Ist dieser Kuhhandel nicht ein Teil des Wählerfrusts? Vor der Wahl wird fröhlich angekündigt, nach der Wahl kommt es ganz anders, weil die Mehrheitsverhältnisse das erfordern.
Das ist das Wesen einer repräsentativen Vielparteiendemokratie. Dafür hat man dann - anders als z.B. im angelsächsischen Raum - nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis die Wahl zwischen mehr als zwei Parteien. Und selbst im faktischen Zweiparteiensystem sind Kompromisse unvermeidlich, sind finden halt innerhalb der Partei statt.
Ich glaube, hier wären einfach die Parteien gefragt, dass sie beim Bürger keine falschen Erwartungen wecken. Die Realität hat ihre Zwänge, es ist nicht alles gleichzeitig umsetzbar. Und natürlich ihre Kompromisse wie vernünftige Menschen finden und sich auch mehr als 2 Tage daran halten. Ein Großteil der Politikverdrossenheit kommt aber nicht von Kompromissen, sondern davon, dass die Politik sich in der Wahrnehmung nicht mehr um die Probleme der Bevölkerung kümmert, sondern zu einer abgehobenen Kaste entwickelt hat. Nebensächlich ist die Frage, ob dem wirklich so ist...die Wahrnehmung alleine reicht aus.