Fragen zur 50/30/20 Regel

  • Hallo,

    meine Tochter ist 18 Jahre alt und wird in einem Jahr Ihre Ausbildung beginnen.Hier wird Sie in Zukunft ca 10% Ihres Einkommens in einen Welt ETF invertieren um damit fürs Alter vorzusorgen.Werden die Tage Ihr Depot eröffnen und Papa wird zum Start ebenfalls einen kleinen Betrag einzahlen.😊

    Nun hab ich hierzu noch eine Frage zur 50/30/20Regel:

    Die 50% sind ja für Fixkosten wie Miete,NK,Versicherungen usw eingeplant.Da Sie sicher mindestens noch bis zum Ende der Ausbildung bei Ihrer Mutter wohnen wird Sie sicher keine 50% Fixkosten benötigen somit könnte Sie zum Start sicher mehr als 20% investieren.Welchen Anteil würdet Ihr hier ungefähr rechnen?bzw. welcher Anteil wird normalerweise für Miete und NK eingerechnet?

    Der Plan ist 10% in einem ETF zur Altervorsorge einzuzahlen und einen 2. ETF für sonstige Dinge wie z.b. den Kauf einer späteren Wohnung zu eröffnen.


    Danke euch!!!


    VG

  • Die 50% sind ja für Fixkosten wie Miete,NK,Versicherungen usw eingeplant.Da Sie sicher mindestens noch bis zum Ende der Ausbildung bei Ihrer Mutter wohnen wird Sie sicher keine 50% Fixkosten benötigen somit könnte Sie zum Start sicher mehr als 20% investieren.Welchen Anteil würdet Ihr hier ungefähr rechnen?bzw. welcher Anteil wird normalerweise für Miete und NK eingerechnet?

    Rechnet doch einfach aus, wie viel sie für Fixkosten ausgeben muss. Von dem, was übrig bleibt, macht ihr dann 60/40 (analog zu 30/20).

    Oder sie investiert bzw. legt alles an, was am Ende des Monats übrig bleibt.

  • Oder sie investiert bzw. legt alles an, was am Ende des Monats übrig bleibt.

    Ich würde das nicht so machen. Weil bei vielen Menschen bleibt eben am Ende des Monats nichts mehr übrig. ;)
    Investitionen/Sparen sollten immer zeitnah zum Gehaltseingang erfolgen. Was weg ist, ist weg. Und dann kann der Rest auch ohne irgendwelche Gewissenbisse ausgegeben werden.
    JustMy2Cent

  • Regeln wie 50/30/20 sind der Startpunkt, kein Dogma. In dem Fall weicht die Tochter vom Durchschnitt in mehreren Punkten ab: niedriges Einkommen, niedrige Wohnkosten, niedriges Alter und entsprechend langer Anlagehorizont. Entsprechend ist die Regel nicht 1:1 anwendbar.

    Ich finde es übrigens vollkommen akzeptabel, während der Ausbildung wenig bis nichts zu investieren und lieber zu leben. Die 50€ mehr oder weniger im Monat ändern das Endergebnis nur bedingt. Viel entscheidender ist, dass mit dem Übergang von der Ausbildung ins bezahlte Erwerbsleben der Lebensstil keine extreme Inflation erfährt.

  • Meine Tochter ist 18 Jahre alt und wird in einem Jahr Ihre Ausbildung beginnen. Hier wird Sie in Zukunft ca 10% Ihres Einkommens in einen Welt ETF invertieren um damit fürs Alter vorzusorgen.

    Ich fasse es nicht! Eine 18- (oder 19jährige), die ihr erwachsenes Leben (und ihre Jugend) noch vor sich hat, soll "fürs Alter" vorsorgen.

    Ich würde meiner Tochter vorschlagen, sie soll erst einmal ihre Jugend genießen - die kommt nämlich nicht zurück und ist schneller vorbei, als man denkt.

  • Ich finde es übrigens vollkommen akzeptabel, während der Ausbildung wenig bis nichts zu investieren und lieber zu leben. Die 50€ mehr oder weniger im Monat ändern das Endergebnis nur bedingt. Viel entscheidender ist, dass mit dem Übergang von der Ausbildung ins bezahlte Erwerbsleben der Lebensstil keine extreme Inflation erfährt.

    Das!

    Die späteren Gehaltssteigerungen (gerade wenn sie jetzt erstmal in Ausbildung ist) werden es sehr viel leichter machen, mehr zu sparen.
    Und von der Sparrate her kommt später auch viel mehr zusammen als zu Beginn. Daher empfehle ich in diesem Alter auch ausdrücklich tendenziell das Geld eher in das eigene Leben und Erfahrungen zu investieren und an der Börse nur Geld zu investieren was keinerlei Schmerz bereitet.

    Selbst mit Anfang 20 nach der Ausbildung ist sie dann noch sehr früh dran mit ihrer Altersvorsorge. Ich wünschte ich hätte so früh angefangen :)

  • Ich fasse es nicht! Eine 18- (oder 19jährige), die ihr erwachsenes Leben (und ihre Jugend) noch vor sich hat, soll "fürs Alter" vorsorgen.

    Ich würde meiner Tochter vorschlagen, sie soll erst einmal ihre Jugend genießen - die kommt nämlich nicht zurück und ist schneller vorbei, als man denkt.

    Ja..du eben. Ich kenne es aus der Schweiz nur so, dass Menschen in dem Alter vorsorgen UND ihre Jugend genießen.

    Wenn man in der Schweiz die Schule abgeschlossen hat und eine Lehre beginnt, erhält man zum ersten Mal einen Lohn vom Lehrbetrieb und nicht mehr einfach Sackgeld von den Eltern.

    Es gilt als sinnvoll, von Anfang an einen Teil des Einkommens für die Vorsorge zurückzulegen. Üblich ist es, rund 10–15 % vom Bruttolohn in die private Altersvorsorge (Säule 3a oder freies Sparen) zu investieren. So baut man sich schon früh ein Polster für später auf und profitiert gleichzeitig vom Zinseszinseffekt.

  • Meine grundsätzliche Frage war im Grunde darauf bezogen wieviel des Einkommens für das wohnen eingerechnet wird?..meine hier lag der Wert bei max ca 30% des Einkommens?🤔

    Auch wenn es nicht weiterhilft: Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wozu das von Bedeutung ist? Wie hoch die Miete ist, wird sie schon sehen, wenn es soweit ist. Momentan mietet sie aber nicht.

    Manche Leute haben eben gern eine schöne Wohnung und geben gern mehr dafür aus, andere sind mit einem kleinen Loch zufrieden. Das ist eine Frage des Lebensstils, für den es keine Regeln gibt.

    Ich fasse es nicht! Eine 18- (oder 19jährige), die ihr erwachsenes Leben (und ihre Jugend) noch vor sich hat, soll "fürs Alter" vorsorgen.

    Ich würde meiner Tochter vorschlagen, sie soll erst einmal ihre Jugend genießen - die kommt nämlich nicht zurück und ist schneller vorbei, als man denkt.

    Wenn ich daran denke, für was ich mein Geld damals alles verpulvert habe, dann wäre ich froh, ich hätte es getan. Das sollte doch durchaus "fassbar" sein.

    Der Plan ist 10% in einem ETF zur Altervorsorge einzuzahlen und einen 2. ETF für sonstige Dinge wie z.b. den Kauf einer späteren Wohnung zu eröffnen.

    1.) Es ergibt keinen Sinn, diese Dinge zu trennen. Man hat nur "ein Geld" bzw. ein Vermögen und davon muss das alles finanziert werden.

    2.) Auf keinen Fall sollte Geld in riskante Anlagen gesteckt werden, wenn es in absehbarer Zeit benötigt wird, auch nicht in die Altersvorsorge.

    Wenn man später möglichst viel Eigenkapital in die Immobilie einbringen kann, dann dient das letztlich auch der Altersvorsorge. Wenn man hingegen mehr Kredit teuer finanzieren muss, dann läuft das dem Ziel der Altersvorsorge zuwider.

    Insgesamt ist es schlichtweg schwer, in dem Alter schon so weit zu kalkulieren. Deshalb wäre ich etwas vorsichtig mit riskanten Geldanlagen.

  • All diese Gedanken sollte sich Deine Tochter selbst machen, es ist ihr Leben und ihr Geld! Ihr könnt euch da ja auch zusammen hinsetzen und euch da gemeinsam einlesen, überlegen, diskutieren, Du kannst ihr Denkanstöße geben usw..., aber sie ist demnächst erwachsen und sollte diese Anlageentscheidungen nicht nur treffen, weil ihre Eltern das so entschieden haben und meinen, das wäre gut für sie, sondern weil sie selbst überzeugt ist, dass das eine gute Idee ist und versteht, was sie da tut.

  • Ich fasse es nicht! Eine 18- (oder 19jährige), die ihr erwachsenes Leben (und ihre Jugend) noch vor sich hat, soll "fürs Alter" vorsorgen.

    Ich würde meiner Tochter vorschlagen, sie soll erst einmal ihre Jugend genießen - die kommt nämlich nicht zurück und ist schneller vorbei, als man denkt.

    Lifestyle-Inflation lässt grüßen ^^

  • Ich bin auch bei 12345. Es ist das Geld deiner Tochter und sie entscheidet darüber.

    Ich würde ihr vorschlagen, für den langfristigen Vermögensaufbau einen weltweiten Aktien-ETF auszuwählen. Ob das Geld bis zu Rente dort liegen bleibt oder irgendwann für eine eigene Immobilie verwendet wird, ist ja erstmal egal.

    Wichtig fände ich noch den Blick auf das Tagesgeldkonto oder ähnliches. Deine Tochter ist noch jung, da kommen Wünsche wie das erste eigene Auto oder die erste eigene Wohnung verhältnismäßig kurzfristig. Oder vielleicht eine größere Reise. Für solch kurz-bis mittelfristige Ausgaben empfiehlt sich eher eine risikoarme Geldanlage.

    Ich würde mit deiner Tochter eine grobe Schätzung dieses Finanzhedarfs vornehmen und überlegen, wieviel Geld sie sinnvollerweise pro Monat zurücklegen sollte um dieses Ziel zu erreichen. WICHTIG: das Vorgehen einer vorausschauenden Finanzplanung vermitteln, für die Umsetzung (und das Fehler machen) ist deine Tochter verantwortlich.

  • Vielen Dank für Eure Antworten!!!

    Also grundsätzlich ist es natürlich so das Sie hier selber entschiedet.Vielmehr ist es sogar so das Sie schon seit einiger Zeit ein Eigeninteresse für das Thema Finanzen entwickelt hat!😊Sie hatte zudem auch das Glück das Oma/Opa schon etwas Rücklagen für Sie gebildet hat.Diese sollen auch bestehen bleiben um somit z.b. irgendwann das erste eigene Auto finanzieren zu können.Momentan und sicher auch die nächsten 2-3Jahre kann Sie hier aber unsere Fahrzeuge nutzen.

    Wir werden jetzt einfach mal mit einem Startkapital in einem Welt ETF einsteigen den Sie dann zu gegebener Zeit selbst bespart.Wir sind hier auch nicht diejenigen die Sie dazu nötigen hier Geld fürs hohe Alter anzulegen.Fakt ist aber auch das es nicht schaden kann rechtzeitig damit anzufangen ohne das hier ihre Jugend darunter leidet!!!Wichtig ist einfach mal zu starten um nichts anderes geht es hier erstmal….der Rest ergibt sich mit der Zeit😊

  • Ich fasse es nicht! Eine 18- (oder 19jährige), die ihr erwachsenes Leben (und ihre Jugend) noch vor sich hat, soll "fürs Alter" vorsorgen.

    Ich würde meiner Tochter vorschlagen, sie soll erst einmal ihre Jugend genießen - die kommt nämlich nicht zurück und ist schneller vorbei, als man denkt.

    10 % von Beginn an , das ist eine gute Gewohnheit.

  • ch fasse es nicht! Eine 18- (oder 19jährige), die ihr erwachsenes Leben (und ihre Jugend) noch vor sich hat, soll "fürs Alter" vorsorgen.

    Ich würde meiner Tochter vorschlagen, sie soll erst einmal ihre Jugend genießen - die kommt nämlich nicht zurück und ist schneller vorbei, als man denkt.

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was daran so schlimm ist. Wenn man es gewohnt ist, immer einen Teil zu investieren, dann wird sich das auch durchs Leben ziehen. Wenn sie dann noch die Erfahrung macht, dass sich angelegtes Geld vermehrt, dann ist doch auch der Ansporn da, sich Ersparnisse aufzubauen. Warum soll man immer alles ausgeben? Auch wenn man jung ist. Ich habe mir mit 18 auch etwas von der Sparkasse aufschwatzen lassen, was ich heute noch bespare. So war ich es auch schon gewohnt, dass immer etwas vom Konto abgeht, um es anzulegen.

    Den Rest kann man ja immer noch ausgeben. Ich weiß nicht, was Jugendliche heute an Taschengeld bekommen, deshalb kann ich nur von mir berichten - für mich war es ein enormer Sprung, als ich damals meinen Nebenjob hatte. Von 50€ Taschengeld auf knapp 300€. Das hat sich angefühlt, als wäre ich reich.

  • Hallo,


    meiner Meinung nach ist es am cleversten, nicht nur nach der 50/30/20-Regel zu gehen, sondern den Haushalt realistisch zu betrachten. Einfach mal die laufenden Kosten überschlagen (Miete, Strom, Wasser, Internet, Versicherungen) und der Tochter einen fairen Teil davon zumuten – auch wenn sie noch zuhause wohnt.


    Das hat zwei Vorteile:


    1. Sie bekommt früh ein Gefühl dafür, dass das Leben Fixkosten hat und dass nicht das ganze Einkommen „frei verfügbar“ ist.
    2. Ihr als Eltern könntet das so handhaben, dass dieser „Mietanteil“ zwar gezahlt wird, aber in Wahrheit von euch zusätzlich in einen ETF angelegt wird. Sie denkt, sie trägt ihren Teil zum Haushalt bei – und gleichzeitig wird noch mehr Vermögen für sie aufgebaut.


    Wichtig wäre nur, den Betrag realistisch zu wählen – nicht zu hoch, aber auch nicht so niedrig, dass kein Lerneffekt entsteht. Parallel sollte natürlich Raum für individuelle Dinge wie Führerschein, Auto oder Hobbys bleiben. Gerade beim Auto lohnt es sich, das Thema Schadensfreiheitsklassen rechtzeitig im Blick zu haben – das kann später viel Geld sparen.


    Bei mir war es damals ähnlich: Ich habe schon während der Ausbildung bestimmte Verträge übernommen (z. B. Strom oder Internet) und nach Ende der Ausbildung meinen Anteil Schritt für Schritt erhöht. Das hat mir sehr geholfen, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen.