (samt Quote an Fremdwährungen als Giralgeld sowie auch in fremden Sorten) deutlich erhöht. Auch wegen der rechtlichen Unterschiede zwischen Bar- und Buchgeld. Für meinen Teil "habe ich vor", dies auch weiter so zu handhaben und "sehe schlicht auch einen erheblichen Sinn darin".

    Eine Frage vermutlich - wie so oft - der individuellen Situation und/oder der ganz persönlichen Einstellung bzw. Einschätzung.

    Bei der Ausübung meiner Umsetzungen fühle ich mich daher (und viele andere in meinem Umfeld) im Gegensatz hierzu

    allerdings fühle ich mich durch Obergrenzen in Höhe von 3.000 Euro in keinster Weise eingeschränkt.

    sehr wohl durch die seit Jahren seitens der EU betriebenen Ein-und Beschränkungen, immer weiter abgesenkte Limits, Ausweis- bzw. Identifikationspflichten, Herkunftsnachweise bis hin zu generellen Bargeld-Bezahlverboten sehr wohl eingeschränkt.

    Von dem EZB-Projekt eines "Digitalen Euro" ganz zu schweigen. Das wäre aber wieder ein eigenes und anderes Thema.


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.


    Dir weiter viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Im Gegensatz zu Klopapier ist „müssen“ bei Gold das falsche Wort. 😁

    Sehe ich für meinen Teil eher nicht so. Wenn ich - noch dazu aufgrund eigener Recherchen - im Bereich Finanzen etwas für valide, schlüssig und evident halte, dann "muß" ich dies auch zeitnah umsetzen. Ist mir sozusagen - um in dem "Feld" zu bleiben - ein "dringendes Bedürfnis" ...

    Damit bin ich in über 50 Jahren gut gefahren. Warum sollte ich nun davon abweichen ... ?


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.


    Dir weiter viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !