Ja, ich denke, wir sehen gerade den Beginn der Wachablösung, und du weißt es eh, ich bin sehr davon überzeugt, dass die Zeit des BTC mittelfristig vorbei ist. Wer von uns beiden den richtigen Riecher hatte, werden wir in ein paar Jahren sehen. 🙂
Du solltest dich intensiver mit Ethereum befassen, bevor du investierst. Narrative kommen und gehen, aber fundamentale Eigenschaften bleiben bestehen. Und gerade im aktuellen Ethereum-Hype sehe ich nichts, was an den strukturellen Schwächen etwas ändern würde. Ich äußere meine Kritik nicht erst seit dem Umstieg des Netzwerks auf Proof-of-Stake – aber genau dieser Wechsel war für mich der eigentliche Sargnagel.
Bei Proof-of-Stake bleibt Macht dauerhaft in den Händen derjenigen, die bereits besitzen. Es gibt keinen natürlichen Marktmechanismus wie bei Bitcoin, der über Anreize zur kontinuierlichen Effizienzsteigerung führt. Bei PoW misst du dich permanent mit dem Markt, musst deine Infrastruktur verbessern oder wirst verdrängt. Bei PoS reicht es, früh genug Coins zu besitzen – und dann kannst du im Zweifel ewig passiv profitieren, ohne dass sich dein Anteil jemals verringert. Das Resultat ist langfristig unausweichlich: Zentralisierung.
Und genau diese Zentralisierung ist nicht nur ein theoretisches Risiko. Sie ist bereits Realität: Große Staking-Anbieter wie Coinbase bündeln riesige Mengen an ETH – für ihre Kunden, aber mit strukturellem Einfluss auf das Netzwerk. Die Netzwerkteilnahme ist nicht mehr offen für alle, sondern läuft über wenige, staatlich regulierte Gatekeeper. Ethereum ist damit auf dem besten Weg zur „Zentralbank 2.0“. Der Weg zurück ist verbaut, weil das technische Design keine Dezentralisierung erzwingt – sondern im Gegenteil: Zentralisierung belohnt.
Und ja, kurzfristig ist das vielleicht kein Problem – besonders nicht für Investoren, die auf Narrative und Kursbewegungen setzen. Aber langfristig. Ich frage mich: Welches Netzwerk wird in 20 oder 30 Jahren wirklich noch Vertrauen genießen? Wer wird die Basisinfrastruktur der digitalen Zukunft bilden – ein manipulierbares, zentral verwaltetes Netzwerk oder ein dezentrales, faires, offenes Protokoll? Sag es mir.
Ich sehe bisher kein einziges überzeugendes Argument, warum Ethereum oder ein anderer PoS-Coin langfristig Bestand haben soll – außer dem aktuellen Momentum. Und genau deshalb bin ich überzeugt: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Schwächen offenbaren. Bitcoin dagegen ist antifragil. Es wächst an Kritik, an Gegenwind, an Angriffen – und wird mit jedem Zyklus robuster. Ethereum wird dagegen langfristig scheitern, das zeigen alle Projekte der Menschheitsgeschichte, die auf Zentralisierung hinausgelaufen sind – lass es von mir aus 20 Jahre dauern, aber es wird so kommen.