Nein, der Staat ist nicht für beschissene Produkte verantwortlich, der Verbraucher ist es.
Der Staat ist jedenfalls für die Rahmenbedingungen verantwortlich (von der steuerlichen Gestaltung über Freibeträge bis zu Fördermaßnahmen im Bereich der privaten Altersvorsorge).
Der Staat konnte ja nicht damit rechnen, dass der Kunde bereit ist, die Zulagen 1:1 an die Versicherung weiterzugeben, und noch mehr.
Der Staat konnte (präziser mußte) aber damit rechnen, daß die GRV immer mehr unter Druck gerät (Stichwort: Demographie und Bevölkerungspyramide). Und hätte daher schon vor mehr als 30 Jahren aufgrund der absehbaren Probleme das System der staatlichen Rente (GRV) reformieren und insbesondere sukzessive durch kapitalmarktgestützte Elemente ergänzen müssen. Und dafür auch die erforderlichen Rahmenbedingungen setzen müssen (samt Anreize, Freibeträge, Förderungen usw.).
Was meinst Du, was passiert, wenn es eine staatliche Förderung der "Aktienkultur" gäbe?
Statt einer "staatlichen Förderung" könnte man ja "staatlicherseits Verschlechterungen" unterlassen - erst recht und insbesondere vor den absehbaren Problemen der gesetzlichen Rente ... ! (vor 2009 galt nach meiner Erinnerung eine Spekulationsfrist von einem Jahr für Aktien sprich nach einem Jahr Haltedauer fielen keine Steuern an ?! Die Spekulationsfrist bei Immobilien betrug einstmals zwei Jahre und wurde dann verfünffacht auf 10 Jahre ?! Der Sparerfreibetrag lag noch in den 90er Jahren bei 6. 000 DM pro Kopf und liegt nunmehr bei nur noch 1.000 € (inflationsbereinigt auf Basis der 90er Jahre müßte der SFB wohl heute eher bei 10.000 € oder mehr liegen, um real den gleichen Freibetrag zu bieten)).
Vorausschauende und kohärente Politik sieht nach meinem Dafürhalten (ganz) anders aus.