Progressive Kapitalertragssteuer

  • Die Menschen, die dieses Land am Laufen halten, das sind gerade nicht die, die Mittel haben. Investoren gehören zu Recht nicht zu den systemrelevanten Personengruppen.

    Sie gehören aber zu denen, die sich durch Subventionen Geld aus dem Staatshaushalt rausziehen.

    Manche halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse; andere meinen, er sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken könne; nur wenige sehen in ihm ein Pferd, das den Karren zieht.

    Winston Churchill
    Britischer Premierminister

  • Bist Du der Meinung, dass es kein Problem ist, wenn die Entwicklung der verschiedene Grenzwerte - wie a) die Beitragsbemessungsgrenzen und b) die Lohnstufen für die Einkommensteuersätze nach unterschiedlichen Kriterien behandelt werden?

    Ich bin dieser Meinung, ja. Am unteren Ende macht schon ein relativ kleiner Betrag mehr verfügbares Einkommen einen großen Unterschied in der Lebensqualität und gesellschaftlichen Teilhabe. Am oberen Ende macht selbst ein relativ großer Betrag kaum einen Unterschied.

    Ob ich im Monat 100 EUR mehr oder weniger verdiene, merke ich kaum. Es macht für mich keinen Unterschied in der Lebensqualität, ich kann auch mit 100 EUR weniger genauso einkaufen was mir schmeckt oder essen gehen, ich kann meinem Kind genauso den Schwimmkurs bezahlen und Ausflüge machen. Das ist bei jemandem am unseren Ende des Einkommensspektrums anders, da machen (zum Beispiel) 100 EUR im Monat einen großen Unterschied.

  • Die Menschen, die dieses Land am Laufen halten, das sind gerade nicht die, die Mittel haben. Investoren gehören zu Recht nicht zu den systemrelevanten Personengruppen.

    Sie gehören aber zu denen, die sich durch Subventionen Geld aus dem Staatshaushalt rausziehen.

    Früher galt Kapital mal als ein Produktionsfaktor in der VWL. Jeder, der mal Arbeitsplätze schaffen wollte, wird wissen, warum. Heidi weiß das natürlich nicht.

  • Wieder einer dieser Ideen die in der Theorien gut/fair klingen, die aber imho nichts anderes machen als wieder jede Menge Bürokratie und damit "Arbeitsplätze" schafft.

    Vielleicht wäre es mal besser darüber zu diskutieren, wie wir Bürokratie einsparen könnten z.B. Themen wie:

    - Vereinheitlichung der MwSt.

    - Abschaffung der Ebene der Landesgesetze mit einem einheitlichen Gesetzestext.

    Es wird nur immer darüber geredet wie wir besser verteilen können - was auch sicherlich gerne diskutiert werden sollte. Aber es fehlt mir in der öffentlichen Wahrnehmung auch der Diskurs über Ansätze, wie man es den "Wohlhabenden" (ab wann das auch immer der Fall sein mag) schmackhafter machen kann, Ihr Geld sinnvoll einzusetzen und "Gutes" in Ihrer Umgebung zu tun.

  • Wahrscheinlich Frau Reichinnek (MdB Die Linke)

    Wahrscheinlich ...

    die aber nicht die aktuelle Wirtschaftsministerin ist.

    Was interessant und spannend zu beobachten wäre .... - von außerhalb des "Spielfeldes" und auf der "Tribüne" sitzend jedenfalls sprich mit dem gebotenen Sicherheitsabstand ...


    War das nicht die gleiche Dame, die eine der üblichen beschönigenden Aussagen zum Sozialismus getätigt hatte ... ? Tenor: "In der DDR das war kein Sozialismus" - oder so ähnlich zumindest ... ? Was insinuiert, daß der "richtige" und dann erstmals funktionierende Sozialismus erst noch kommt ...

    Dr. Andreas Beck (Portfoliomanager und Diplom-Mathematiker) hatte sich dazu jüngst wie folgt in einem Interview mit folgendem Tenor geäußert: "Die Romantisierung der Linken ist menschenfeindlich" ...


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Wieder einer dieser Ideen die in der Theorien gut/fair klingen, die aber imho nichts anderes machen als wieder jede Menge Bürokratie und damit "Arbeitsplätze" schafft.

    Vielleicht wäre es mal besser darüber zu diskutieren, wie wir Bürokratie einsparen könnten z.B. Themen wie:

    - Vereinheitlichung der MwSt.

    - Abschaffung der Ebene der Landesgesetze mit einem einheitlichen Gesetzestext.

    Es wird nur immer darüber geredet wie wir besser verteilen können - was auch sicherlich gerne diskutiert werden sollte. Aber es fehlt mir in der öffentlichen Wahrnehmung auch der Diskurs über Ansätze, wie man es den "Wohlhabenden" (ab wann das auch immer der Fall sein mag) schmackhafter machen kann, Ihr Geld sinnvoll einzusetzen und "Gutes" in Ihrer Umgebung zu tun.

    Dann lass uns konsequent sein und auch die Einkommensteuer ebenfalls pauschal berechnen. Dann nehmen wir noch die Kapitalerträge mit rein in die Sozialversicherungspflicht - mit denselben Konditionen wie für Einkommen (BBG, etc)

    Probleme gelöst, Bürokratie erheblich verringert -> wir können zum Kaffe trinken gehen.

  • Da gibt es keine Meinung zu? Es bedeutet doch letztendlich, dass der Spitzensteuersatz beim Arbeitseinkommmen zwar nicht erhöht wird, wie McProfit vorgeschlagen hat, sondern dass der Spitzensteuersatz auf einen immer grösser werdenden Bereich des Arbeitseinkommens angewendet wird, das aber inflationsbereinigt nicht mehr Wert wird. Der Spitzensteuersatz fängt früher an und die Besteuerung steigt.

    Man könnte (so von der Seitenlinie) noch anmerken, wie das unter Helmut Kohl war: Spitzensteuersatz bei 53% (oder kurz sogar 56% ?) - aber der hat erst sehr spät gegriffen.

    Aus der Zeit von 2017 (https://archive.ph/28fS5):

    Zitat

    In den neunziger Jahren lag der Spitzensteuersatz noch bei 53 Prozent, fällig wurde er aber erst ab einem Einkommen von – umgerechnet – rund 84.000 Euro.

    Jetzt rechnen wir nochmal 8 Jahre Inflation mit ein... der Spitzensteuersatz greift viel zu früh. Wo bleibt da die oft bemühte Gerechtigkeit?

  • Dann lass uns konsequent sein und auch die Einkommensteuer ebenfalls pauschal berechnen. Dann nehmen wir noch die Kapitalerträge mit rein in die Sozialversicherungspflicht - mit denselben Konditionen wie für Einkommen (BBG, etc)

    Probleme gelöst, Bürokratie erheblich verringert -> wir können zum Kaffe trinken gehen.

    Über so ein Thema mal neutral zu diskutieren (oder nenn es philosophieren), fände ich super.

    Ich bin von der Theorie her Befürworter eines einheitlichen Steuersatzes bei gleichzeitiger Anhebung der Steuerfreibeträge.

    Bei den Kapitalerträgen stimme ich Dir grundsätzlich zu, könnte man alles vereinhaltichen, wobei man hier auch etwas unterscheiden muss. Bei einer eigenen GmbH zahlst Du aktuell ca. 30% Steuern und wenn Du es dann ausschüttest, nochmal die 26% Kapitalertragssteuer. Sind in Summe ca. 48% die Dir entgehen. Aber auch das würde man sicherlich in den Griff kriegen ;-).

  • Man könnte (so von der Seitenlinie) noch anmerken, wie das unter Helmut Kohl war: Spitzensteuersatz bei 53% (oder kurz sogar 56% ?) - aber der hat erst sehr spät gegriffen.

    Aus der Zeit von 2017 (https://archive.ph/28fS5:(

    Jetzt rechnen wir nochmal 8 Jahre Inflation mit ein... der Spitzensteuersatz greift viel zu früh. Wo bleibt da die oft bemühte Gerechtigkeit?

    Ein Spitzensteuersatz sollte imho ab einem Betrag greifen, der deutlich höher liegt. Ich sags mal so: Ob Du 3k netto oder 6k netto verdienst ist zwar ein gewaltiger Unterschied und auch das Leben sieht sicherlich anders aus. Aber beide Personen haben doch eher ähnliche Sorgen. Auch mit 6k Netto kannst Du Dir nicht jedes Haus/Wohnung/Urlaub/Auto/Hobby leisten. Auch mit 10k nicht (aber natürlich ist das schon ein sehr hohes Niveau). Trotzdem ist das in meiner Wahrnehmung alles noch irgendwie eine "Schublade".

    Aber ob Du 100k netto oder 1 Mio. netto im Monat verdienst, da ist in beiden Fällen eine sehr wohltuende Grundausstattung möglich 8o Ich wette auch hier ist es eine Frage der Perspektive, daher alles nur meine persönliche Meinung.

    Ich bin eher Fan eines einheitlichen Steuersatzes, aber wenn es soweit wie Spitzensteuersatz geben muss, dann würd ich den eher bei 100k als bei 10k Monatseinkommen anordnen.

  • Hallo,

    Was interessant und spannend zu beobachten wäre .... - von außerhalb des "Spielfeldes" und auf der "Tribüne" sitzend jedenfalls sprich mit dem gebotenen Sicherheitsabstand ...

    Gregor Gysi war ca. ein halbes Jahr lang Berliner Wirtschaftssenator. Er ist dann über eine Bagatelle gestolpert, aber ich hatte den Eindruck, dass er deutlich aufgeatmet hat, den Sch…job losgeworden zu sein.

    Gruß Pumphut

  • <stuff deleted>

    Das diskutierte Konzept sieht vor, den Sparer-Pauschbetrag auf 3.000 € (eventuell sogar 5.000 €) zu erhöhen und gleichzeitig eine progressive Abgeltungssteuer einzuführen: kleine und mittlere Kapitaleinkünfte bleiben bei 25 %, höhere Einkünfte werden stufenweise mit 30–40 % besteuert, sodass das Steueraufkommen stabil bleibt.

    Das ist ein Bürokratiebeschaffungsprogramm. Wenn man sowas schon will, dann sollte man Kapitalerträge zum persönlichen Steuersatz versteuern, ggf. mit entsprechenden Freibeträgen. Stabiles Steueraufkommen ist eine Mogelpackung (siehe Grundsteuer).

    Sowas gehört zwingend in den Kontext der laufenden Diskussionen über die eigene Altersvorsorge und entsprechende Steuerfreiheit/nachgelagerte Besteuerung dort.

    Als isoliertes Vorhaben ist es abzulehnen.