Starthilfe beim Thema Geldanlage

  • Hallo liebe Forengemeinde,

    ich bin ganz neu hier im Forum, interessiere mich (leider erst seit geraumer Zeit - jedoch besser spät als nie) für den Vermögensaufbau und frage mich, wie ich in meiner aktuellen finanziellen Situation mein Geld wohl am Besten anlegen sollte.

    Folgendermaßen sieht's aus:

    35 Jahre alt
    Nettoverdienst sind ca. 2.500,- (abzgl. 200,- netto für den Firmenwagen)
    Ich wohne mit meiner Freundin (+Kind) zur Miete, besitze keine Immobilien - die Anschaffung ist in der näheren Zukunft nicht geplant.
    Finanzierungen, Kredite, Schulden o. ä. sind nicht vorhanden.
    Zurücklegen kann ich jeden Monat zwischen 800,- und 1.000,-.

    - Tagesgeldkonto #A á ca. 20.000,- / 0,5% Zins
    - Tagesgeldkonto #B á ca. 20.000,- / 0,75% Zins (2,5% Neukundenzins ist letzte Woche abgelaufen.)
    - Festgeldkonto ca. 12.000,- verzinst mit 2,6% p. a. bis Mitte 2030

    Um mal einen Anfang zu finden, investiere ich seit Juli diesen Jahres per ETF-Sparplan über mein ING-Depot 700,- EUR monatlich in den thesaurierenden FTSE All-World -> IE00BK5BQT80.
    (Für unsere 4 Monate alte Tochter bespare ich den gleichen ETF im Kinderdepot mit 70,- monatl.)

    In eine private Rentenversicherung zahle ich monatl. 100,- seit Anfang 2020, weil ich es vor 5 Jahren einfach nicht besser wusste - ich denke hier über Kündigung bzw. Rückkauf nach.. nach Meinung des Versicherers ist die Kündigung nicht sinnvoll, weil gegenüber ETF-Sparplänen Steuervorteile bestünden; O-Ton: "Ich will hier wirklich nur dein Bestes - verdienen tue ich ohnehin nichts daran." Lassen wir das mal so stehen..

    Nun liegt ein Großteil meines Geldes auf schlecht verzinsten Tagesgeldkonten-> siehe oben.
    Ist es sinnvoll beim aktuell hohen + steigenden Aktienkurs z.B. ca. 10.000,- EUR per Einmalzahlung in den Vanguard-ETF zu investieren um den Zinseszins etwas anzukurbeln?
    Das Geld, welches ich investiere kann 15-20 Jahre arbeiten. Das ewige Warten auf den richtigen Investitionszeitpunkt (Aktienkurs -10% o. ä.) erscheint mir recht kopfzermarternd - früher oder später landet das Geld via Sparplan ohnehin im ETF.

    Oder bieten sich vlt. alternative Anlageformen parallel zum Sparplan? Die ING bietet beim Festgeld aktuell nur 1,75%.

    Gerade versuche ich schrittweise meine sicherheitsorientierte Finanzerziehung abzuschütteln, nicht weiter "am Beckenrand zu stehen" und Chancen statt Risiken zu sehen.


    Grundsätzlich liegen die knapp 40tsd. EUR zwar sicher, jedoch ist mir bewusst, dass sie von der Inflation geschröpft werden & das stört mich zunehmend. Dadurch dass ich bislang ausschließlich auf Sicherheit gesetzt habe, fühlt sich die Einmalinvestition von ~10tsd. Euro eher an wie ein Kopfsprung von 10er, statt dem Sprung vom Beckenrand - beides überlebt aber nun einmal bekanntlich.

    Vorab bedanke mich herzlich für eure Anregungen und Hilfen!

  • Kater.Ka 10. November 2025 um 17:04

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wenn du dich jetzt noch nicht traust, dann schau dir doch noch ein halbes Jahr an, wie sich dein Sparplan entwickelt, und lies dich weiter ein. Gibt viele gute Bücher, die Investitionsmut vermitteln können. Und auf ein paar Monate mehr oder weniger kommt es in deinem Alter noch nicht an. Finanzielle Bildung zahlt sich langfristig aus.

  • Wer schwimmen will, muss erstmal das Wasser kennen lernen.
    Was spricht denn dagegen Deinen Sparplan zu erhöhen (z.B. 1.000€ / Monat) und Deinen verhältnismäßig großen Cash-Anteil so in den nächsten 1-2 Jahren abzuschmelzen?
    Mit jedem Monat wird dann der Anteil im Risikoteil größer und Du lernst mit jedem Tag besser wie Du und Deine Psyche mit den Kursschwankungen klar kommt.
    Und entweder sagst Du Dir irgendwann, OK jetzt traue ich mir auch zu einmalig 10.000€ zusätzlich zu investieren, oder eben nicht.
    Nicht jeder Mensch kommt mit den Schwankungen klar.

    Ach ja und sich ein dauerhaft besser verzinstes Tagesgeldkonto zu suchen kostet nichts außer etwas Zeit! Die Gefa-Bank bietet z.B. 1,9% p.a. (variabel) an.
    Klar, keine Garantie, dass das Morgen auch noch so ist. Aber auf jedem Fall mehr als 0,5% oder 0,75% p.a.!

    In eine private Rentenversicherung zahle ich monatl. 100,- seit Anfang 2020, weil ich es vor 5 Jahren einfach nicht besser wusste - ich denke hier über Kündigung bzw. Rückkauf nach.. nach Meinung des Versicherers ist die Kündigung nicht sinnvoll, weil gegenüber ETF-Sparplänen Steuervorteile bestünden; O-Ton: "Ich will hier wirklich nur dein Bestes - verdienen tue ich ohnehin nichts daran."

    Klar, will er nur Dein Bestes. Und zwar Dein Geld. ;)
    Aber mal im Ernst. Was versprichst Du Dir von den 100€ in der Rentenversicherung, wenn gleichzeitig 700€ in das ETF-Depot fließen? :/
    Ich würde zusehen, dass ich den Rotz wieder loswerde.

    PS: mögliche Steuervorteile hast Du in der Auszahlungsphase. In der Ansparphase würde ich erstmal zusehen, dass ich den Sparerfreibetrag ausschöpfe.

  • Interessiere mich leider erst seit geraumer Zeit - jedoch besser spät als nie) für den Vermögensaufbau und frage mich, wie ich in meiner aktuellen finanziellen Situation mein Geld wohl am besten anlegen sollte.

    Die erste Investition beträgt 14,99 €. Dafür kaufst Du Dir folgendes Buch:

    Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken.

    Die Inhalte, die dort stehen, bekommst Du zwar letztlich kostenlos im Internet. Vorteil des Buches: Hier ist alles beieinander. Diese Tatsache lohnt die Ausgabe.

    35 Jahre alt
    Nettoverdienst sind ca. 2.500,- (abzgl. 200,- netto für den Firmenwagen)
    Ich wohne mit meiner Freundin (+Kind) zur Miete, besitze keine Immobilien - die Anschaffung ist in der näheren Zukunft nicht geplant.

    Finanzierungen, Kredite, Schulden o. ä. sind nicht vorhanden.

    Zurücklegen kann ich jeden Monat zwischen 800,- und 1.000,-.

    Wow! Das ist eine ganze Menge.

    - Tagesgeldkonto #A á ca. 20.000,- / 0,5% Zins
    - Tagesgeldkonto #B á ca. 20.000,- / 0,75% Zins (2,5% Neukundenzins ist letzte Woche abgelaufen.)
    - Festgeldkonto ca. 12.000,- verzinst mit 2,6% p. a. bis Mitte 2030

    Ich habe meine Liquiditätsreserve aktuell auf einem Girokonto bei der BBVA. Die bieten als Werbeaktion 3% für 6 Monate. Die spanische Wirtschaft wächst, ich habe damit kein Problem. Finanztip fürchtet aber, daß Spanien nächste Woche pleite ist und empfiehlt das daher nicht, was viele Foristen abhält.

    Um mal einen Anfang zu finden, investiere ich seit Juli diesen Jahres per ETF-Sparplan über mein ING-Depot 700,- EUR monatlich in den thesaurierenden FTSE All-World -> IE00BK5BQT80.
    (Für unsere 4 Monate alte Tochter bespare ich den gleichen ETF im Kinderdepot mit 70,- monatl.)

    Kann man machen. Lange Zeit boten Thesaurierer einen Steuervorteil, der ist seit wenigen Jahren weg. Wenn ich Geld übrig habe, kaufe ich mir jetzt sinngemäß die gleichen ETFs, aber als Ausschütter.

    Von Kinderdepots halte ich nichts, das hält stolze Eltern und Großeltern aber regelmäßig nicht ab.

    In eine private Rentenversicherung zahle ich monatl. 100,- seit Anfang 2020, weil ich es vor 5 Jahren einfach nicht besser wusste - ich denke hier über Kündigung bzw. Rückkauf nach. Nach Meinung des Versicherers ist die Kündigung nicht sinnvoll, weil gegenüber ETF-Sparplänen Steuervorteile bestünden; O-Ton: "Ich will hier wirklich nur dein Bestes - verdienen tue ich ohnehin nichts daran." Lassen wir das mal so stehen..

    Bei der Nennung des Wortes Steuervorteil setzt beim Durchschnittsdeutschen das Denkvermögen aus, eben drum sagen Finanzprodukteverkäufer das so. Ich wundere mich über die Aussage, seine Provision hat der Herr doch bereits im Sack, die wird auf die ersten 5 Jahre verteilt. Viele Deutsche ziehen es auch vor, keine Steuer auf keine Gewinne zu bezahlen, ich bin zwar auch kein leidenschaftlicher Steuerzahler, zahle aber gern hohe Steuern, weil das heißt, daß ich hohe Gewinne gemacht habe. Von vier Euro Rohgewinn bleiben mir nach Steuer drei.

    In welches Sparvehikel investiert denn diese Rentenversicherung? Wenn das festverzinsliche Papiere sind, sparst Du Dich vermutlich arm damit.

    Nun liegt ein Großteil meines Geldes auf schlecht verzinsten Tagesgeldkonten-> siehe oben.

    Ist es sinnvoll beim aktuell hohen + steigenden Aktienkurs z.B. ca. 10.000,- EUR per Einmalzahlung in den Vanguard-ETF zu investieren um den Zinseszins etwas anzukurbeln?

    Auf diese sinnvolle Frage gibt es keine sinnvolle Antwort.

    :)

    Das Geld, welches ich investiere, kann 15-20 Jahre arbeiten. Das ewige Warten auf den richtigen Investitionszeitpunkt (Aktienkurs -10% o. ä.) erscheint mir recht kopfzermarternd - früher oder später landet das Geld via Sparplan ohnehin im ETF.

    Eben. Ich würde das so machen, wie Du das andenkst, aber das rate ich Dir nicht, und zwar deswegen nicht, weil Du die Entscheidung selbst treffen mußt. Wie das weitergeht mit der Börse (vor allem kurzfristig!), weiß der Himmel. Und ich möchte keine Vorwürfe hören: Du hast aber doch gesagt, daß ... Eben drum betone ich, daß das Deine eigene Entscheidung sein muß. Dann hast Du nämlich die Nase im Zugriff, die Du packen mußt, wenn das danebengeht (was ja möglich ist).

    Der längste Thread in diesem Forum lautet: Der Crash kommt bald. Irgendwann wird es einen Rücksetzer geben, aber niemand weiß halt, wann das sein wird. Schon vor drei Jahren hieß es überall: Die Börsen sind zu hoch bewertet! Wer damals aus Sorge ausgestiegen ist. liegt jetzt um 35% hinten.

    Oder bieten sich vlt. alternative Anlageformen parallel zum Sparplan? Die ING bietet beim Festgeld aktuell nur 1,75%.

    Gerade versuche ich schrittweise meine sicherheitsorientierte Finanzerziehung abzuschütteln, nicht weiter "am Beckenrand zu stehen" und Chancen statt Risiken zu sehen.

    Natürlich bieten sich immer alternative Anlageformen.

    Die entscheidenden Parameter sind Risikotragfähigkeit und Risikotoleranz. Das Schlimmste, was mit einem Aktiendepot passieren kann, ist, daß es wertlos wird. Das ist das theoretische Minimum, das aber bei einem breitgestreuten ETF nicht passieren wird, weil das ja hieße, daß die gesamte Weltwirtschaft pleite wäre. Wenn das geschieht, ist wieder ein Komet eingeschlagen wie der, die die Dinosaurier umgebracht hat. Dann hätten wir alle ein anderes Problem als die Börse.

    Diese Aussage (Kann nicht unter 0 gehen) ist nicht so trivial, wie Du denkst: Wer eine Immobilienfinanzierung so richtig versemmelt, kannst tatsächlich unter 0 landen.

    Stell und beantworte Dir folgende Frage: Was wäre, wenn das ETF-Portfolio weg wäre? Wie lebe ich dann damit weiter? Vermutlich nicht viel anders als jetzt, außer daß Du Dich ärgern würdest, daß das schöne Geld weg ist.

    Tragen könntest Du dieses Risiko also.

    Die zweite Frage ist: Was machst Du, wenn das Depot um 30% abtaucht? The Donald spinnt mal wieder mit seinen Zöllen herum und löst ein Börsenbeben aus. Kannst Du dann noch ruhig schlafen oder wälzt Du Dich im Bett nur hin und her und fragst Dich: Wo ist mein Geld geblieben?

    Dieser Zustand ist allerdings schlecht zu simuliern. Wenn das tatsächlich passiert, ist das anders. Mir ist das schon drei- oder viermal passiert. Es hilft, daß Du Dir selber einen Brief schreibst, in dem Du eine Vereinbarung mit Dir selbst triffst: Ich halte meine ETFs, wenn sie 30% absacken!

    Ich kann Dir zwar versichern, daß die danach wiederkommen werden (wenn der Komet nicht einschlägt!), aber das glaubst Du in dieser Situation nicht.

    Da muß aber jeder selber durch, das kann man nur durch Machen lernen. :)

    (Ach ja: Und frag auch Deine Frau, die muß dabei mitmachen und darf Dir nicht in den Ohren liegen: Verkauf endlich! Rette wenigstens den Rest!)

    Grundsätzlich liegen die knapp 40tsd. EUR zwar sicher, jedoch ist mir bewusst, dass sie von der Inflation geschröpft werden & das stört mich zunehmend. Dadurch dass ich bislang ausschließlich auf Sicherheit gesetzt habe, fühlt sich die Einmalinvestition von ~10tsd. Euro eher an wie ein Kopfsprung von 10er, statt dem Sprung vom Beckenrand - beides überlebt aber nun einmal bekanntlich.

    Ja. :)

    Aber auch den Kopfsprung mußt Du selber wagen, da darf Dich niemand schubsen.

    Einmal editiert, zuletzt von Achim Weiss (10. November 2025 um 17:55)

  • Die erste Investition beträgt 14,99 €. Dafür kaufst Du Dir folgendes Buch:

    Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken.

    Die Inhalte, die dort stehen, bekommst Du zwar letztlich kostenlos im Internet. Vorteil des Buches: Hier ist alles beieinander. Diese Tatsache lohnt die Ausgabe.

    oder das aktuelle Buch von

    Saidi Sulilatu - Finanzen ganz einfach. Mit dem Finanzti-Prinzip richtig sparen, klug investieren, gelassen vorsorgen.

    für ebenfalls Euro 15.-.

    Beide Bücher bieten Grundlagen und sehr gute Entscheidungshilfe zum Thema "Geldanlage, Vorsorge und Finanzen". Ich würde an deiner Stelle nichts überstürzen und erstmal eine schlüssige Gesamtstrategie für mich entwickeln. Ein Sparplan auf den FTSE All World ist jedenfalls schon mal ein guter Anfang.

  • Grundsätzlich liegen die knapp 40tsd. EUR zwar sicher ...

    Beim Thema "private Finanzen" gibt es - nach meinen langjährigen Erfahrungen - nichts was wirklich "sicher" ist - außer der Inflation, den Steuern und den mit jedem Investment verbundenen (mehr oder weniger hohen) Kosten/Gebühren.

    Zu Deiner finanziellen Ausgangslage - da gibt es jedenfalls Leute, die (deutlich) schlechter aufgestellt sind ...

    Das in Beitrag Nr. 4 (von Achim Weiss) empfohlene, kompakte Büchlein zu dem Thema (von Prof. Walz) hatte ich mal überflogen - und dann selbst schon verschenkt. Das Prädikat "lesenswert" kann ich bestätigen - jedenfalls für den Beginner bzw. Anfänger in Sachen Investieren und Vermögensaufbau. Bei einer einzigen Quelle würde ich es - ganz persönlich - aber nie bewenden lassen.

    Wie ich vorgehen würde, wäre ich an Deiner Stelle:

    Mich selbst etwas mehr in das Thema einlesen, Versicherungsseite checken ("Versichern kommt vor jedem Investieren"), adäquate "Rücklage für Notfälle" definieren und separat vorhalten (z. B. Tagesgeldkonto), mich mit dem Thema der "objektiven Risikotragfähigkeit" und der "subjektiven Risikobereitschaft" (Risikotoleranz) beschäftigen, die Gewichtung "risikoreiche" vs "risikoarme" Anteile festlegen - und dann bald gemäß diesem Deinem "Finanzplan" mal loslegen.

    Der Sinn der homöopathischen privaten Rentenversicherung erschließt sich mir nicht so recht ... Vielleicht ist der "Grund" ein ganz banaler; siehe hier:

    weil ich es vor 5 Jahren einfach nicht besser wusste

    Je nachdem, wie eng eure Beziehung gestrickt (oder perspektivisch angelegt) ist und wie ihr es mit euren Finanzen handhabt - ggf. die Partnerin ("Freundin" klingt nicht unbedingt nach "Ehefrau" ...) über den bzw. Deinen Finanz-"Kurswechsel" informieren und (zumindest gedanklich) mit "ins Boot holen".

    Die Einmalinvestition (gemäß der vorab definierten Rücklage und des ggf. "risikoarmen" Anteil) ist übrigens rein renditetechnisch - nach allen mir bekannten Untersuchungen - dem zeitlich gesplitteten bzw. gestückelten Einstieg überlegen. Wenn man aber (aufgrund der emotional-psychologischen Seite beispielsweise) nur so überhaupt "vom Beckenrand ins Schwimmbecken gelangen kann", ist das auch völlig in Ordnung.


    Dir gutes Einlesen, gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen. Viel Erfolg dabei !

  • - Tagesgeldkonto #A á ca. 20.000,- / 0,5% Zins
    - Tagesgeldkonto #B á ca. 20.000,- / 0,75% Zins (2,5% Neukundenzins ist letzte Woche abgelaufen.)

    Sind das beides deine Konten? Wenn ja, würde ich beide schließen und das Geld zusammen auf einem neuen anlegen, z.B. Volkswagen Bank, 2,5% für 6 Monate. Danach gibt’s vermutlich wieder neuen Lockzins bei der ING ;)

    Manche nennen das „Tagesgeldhopping“ und lehnen es ab, aber alle halbe Jahre kann man das machen, finde ich. Und dann nach und nach den ETF aufstocken.

    Die private Rentenversicherung würde ich auch auflösen und in den ETF stecken.

  • Guten Morgen,

    zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich für die wirklich anregenden Antworten bedanken!
    Ich versuche nachfolgend mal auf die wichtigsten Punkte einzugehen.


    monstermania
    Den Sparplan auf 1.000,- EUR monatlich erhöhen ist definitiv eine Option; nur möchte ich mein Geld eigentlich schneller in den Markt einbringen - daher die Idee mit der Einmalinvestition.

    Sollte man hier bzgl. des Investitionszeitpunktes wirklich einfach völlig stur sein & einfach investieren? Beim Sparplan kann ich den exakten Eintrittszeitpunkt ja ebenfalls nicht beeinflußen, lediglich kaufe ich hier zum (in meinem konkreten Fall höheren) Durchschnittspreis.

    Ich hatte im Juli tatsächlich überlegt, sofort mit 5.000 - 10.000,- zu starten und danach monatlich 700,- zu investieren.. getraut habe ich mich das nicht.
    Im Nachhinein wäre der Einmalinvest im Juli definitiv lohnenswert gewesen & ich ärgere mich, es nicht einfach gemacht zu haben.


    Achim Weiss
    Darf ich fragen, warum du vom Kinderdepot nichts hältst? Wg. der automatischen Übertragung auf das Kind zum 18. Lebensjahr?
    Generell erscheint es mir gerade auf den Zeitraum von 18 Jahren sinnvoll, Sparraten zu investieren.

    Das Buch von Hartmut Walz ist bestellt und schon auf dem Weg zu mir - lieben Dank für diesen Tipp.

    Die Rentenversicherung werde ich kündigen - ich wusste es tatsächlich nicht besser; der Berater hatte damals nur mit Fachbegriffen um sich geworfen und mich komplett verwirrt; aber jeder in meinem Umfeld war der festen Meinung "Jeder braucht sowas, also schließ es ab!!!"
    Ich sehe zu, wie ich die Versicherung möglichst schnell loswerde.
    Vertragsdetails kann ich raussuchen & dann grob hier posten.. beim monatl. Betrag von 100,- ist die Wirkung ohnehin eher "homöopathisch", wie ein anderer Forenkollege hier schon richtig schrieb.

    Ich möchte definitiv Großteil von Tagesgeldkonto #A (Verrechnungskonto vom Depot) in den ETF investieren, ob nun schrittweise oder per Einmalzahlung.
    Einzig der Kaufzeitpunkt hält mich aufgrund des aktuell hohen Aktienkurses hält mich noch davon ab.
    Zählt hier tatsächlich vorrangig die Zeit im Markt?
    Bin bei meiner Recherche sehr oft auf "time in the market beats timing the market" gestoßen.

    Was wäre wenn das ETF-Portfolio weg wäre?
    Kein Unterschied im täglichen Leben. Ärgern würde ich mich natürlich definitiv.

    Was wäre, wenn das Depot -30% verzeichnet?
    Ich kann mir selbst ein hohes Maß an mentaler Leidensbereitschaft und Selbstdisziplin attestieren - in Panik verkaufen würde ich sicherlich nicht.
    Bei -30% würde ich über die fortlaufenden Sparplanraten doch günstige Anteile kaufen, was sich langfristig auszahlen würde.
    Letztlich muss man schauen, ob sich o. g. Charaktereigenschaften vom Sport auf aufs Investieren übertragen lassen, wo es in spätestens 2-3 Jahren (für meine Verhältnisse) sehr viel Geld geht.

    Letztlich ist es schwer, meine individuelle Risikotragfähigkeit zu beurteilen. Wie in allen Bereichen, profitiert man hier einzig von Erfahrungen.
    Meine Eltern haben mir beigebracht, mein Geld immer festzuhalten und keine Risiken einzugehen - diese Strategie habe ich bis hierher umgesetzt.


    Sovereign
    Versicherungstechnisch bin ich versorgt - jedoch bis auf die überflüssige RV nicht überversichert.

    Rational bin ich mir bewusst, dass die Einmalinvestition der Aufteilung in Tranchen überlegen ist.
    Nun stellen wir uns vor, ich investiere heute die 10.000,- EUR und bereits in der kommenden Woche erwischt uns der (für irgendwann einmal) prognostizierte Crash - dann wäre der Einstiegszeitpunkt suboptimal gewesen. Dass man dies vorher nicht wissen kann, ist mir bewusst.
    Ich bin geneigt, meinen ETF mit 2x Einmalzahlungen á 5.000,- aufzustocken.
    So habe ich das beste von beiden Seiten - ich habe neben dem Sparplan investiert & kann den Markt beobachten, bevor ich den 2. Einmalinvest tätige.
    Sollte mich bei der ING mehr kosten, was mir die liebe Psyche wert ist.


    fabioso
    Beides sind meine Konten - einmal die Hausbank (hier habe ich mein u. a. Girokonto + noch ein Schließfach) & einmal das zugehörige Extra-Konto zum ING-Depot.
    Tagesgeldhopping war mir bislang immer missfallen - vlt. weil man doch am meisten Vertrauen in die Sparkasse hatte. ||

    Alternativ könnte ich 10.000,- für 1,75% fest bei der ING anlegen - anrühren würde ich das Geld ohnehin nicht für 1 Jahr.

    Die private RV werde ich definitiv schnellstmöglich kündigen - auch wenn ich da sicherlich kleine Verluste einfahren werde..

    Einmal editiert, zuletzt von padft1 (11. November 2025 um 10:18)

  • Im Nachhinein wäre der Einmalinvest im Juli definitiv lohnenswert gewesen & ich ärgere mich, es nicht einfach gemacht zu haben.


    Achim Weiss
    Darf ich fragen, warum du vom Kinderdepot nichts hältst? Wg. der automatischen Übertragung auf das Kind zum 18. Lebensjahr?
    Generell erscheint es mir gerade auf den Zeitraum von 18 Jahren sinnvoll, Sparraten zu investieren.

    Du hattest Angst, hast dich nicht getraut und jetzt ärgerst du dich in der Rückschau.

    Investiere bei dieser Haltung lieber in Ruhe langsam in den Markt hinein.

    Wenn du jetzt plötzlich viel investierst und dir zwei Tage später der Markt mit 30 % zusammen geschossen wird, bist du auch nicht zufrieden.

    Wegen Kinderdepot musst du den Achim überhaupt nicht fragen nach Gründen. Es ist sein Mantra, das er freundlich wiederholt.

    Ich halte Kinderdepots aus eigener Erfahrung für sinnvoll und zielführend. Man sollte allerdings selbst Kinder haben, um dann die Erfahrungen teilen zu können.
    Bei uns sind sie sehr positiv.

  • Mich selbst etwas mehr in das Thema einlesen, Versicherungsseite checken ("Versichern kommt vor jedem Investieren"), adäquate "Rücklage für Notfälle" definieren und separat vorhalten (z. B. Tagesgeldkonto), mich mit dem Thema der "objektiven Risikotragfähigkeit" und der "subjektiven Risikobereitschaft" (Risikotoleranz) beschäftigen, die Gewichtung "risikoreiche" vs "risikoarme" Anteile festlegen - und dann bald gemäß diesem Deinem "Finanzplan" mal loslegen.

    Finde ich sehr gut! Sollte man hier im Forum jedem Thread zum Thema "Geldanlage" voranstellen. ;)

  • Darf ich fragen, warum du vom Kinderdepot nichts hältst? Wg. der automatischen Übertragung auf das Kind zum 18. Lebensjahr?

    Generell erscheint es mir gerade auf den Zeitraum von 18 Jahren sinnvoll, Sparraten zu investieren.

    Gib mal das Suchwort "Kinderdepot" in die Suchfunktion ein. Du wirst von der Fülle der Suchbegriffe erschlagen werden. Zum Großteil geht es darum, wie man verhindert, daß die Neu-Volljährigen das mühsam angesammelte Geld nicht Schlag 18. Geburtstag verprassen.

    Die Argumentation muß (wie eigentlich immer) andersherum passieren: Man muß plausibel machen, warum ein Kinderdepot sinnvoll ist, nicht, warum man es nicht für sinnvoll hält.

    Und da wird es dann dünn.

    Ahem: Ich will schon von Geburt an etwas für die Rentenlücke meines Kindes tun! Ahja. Ich will Steuern sparen wie ein Teufel! Ahja. Gut, ok: 25 € monatlich sammeln sich bis zum 18. Lebensjahr bis auf etwa 5.000 € an (plus Erträge). Da lohnt sich das Steuersparen ja so richtig! Du sparst 70 € monatlich, also etwa das Dreifache. Hoppala! Reißt man damit nicht die Vermögensgrenze beim BaFöG?

    Gerade die Eltern, die sich mit dem Sparen schwertun, tun ihren Kindern einen größeren Gefallen damit, wenn sie die 25 € Sparrate eben nicht aufs Kinderdepot einzahlen, sondern in einen Schwimmkurs, einen Sportverein, ein Musikinstrument oder Ballettunterricht stecken (oder gar in ein Auslandsschuljahr, das man mit 5000 € nicht bekommt ...).

    Aber ok: Ich bin mir sicher, daß das Kinderdepot und der ETF-Sparplan ab Geburt weiterhin zu den vordringlichen Themen junger Eltern gehören wird.

    :)

  • Zu Kinderdepots kann ich nur aus meinem kleinem Leben erzählen:


    Ich wäre als 18 Jähriger niemals so Stolz auf meine ersten selbst verdienten 1000 DM gewesen wenn ich ein Depot gehabt hätte auf dem 15000 DM gewesen wären.

    Ich weiß nicht wieviel der Stolz wert ist aber ich weiß ganz genau wie anstrengend es war die 1000 DM zu verdienen.

    Training findet außerhalb der Komfortzone statt.

  • padft1 Du machst Dir zu viele Gedanken um unwichtige Dinge. In zehn oder zwanzig Jahren wird es Dir völlig egal sein, ob Du morgen 10k investierst oder im Abstand von ein paar Monaten je 5k oder ob Du die Sparrate anhebst und Deine Aktienquote langsam anhebst. Ich kann gut verstehen, dass Du jetzt wo Du Dich entschieden hast finanziell "erwachsen" zu werden und eigene Wege zu gehen dafür brennst, alles möglichst schnell umzusetzen. Viel wichtiger aber ist es, konsequent zu sein. Nimm Dir die Zeit das Buch durchzulesen oder meinetwegen auch beide und lass den Sparplan parallel laufen für den ersten Schritt. Mit mehr geistigem Rüstzeug kannst Du dann den nächsten Schritt gehen und einen soliden Plan machen.

    Was das Tagesgeld angeht, sollte der Notgroschen kurzfristig verfügbar sein und nicht wie bei Festgeld womöglich erst in 6 oder mehr Monaten. Ich persönlich mag kein Tagesgeldhopping, weil man sich ständig darum kümmern muss. Eine für mich gute Alternative zum Tagesgeld sind Geldmarktfonds. Leider ist die ING dafür nicht der beste Anbieter. Seit ein paar Monaten nehmen die richtig Geld dafür, wenn man Anteile von Geldmarktfonds zurück gibt. Das können andere besser. Ein Zweitdepot nur für Geldmarktfonds könnte eine Lösung sein. Neben dem Notgroschen finde ich Geldmarktfonds/Tagesgeld auch das ideale Instrument, um beispielsweise Geld für den Urlaub oder eine Anschaffung anzusparen.

    Bezüglich Kinderdepot muss einem bewusst sein, dass das Geld weg ist. Es gehört dem Kind und egal in welche Notlage Du kommen wirst, es gibt keinen Weg, auf das Geld zuzugreifen. Ob es gut oder schlecht ist für das Kind kann man schwer sagen, das hängt vom Kind ab und natürlich davon wie ihr das Depot auch erzieherisch einsetzt.

  • 35 Jahre alt
    Nettoverdienst sind ca. 2.500,- (abzgl. 200,- netto für den Firmenwagen)
    Ich wohne mit meiner Freundin (+Kind) zur Miete, […]
    Zurücklegen kann ich jeden Monat zwischen 800,- und 1.000,-.

    Um nochmal eine andere Perspektive einzubringen: Wie macht ihr das mit Finanzen in der Partnerschaft? Ihr habt ein Kind und lebt zusammen. Trotzdem geht es nur um „Deine“ Geldanlagen.

    1.000 EUR Sparrate bei 2.500 EUR (bzw. 2.300 EUR nach Firmenwagen) netto sind schon eine Hausnummer mit Kind. Da bleiben nur noch 1.300 EUR für alles andere (Miete, Nebenkosten, Essen, Kleidung, Drogerie, Kitagebühren bzw. alles rund um Schule, Sportverein, Musikunterricht usw…). Verdient Deine Partnerin sehr viel, dass das aufgeht? Teilt ihr euch die Kosten wirklich fair auf?

    Ich frage deshalb, weil ich finde, wenn man ein gemeinsames Kind hat und zusammen wohnt, sollte man auch Finanzen gemeinsam planen. Wir haben ab dem Zeitpunkt alles in einen Topf geworfen und planen unsere Finanzen gemeinsam, das heißt wir treffen auch Anlageentscheidungen gemeinsam.

    Das muss man nicht so machen, ich kenne auch Paare mit Kind, die ihre Finanzen getrennt lassen, aber man sollte zumindest mal drüber reden, wie man gemeinsame Kosten aufteilt.

  • padft1 das mit den 100 EUR kommt mir bekannt vor :) Es war mein Einstieg in Fonds. Das Ergebnis entsprach einer Anlage etwas besser als Tagesgeld. Hab mir das nach Ablauf auszahlen lassen. Besser wäre gewesen, die Fonds in ein Depot zu parken, Anfängerfehler. Komme also auch aus der bedachten Sparecke;)

    Geldmarktfonds machen Umstände, deshalb mache ich lieber Tagesgeldhopping über Raisin und das erste TG Konto bei Bank of Scotland wurde beibehalten. Das klappt gut. Gehaltserhöhungen in den Sparplan.

    Was hat deine Freundin als Geldanlage?


    Das Wichtigste ist Zeit füreinander.

  • 90 Prozent Aktien
    Die empfohlenen Bücher werde ich mir definitiv zu Gemüte führen!
    Finde das Thema wirklich sehr spannend & freue mich drauf, Erfahrungen zu sammeln.

    Mein Gedanke war bloß der, dass nur investiertes Geld auch arbeiten kann.. daher die Überlegung nun entweder 2x 5000,- EUR zu investieren oder jeweils zum 01. und zum 15. des Monats 700,- EUR einzubringen, bis das Tagesgeld um 10.000,- reduziert ist.

    Könnte man nicht beispielsweise mit dem Kind besprechen, dass uns als Eltern eine Vollmacht erteilt wird?

    Ansonsten setzen wir auf eine maßvolle Finanzerziehung. Bei meiner Freundin und mir hat das ebenfalls geklappt.. bin mir allerdings bewusst, dass die Pubertät & 1.000 andere Faktoren uns da einen Strich durch die Rechnung machen könnten.


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    Kosten sind in unserer Beziehung fair verteilt, ja. Wir wohnen beispielsweise recht kostengünstig in einer Immobilie der Eltern meiner Partnerin zur Miete.
    Miete + Lebensmitteleinkäufe übernehme ich u. a. allein. Wir kommunizieren beim Thema Geld offen - ein Streitthema war das noch nie.

    Ein kleines Gemeinschafts- bzw. Urlaubskonto haben wir schon - die Bankkonten laufen allerdings (noch) getrennt.
    Tatsächlich möchte meine Partnerin mit dem Thema Geldanlage nicht viel zutun haben & ihr Geld weiterhin (scheinbar) sicher in der Filialbank deponieren.
    Natürlich habe ich das Gespräch gesucht.. habe ich ihr mein Investment klar dargelegt - ist für sie in Ordnung. Nur überreden werde ich sie keinesfalls dazu ihr sauer verdientes Geld anzulegen.. sonst bin ichs nachher Schuld. Bin jederzeit offen, falls sie ihre Meinung ändert.

    Aktuell passt es so sehr gut - ich investiere natürlich nicht auf Kosten von Frau+Kind - wir leben sehr gut & das ganz ohne Geiz o. ä.;
    falls sich das einmal ändert, so setze ich Prioritäten und reduziere natürlich die Sparrate.

  • padft1 liest deine Freundin die Geldanlage für Frauen Threads hier mit? Oder würde sie auch mal bei Hermoney vorbeischauen? Kann ja danach trotzdem bei ihrer Sparform bleiben.

    Eine Möglichkeit wäre, dass sie einen Sparplan über 100 EUR in einen FTSE macht. Das ginge nebenbei. Und damit selbst Erfahrungen machen. Ist nochmal etwas anderes als wenn sie das bei dir miterlebt.

  • Bezüglich Kinderdepot muss einem bewusst sein, dass das Geld weg ist. Es gehört dem Kind und egal in welche Notlage Du kommen wirst, es gibt keinen Weg, auf das Geld zuzugreifen

    Das kann aber auch positiv sein. Nehmen wir an man rutscht aus welchen Gründen auch immer in eine Privatinsolvenz. Beim Kinderdepot ist das Vermögen des Kindes geschützt. Wenn ich das Geld des Kindes auf meinen Namen anlege, dann ist es futsch.

  • Ansonsten setzen wir auf eine maßvolle Finanzerziehung. Bei meiner Freundin und mir hat das ebenfalls geklappt.. bin mir allerdings bewusst, dass die Pubertät & 1.000 andere Faktoren uns da einen Strich durch die Rechnung machen könnten.

    Wir legen Geld für unser Kind auf unseren Namen an. Warum?

    • Ja, der Klassiker: Man weiß nie, wie das heutige (Klein-)Kind irgendwann mit 18 drauf ist (Erziehung und Finanzbildung hin oder her). Grundsätzlich würde ich da zwar auch sagen, wenn ein Kind eben mit 18 sein Geld für irgend einen Quatsch raushauen will, soll es das machen, es ist ja manchmal heilsamer Dinge auszuprobieren und hinterher selbst zu merken, dass es Quatsch war, als immer nur gesagt zu bekommen, was man nicht machen soll.

      Aber: Es macht für mich einen Unterschied, ob das überschaubare Beträge sind, die das Kind z.B. aus Geburtstags-/Weihnachtsgeschenken oder einem Nebenjob selbst angespart ist, oder ob es größere Summen sind.

      Wenn man (so wie wir) monatlich einen Betrag in der Größenordnung des Kindergelds anlegt, kann da bis zum 18. Geburtstag durchaus ein sechsstelliger Depotwert zusammenkommen. Das ist keine Summe, die ich einem frisch 18-Jährigen dann-nicht-mehr-Kind einfach so zur Verfügung stellen möchte. Nicht nur, weil es möglicherweise das Geld für (in meinen Augen...) "Quatsch" raushaut, sondern auch, weil es einfach ein verdammt großer Betrag ist für jemanden, der gerade erst sein eigenes Leben anfängt aufzubauen und vielleicht ja auch gerne eigene "Erfolgserlebnisse" haben möchte in Sachen Geld.

    • Geld auf den Namen des Kindes gehört ausschließlich dem Kind. Das heißt, es darf nicht für Dinge verwendet werden, für die die Eltern unterhaltspflichtig sind (also z.B. auch nicht für ein Auslandsjahr in der Schule, nicht fürs Studium, nicht für den Führerschein usw...). Stand heute gehen wir zwar davon aus, dass das für uns kein Problem sein wird. Aber man weiß nie. Und es wäre schon bitter, wenn irgendwann Geld auf den Namen des Kindes in signifikanter Höhe angelegt wäre, wir dem Kind aber sagen müssten "sorry, Auslandsjahr ist nicht drin, unser Vermögen reicht nicht und das Geld auf Deinen Namen dürfen wir nicht nehmen."
    • Zuviel Geld auf den Namen des Kindes kann dazu führen, dass es kein Bafög gibt, und zu hohe Erträge dazu, dass das Kind aus der Familienversicherung fliegt und sich selbst versichern muss.
    • Das Geld gehört weiterhin uns und ist flexibel verfügbar. Wir haben natürlich nicht vor, es für uns zu verbrauchen. Aber wenn mal die Situation einträte, dass wir aufgrund einer totalen finanziellen Notlage z.B. die Familienwohnung verkaufen müssten, weil wir die Rate nicht mehr bedienen können, wäre es ebenfalls bitter, wenn andererseits auf den Namen des Kindes noch ein fünfstelliger Betrag auf dem Konto liegt, der aber gesperrt ist.

    Das kann aber auch positiv sein. Nehmen wir an man rutscht aus welchen Gründen auch immer in eine Privatinsolvenz. Beim Kinderdepot ist das Vermögen des Kindes geschützt. Wenn ich das Geld des Kindes auf meinen Namen anlege, dann ist es futsch.

    Das stimmt natürlich auch.

    Andererseits wird bei Bürgergeld / Hartz 4 auch das Vermögen des Kindes berücksichtigt, insofern hilft das dann ggf. auch nur begrenzt.

    Am Ende ist es Geschmackssache bzw. hängt davon ab, was einem wie wichtig ist.

  • padft1 liest deine Freundin die Geldanlage für Frauen Threads hier mit? Oder würde sie auch mal bei Hermoney vorbeischauen? Kann ja danach trotzdem bei ihrer Sparform bleiben.

    Eine Möglichkeit wäre, dass sie einen Sparplan über 100 EUR in einen FTSE macht. Das ginge nebenbei. Und damit selbst Erfahrungen machen. Ist nochmal etwas anderes als wenn sie das bei dir miterlebt.

    Sie hatte angedacht diesen Monat ggf. ein Depot zu eröffnen, um sinnvollerweise den Neukundentagesgeldzins mitzunehmen - auch ihr Geld ist aktuell mit 0,5% verzinst.

    100,- monatlich klingt vernünftig und ist im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten.

    Ich habe das mehrfach angesprochen & sie erinnert, nun muss der finale Wille allerdings von ihrer Seite aus kommen. Würde mich freuen. Drängen werde ich sie nicht, wie bereits erwähnt. :thumbup: