Steuererklärung nur noch digital?

  • Natürlich ist die Papierform nicht unbedingt ein Garant für Prozessoptimierung. Ich meine nur, wenn man jetzt den großen Schritt in Richtung Digitalisierung macht, dann sollte man erstmal einen Schritt zurückgehen und sich fragen, was ist überhaupt nötig, also sich die Prozesse anschauen.

    Klar.

    Generell habe ich bei dem Thema Digitaliserung oft den Eindruck, da haben nur irgendwelche IT-Typen ihre Finger dran gehabt, statt mal den Anwender nicht nur zu fragen, sondern ihn auch mal - heimlich - zu beobachten.

    Sinngemäß so. Das Beobachten muß noch nicht einmal heimlich sein. Man darf auch den Anwender fragen, was er braucht, und wenn er dann erzählt, daß er eine Funktion im 5. Menü ständig braucht, darf man diese Funktion gern schneller zugänglich machen.

  • Noch ein Beispiel für die digitale Nicht-Umsetzung, diesmal ganz persönlich. Als ich meine persönliche Steuererklärung noch auf Papierform gemacht habe, habe ich alles Formular schön auf dem Fußboden ausgebreitet. Damit hatte ich für mich die perfekte Übersicht. Für mich war das äußerst praktikabel. Natürlich war mir damals schon klar, daß es so eine Umsetzung auf dem PC nie geben wird. Klar, ich weiß ich bin ein Genie, der das Chaos beherrscht.

  • Man darf auch den Anwender fragen, was er braucht, und wenn er dann erzählt, daß er eine Funktion im 5. Menü ständig braucht, darf man diese Funktion gern schneller zugänglich machen.

    Von der anderen Seite (it-Dienstleister):

    Von der Projektgegenseite (Konzern) ist immer ALLES wichtig.

    Ca 1/3 der Funktionen die wir einbauen sollen werden nie gebraucht und schon 4 Wochen nach Entwicklung weiß keiner mehr, dass es sie gibt.

    Aber dafür sind die Vorgaben, wie etwas umgesetzt werden soll, so haarklein definiert, dass eine sinnvolle Anpassung in die bestehende Designsprache und Benutzerführung unmöglich ist.

    Eine sinnvolle Prioritätensetzung leistet dort ohnehin niemand (und ein Anwender wird überhaupt gar nicht erst gefragt).

    Wenn man das sieht, weiß man auch warum Software so grottenschlecht ist.

  • Noch ein Beispiel für die digitale Nicht-Umsetzung, diesmal ganz persönlich. Als ich meine persönliche Steuererklärung noch auf Papierform gemacht habe, habe ich alles Formular schön auf dem Fußboden ausgebreitet.

    Warum soll ich was auf dem Fußboden ausbreiten, wenn ich während des Jahres die Inhalte bei Erhalt digitalisiert in die vom Vorjahr übernommenen Ordner kopiere? Die Stunden Bücken spare ich mir.

  • Warum soll ich was auf dem Fußboden ausbreiten, wenn ich während des Jahres die Inhalte bei Erhalt digitalisiert in die vom Vorjahr übernommenen Ordner kopiere?

    Du verstehst es nicht!

    Die Übersicht hat man nicht wenn man alles auf einem Stapel/in einem Ordner hat.

    Die Übersicht hat man wenn man die Sachen nebeneinander liegen hat.
    Und das braucht Platz, und wenn der Tisch nicht reicht, eben den Fußboden nehmen. :)

    (Diese "große" Übersicht fehlt mir auch am PC.)

  • Du verstehst es nicht!

    Die Übersicht hat man nicht wenn man alles auf einem Stapel/in einem Ordner hat.

    Die Übersicht hat man wenn man die Sachen nebeneinander liegen hat.
    Und das braucht Platz, und wenn der Tisch nicht reicht, eben den Fußboden nehmen. :)

    (Diese "große" Übersicht fehlt mir auch am PC.)

    Sei umarmt - Bruder im Geiste.

  • Typisches Thema: Zuviele Köche verderben den Brei. Die Grundidee war ganz OK, dann kam eine andere Regierung und noch Gerichtsurteile, jeder hat sein eigenes Süppchen gekocht. Bei einer Änderung müßte das gesamte Gesetz oder Gesetzeswerk auf den Prüfstand, statt einfach nur hier und dort einen neuen Nebensatz einzubauen.

    Natürlich sind viele Sonderregeln natürlich gewachsen, das Hauptproblem ist aber eines der Mentalität. Wir haben als Gesellschaft verlernt, dass man es nicht jedem recht machen kann. Ein Gesetz ist immer eine Form von zentraler Planung und das Problem des zentralen Planers ist, dass er auch bei besten Bemühungen einen großen Teil der Welt gar nicht kennen kann. Schon nicht für die Vergangenheit und Gegenwart und erst recht nicht für die Zukunft. Gleichzeitig haben wir so viele Sonderbestände geschaffen, dass jeder, der aus der linken Tasche zahlt, auch irgendwas in die rechte Tasche bekommt. Und während in der linken Tasche grundsätzliche Einigkeit besteht, dass man die Regeln vereinfachen muss, wird jede Sonderregel in der rechten Tasche vehement verteidigt. Hätten wir als Gesellschaft das Verständnis, dass einfache Regeln zwar nicht perfekt sind, aber so ziemlich jeder mal positiv und mal negativ davon betroffen ist, wäre es kein großes Problem, diese Sonderregeln abzuschaffen und z.B. statt tausender Möglichkeiten für Werbungskosten einfach einen pauschalen Betrag für alle anzusetzen.

  • Wir haben als Gesellschaft verlernt, dass man es nicht jedem recht machen kann. ...

    Hätten wir als Gesellschaft das Verständnis, dass einfache Regeln zwar nicht perfekt sind, aber so ziemlich jeder mal positiv und mal negativ davon betroffen ist, wäre es kein großes Problem, diese Sonderregeln abzuschaffen und z.B. statt tausender Möglichkeiten für Werbungskosten einfach einen pauschalen Betrag für alle anzusetzen.

    Ich komme mit der Werbungskostenpauschale ganz gut zurecht. Sie spart mir den Einzelnachweis. Bei meiner letzten Steuererklärung habe ich 42 € zurückbekommen - für eine Handwerkerleistung. Gleichzeitig lese ich aber, daß die durchschnittliche Erstattung bei Steuererklärungen etwa 1060 € betrage (und frage mich, wie eine so hohe Erstattung zustandekommt). Offensichtlich ließe sich das nicht mit Pauschalen erledigen, obwohl ich mir gern 1000 € Steuer erstatten ließe.

  • Bei meiner letzten Steuererklärung habe ich 42 € zurückbekommen - für eine Handwerkerleistung. Gleichzeitig lese ich aber, daß die durchschnittliche Erstattung bei Steuererklärungen etwa 1060 € betrage (und frage mich, wie eine so hohe Erstattung zustandekommt).

    Das habe ich mich auch schon immer gefragt. Betrifft wahrscheinlich viele Zusammenveranlagungsfälle.

    Ansonsten helfen Spenden, wenn du mehr zurückbekommen möchtest.

  • Spenden sind ein Fall für sich. Ich glaube nicht, daß der durchschnittliche Steuerzahler so viel spendet, daß er 1060 € Steuer zurückbekommt. Viel eher stimmt da mit der Steuerberechnung etwas nicht. Wer etwa einen weiten Arbeitsweg hat, tut wohl daran, einen passenden Steuerfreibetrag eintragen zu lassen. Dann zahlt er laufend weniger Steuer, was prinzipiell günstiger ist als eine Steuererstattung.

    Da kommt allerdings die Psychologie in die Quere: Sehr viele Leute fühlen sich besser dabei, laufend die Steuer zu überzahlen, damit sie mit der Steuererklärung ordentlich etwas zurückbekommen.

  • Das habe ich mich auch schon immer gefragt. Betrifft wahrscheinlich viele Zusammenveranlagungsfälle.

    Ansonsten helfen Spenden, wenn du mehr zurückbekommen möchtest.

    Berufsbegleitende Fortbildungen darf man auch nicht vegessen, da setzt man schnell mal ein paar Tausend Euro ab.

    Ebenso können 5-6 Millionen Gewerkschaftsmitglieder ihren Beitrag von 1% des Bruttoeinkommens als Werbungkosten geltend machen.

  • Noch ein Beispiel für die digitale Nicht-Umsetzung, diesmal ganz persönlich. Als ich meine persönliche Steuererklärung noch auf Papierform gemacht habe, habe ich alles Formular schön auf dem Fußboden ausgebreitet. Damit hatte ich für mich die perfekte Übersicht. Für mich war das äußerst praktikabel. Natürlich war mir damals schon klar, daß es so eine Umsetzung auf dem PC nie geben wird. Klar, ich weiß ich bin ein Genie, der das Chaos beherrscht.

    Man sollte sich aber mit seiner Frau absprechen

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    ;)

  • Viel eher stimmt da mit der Steuerberechnung etwas nicht.

    Kann gut sein, ich bekomme über die Steuererklärung bislang mindestens rund 450€ bis 900€ zurück, ohne den groß Sonderausgaben angeben zu müssen.

    Wie das konkret zustande kommt weiß ich nicht, geg. Liegt es an den sehr unterschiedlichen monatlichen Löhnen die mein AG mir zahlt.