Grunderbe: 20k für jeden 18 Jährigen

  • Seit der Durchsuchung im Hause Krall bestimmt nicht mehr.

    Meinst Du nicht, daß dies ein bißchen arg übergriffig ist - um es noch sehr subtil und ganz zurückhaltend zu formulieren.


    Oder wie ein Kollege in solchen Situationen zu sagen pflegte: "Verheben Sie sich mal nicht an Ihre Unterstellungen und Unverschämtheiten" ... 8o :D


    In diesem Sinne ...

  • Vorab und ganz allgemein: Mit der Grundhaltung oder Grundeinstellung (in meinen Bereichen neudeutsch "Approach" genannt) hätte ich weder im Leistungssport, noch im Coaching und erst recht beim Consulting was erreicht. "In Ordnung" war da durchaus und nicht selten so manches - es konnte aber noch signifikant bis entscheidend verbessert werden. Darauf kommt es im Wettbewerb - insbesondere im internationalen Wettbewerb - aber letztlich an. Nach allem, was ich weiß steht gerade ein Land wie Deutschland (ohne Rohstoffe wie Erdöl, seltene Erden, Gold, Silber, Diamanten, Platin, Uran usw.) in einem solchen internationalen Wettbewerb in Sachen des Rohstoffs "Bildung".


    Liegen da euch z. B. ( ichbins, Nordnordlicht, itschytoo) andere Informationen vor ?

    Wenn ja, welche ?

    […]

    wie meinen…? Nein, gegen Bildung habe ich absolut nichts, im Gegenteil!

  • Das wollte ich auch gerade schreiben.

    Frau Engelhorn grinst mit ihrem Anliegen in jede Kamera, die sich zeigt. Sie darf ihr Geld gerne spenden.

    Zumal mir auch unklar ist, warum sie als Österreicherin derartige Anstrengungen unternimmt, das deutsche Steuersystem zu ändern. Hat fast was von den Kleinbauern aus Nepal, die vor dem BVerfG auf Einhaltung der Klimaziele klagen.

    Hat aber alles nix mit nix zu tun...

    nächster Auftritt:

    Endlich Millionär: Warum die Lebenslotterie Erbe akzeptiert wird
    BASF-Erbin Marlene Engelhorn will 25 Millionen Euro per Bürgerrat rückverteilen. Das gefällt nicht allen. Woher kommt die Solidarität mit Superreichen?
    www.telepolis.de

  • Die Kritik an Frau Engelhorn kann ich nicht ganz nachvollziehen. 1973 hat Tom Koenigs sein gesamtes Erbe verschenkt; damals wurde er von vielen als bekloppt kritisiert. Was auch immer man tut, klar ist: man kann es nun einmal nicht allen recht machen…🤷🏼‍♂️

    Fortschrittlich denkenden Menschen ist jegliche Privatinitiative suspekt, selbst wenn diese wohltätig und gemeinnützig sein sollte. Nach ihrer politischen Überzeugung hat alle Initiative vom Staat auszugehen. Es macht für diese Leute somit einen Unterschied, ob jemand sein Erbe für wohltätige, aber halt von ihm selbst gewählte Zwecke verschenkt oder ob man ihm durch geeignete Gesetze das Erbe wegbesteuert, das Aufkommen in den allgemeinen Staatssäckel steckt und das Geld nach dem Füllhornprinzip über die gesamte als bedürftig angesehene Bevölkerung verteilt.


    Frau Engelhorn geht diesem Einwand aus dem Weg, in dem sie die Entscheidung über die Geldverteilung einem noch zu bestimmenden Gremium überläßt, das aber halt auch nicht staatlich ist, was zur Kritik Anlaß gibt. Immerhin kann man ihr nicht vorhalten, daß sie ihr eigenes Geld nach eigenen Kriterien verteilt, sondern andere Leute das machen läßt.

  • Die Kritik an Frau Engelhorn kann ich nicht ganz nachvollziehen. 1973 hat Tom Koenigs sein gesamtes Erbe verschenkt; damals wurde er von vielen als bekloppt kritisiert. Was auch immer man tut, klar ist: man kann es nun einmal nicht allen Recht machen…🤷🏼‍♂️

    Ich schon. Ginge es nur darum, ein als unverdient empfundenes Vermögen zu spenden, könnte sie das geräuschlos tun. Das hat mir doch auch sehr viel mit Selbstdarstellung zu tun.

    Die Menschen sind auch nicht dumm und sehen, wer von einer erhöhten Erbschaftssteuer letztendlich am meisten belastet wird und dass das sicherlich nicht die Multimillionäre und Milliardäre sind. Wer als Einzelkind ein Häuschen in Süddeutschland erbt, sprengt leicht die Freibeträge. Wer einen Betrieb erbt, hat jede Menge Ausnahmen. Mal abgesehen von der Möglichkeit, steuerfreundlicher internationaler Konstrukte, die erst ab gewissen Größen praktikabel sind. Es trifft immer die Mittelschicht, denn bei der ist was zu holen, aber es fehlen die Möglichkeiten, sich dem gut zu entziehen.

  • wie meinen…? Nein, gegen Bildung habe ich absolut nichts, im Gegenteil!

    Die "Antwort" verstehe ich nicht. Zumal: Wer könnte etwas gegen Bildung haben ... ?!


    Es ging um den Rohstoff "Bildung" und dessen Bedeutung (für ein ansonsten rohstoffarmes Land wie Deutschland; siehe Nr. 100 Abs. 1) - im Kontext mit internationaler Wettbewerbsfähigkeit - im Zusammenhang mit dem aktuellen sprich real existierenden deutschen Bildungssystem. Dabei stellt sich - übrigens nicht nur nach meinem Dafürhalten - zwingend die Frage, ob man da (der Bedeutung des Thematik angemessen) auf einem guten Weg ist. Siehe die genannten Beispiele wie Nr. 88 und Nr. 91 (Stichworte: "Abgesenkte Standards", "Abiturquoten", "Noteninflation", "Akademisierungsgrad versus Basis- und Grundkenntnisse des beruflichen Alltags" usw.).


    Wie mir aus Beobachtungen und Gesprächen (mit Eltern, Lehrern, Personalern, Recruiting, Professoren etc.) bekannt ist, hat sich da diesbezüglich und schon länger eine gewisse Skepsis breit gemacht - noch zurückhaltend formuliert. Die oben genannte Frage stellt sich also keineswegs "nur nach meinem Dafürhalten" ... Die jüngsten Pisa-Ergebnisse (Pisa-Debakel wäre präziser) scheinen in eine ähnliche Richtung zu deuten - ebenfalls noch zurückhaltend formuliert.


    Um nur ein einziges Beispiel aus diversen Gesprächen mit einigen Lehrkräften zu erwähnen (in dem Fall eine Lehrerin mit > 30 jähriger Praxiserfahrung, die sich auch schon mehrfach an die Kultusbürokratie (!) und die Presse (!) gewandt hatte):


    - es gibt seit Jahren einen chronischen Leistungsabfall

    - immer mehr Kinder haben enorme sprachliche Defizite, manche können kaum die deutsche Sprache

    - wer gefördert wird, muß Konsequenzen erfahren, wenn er sich der Förderung entzieht

    - die leistet ein Schulsystem nicht, daß bei schlechten Leistungen immer nur mit Absenkung der Leistungsanforderungen reagiert.

    - teilwiese hindert hier schon die Lautstärke im Klassenzimmer die interessierten Schüler am Zuhören, sehr schlechte Schüler werden mangels Alternativen von einem zum nächsten Jahr mitgeschleppt. Leistungsbereitschaft von Schülern und auch Lehrern wird wenig bis kaum noch honoriert

    - Klassenarbeiten von vor 15 Jahren könnte ich heute gar nicht mehr stellen, würden die Schüler schlicht nicht mehr schaffen

    - Der permanente, flächendeckende Inklusionsdruck ohne Differenzierung führt bei Lernenden und deren Eltern nur dazu Ansprüche zu stellen, und nicht dazu sich mit den eigenen Defiziten und deren Aufarbeitung zu beschäftigen

    - hier wurde extrem leistungsschwachen Schülern versucht Englisch beizubringen - mit deprimierender Aufwand/Nutzen Relation. Die Zeit fehlte dann an anderer Stelle für die Vermittlung dringend benötigten Basiswissens.


    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Last but not least, um die Lehrerin erneut zu zitieren


    - wendet man sich an die Kultusbürokratie werden die Probleme ignoriert, weggedacht, schöngefärbt usw.



    Will sagen: Die Frage war ganz offensichtlich nicht, ob man "gegen Bildung" ist - sondern ob das Thema adäquat seiner Bedeutung für ein Land wie Deutschland behandelt wird und damit hierzulande entsprechend aufgestellt ist.


    Bezüglich des konkreten Strangthemas: So wie ich inzwischen - nach nun vielen Jahrzehnten - Finanzbildung und Finanzkompetenz hierzulande einschätze, wage ich mich ernsthaft zu fragen, was ein solches Grunderbe (noch dazu wohl als reines Geldgeschenk für den Einzelnen verteilt nach dem Gießkannenprinzip also für jedermann; warum sollte z. B. ein junger Mensch aus gut situiertem Hause ein vom allgemeinen Steuerzahler finanziertes Geldgeschenk als "Grunderbe" erhalten ?) - abgesehen von Einzelfällen - bringen könnte ? Zu Finanzthemen weiß ich ja schon zugegebenermaßen eher wenig bis nur Überschaubares - nicht wenige bis viele in Deutschland aber offenkundig noch weniger bis gar nix ... ?! Ob da ausgerechnet mit dem 18. Geburtstag automatisch die Erleuchtung einsetzt bezüglich einer sinnhaften Verwendung solcher (immerhin fünfstelliger) Geldgeschenke ?


    Das Geld wäre im gesamten Bildungssystem vermutlich besser angelegt - entsprechende Strukturen und Rahmenbedingungen natürlich vorausgesetzt. Vermutlich sähe da die Effizienz der eingesetzten zusätzlichen Mittel in einem Land wie Bayern oder Sachsen aber völlig anders aus als beispielsweise in Berlin oder Bremen - weil Bildungs- bzw. damit auch Schulpolitik eben nicht Bundes- sondern Ländersache ist (nach meiner Erinnerung Art. 30 Grundgesetz). Das wäre aber ein eigenes Thema.

  • Die Kritik an Frau Engelhorn kann ich nicht ganz nachvollziehen. 1973 hat Tom Koenigs sein gesamtes Erbe verschenkt; damals wurde er von vielen als bekloppt kritisiert. Was auch immer man tut, klar ist: man kann es nun einmal nicht allen Recht machen…🤷🏼‍♂️

    Meine Kritik ist: Sie ist Österreicherin, kritisiert aber ausschließlich Deutschland. Agenda, ick hör dir trapsen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Sovereign zu Post #107

    Vor einer kurzen Antwort schicke ich zum Verständnis voraus:


    1. ich komme aus dem echten Norden; dieser erstreckt sich von der dänischen Grenze bis zum Nord-Ostsee-Kanal. Isso. Wir sagen hier Moin, obwohl viele Touristen glauben, man müsse „Moin-Moin“ sagen. In unseren Ohren ist das aber schon Gesabbel.


    2. Eine bildhafte Darstellung von uns hier oben ist Detlev Buck - wie ich finde - in einem Spot für den NDR hervorragend gelungen:


    NDR TV-Spot von Detlev Buck
    Meet and Greet in Norddeutschland.
    www.ndr.de


    Nun kurz zur von mir zugegebenermassen nur überflogenen Elegie: als Konsequenz aus dem suboptimalen Schulsystem in Deutschland, das mir selbst schon vor 50 Jahren gehörig auf den Sack ging, habe ich alle meine Kinder dem Schulsystem entzogen, indem ich sie auf Privatschulen geschickt habe, die nach skandinavischem Vorbild arbeiten.


    Das Ergebnis bei allen Kindern ist ausserordentlich zufriedenstellend geworden.


    Ich hoffe, dass die Antwort zufriedenstellend ist. Bei Fragen gerne fragen

  • Da steckt bestimmt der Habeck dahinter!

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    🤣

  • das mir selbst schon vor 50 Jahren gehörig auf den Sack ging,

    Daß Du so alt und erfahren bist, hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht ...

    habe ich alle meine Kinder dem Schulsystem entzogen, indem ich sie auf Privatschulen geschickt habe,

    Gehört hier in meinem Umfeld zu den Usancen (gilt dann auch im weiteren Verlauf nach dem Abitur für Universitäten in UK, USA, Schweiz usw.). Übrigens auch bei politischen (teilweise hochrangigen) Protagonisten der Landespolitik (aller (!) politischen Ausrichtungen), die ja für das Bildungswesen (Ländersache (!)) samt Schulen entscheidend verantwortlich zeichnen. Erstaunlich - oder eher bezeichnend ... ?! Und: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...


    Bißchen wie bei der GRV - die Entscheider über das System achten darauf, möglichst für sich selbst davon nicht tangiert bzw. da versichert zu sein ... Auch da: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

    Das Ergebnis bei allen Kindern ist ausserordentlich zufriedenstellend geworden.

    Das Ergebnis deckt sich durchaus mit dem Befund der o. g. Eltern.

    Ich hoffe, dass die Antwort zufriedenstellend ist.

    Bedingt zufriedenstellend. Auf die Zitate (Nr. 107) der sehr engagierten Lehrerin (über eine solche Sach- und Fachkompetenz verfüge ich natürlich nicht ansatzweise) - zudem mit über 30-jähriger Praxiserfahrung - hatte ich eine sachbezogene Einlassung Deinerseits nicht entdeckt - oder übersehen ... ?

    Bei Fragen gerne fragen

    Wie ich gerade gesehen habe, hast Du (Beitrag Nr. 114) ein Lied einer Art "Band" oder "Gruppe" verlinkt ("Liederjan" ?). Die sind mir, offen gesagt, völlig unbekannt. Die Melodie könnte zudem ein Plagiat sprich komplett abgekupfert sein (Arie "Habanera" aus "Carmen" von George Bizet ?). Man könnte fast sagen, daß der "Gesang" (für mich eher flach, Stimmumfang sehr begrenzt und auch wenig akzentuiert) eher einem Gegröle ähnelt. Mag natürlich auch Geschmackssache sein. Diese Melodie wurde beispielsweise von Maria C. (das Ausschreiben des berühmten Namens war mir unmöglich, da "meine Nachricht folgende zensierte Wörter enthält: Ca...."; warum es verboten bzw. sogar zensiert wird eine so legendäre Sängerin mit Namen zu erwähnen, weiß ich nicht ...?) deutlich besser mit Gesang begleitet. Bliebe nur noch der Text übrig. Aus meiner Sicht etwas arg pauschal, nicht ansatzweise differenziert und ein bißchen unterkomplex vielleicht. Wie auch immer ...


    Zu (s. o.) "Bei Fragen gerne Fragen": Was hat das Lied mit dem "Grunderbe" zu tun bzw. mit dem deutschen Bildungssystem und dem mangelnden Finanzwissen bzw. der fehlenden Finanzkompetenz hierzulande ? Das ist mir noch nicht ganz klar geworden.

  • Planschkuh

    Die Idee ist super!

    Aber hier im Forum wirst du dafür wenig Zuspruch finden, weil sich hier eher Neoliberale rumtummeln, die Angst vor dem Staat und zu viel sozialer Gerechtigkeit in Deutschland haben und ihre Privilegien (beispielsweise ein hohes Erbe) nicht abgeben wollen.

    Was wäre daran gerecht? Ein Erbe ist bereits versteuert worden als es Einkommen der Famlie war.

  • Was wäre daran gerecht? Ein Erbe ist bereits versteuert worden als es Einkommen der Famlie war.

    Na ja... mein Gehalt ist auch schon versteuert worden, trotzdem zahle ich im Laden Mehrwertsteuer, wenn ich einkaufe. Das ist kein Argument.


    Und "gerecht" ist kein logischer oder rechtlicher Begriff, sondern ein moralischer. Selbst wenn Erbschaften mit 50% versteuert würden, würde ein Kind mit einem 200-Millionen-Erbe immer noch 100 Millionen erben (ohne dafür selbst irgendwas getan zu haben). Ist das gerecht, wenn gleichzeitig Kinder, die in eine Bürgergeld-Familie geboren werden (ebenfalls ohne dafür irgendwas getan zu haben), noch nichtmal einen Nebenjob neben der Schule machen dürfen, ohne dass ihnen ein Großteil des Geldes wieder abgezogen wird?


    Ich weiß, da wird es irgendwann philosophisch. Aber ich persönlich verstehe einfach nicht, warum Leute mit mehr Vermögen, als sie und ihre Kinder jemals werden ausgeben können, sich so sehr dagegen sträuben, davon einen signifikanten Teil über Steuern an die Gesellschaft zurückzugeben und steuerliche Konstrukte basteln, um nur ja keinen Cent zuviel zu zahlen. Und ja, ich persönlich finde es zutiefst ungerecht, wie sehr das Elternhaus, in das man geboren wird, über die Chancen im Leben entscheidet.

  • Kommt es durch die immer weiter auseinander klaffende Schere zwischen arm und reich zu sozialen Unruhen müssen die Wohlhabenden einen erheblich Teil ihres Vermögens dafür opfern um sich selber zu schützen. Das sind dann zwar keine Steuern aber das Geld steht ihnen dann für andere Ausgaben trotzdem nicht mehr zur Verfügung.

    Ob die Lebensqualität in dem Fall für die Vermögenden dann besser wird wage ich zu bezweifeln.



    In Kurzform:

    Was ist das Geld wert wenn ich nicht mehr sicher durch die Straßen laufen kann?