Aus meiner Sicht wird dieser kleine Austausch zu nix führen. Das muß er ja glücklicherweise auch nicht ("agree to disagree" finde ich einen praktikablen Ansatz - so lange ich nicht gezwungen bin die Meinung von fremden Dritten zu übernehmen oder gar danach zu handeln; umgekehrt wird das Gleiche auch für Dich gelten).
Daher abschließend:
Es geht nicht darum, was Du glaubst oder was ich glaube.
Du hast offensichtlich ja auch geglaubt, daß in den USA keine staatliche Rente existiert ...
Es geht darum, dass Du die Markteffizienzhypothese nicht verstanden hast
Was als Finanz-Laie, wenn auch einem an solchen Themen Interessierten, zudem nicht mein Anspruch ist.
Dass die Effizienz von Märkten an bestimmte Voraussetzungen gebunden ist, dürfte klar sein (z.B. Transparenz und Liquidität).
Da würde ich als weitere Voraussetzungen auch Aspekte wie Rechtsstaatlichkeit, den Grundsatz "pacta sunt servanda" sowie das Unterbleiben von massiven interventionistischen Markt-Eingriffen (Beispiel: Billionen schwere Anleihekäufe der Notenbank) hinzufügen (siehe schon Nr. 168 letzter Absatz im Kontext mit der EZB und dem Anleihemarkt).
Zum wiederholten Male: Auch Kundigere als ausgerechnet ich als Finanz-Laie sehen die EMH differenziert; siehe schon hier in Nr. 164:
Ein etwas Kundigerer in solchen Themenbereichen erklärte mir mal (die EMH gibt es ja in mehreren Ausprägungen sprich strenge, schwache und mittlere EMH), daß die strenge Variante widerlegt sei, die schwache bestätigt sei und die mittlere strittig sei (diese gilt für professionelle Investoren eher nicht, für private Anleger aber schon). Keine Ahnung, ob das so zutrifft.
In dem Kontext:
Was hat Dein Immobilienerwerb in den 70ern mit der Markeffizienzhypothese zu tun?
Nix; siehe schon Nr. 164, 168 und 176.
Es sollte nur zeigten, daß die EMH - so weit diese überhaupt gilt - auf bestimmte Märkte (Stichwort: Immobilienmarkt; aber auch andere Märkte Stichwort: Tangible Assets) schwerlich bis eher kaum anwendbar ist.
Nur am Rande (hatte gerade mal bei Wikipedia unter "Markteffizienzhypothese" geschaut - zugegebenermaßen ist das meist ein bescheidenes Niveau) bei Wikipedia findet man da unter "Empirische Überprüfung" und "Meinungen von Ökonomen" differenzierte bis abweichende bzw. alternative Erklärungen und Meinungen zur Preisbildung und Informationsverarbeitungen von Märkten (auch von durchaus prominenten Protagonisten wie Robert Shiller, Paul Krugman (m. W. beide Nobelpreisträger), Richard Thaler u. a.). Zitat: "Seit Ende der 1970er Jahre wird die Markteffizienzhypothese in Zweifel gezogen". Beispiel Robert Shiller: "Für den zwanglosen und ehrlichen Beobachter sollte aufgrund der Volatilitätsargumente wie den hier dargestellten klar sein, daß die Markteffizienzhypothese falsch sein muß ... Das Scheitern des Modells der EMH ist so dramatisch, daß es unmöglich scheint, das Scheitern solchen Dingen wie Datenfehlern, Problemen des Preisindex, oder Änderungen im Steuerrecht zuzuschreiben. Oder auch: "Sanford Grossmann und Joseph Stieglitz (Letzterer m. W. ebenfalls Nobelpreisträger) haben gezeigt, daß vollständig effiziente Märkte unmöglich sind, da Informationen mit Kosten verbunden sind" (Grossman-Stiglitz-Paradox).
Jeder am Aktien-Markt Investierte und/oder am Aktien-Markt Agierende sollte da schlicht seiner eigenen Haltung (auch die EMH betreffend) folgen. Für andere Märkte (Beispiele: Real Estate und Tangible Assets) dürfte die EMH ohnehin und generell noch etwas weniger Bedeutung haben und Anwendung finden.