Haus kaufen, oder Geld anlegen

  • Henry Jekyll


    Von der Anlage ich ETFs weiß ich praktisch nix. Bevorzuge selbst die Direktanlage. Auch bei Aktien.


    Eine möglichst breite globale Ausrichtung bei ETFs scheint mir aber - jedenfalls für den eher Laien, der es zudem auch noch einfach und möglichst bequem haben will sprich mit wenig Aufwand (also ohne selbst ständig mit Beobachtungen, Recherchen, Umschichtungen usw. beschäftigt zu sein) - am ehesten empfehlenswert. Siehe auch schon Kater.Ka in Nr. 40 letzter Absatz.


    Nur mal so am Rande und Stichwort "Amerika". Selbst der amerikanische Dow-Jones Index erzielte zwischen 1965 und 1982 (noch dazu unter Schwankungen) so gut wie keinen Zugewinn (während in jener Zeit damals amerikanische Staatsanleihen teilweise Renditen bis zu 10% per annum boten). Ob ein - selbst langfristig ausgerichteter - Anleger so was immerhin 17 Jahre (!) lang aushält und seinen Aktien treu bleibt bzw. in diesen Aktien investiert bleibt ? Timing und Rein-Raus-Spielchen sind aber (für den Laien jedenfalls) der sicherste Weg bei Aktien auf die Verliererstraße zu geraten.


    Meine Erfahrung: Irgendwo auf der Welt prosperiert immer die Wirtschaft und es wird immer irgendwo auch weltweit Geld verdient (ansonsten drohen Probleme, gegen die jene Probleme der heutigen Zeit noch eher harmlos sind).


    Von irgendwelchen Schwerpunkten und/oder eigenen Gewichtungen, Sektoren etc. würde ich mich (an Deiner Stelle) fernhalten und den ETF-Empfehlungen von z. B. Kater.Ka folgen.

    Das gilt bei Deinem (vermutlichen) Volumen (immerhin 600.000 € ?) auch bezüglich des Beitrages Nr. 36 von Kater.Ka. Würde da an Deiner Stelle (ab einem gewissen Volumen wie 0,25 Mio. oder 0,5 Mio.) auch nicht nur auf einen Depotanbieter und einen einzigen ETF setzen - aber jeweils zwei würde mir (ganz persönlich !) vermutlich auch schon ausreichen.


    Viel Erfolg und das Loslegen sprich die Umsetzung nicht zu weit rausschieben !


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Nur mal so am Rande und Stichwort "Amerika". Selbst der amerikanische Dow-Jones Index erzielte zwischen 1965 und 1982 (noch dazu unter Schwankungen) so gut wie keinen Zugewinn (während in jener Zeit damals amerikanische Staatsanleihen teilweise Renditen bis zu 10% per annum boten). Ob ein - selbst langfristig ausgerichteter - Anleger so was immerhin 17 Jahre (!) lang aushält und seinen Aktien treu bleibt bzw. in diesen Aktien investiert bleibt ? Timing und Rein-Raus-Spielchen sind aber (für den Laien jedenfalls) der sicherste Weg bei Aktien auf die Verliererstraße zu geraten.

    Nur als Anmerkung: Der Dow Jones ist ein reiner Kursindex. Der Index enthält also keine Dividenden!

    Natürlich muss man als Anleger sowohl die Kursperformance als auch die Dividendenzahlungen berücksichtigen. Es gibt den Dow Jones als auch Total Return-Index. Allerdings habe ich frei zugängliche Daten des Dow Jones TR-Index nur zurück bis 2010 gefunden.


    Davon abgesehen hast Du natürlich recht. 10-jährige Phasen in denen auf dem breiten Aktienmarkt (auch unter Berücksichtigung der Dividenden!) keine positive Rendite erzielt wurde gab es in den letzten 100 Jahren mehrfach.

    Und auch eine vermeintliche Top-Rendite von 10% p.a. auf Anleihen sollte man immer unter Berücksichtigung der jeweiligen Inflation dieses Zeitraums betrachten.


    Langfristig sind Aktien einfach die rentabelste aller Anlageklassen gewesen. Man muss eine solche Schwächephase dann halt 'nur' aussitzen können.

    Wenn einen so eine verloren Dekade dann zum falschen Zeitpunkt ereilt (z.B. Beginn der Entnahmephase) besteht natürlich die Gefahr, dass einem nach hinten raus das Geld ausgeht. Daher ist es wichtig, dass man sich mit der 'historisch sicheren' Entnahmerate intensiv beschäftigt um eine 99%ige Sicherheit zu erreichen.

  • Davon abgesehen hast Du natürlich recht. 10-jährige Phasen in denen auf dem breiten Aktienmarkt (auch unter Berücksichtigung der Dividenden!) keine positive Rendite erzielt wurde gab es in den letzten 100 Jahren mehrfach.

    Eine Kollegin hatte sich damit mal näher beschäftigt (eigentlich sind Aktien eher nicht so ihr Ding - ihr Bereich sind Corporate Bonds). Eine Periode von 17 Jahren, wie von ihr errechnet, fand ich schon ziemlich lang (erst recht für ein Barometer wie den Dow-Jones sprich ein tendenziell eher dynamisches Land wie Amerika). Zudem auch die Volatilität dabei erheblich war (genaue Zahl müßte ich rauskramen; nur beispielhaft also: Trotz der Kurs-Stagnation Schwankungen zwischen 500 und 1000 Punkten).


    Das waren damals übrigens erstaunliche und außergewöhnliche Jahre. Die USA hatten eine Hochinflationsphase (in Form der Stagflation) mit Inflationsraten von 15% (70er/80er). Paul Volcker (Fed) kämpfte dagegen an mit Leitzinsen teilweise > 20 % (wäre bei der heute akkumulierten Verschuldung vermutlich gar nicht mehr möglich). Mir ist das noch gut erinnerlich. Die Inflation in den USA bekam Volcker aber tatsächlich in den Griff. Mit den üblichen Nebenwirkungen (insbesondere für den Bau- und Agrarsektor, Rezession mit höherer Arbeitslosigkeit). Den amtierenden US-Präsidenten Carter hat das (sprich die schwächelnde Wirtschaft) vermutlich damals die Wiederwahl gekostet (gewählt wurde Ronald Reagan). Man war sich aber in Fachkreisen (samt Fed) einig, daß langfristig die Inflation - für die Menschen und die Wirtschaft - das deutlich schlimmere und deutlich gefährlichere Übel darstellt, als eine temporäre Rezession. Das nur am Rande.


    Beispiele für solche (geographische) Besonderheiten gibt es einige. Auch der Dax hat sich eine lange Strecke über (1959 - 1982) eher sehr schleppend bis kaum bewegt. Auch das nur am Rande.


    Daß (teilweise) Dividenden, immer die Inflation (aber ggf. auch die Steuern !) zu berücksichtigen sind, stellt eine Sachgesetzlichkeit da, auf die ich nicht näher eingehe.

    Langfristig sind Aktien einfach die rentabelste aller Anlageklassen gewesen.

    Sehe ich auch so. Mit der Betonung auf "gewesen". Wie heißt es immer so schön als "Warnhinweis" mit dem Tenor: "Ergebnisse sprich Wertentwicklungen der Vergangenheit liefern keine Garantien für die Ergebnisse der Zukunft" ...

    Man muss eine solche Schwächephase dann halt 'nur' aussitzen können.

    Allerdings. Jedenfalls dann, wenn der (sichere) Cashflow aus dem Gesamtvermögen allein nicht reicht und auch mit Entnahmen gearbeitet werden muß.

    Wenn einen so eine verloren Dekade dann zum falschen Zeitpunkt ereilt (z.B. Beginn der Entnahmephase) besteht natürlich die Gefahr, dass einem nach hinten raus das Geld ausgeht.

    Da haben sich sog. Experten und/oder selbsternannte Experten (das Beispiel Volker Loomann) hatte ich hier nach meiner Erinnerung irgendwo mal erwähnt), schon ganz nett verrechnet; mit einer Entnahmerate von um die beispielsweise 6,5% ohne jede Berücksichtigung von "SoRR" landet man nämlich bei einem 25jährigen Entnahme-Zeitraum bei einem Pleiterisiko jenseits von 35%. Bißchen arg "sportlich", finde ich.

    Daher ist es wichtig, dass man sich mit der 'historisch sicheren' Entnahmerate intensiv beschäftigt um eine 99%ige Sicherheit zu erreichen.

    Den Grad der Sicherheit sollte - meines Erachtens - jede(r) nach seinem individuellen Gusto einstellen (persönliche Risikoneigung). Manchen mag 99% noch zu wenig sein, anderen mag auch bereits 90% oder 80% reichen. Man sollte die Entscheidung aber nur in Bewußtsein sprich in Kenntnis der Sicherheit bzw. verbleibenden Unsicherheit treffen. Beispiel: 1% ist eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit - tritt der Fall aber ein sind die Auswirkungen im Alter (Humankapital gegen oder gleich Null) ganz erheblich. Das kann nur jede(r) für sich selbst entscheiden. Modelle (siehe oben), die mit Entnahmeraten arbeiten, die auf Pleitewahrscheinlichkeiten > 35% hinlaufen, würde ich nur dann als seriös einstufen, wenn dem Protagonisten das Risiko dargestellt wurde. Das ist - nach meinem Dafürhalten - der entscheidende Punkt.


  • Es geht in der Tat um die 600.000 €. Ich würde ggf. 100.000 € zum "Spielen" behalten, um z.B. bei einer Krise nachzukaufen.Die würde ich als Tagesgeld bei 3,5-4 % anlegen.

    Eine Streuung der ETFs hatte ich bereits vor und auch das Volumen sollte deutlich jenseits, sprich darüber, der 200 Millionen liegen.
    Ich mag wenig Ahnung haben, aber das Thema Risiko ist mir wichtig und von daher habe ich mich damit am "intensivsten" beschäftigt.

  • 8.3.2024

    Hallo Forumsfreund Henry Jekyll

    So langsam musst Du Dich jetzt entscheiden in welchen oder welche Fonds Du denn Dein Geld investieren willst.

    Endlos zu recherchieren und somit nichts zu machen ist die sicherste Strategie eine Negativrendite zu erzielen.

    Mit einem sogenannten Weltindex-ETF machtst Du zunächst einmal nichts falsch, egal von welchem Anbieter und mit welchen Besonderheiten zu einen wählst.

    Die Unterschiede sind im langfristigen Vergleich zu vernachlässigen.

    Wenn Du auf regelmäßige Kapitalerträge Wert legst um Dein Einkommen aufzustocken ist ein "Ausschüttender Fonds" von Vorteil. Bei diesem entfällt auch die jährliche Vorabbesteuerung.

    Wenn Du jedoch auf relativ hohe Erträge wert legst (so wie ich beispielsweise) dann sind Einzelaktien die bessere Wahl weil Du Firmen mit geringer Dividende meiden kannst.

    Ich weiß natürlich, dass Firmen mit weniger Dividende oft eine bessere Kursentwicklung haben.

    In der Praxis ist es jedoch für viele Anleger sehr bequem wenn sie sich nicht ständig Gedanken machen müssen wo sie anstelle von Dividende einen Teilverkauf machen.

    Die Dividende kommt vor allem bei US Firmen regelmäßig alle 3 Monate, dazu noch mit ständig steigender Tendenz und zu guter letzt auch noch versteuert.

    Davon können Immobilienanleger nur träumen.

    Wenn Du zusätzlich zu Deinem Weltfonds noch einen Branchenfonds nehmen willst, dann ist das eine gute Idee. Dass ein Branchenfonds besser oder schlechter sein kann, als der Weltindex weiß Du ja inzwischen aus x Kommentaren hier.

    Ich selbst habe die PHARMA Branche persönlich zusätzlich gewichtet.

    Wegen der steigenden Bevölkerung die dazu auch noch immer älter wird, gehe ich langfristig von Wachstum aus, außerdem mit geringeren Schwankungen weil man in Krisenzeiten vielleicht mal kein neues Auto kauft aber nicht an seinen Insolinpillen, künstlichen Hüftgelenken, Herzschrittmachern oder auch an banalen Dingen wie Pampers (für Kinder wie auch für Senioren) nicht spart....

    Das muss jeder für sich entscheiden. Hinterher sind wir alle klüger.

    Viel Erfolg wünscht Dir McProfi aus Stuttgart.

  • Als Eigenheimerwerber ist meine Position klar -> nichts ist so Wertvoll wie das Eigenheim mit Grundstück.

    Jeder der arbeitet möchte gut leben und wohnen und das geht nun mal viel besser im Eigenheim mit Garten statt im Hochhaus mit Nachbarn Tür an Tür.

    Ich meine sogar dass jedes Eigenheim mit Grundstück im industrialisierten Teil Deutschlands, um gleich mal alle Schlaumeier mit ihren aber Eigenheime im Sumpfgebiet generieren keine Nachfrage und sinken im Wert, ruhigzustellen :P , jeden 500.000€ ETF-Sparplan schlägt.

    Und Industrie und Vollbeschäftigung gibt es nicht nur im Raum München.... zum Glück ist es "uns" gelungen von da abzuhauen :D und während "da" gutbezahlte Leute sich grade mal eine 3 Zimmer Mietwohnung irgendwo in München leisten können, leben die Leute in anderen industrialisierten Teilen Deutschlands ihren Traum im Eigenheim und Garten und nach 20 Jahren könnten sie es locker fürs doppelte verkaufen.... um ihren Lebensort weg von der Arbeit und mehr zur Natur, Meer, Berge etc. zu verlegen zB. durch Erwerb eines kleineren Grundstücks mit Tinyhaus oder Hausboot, etc.

  • Als Eigenheimerwerber ist meine Position klar -> nichts ist so Wertvoll wie das Eigenheim mit Grundstück.

    Bin zwar auch "Eigenheimerwerber" geworden (Mitte der 70er ...) - aber bei dem zweiten Teil Deiner Aussage würde ich sagen, daß diese Bewertung immer eine subjektive also sehr individuelle ist.


    Wie auch die Entscheidung "Miete versus Wohneigentum" nicht nur eine finanzielle sondern auch einer der Einstellung und des Lebensstils ist - mit im Einzelfall unterschiedlich starker Gewichtung dieser Aspekte.

    Jeder der arbeitet möchte gut leben und wohnen und das geht nun mal viel besser im Eigenheim mit Garten statt im Hochhaus mit Nachbarn Tür an Tür.

    Auch da dürfte es auf den (individuellen) Einzelfall ankommen. Kenne Leute, die aus ihrer Sicht "gut leben und wohnen" im freistehenden Eigenheim mit Garten - aber ebensolche, die "gut leben und wohnen" als Mieter oder Eigentümer einer "nur" Wohnung (diejenigen mit dem Penthouse samt Skyline-Blick und im Wohnhochhaus ab Etage 20 würden schon das "nur" in Frage stellen ...).

    Ich meine sogar dass jedes Eigenheim mit Grundstück im industrialisierten Teil Deutschlands, um gleich mal alle Schlaumeier mit ihren aber Eigenheime im Sumpfgebiet generieren keine Nachfrage und sinken im Wert, ruhigzustellen :P , jeden 500.000€ ETF-Sparplan schlägt.

    Das wiederum wage ich ernsthaft zu bezweifeln (wobei sich Wohnqualität über lange Zeiträume ohnehin nur schwer monetär umrechnen läßt). Erst recht in dieser Pauschalität "jedes Eigenheim" schlägt "jeden ETF-Sparplan" ...


    Untersuchungen zeigen (meines Wissens) zwar, daß Besitzer von Wohneigentum (sei es nun Haus oder Wohnung ...) bei Eintritt in den Ruhestand in aller Regel (deutlich) "vermögender" sind als Mieter - da dürfte aber a) der "Zwangsspareffekt" über Jahrzehnte bei der meist kreditfinanzierten Immobilien eine bedeutsame Rolle spielen (wenn denn überhaupt regelmäßig gespart wird als Mieter: Sparpläne lassen sich schnell, einfach und leicht aussetzen ... - das geht bei einer Immobilienfinanzierung kaum bzw. ist ungleich schwerer und aufwändiger) und b) ist die Immobilie dann eher "gebundenes" Vermögen sprich davon kann man stückweise nix abbeißen sprich im Alter (ver)konsumieren (von bestimmten Modellen mal abgesehen; Stichwort: Umkehrhypothek - um nur ein Beispiel zu nennen). Bei nüchterner Betrachtung sind zudem über die gesamte "Laufzeit" auch alle Reparatur-, Instandhaltungs- und Sanierungs-Arbeiten einzubeziehen.

    Und Industrie und Vollbeschäftigung gibt es nicht nur im Raum München.... zum Glück ist es "uns" gelungen von da abzuhauen :D und während "da" gutbezahlte Leute sich grade mal eine 3 Zimmer Mietwohnung irgendwo in München leisten können, leben die Leute in anderen industrialisierten Teilen Deutschlands ihren Traum im Eigenheim und Garten

    Spannendes Thema im Kreise meiner Patenkinder beispielsweise. Im Kern läuft es auf die Frage hinaus: Wiegen die höheren Gehälter und auch perspektivisch besseren beruflichen Chancen und Optionen in München, Frankfurt und Hamburg (in einem Fall auch Zürich oder London) die dort ebenfalls deutlich höheren Lebenshaltungskosten samt Miet- und Immobilienpreisen auf oder eher nicht ?


    Auch da müßte man natürlich versuchen bei einem Vergleich die "Nebengeräusche" wie Infrastruktur, kulturelles Angebot, Clubs und Vereine, Nachtleben, Restaurants etc. pp. einzubeziehen - gegenüber zwar einem "industrialisierten" Bereich aber eben nicht einer der Top 7 Städte in Deutschland, der Großstädte in anderen Ländern, den sog. Schwarmstädte in Deutschland usw.

    und nach 20 Jahren könnten sie es locker fürs doppelte verkaufen....

    Auch da wäre ich mit dem "locker" für das "doppelte verkaufen" etwas zurückhaltender. Jedenfalls im Sinne eines Automatismus oder gar einer Garantie. Kenne genug Fälle, in denen nach 20 oder 30 Jahren das Dreifache, Vierfache oder noch mehr erzielt wurde (insbesondere bei größeren Grundstücken) - aber auch solche, wo nicht mal mehr der damalige Einstandspreis erreicht wurde ...


    Politische Vorgaben (Gebäudeenergie-Effizienz, Energieeffizienzklassen, "Heizungsgesetz" usw.) haben da die Karten zusätzlich neu gemischt.


    Keine Ahnung, welche politischen Schwenks da noch kommen. Kann mich noch gut daran erinnern, wie damals für die Umrüstung von Öl- auf Gasheizung getrommelt wurde (geringerer Energieverbrauch, keine Öltanks mehr im Keller, keine Gefahr der Kontaminierung des Grundwassers usw.) - inzwischen sind Gasheizungen wohl politisch unerwünscht. Das Gleiche etwas später beim Thema Benzin versus Diesel mit dem Tenor: Diesel ist effizienter, Umstieg auf Diesel spart demnach Sprit, ist damit umweltverträglicher, der Motor hält länger, daher nachhaltiger usw. - einige Jahre später kamen Fahrverbote für Diesel in bestimmten Städten; inzwischen wird in der EU wohl sogar ein generelles Verbrenner-Verbot (also für Diesel und Benzin) für Kfz ab einem bestimmten Jahr geplant (meine für Neuwagen in der EU ab 2035). Die "Spielregeln" können sich also immer ganz erheblich ändern - was bei sehr teuren Gütern wie Fahrzeugen und insbesondere Immobilien - jedenfalls für den Normalbürger - teilweise erhebliche Auswirkungen haben kann. Auch vor dem Hintergrund wäre ich mit solchen pauschalen Aussagen eher zurückhaltender.


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.


    Dir weiter gute Finanzentscheidungen und viel Freunde mit und in Deinem Eigenheim !

  • leben die Leute in anderen industrialisierten Teilen Deutschlands ihren Traum im Eigenheim und Garten und nach 20 Jahren könnten sie es locker fürs doppelte verkaufen....

    ... und haben damit keinen Gewinn gemacht. Leute, Ihr dürft nicht nach den Nominalwerten schielen, sondern solltet die Realwerte betrachen, die sich kaufkraftbereinigt ergeben.

  • ... und haben damit keinen Gewinn gemacht. Leute, Ihr dürft nicht nach den Nominalwerten schielen, sondern solltet die Realwerte betrachen, die sich kaufkraftbereinigt ergeben.

    Das denken in "Nominalwerten" dürfte hierzulande in breiten Bevölkerungskreisen noch immer dominierend sein.


    Sonst wäre die Deutschen nicht so aufgestellt, wie sie de facto aufgestellt sind: Mit Billionen € in nominalen Werten auf Konten, Sparbüchern, Tagesgeldern, in Lebens- und Rentenversicherungen usw. bei gleichzeitig einer im internationalen Vergleich sehr niedrigen Aktienquote (= Beteiligung am Produktivkapital) und auch dem letzten Platz in der gesamten Eurozone beim Thema "Wohneigentum" sprich Immobilie (= Sachvermögen) ...


    Gegen Gold jedenfalls hat der Euro seit einer Einführung 1999 um den Faktor 7-8 devaluiert. Was ich in einer derart kurzen Zeitspanne - bezogen auf eine Währung jedenfalls - ziemlich heftig finde.


    Wie mir erst jüngst wieder hier vor Ort aufgefallen ist auch bei einer Pizza immerhin um den Faktor 4 und ebenso bei einer Eiskugel ("Bällsche" Eis - wie der Hesse zu sagen pflegt) ebenfalls um den Faktor 4.


    Nur am Rande: Der offiziellen Inflationsrate stehe ich mit einer gesunden Skepsis gegenüber (angefangen von der Erfindung einer "Kerninflationsrate" und der "Zusammenstellung des Warenkorbes" über die "Hedonistische Methode" und die "Substitutionsmethode" bis hin zum Weglassen (oder der nicht adäquaten Berücksichtigung) der "Vermögenspreise" (Beispiel: Immobilien).



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Als Eigenheimerwerber ist meine Position klar -> nichts ist so Wertvoll wie das Eigenheim mit Grundstück.

    Definitiv nicht. Sage ich als Eigenheimbesitzer. Deine Rechnung geht aus mehreren Gründen nicht auf: nominale vs reale Werte, ignorierte Kosten für Instandhaltung, die meisten Eigenheime werden viel zu groß und aufwändig gebaut (man baut nur einmal...). Im Alter verkaufen auch die allerwenigsten ihr Eigenheim, sondern behalten das zu große Haus. Die versteckten Mobilitätskosten sind auch nicht zu unterschätzen. Was in dicht besiedelten Gegenden in 5-10 Minuten mit dem Rad oder ÖV zu erreichen ist, braucht in EFH-Gegenden in der Regel ein Auto. Also zwei pro Haushalt.

    Es ist schön, mit Garten und Abstand zu den Nachbarn zu leben, aber den Luxus muss man sich leisten können.

  • gerne wird übersehen das Grund und Boden wertvoller ist als Gold, unverwüsstlich und weil es nicht vermehrt werden kann, unaufhaltsam in der Wertentwicklung.


    Und noch eine bessere Rechnung.... wie wohnt es sich denn so im 500.000 ETF-Sparplan? Bei Kälte und Regen wird's ganz schön ungemütlich....

  • Und noch eine bessere Rechnung.... wie wohnt es sich denn so im 500.000 ETF-Sparplan? Bei Kälte und Regen wird's ganz schön ungemütlich....

    Mal ganz nüchtern... Es geht hier nicht um Wohneigentum vs. ETF!

    Das Wohnen ist neben der Frage nach Life Style auch eine der finanzielen Möglichkeiten; Wohnen muss man sich leisten können. Die Ausgaben, sei es für die Miete, oder die Finanzierung (und Unterhaltung der Immo), sollten in einem vernünftigen Verhältnis zu den einknften stehen.

    Der besonnene Mensch leistet sich beides, das wohnen und die Bildung von Rücklagen (auch fürs Alter).

  • natürlich muss man es nüchtern sehen, zB sind Arbeitnehmer mit Mindestlohn von beidem weit weg, Eigenheim und ETF Sparplan.

    Jedoch gibt es vorallem in Deutschland, bei grade mal 48% Eigenheimquote eine völlige Entrückung des Wertes eines Eigenheims.

  • Hallo zusammen,

    also jeden Monat 1,60 bis 1,80 Euro pro Quadratmeter für die Erhaltung des Hauses zurücklegen.

    Jeden Monat vom ersten Tag an.

    LG

    Da gibt es bei vielen Probleme, häufig ist das Budget so ausgereizt das dafür nichts übrig bleibt. Weiterhin ist der Irrglaube weit verbreitet, alles neu dauert ewig bis ich Instandhaltungskosten habe. Auch werden sehr oft die Nebenkosten, die bei einem Haus mit Grundstück deutlich höher liegen als bei einer 2 Zimmer Wohnung, unterschätzt. So kann man die Liste der ungeahnten Kosten beliebig weiter schreiben.

  • gerne wird übersehen das Grund und Boden wertvoller ist als Gold, unverwüsstlich und weil es nicht vermehrt werden kann, unaufhaltsam in der Wertentwicklung.

    Die Welt mag endlich sein, aber nur ein kleiner Teil davon ist Bauland. Die Menge an Bauland wird durch restriktive Vorgaben knapp gehalten. Wenn die Politik wollte, könnte man so viel Bauland ausweisen, dass die ganzen Lagen in den Speckgürteln und auf dem Land praktisch wertlos wären.

    Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die Politik hier nichts tut...nicht jede Region hat einen unaufhaltsamen Aufstieg. Geht es mit der Region bergab, tun das auch die Grundstücks- und Immobilienwerte

    Und noch eine bessere Rechnung.... wie wohnt es sich denn so im 500.000 ETF-Sparplan? Bei Kälte und Regen wird's ganz schön ungemütlich....

    Gegenfrage: wie verkaufst du 10% deines Eigenheims, um damit den Alltag zu finanzieren? Unabhängig von allen Renditefragen ist das ein ganz großer Nachteil von Immobilien. Man bindet eine Menge Geld und kann sehr schwer etwas daraus entnehmen. Kredite zur Entnahme sind hierzulange unüblich.

  • Grund und Boden und Eigenheim ist nicht nur eine Art "500.000€ ETF Sparplan" sondern man lebt darin auch noch schön ;)


    Und um auf das berümte "Lage, Lage, Lage" zu kommen, die Rede ist vom industrialisierten Teil Deutschlands und nicht von Sumpfgebieten... weil "Privatkäufer und Nutzer" kaufen nun mal da wo Industrie und Vollbeschäftigung ist, weil anders geht das ja gar nicht.....


    Ich war über viele Jahre in der Raum München Blase gefangen...50% und mehr vom Gehalt gehen auf die Miete für schlechtes wohnen darauf... aber der ein und andere entdeckt auch dass es überraschender weise ganz viele Regionen in Deutschland gibt mit Industrie und Vollbeschäftigung und damit verbundener unbändiger Nachfrage nach Wohnraum, ob zur Miete oder zum Kauf.