Hallo zusammen, liebe Community
Ich versuche gerade ein Problem meiner Eltern zu lösen (ich bin Einzelkind, mit allen Vor- und Nachteilen đ und sie sind nun in ein Alter gekommen wo ich in vielen Dingen ein bisschen unterstĂŒtzend tĂ€tig sein muss, gerade in Vermögens- und Vorsorgesachen brauchen sie dies).
âSorgenkindâ ist hier vor allem mein Vater, der wĂ€hrend seines Berufslebens irgendwann in die SelbststĂ€ndigkeit ĂŒbergegangen ist und in diesem beruflichen Abschnitt leider sehr schlecht vorgesorgt hat. Er ist seit Mitte letzten Jahres zum Empfang der gesetzlichen Rente berechtigt. Ohne eine konkrete Zahl zu nennen â Der Auszahlungsbetrag unterschreitet den EU-Standard, womit ein Rentner, der monatlich nicht mehr als 1.126 ⏠Netto an Rente zur VerfĂŒgung hat, als arm gilt.
Meine Mutter bezieht eine Pension aus der TĂ€tigkeit als Beamtin, die natĂŒrlich ĂŒppig ist, aber demnach sind die Lasten zwischen Mutter und Vater sehr ungleich verteilt, was natĂŒrlich gelegentlich fĂŒr Zwist im Hause fĂŒhrt â optimal ist die Konstellation natĂŒrlich nicht.
Mein Vater ĂŒbt seine selbstĂ€ndige TĂ€tigkeit noch im geringfĂŒgigen MaĂe nebenbei aus, dazu sehe ich ihn gesundheitlich aber nicht mehr allzu lange in der Lage, sodass auch diese Einkommensquelle wegbrechen wird.
Der Lebensunterhalt kann im Grunde problemlos bestritten werden. Die Immobilie ist abbezahlt und meine Eltern fĂŒhren im Grunde ein bescheidenes Leben ohne gröĂeres Ausschweife in den LuxusâŠ
Was meiner Mutter insbesondere Bauchweh macht ist, ist die Frage: Was ist, wenn der Vater zum Pflegefall wird? Wir haben es in der Familie leider sowohl von Vater-Seite als auch Mutter-Seite mitgemacht, dass jeweils die Omas im Heim gelandet sind (Opas sind frĂŒher verstorben). Daher hat vor allem meine Mutter die hohen Heimkosten im Auge und verbringt jetzt schon schlaflose NĂ€chte, grĂŒbelnd wie das dann bezahlt werden soll. Was von beiden Seiten besteht, ist Erspartes in Form von Tagesgeld auf der Bank. NatĂŒrlich bei der Mutter höher als beim Vater, aber immerhin ein Polster. Zudem eine Immobilien (EFH) in Eigennutzung.
Was mich als Sohn doch sehr bedrĂŒckt, ist die Tatsache, dass aufgrund dieses âSicherheitsdenkensâ die Eltern kaum mehr ihren Lebensabend genieĂend verbringen, sondern jeder Euro vor Ausgabe zweimal umgedreht wird, um das Barvermögen möglichst zusammen zu halten. Dabei ist doch ĂŒberhaupt nicht klar, ob ein Pflegefall jemals vorliegen wird oder was morgen ist. Andererseits verstehe ich den Gedanken, hier vorbereitet sein zu wollen, bevor sie mir auf der Tasche liegen oder die familieneigene Immobilie (die ich ja auch gerne ĂŒbernehmen wollen wĂŒrde) verĂ€uĂert werden muss.
Ich schĂ€tze aber, es ist nicht der Sinn, Barvermögen weiter aufzubauen oder zusammenzuhalten, nur fĂŒr den Fall dass EVENTUELL ein Pflegefall eintreten wird. Das wĂ€re doch viel mehr der Sinn von Versicherungen dies aufzufangen, oder bin ich falsch? Hier werde ich auf jeden Fall nochmal die Policen der Eltern checken.
Um jetzt in der Hinsicht (im Bereich der Vorsorge) etwas neu zu machen, wird es wohl viel zu spĂ€t sein, insbesondere, da ja Vorerkrankungen vorliegen und nicht zuletzt auch ein inzwischen fortgeschrittenes Lebensalter. Was wĂŒrdet ihr der Familie denn empfehlen oder welchen Input könnt ihr noch zur VerfĂŒgung stellen, um die Situation fĂŒr uns ein bisschen aufzulockern?
Ich wĂ€re um jede Anregung so dermaĂen dankbarâŠ
LG