Fahrrad, ÖPNV, pkw? Was nutzt ihr und warum.

  • Ich arbeite im Home Office, entsprechend habe ich keinen nennenswerten Arbeitsweg. Ab und an muss ich mal für einen Workshop vor Ort sein, dann fahre ich mit der Bahn. Das geht von hier aus ganz gut. Ich habe die Straßenbahn direkt vor der Tür. Je nach Wartezeit laufe ich aber auch zum Bahnhof, das dauert ca. 20 Minuten.

    Begründung: Ich habe mich bewusst für das Stadtleben entschieden, weil ich dort gut ohne Auto zurecht komme. Im meiner ländlichen Heimat wäre das undenkbar gewesen, in einer kleinere Großstadt geht das aber ziemlich gut. Ich hatte nie das Bedürfnis, einen Führerschein zu machen und habe ihn bisher auch nicht vermisst.

  • Wenn ich nun die Kosten für Landbus, Zug und Stadtbus addiere, dann komme ich garantiert auf höhere Kosten als beim Auto.

    Das glaube ich nicht - mit dem Deutschlandticket bist du doch mit 49 EUR im Monat dabei. Ein Auto unterhalten dürfte teurer sein.

    Aber 2 Stunden mit mehrfach umsteigen und 20 Minuten mit dem Auto stehen natürlich nicht im Verhältnis.

  • Stimmt, das Deutschlandticket habe ich vergessen. Da ich das Auto aber eh benötige, liegt die Differenz zwischen Benzin und Ticket bei 30 Euro im Monat.

    In gewisser Weise steht das Auto da für die Work-Life-Balance der älteren Generation.

  • Homeoffice. 1x wöchentlich Fahrrad. Außer es regnet oder hat unter 0°C, dann ÖPNV.
    Ein Auto besitze ich nicht. Bei 49 EUR (davor auch nicht sehr viel mehr) müsste ich arg lange sparen, um Führerschein, KFZ, Versicherung, Sprit, Reparaturkosten, Steuer, Parkplatz-Miete, etc. sinnvoll stemmen zu können.

  • Für die ältere Generation sind Work-Drive-Balance und Work-Life-Balance deckungsgleich. 8o

    Gilt nicht generell. Kenne Leute, die ihr Haus am Rande verkauft und davon eine ETW inmitten der Stadt gekauft haben, dazu Verkauf des Autos, weil Fahrrad, ÖPNV, TeilAuto und Bahnhof in der Nähe bereitstehen.

  • Vielleicht noch als Ergänzung zu meinem ursprünglichen Beitrag;

    Wir haben uns bewusst gegen das "günstige(re)" Häuschen auf dem Lande entschieden, sondern für die gut gelegene und gut angebundene Wohnung, auch wenn diese auf dem ersten Blick deutlich teurer war.

    Aber wenn man etwas weiter denkt, wird ja klar, dass man letztendlich draufzahlt oder sich das ausgleicht: Mangelende Flexibilität bei der Wahl der Verkehrsmittel, häufig längere Pendelzeiten, der Zwang zu mindestens einem, zwei oder ggf. sogar drei Autos.

  • Überwiegend PKW. Manchmal auch Motorrad. Früher öfter Fahrrad, seit Corona leider nicht mehr. Einfacher Weg 23km, mit ein paar kleinen, aber sehr fiesen Steigungen am Ende.

    Der Trick, mit dem Rad nicht verschwitzt im Büro anzukommen, bestand darin, auf den ersten zwei Dritteln zügig zu fahren und im letzten Drittel dann Tempo rauszunehmen und abzukühlen.

    ÖPNV tue ich mir nicht an, dazu ist mir meine Zeit viel zu schade. Dauert mindestens doppelt so lange wie mit dem Auto, eher noch länger.

    Abgesehen vom Arbeitsweg mache ich fast alles zu Fuß oder mit dem Rad. Tut mir gut, tut den Kraftfahrzeugen gut, dem Geldbeutel und der Umwelt auch.

  • Ich vermute mal, von den Fahrrad Fans im Forum wohnt kein einziger im Stuttgarter Talkessel, wo 90 % der Straßen bergauf beziehungsweise bergab gehen und auch aus baulichen Gründen die Fahrradwege fehlen

    Daher sind zumindest im Stuttgart und dem angrenzenden Neckartal und schwäbischen Alb-Vorlandes oder Schwarzwald Fahrradfahren, eher am Wochenende als sportliche Betätigung und eher als Verkehrshindernis anzutreffen

    Viele Grüße, Mcprofit

  • Ich vermute mal, von den Fahrrad Fans im Forum wohnt kein einziger im Stuttgarter Talkessel, wo 90 % der Straßen bergauf beziehungsweise bergab gehen

    Das ist mit den richtigen E-Bikes eigentlich kein Problem.

    Gibt ja sogar 45er Speed-Pedelecs, mit denen man auf innerörtlichen Straßen auch kein Verkehrshindernis mehr wäre.

    Zitat

    und auch aus baulichen Gründen die Fahrradwege fehlen

    Naja, bauliche Gründe machen es vielleicht schwieriger, aber nicht unmöglich, um durch politische Entscheidungen eine bessere Infrastruktur für die Verkehrsteilnehmer zu schaffen, die nicht im Auto sitzen.

  • Ich vermute mal, von den Fahrrad Fans im Forum wohnt kein einziger im Stuttgarter Talkessel, wo 90 % der Straßen bergauf beziehungsweise bergab gehen und auch aus baulichen Gründen die Fahrradwege fehlen.

    Daher sind zumindest im Stuttgart und dem angrenzenden Neckartal und schwäbischen Alb-Vorlandes Fahrradfahrer ... Verkehrshindernis ...

    Das ist mit den richtigen E-Bikes eigentlich kein Problem.

    Gibt ja sogar 45er Speed-Pedelecs, mit denen man auf innerörtlichen Straßen auch kein Verkehrshindernis mehr wäre.

    Für die etwa 10% für die Verkehrssicherheit maßgeblichen Autofahrer ist jeder Fahrradfahrer ein Verkehrshindernis. Er wäre es auch, wenn er 45 km/h führe.

    Bei uns sind alle Anwohnerstraßen formal auf 30 begrenzt, und ich fahre dort mit dem Fahrrad auch etwa so schnell. Formal gesehen sollte ich dort also nicht überholt werden können. Die Realität ist aber eine andere: Die oben genannte Autofahrergruppe drängelt eben doch. Man muß schließlich auch mal ankommen, und 350 Pferdchen unter der Haube (die man im Stadtverkehr sicherlich zwingend braucht), sind halt immer auf dem Sprung.

    Ein Lichtblick ist die Stadt Esslingen - ganz in der Nähe von McProfit. Dort hat die Stadtverwaltung umgesetzt, was angeblich laut den einschlägigen Verkehrsgesetzen nicht möglich sei: In der Innenstadt von Esslingen sind alle Straßen auf 30 begrenzt, auch die Hauptverkehrsstraßen, bei denen eine solche Beschränkung angeblich nicht zulässig sei. Offensichtlich hat sich die Stadtverwaltung von Esslingen dort über die autofreundliche Gesetzgebung hinweggesetzt.

    Das entscheidende Moment dürfte der politische Wille sein.

    Ich könnte mir vorstellen, daß dieser politische Wille auch in Tübingen (am Neckar!) in hinreichendem Maße gegeben ist.

  • Da weißt Du schon mehr als ich

    Danke für den Hinweis

    Ich bin wohl zu viel im Urlaub

    Lat Statistik haben in Esslingen die stationären Radaranlagen das höchste Einspielergebnis in ganz Deutschland, von über 1 Million € im Jahr

    Viele Grüße von McProfit,

    zur Zeit noch bis Mitte Juni an der Côte d’Azur.

  • Entfernung zur Arbeit ca 30 km, Ich habe zweimal in der Woche Homeoffice. Einmal versuche ich mit dem Rad zu fahren ( ok , e- bike, aber man ist an der frischen Luft)

    Somit zweimal mit dem Pkw, nutze es auch oft für meine Außendienste ( muss öfter nachts unterwegs sein). ÖPNV brauche ich für einen Weg fast 1,5 Stunden.

    Ich habe aber auch das Deutschlandticket ( verbilligt vom AG) und nutze das für längere Diensteisen und um zum Sport zu kommen.

    Jede Autofahrt, die länger als 1,5 Stunden dauert nervt, daher lieber das Deutschlandticket

  • Leider mit dem PKW, von dem ich eigentlich wegkommen möchte (und bald muss, das Ding ist kurz vor dem Rost-Tod, Kleinwagen, Baujahr 2003). Aber meine aktuelle Wohnung ist zu perfekt, ebenso mein Arbeitsplatz, der aber eben 37,2 km weit weg ist.

    Ziel bleibt trotzdem, vom Auto wegzukommen. Im November stehen HU und AU ("TÜV") an und wenn die Karre da nicht mehr durchkommt, dann … tja, was dann …

  • Wo immer möglich mit dem Fahrrad, Arbeit, Freizeit, Einkauf...

    Ist auch alles wenige Kilometer entfernt.

    Ich hatte bis Anfang dieses Jahres testweise ein kleines Elektroauto. Das hatte nach 2 Jahren (trotz kostenlosem Laden) keine 8000km auf dem Tacho. Und wenn ich mal weiter fahren muss/will, bevorzuge ich eh den Zug.

    Jetzt habe ich wieder kein Auto und den ÖPNV benutze ich auch nur sehr selten. bei Zugfahrten lohnt sich ab und zu ein Deutschlandticket, dann ist man auch am Zielort mobil.

    Mit dem Fahrrad bekomme ich wenigstens etwas Bewegung und bin oft auch deutlich schneller und flexibler unterwegs als mit ÖPNV oder Auto (Parkplatzsuche, Stau, Schleichwege) und habe (bei kleinen Umwegen durch Parks und co) auch gleich einen ZEN-Ausgleich zum Stress.

    Das ich mir jeden Monat ein paar hundert Euro Autokosten sparen kann ist da noch der geringste Vorteil.

    Das klappt in einer größeren Stadt wirklich gut, auch wenn es natürlich viel Konfliktpotential gibt: Autofahrer, die Fahrradregeln nicht kennen oder ignorieren, aber meinen trotzdem belehren zu müssen, Radfahrer, die sich an Regeln nicht halten und/oder auf ihren Rechten bestehen, Fußgänger die nicht wissen, dass auf Radwegen Fahrräder fahren, Baustellenträger, die genausogut immer nur ein Schild aufhängen könnten auf dem steht: "Oh, Fahrradfahrer gibts ja auch noch..., naja, Pech gehabt" u.v.m. Aber so ist das wohl in einer dichten Zivilisation...

    Dazu drei einfache Bitten:

    Liebe Autofahrer, bitte benutzt den Blinker nicht nur, wenn ihr irgendwo reingelassen werden wollt. Der Blinker soll ANDEREN Informationen vermitteln*

    Liebe Radfahrer: Man kann sich an Kreuzungen auch so an die Ampel stellen, dass man nicht den kompletten Radweg für andere versperrt.

    Liebe Fußgänger: Bitte guckt bevor ihr unerwartet auf den Radweg latscht. Ich kann vielleicht nicht immer rechtzeitig bremsen. Bloß weil ein Radweg 15cm höher ist, ist er trotzdem eine Fahrspur wie jede andere. Bringt das auch Euren Kindern bei.

    *gilt natürlich nicht für BMWs, die haben bekanntlich keinen Blinker.

  • Liebe Fußgänger: Bitte guckt bevor ihr unerwartet auf den Radweg latscht. Ich kann vielleicht nicht immer rechtzeitig bremsen. Bloß weil ein Radweg 15cm höher ist, ist er trotzdem eine Fahrspur wie jede andere. Bringt das auch Euren Kindern bei.

    Wird langsam etwas OT, aber du hast die lieben Hundehalter vergessen.
    Nein, es ist nicht besonders clever, eine Hundeleine über den Radweg zu spannen, es nützt auch dem Hund eher wenig.

    Und du hast mir die Illusion genommen, jemals ein richtiger BMW-Fahrer zu werden. Ich... ich nutze den Blinker immer noch, trotz BMW. VOR der Fahrtrichtungsänderung. Ist billiger, gibt auch weniger Aua. Old habits die hard.

  • Liebe Radfahrer: Man kann sich an Kreuzungen auch so an die Ampel stellen, dass man nicht den kompletten Radweg für andere versperrt.

    Ich gebe dir mit deinen Punkten absolut recht und fahre selber gerne in meiner Freizeit Fahrrad, oft auch in der Stadt. Einen Punkt würde ich hier aber gerne ergänzen:

    Liebe Radfahrer, ihr müsst euch nicht an einer roten Ampel bis nach vorne durchschlängeln, nur weil zwischen den Autos und dem Bordstein noch 20 cm Platz sind. Alle Autos, die euch überholt haben, müssen dann wieder an euch vorbei. Das bringt auch euch in gefährliche Situationen und sorgt für zusätzlichen Frust bei Autofahrern, die dann die Radfahrer schnell nicht mehr akzeptieren. Außerdem heißt auch für euch eine rote Ampel, dass ihr warten müsst und nicht auf den Bürgersteig bzw. den Fußgängerüberweg ausweichen könnt.

  • Aufgrund meiner vorwiegend selbstständigen Tätigkeit bin ich in hohem Maße auf den Gebrauch meines PKW angewiesen, da die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel eine rechtzeitige Erreichung meiner vielfältigen Termine unmöglich machen würde.

    Zudem hege ich eine ausgesprochene Leidenschaft für große, schnelle Automobile, die zugleich mein Hobby darstellen. Nichtsdestotrotz ziehe ich es bei fest terminierten Anlässen, wie beispielsweise Fortbildungs- und Seminarveranstaltungen, vor, mit der Eisenbahn zu reisen.