Wie sicher ist Gold?

  • Hallo zusammen!


    Wie sicher ist Gold? Es ist meine No. 1 Anlage, doch bin ich damit wirklich auf der sicheren Seite, also langfristig gesehen?


    Danke jetzt schon mal für eure Gedanken und Tipps :thumbup:

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  • Hallo zusammen!


    Wie sicher ist Gold? Es ist meine No. 1 Anlage, doch bin ich damit wirklich auf der sicheren Seite, also langfristig gesehen?


    Danke jetzt schon mal für eure Gedanken und Tipps :thumbup:

    Hallo.


    Wie sieht Deine Anlage denn aus?


    Hast Du das Gold physisch bei Dir in der Schublade bzw. im Safe? Ist es versichert?


    Lagert das Gold irgendwo bei irgendwem?

    Hast Du das Gold tatsächlich gesehen und jederzeit Zugriff darauf? Ist der "Lagerist" versichert?


    Ist der Anspruch auf das Gold nur ein Leistungsversprechen einer anderen Person bzw. Institution?


    Was verstehst Du in Anbetracht der Schwankungen des Goldpreises unter "sicher"?

  • Meine Anlagestrategie umfasst verschiedene Anlageklassen, darunter auch Gold. Ich lagere mein Gold nicht physisch zu Hause, sondern habe es bei einem einem sicheren Tresor verwahrt. Dies gibt mir ein Gefühl der Sicherheit.


    Obwohl ich das Gold nicht persönlich gesehen habe, erhalte ich regelmäßig Berichte über meinen Goldbestand und habe Zugriff auf alle relevanten Informationen. Der Lagerist ist ebenfalls versichert, um mögliche Risiken abzudecken.


    Der Anspruch auf mein Gold beruht auf einem vertraglichen Arrangement mit dem Lageristen, was mir rechtliche Sicherheit bietet. In Bezug auf die Schwankungen des Goldpreises betrachte ich Gold als eine relativ sichere Anlage, die historisch gesehen eine Werterhaltungsfunktion hatte und oft als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten dient. Obwohl der Preis schwanken kann, bietet Gold langfristig Stabilität und Sicherheit für meine Anlagestrategie.

  • In Bezug auf die Schwankungen des Goldpreises betrachte ich Gold als eine relativ sichere Anlage,

    Die Volatilität von Gold ist höher als die von Aktien ;)


    Was genau erwartest du denn von deinem Gold? DIent es einfach als weitere Diversifizierung deiner Anlage? Oder willst du es als Krisenabsicherung (um Brot damit zu kaufen), wenn die Welt untergeht? Falls zweiteres, wie kommst du im Fall einer Krise denn an dein Gold ran?


    Warum informierst du dich erst jetzt darüber, ob Gold sicher ist?

  • Meine Anlagestrategie umfasst verschiedene Anlageklassen, darunter auch Gold. Ich lagere mein Gold nicht physisch zu Hause, sondern habe es bei einem einem sicheren Tresor verwahrt. Dies gibt mir ein Gefühl der Sicherheit.


    Obwohl ich das Gold nicht persönlich gesehen habe, erhalte ich regelmäßig Berichte über meinen Goldbestand und habe Zugriff auf alle relevanten Informationen. Der Lagerist ist ebenfalls versichert, um mögliche Risiken abzudecken.


    Der Anspruch auf mein Gold beruht auf einem vertraglichen Arrangement mit dem Lageristen, was mir rechtliche Sicherheit bietet. In Bezug auf die Schwankungen des Goldpreises betrachte ich Gold als eine relativ sichere Anlage, die historisch gesehen eine Werterhaltungsfunktion hatte und oft als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten dient. Obwohl der Preis schwanken kann, bietet Gold langfristig Stabilität und Sicherheit für meine Anlagestrategie.

    Bernie Madoff hat auch immer Zahlen herausgegeben. ?(

  • Gold ist tendenziell negativ korreliert mit sonstigen Anlagen wie Aktien etc. (mit Ausnahmen, wie in diesem Jahr z. B.), daher taugt es als Bestandteil der Vermögensplanung. Man reduziert seine Rendite damit etwas, schafft aber durchaus Sicherheit. Viele sagen, dass wo irgendwo zwischen 5 und 20 % der Anlagesumme in Gold sinnvoll sind. Das Problem hierbei ist auf jeden Fall die Aufbewahrung und der Zugriff. So schön ein Vertrag mit einem Lageristen sein mag, es ist die Frage in wie weit man davon etwas hat, wenn der Lagerist einmal über alle Berge ist... (Gold lässt sich prima transportieren).

  • Es ist nicht der Goldpreis, der schwankt. Gold bleibt Gold. Es sind nur die Währungen, die Schwanken.

    Gold wird im wesentlichen in US$ gehandelt. Wenn man sich die langfristigen Goldpreis Charts in US$ anschaut kann man glaube ich klar erkennen, dass auch der Goldpreis Schwankungen unterliegt.

  • Gold ist wie Bargeld, allerdings mit der Chance auf Kursgewinn, wenn man es einfach nur wegsperrt und liegenlässt.


    Aus diesem Grund ist es in meinen Augen kontraproduktiv, wenn ich es so verwahre, dass irgendjemand davon Kenntnis hat. Mein Gold ist im Banktresor und ich gehe natürlich davon aus, dass es nach meinem Ableben ordentlich deklariert wird. Falls nicht, kann ich nichts dafür.


    Gold habe ich, weil ich den Anblick liebe (Onkel Dagobert lässt grüßen) und als Worst-Case-Versicherung. Die Rendite ist eher schwankend und kommt ganz auf den Betrachtungszeitraum an.


    Meine erste Goldmünze habe ich mir am 12.12.1979 gekauft, 1 Unze Maple Leaf für 810 DM. Das ergibt laut meinem Rechner eine Rendite von 6,25 p.a. bei 27,44 Jahren Anlagedauer. Akzeptabel, aber nicht hervorragend. Weitere Käufe 2012 und 2022 haben eine Rendite von 5,91 Prozent. Mein Depot läuft besser.

  • Hallo persival17,

    Wie sicher ist Gold?

    Philosophische Frage zum Feiertag; tausendmal gestellt. Philosophische Antwort: Im Leben ist nur eins sicher, der Tod.


    Bei allen anderen Fragen des Lebens reden wir von Wahrscheinlichkeiten. Und die Wahrscheinlichkeit dafür, das Gold unsicher ist, hängt von Ihrem geplanten Verwendungszweck ab. Wie Sie unten ausführen, betrachten Sie die Sicherheit von Gold nur in Relation zu anderen Geldanlagen und im Rahmen der derzeitigen gesellschaftlichen und rechtlichen Bedingungen. Da ist Gold vermutlich sicherer als Aktien oder Bargeld.


    Nutzt Ihnen diese Auskunft etwas?


    Trotzdem schönen Restfeiertag und Gruß


    Pumphut

  • doch bin ich damit wirklich auf der sicheren Seite, also langfristig gesehen?

    Nach meinen Erfahrungen ist man bei dem Thema "Geld, Währungen, Finanzen" usw. mit Nix "wirklich auf der sicheren Seite". Außer mit einer gewissen Diversifikation (was die Anlageklassen aber auch das Geographische betrifft).


    Nur am Rande aber in dem Kontext

    Philosophische Antwort: Im Leben ist nur eins sicher, der Tod.

    Das sehe ich ähnlich, wie könnte man das mit dem Tod auch anders einschätzen ... ? - für Deutschland würde ich aber noch die Steuern und die Bürokratie hinzufügen - wenn es um das Thema "Im Leben ist nur eines sicher" geht ...

    Es ist meine No. 1 Anlage,

    Für meinen Teil lehne ich es ab (und zwar apodiktisch) eine "No. 1 Anlage" zu haben. Daher setze ich auf Diversifikation - statt auf Konzentration (obwohl mir einige Leute gut bekannt sind, die mit Konzentration (also dem Gegenteil von Diversifikation) hervorragende Ergebnisse generiert haben).


    Habe drei ungefähr gleich bis ähnlich gewichtete größere "Schiffe" und einige kleine bis sehr kleine aber eben auch sehr wendige sprich mobile "Beiboote". Damit fühle ich mich (samt "Rettungsweste" und "Versicherung") auf "hoher und nicht selten stürmischer See" - relativ (siehe oben; eine "wirkliche Sicherheit" gibt es auch bei dem Thema Geld und Finanzen nicht) - "sicher". Betonung liegt dabei auf "relativ" ...

    Obwohl ich das Gold nicht persönlich gesehen habe, erhalte ich regelmäßig Berichte über meinen Goldbestand und habe Zugriff auf alle relevanten Informationen. Der Lagerist ist ebenfalls versichert, um mögliche Risiken abzudecken.


    Der Anspruch auf mein Gold beruht auf einem vertraglichen Arrangement mit dem Lageristen, was mir rechtliche Sicherheit bietet.

    Um eine gute Kollegin zu zitieren (deren alte Aussage sich aber inzwischen auch andere angeschlossen zu haben scheinen; beispielsweise Herr Prof. Walz):


    "Ein Berechtigungsschein für ein Rettungsboot ist etwas anderes als das Rettungsboot selbst"


    Da würde ich sogar von einem aliud sprechen.



    Nur zum generellen Verständnis:


    Gold ist für mich keine Anlageklasse (obwohl die weltweiten Notenbanken davon > 35.000 Tonnen bunkern ...; warum nur, sie bräuchten doch nur ihrem eigenen Produkt (= staatliches Papiergeld) zu vertrauen ?!) sondern eine reine "Versicherung" - gegen das staatliche Papiergeld (Zettelgeld), gegen die Notenbanken (Geldschöpfung aus dem Nix sprich Verwässerung des Geldwertes), gegen das (in der Finanzgeschichte immer und immer wieder mißbrauchte Vertrauen der Menschen) sozusagen Versprechen seitens der Staaten und Notenbanken für stabiles Geld im Sinne von Preisniveaustabilität und Kaufkraftstabilität zu sorgen, vor Währungsexperimenten wie der Einheitswährung Euro (die man seit dem Jahr 2012 retten muß) usw. usw.


    Anlagegold oder Gold als Schutz vor schlimmen Wendungen ist etwas anderes als (kurzfristiges) Spekulationsgold (also das Spekulieren auf den Goldpreis mit kontinuierlichen An - und Abverkäufen).


    Sieht man Gold als Mittel um eine ordentliche Rendite zu erreichen (bei einer etwas reduzierten Volatilität samt geringen MDDs) könnte - auf sehr lange Sicht - ein Verhältnis von 80 zu 20 (Aktien/Gold) eine sinnvolle Mischung sein. Kenne jedenfalls einige, die damit über die letzten Jahrzehnte ziemlich gut gefahren sind. Regelmäßiges Rebalancing vorausgesetzt.


    Ansonsten wird meist (von Verbraucherschützern bis zu Vermögensverwaltern) für Gold ein Anteil von max. 5 bis 10% des Gesamtvermögen empfohlen.


    Für meinen Teil habe ich für Gold als reine Versicherung (s. o.) eine Größe von etwa 10% auf meine Gesamtvermögen definiert.


    Sieht man Gold nur für "worst-case" im "Alltag" bei sehr "unangenehmen Entwicklungen" dürften Silberunzen übrigens die deutlich bessere Variante darstellen. Bei größeren Vermögen Brillanten mit Expertisen von den renommierten Instituten (GIA weltweit, HRD Europa, DPL Deutschland) - mehr physisch repräsentierter Wert auf kleinstem Raum noch dazu bei geringstem Gewicht geht meines Wissens nicht.


    Für meinen Teil ist die Zugriffsmöglichkeit wichtig, das fehlende Gegenpart-Risiko (daher keine Berechtigungsscheine zwecks Auslieferung sondern physische Ware im Eigentum), die Diversifikation auch bei der Lagerung (u. a. auch in einem rechtssicheren Gebiet) sowie die Möglichkeit unerwünschte Dritte vom Zugriff ausschließen zu können.



    Dir gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !



    Nur meine persönliche Sicht.

  • Wenn man sich die langfristigen Goldpreis Charts in US$ anschaut kann man glaube ich klar erkennen, dass auch der Goldpreis Schwankungen unterliegt.

    Wenn man sich die langfristigen Charts anschaut kann man - nach meiner Erinnerung - vor allen Dingen zum einen a) klar erkennen, daß der Goldpreis sich über einen sehr langen Zeitraum (ein halbes Jahrhundert) fast gar nicht bewegt hat und in der Zeit von 1920 bis 1970 nur minimal von ca. 20 $ auf ca. 37 $ angestiegen ist (was einem Anstieg über ein halbes Jahrhundert hinweg von lediglich 85% entspricht) aber dann b) nach Aufgabe der Konvertierbarkeit (Nixon-Schock; Einlöse-Verpflichtung des Dollar gegen Gold wird gebrochen) in einem praktisch gleich langen Zeitraum (1971 bis 2024) - wenn auch unter erheblichen Schwankungen - von um die nur ca. 40 $ auf inzwischen über 2.300 $ massiv angestiegen ist (was in einem vergleichbaren Zeitraum einem Anstieg von > 5.650 % entspricht).


    Was nicht zuletzt mit der Geldmengenausweitung nach der Aufgabe des Goldstandards seitens der Notenbanken (sowie der Giralgeldschöpfung der Banken im Rahmen der immer stärkeren Kreditvergabe) zusammenhängen könnte.


    Umso verschuldeter die Welt über alle drei Sektoren hinweg ist (Private, Unternehmen aber insbesondere auch Staaten als die größten Schuldner) desto attraktiver dürfte vielen Menschen Gold (da ohne Gegenpartrisiko) erscheinen. Zumal die Wahrscheinlichkeit immer weiter sinkt, daß solche Schuldenvolumina irgendwann noch mal zurückgezahlt werden - und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit immer weiter steigt, daß dies - wenn überhaupt - nur noch mit zuvor entwertetem (sprich verwässertem) Geld geschieht.


    Wird dies auch noch mit dem Instrument der "Finanziellen Repression" begleitet (die Staaten und Notenbanken drücken sozusagen orchestriert und in einer konzertierten Aktion den Realzins über sehr lange Zeiträume in den negativen Bereich) dürfte Gold vielen Menschen noch attraktiver erscheinen.



    Nur meine persönliche Sicht - basierend aber auf langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen.

    • Hilfreichste Antwort

    Wie sicher ist Gold?

    Tja, wie soll man die Frage beantworten? Streng genommen ist Gold nur ein Metallklumpen der für nicht viel nützlich ist. Wenn man von ein paar Spezialanwendungen in der Industrie und der Schmuckprodution absieht.Oder man sich einfach gerne an seinem Anblick erfreut (das ist ja auch ein Nutzen). Der Wert von Gold ergibt sich i.W. daraus, dass es selten vorkommt und die Menschheit sich über Jahrtausende "darauf geeinigt" hat, dass es wertvoll ist. Man kann es somit als Wertspeicher oder auch als eine Art Geld oder Währung ansehen. Deine Frage nach "Sicherheit" bezieht sich nun vermutlich auf dessen "Wertstabilität" bei einem Tausch in aktuelle Fiat-Währungen wie bspw. Euro oder Dollar. Und Gold hat - ohne dass ich jetzt ad hoc die Quelle parat habe - über sehr lange Zeiträume (=Jahrhunderte/-tausende) gerechnet zumindest als realer Wertspeicher funktioniert. Dies allerdings kurzfristig (=Jahre/Jahrzehnte) unter sehr starken Wertschwankungen, sprich einer hohen Volatilität. Ist das nun sicher? Tja, kommt auf den Anlagehorizont an. Es kann jedenfalls durchaus passieren dass du zu deinen Lebzeiten damit Verlust erzielst. Ist das sicher? Der eine sagt so der andere so...

    Es ist meine No. 1 Anlage,

    Du fragst nach auch nach Gedanken und Tipps. Alles was ich nun schreibe ist pauschal und in völliger Unkenntnis deiner persönlichen Situation und Anlageziele: Gold ist ein "non Cashflow generating Asset". Sprich es ist nicht produktiv und hat keinen "inneren Motor", es generiert keine Wertschöpfung. Die mögliche Rendite ergibt sich ausschliesslich aus einem/r Werterhalt/-steigerung, und diese nur auf Basis oben beschriebener Seltenheit und Anerkennung als Wertspeicher. Die Rendite ist dabei zwar langfristig inetwa auf Niveau der Inflation, über kürzere Zeiträume von Jahren oder wenigen Jahrzehnten hingegen mitunter sehr stark im Wert schwankend. Die letzten Wochen/Monate bspw. klar höher, aber Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen...


    Wenn Gold für dich Anlage Nr. 1 ist, dann vermutlich da du hohe Sicherheit suchst, meistens fällt dann irgendwann der Begriff "Sachwert". Daher mein wichtigster "Gedanke und Tipp": Unternehmensbeteiligungen (Aktien) sind ebenfalls Sachwerte. Und diese sind langfristig nicht volatiler als Gold. Jedoch haben sie über längere Zeiträume betrachtet eine höheren Rendite, und zwar eine oberhalb der Inflation. Denn sie haben ihn, den "inneren Motor", sie sind produktiv.

    Gold sollte m.E. in einem Portfolio ca. 5-8% ausmachen. Wenn man sich daran erfreut können es auch 10% oder 15% sein. Aber Anlage Nr.1? :/

    Meine zweitwichtigste Anmerkung: gezuckt habe ich an der Stelle "ich hab das Gold persönlich nicht gesehen". Als Anlageklasse Nr. 1 wäre mir das zu wenig. Ich hab zugegebenermaßen meine Aktien allerdings auch noch nie gesehen ^^

  • Danke erstmal an alle - da sind ja eine Menge an Meinungen hereingetrudelt. Aber diese fand ich am hilfreichsten :thumbup: Ich bin mir bewusst über alles, was ihr geschrieben habt. Mich hat eher die Meinung in der Community interessiert.


    Ich lege tatsächlich Wert auf Sicherheit. Gold ist auch nicht meine einzige Anlage, aber die größte. Aktien sind klasse und volatiler, ja - aber mit einem gewissen Risiko verbunden.


    Und ja, vielleicht sollte ich mir das Gold doch mal persönlich ansehen :/ :D

  • Ich lege tatsächlich Wert auf Sicherheit. Gold ist auch nicht meine einzige Anlage, aber die größte.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Das ist - für mich jedenfalls - ein gewisser Widerspruch in sich ("Gold als größte Anlage" vs "ich lege wert auf Sicherheit").


    Generell: Die einzige Sicherheit in dem ganzen Finanzbereich ist - nach meinem Dafürhalten - eine vernünftige Diversifikation (im Sinne einer zur jeweiligen Person passenden Asset-Allocation). Siehe schon Nr. 12, 1. Abs.


    Über kurze Zeiträume (in dem Fall würde ich damit viele Jahre ggf. auch einige Jahrzehnte meinen) kann Gold (sehr) stark schwanken. Zudem generiert es weder Zinsen noch Dividenden noch Mieteinnahmen, auch hat es einen Spread zwischen An- und Verkauf und es muß noch dazu sicher (auch rechtssicher) gelagert werden. Das sind nicht gerade wenige Nachteile ...


    Auf (sehr) lange Sicht aber dürfte sich Gold gegen das staatliche Papiergeld immer positiv entwickeln - schon einfach deshalb, weil die Verlockungen für diejenigen, die an der "Gelddruckmaschine" hocken (staatliche Notenbanken und die Staaten selbst) einfach sehr groß bis übermächtig sind, bei jedem aufkommenden Problem dieses einfach sozusagen "weg zu drucken".


    Im Prinzip aber nix anderes als mit Schmerzmitteln: Diese nehmen zwar temporär den Schmerz, lösen aber natürlich nicht das ursächliche Problem und haben zudem (bei längerer Einnahme) ganz erhebliche bis toxische Nebenwirkungen. Dazu kommen noch die signifikanten Fehlanreize (statt ursächlicher Therapie nur Bekämpfung der Symptome) sowie die typische Desensibilisierung im Verlauf (für die gleiche Wirkung ist eine immer höhere Medikation erforderlich; was wieder die Nebenwirkungen erhöht usw. usw.).


    Die Entwicklung der Ratio "Euro versus Gold" seit Euroeinführung (1999) und der Blick auf die Geldmengenausweitung der EZB (siehe EZB Bilanz) spricht hier Bände (symptomatisch sozusagen). Keine Ahnung, wo der Faktor (Euro vs Gold) in diesen nur 25 Jahren hingewandert ist (ca. Faktor acht rum, schätze ich mal). Das sagt eigentlich schon alles.


    Dennoch würde ich es mit Gold in meiner Asset-Allocation nicht übertreiben. Siehe die o. g. Nachteile. In meinem Umfeld haben zwar sehr viele eine fest definierte Goldquote (in aller Regel in physischer Form) bezogen auf das Gesamtvermögen - mir ist aber keine(r) bekannt bei dem Gold die größte Position ausmacht. Da wäre - jedenfalls für mich - ein valider Grund meine eigene Haltung (wäre ich Du) nochmals zumindest zu überprüfen ... Ohne fremde Dritten gleich blind zu folgen natürlich.

    Aktien sind klasse und volatiler, ja - aber mit einem gewissen Risiko verbunden.

    Jede Anlageklasse ist mit einem "gewissen Risiko" (präziser) spezifischen Risiken verbunden. Diese Risiken korrelieren auf längere Sicht auch mit den jeweiligen Renditen sprich höhere Renditen werden am Markt auf Dauer entsprechend belohnt (sonst würde diese Risiken ja von den Anlegern auch nicht mehr eingegangen).


    Ob man inzwischen bei den massiven Eingriffen der staatlichen Notenbanken aber auch vieler Staaten noch von "Märkten" sprechen kann, wäre ein eigenes (auch eben auch anderes) Thema.


    Auf lange Sicht sind Aktien meines Wissen nicht volatiler als Gold bei noch dazu einer besseren Performance. Das sollte man zumindest auf dem Schirm haben.


    Als "Versicherung" finde ich Gold für mich jedenfalls als unverzichtbar. Ich käme aber niemals auf die Idee "Versicherungen" meine größte Position in meiner Asset-Allocation werden zu lassen.


    Auf dem Schirm haben sollte man auch, daß man als Halter von Gold einige "Feinde" hat (subtiler formuliert "einem nicht besonders wohlgesonnene mächtige Mitspieler"; in Form der Notenbanken und Staaten; kein Wunder, zeigt Gold doch den Wert-Schwund der staatlichen Papiergeldwährungen meist deutlich an). Beim Blick in die Geld- und Währungsgeschichte wird schnell deutlich, daß es in diversen Länder schon "Goldbesitzverbote" gab (gegen Androhung hoher Strafen bis hin zu langjährigen Haftstrafen). Das gilt natürlich nur für Private, Sparer, Bürger, für das Alter Vorsorgende usw. - nicht für die Notenbanken selbst, die sehr gerne Gold als Reserve bunkern ...


    Auch dieser meiner Haltung würde ich Dir nicht empfehlen blind zu folgen. Ganz ohne Erfolg war aber meine Vorgehensweise unter dem Leitmotiv "Diversifikation" und Gold nur als "Versicherung" nicht. Insofern scheint die Praxis der vergangenen Zeit (in meinem Fall immerhin über ein halbes Jahrhundert hinweg) mir diesbezüglich recht zu geben.


    Und Sicherheit spielt auch für mich (erst recht als nun schon älterer Mensch) ebenfalls eine gewichtige bis dominante Rolle.


    Nur meine persönliche Sicht - basierend auf langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen.



    Dir gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !

  • Ich lege tatsächlich Wert auf Sicherheit.

    Was ich mich frage ist warum legst du eigentlich soviel Wert auf Sicherheit?


    Ist doch nur Geld. Das kann man jederzeit wieder neu bekommen, bei Gesundheit und lieben Menschen sieht das ganz anders aus.


    Mit deinem "Sicherheits-Wahn" erwürgst du eine möglichst breite Diversifikation deiner Finanzanlage.


    Du kennst sicherlich die beiden lesenswerten Blog Beiträge von Hartmut Walz zum Thema Gold.


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.


    Gold Teil 1 - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Gold und Goldbesitz werden kontrovers diskutiert. Damit Sie sich leichter im Wirrwarr der völlig konträren Empfehlungen zurechtfinden, hier mein Beitrag.
    hartmutwalz.de

    Gold Teil 2 - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Die unterschiedlich Möglichkeiten zur Anlage in Gold und deren unterschiedliche steuerliche Behandlung werden übersichtlich erläutert.
    hartmutwalz.de

  • Blog Beiträge von Hartmut Walz zum Thema Gold.

    Ja, Hartmut Walz ist immer eine gute Quelle und die beiden Artikel sind sehr gut!


    Aber, lieber persival17 , man muss manchmal einfach mal zwei Meter zurücktreten und kurz nachdenken :) Wo kommt denn die Rendite einer Kapitalanlage her? Es gibt einerseits etwas das ich als GFT-Asset bezeichnen würde, benannt nach der Greater Tool Theorie. Das waren in früheren Jahrhunderten mal Tulpenzwiebeln. Vor ein paar Jahren waren es digitale Bildchen von gelangweilten Affen, jetzt sind es irgendwelche Nonsens-Shitcoins. Aber sie haben alle eines gemeinsam: Nutzen gering bis inexistent, die sogenannte "Rendite" kommt nur aus der Hoffnung, einen Narren zu finden der mehr zahlt als man selbst gezahlt hat.


    Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Anlagemöglichkeiten wie bspw. Aktien, Anleihen oder Gold. Nehmen wir an, du gehst einen Monat arbeiten, bist produktiv und erbringst eine Wertschöpfung. Dafür wirst du von deinem Arbeitgeber entlohnt. Nehmen wir weiter an, da sind dann 1000 EUR die du aktuell nicht benötigst. Du bist völlig satt und brauchst jetzt kein zusätzliches Brot. Aber in 30 oder 50 Jahren als Rentner kannst oder willst du nicht mehr arbeiten und dir dann davon Brot kaufen und essen. Jetzt kannst du heute natürlich gleich 300 Brote kaufen und für später in den Keller legen, die sind aber dann vielleicht nicht mehr so lecker. Stattdessen kaufst du eine Aktie. D.h. du beteiligst dich am Eigenkapital eines Unternehmens. Die Aktie wurde ja nicht dazu erfunden, damit man sie teurer verkauft als man sie gekauft hat. Sondern um Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen indem man sich daran beteiligt. Du wirst also Unternehmer. Dein Unternehmen erbringt nun selbst eine Wertschöpfung, erwirtschaftet Gewinn und du wirst daran beteiligt. Entweder in Form einer Dividende oder in Form einer Wertsteigerung des Unternehmens (=Aktienkurs). Und davon kaufst du dir später ein Brot, oder auch zwei oder drei. Alternativ leihst du einem Unternehmen das Geld für einen begrenzten Zeitraum (=Unternehmensanleihe). Dann bekommst du etwas weniger der Wertschöpfung ab, da du nicht das unternehmerische Risiko tragen willst sondern das Geld nur verleihst. Aber trotzdem bekommst du mehr zurück als du gegeben hast, sofern die Firma nicht pleite geht. Alternativ bringst du das Geld zur Sparkasse um die Ecke als Festgeld. Die legt das dann nicht in den Keller und vervielfältigt es auf dem Kopierer. Sondern sie leiht es vermutlich einem Unternehmen das eine Wertschöpfung erbringt, bekommt dafür Zinsen, zieht sich etwas ab um den nächsten Palast in irgendeiner Kleinstadt zu bauen, und gibt dir den kläglichen Rest.

    Oder du kaufst alternativ eben Gold. Aber das Gold tut doch nix, das liegt nur faul im Tresor rum. Du kannst es nicht essen, nicht damit telefonieren. Du kannst es bestenfalls in Form gießen oder schmieden und dir um den Hals hängen. Aber es erbringt ja selbst keine Wertschöpfung aus der eine Rendite entstehen könnte. Das einzige was es kann - das allerdings ganz gut - ist deine 1000 EUR zu "speichern" damit du dir in 30 Jahren davon Brot kaufen kannst. Und die Geschichte hat gezeigt, dass wenn du heute für den Gegenwert von 1000 EUR bspw. 300 Brote bekommst und diese 1000 EUR in Gold anlegst, bekommst du in 30 Jahren für den Gegenwert des Goldes wiederum ungefähr 300 Brote. Alles andere ist Spekulation. Wenn du Pech hast bekommst du dann nur 100 Brote dafür, vielleicht aber auch 1000. Aber die gaaanz langfristige Rendite von Gold kann logischerweise nur auf Höhe der Inflation liegen. Jegliche Rendite darüber oder darunter ist ein Ergebnis der "GFT" ;)