jetzt dreht er durch

  • (Udo Vetter)

    Genau den Vorschlag (bis auf den zweiten Zeil - der chinesische Ansatz "Social-Scoring-System" war damals noch unvorstellbar) - alle meine Einnahmen gehen vollumfänglich und direkt an das Finanzamt, welches mir im Gegenzug ein kleines monatliches Taschengeld auszahlt - hatte ich nach dem Erhalt meines Ekst.-Bescheids (für das Jahr 1987) im Jahr 1989 schon meinem Wohnsitzfinanzamt schriftlich und per Einschreiben unterbreitet. Spart zudem mir den Aufwand mit der Steuererklärung und dem Finanzamt den Aufwand mit der Bearbeitung.

    Eine Antwort auf mein Schreiben habe ich damals - wie auf ein ähnlich gelagertes Schreiben Mitte der 90er - nicht erhalten ...

  • Guter Kommentar von Mario Lochner:

  • Zitat

    Wie wir es im Detail machen, können wir uns dann später überlegen“, sagte Habeck auf Nachfrage. Es gehe ihm erst mal ums Prinzip, um eine „Richtungsentscheidung für das Land“, nicht um eine „Spiegelstrichfrage von Verordnungen und Paragrafen“. Eine Debatte über das Klein-Klein, so lautet offenbar die interne Analyse der Grünen, hilft im Wahlkampf auch nicht weiter. Und so bleiben sie weiter vage.

    "Die Details sind wichtig. Denn wer nicht sagt, was er meint, der kann auch nicht meinen was er sagt." (sinngemäß aus "Babylon 5")

    Leider hängt sehr viel von den Details an Verordnungen und Paragraphen ab.

    Siehe z.B. hier:

    Apropos Toyota-Motto - nur ein Beispiel: Ein guter Freund hatte nach dem regelgerechten altersbedingten Renteneintritt weitergearbeitet. Sein Chef mußte für ihn daraufhin den AG-Anteil für die GRV Monat für Monat weiterzahlen - auf seine Rente hatte das aber keine Auswirkung. Wie eine KLV, die man ausbezahlt kommt - und dann Monat für Monat weiter der halben Beitrag entrichtet werden muß - ohne jede Auswirkung auf die bereits ausgezahlte Versicherungssumme ...

    Tja, hätte der gute Freund sich erkundigen sollen. Mit Flexirente (99% früher bzw. 99,99% jetzt) und Nicht-Verzicht auf Zahlung seiner Rentenbeiträge auf nichtselbstständige Arbeit, hätte er sein Rentenkonto und entsprechend seine Rente aufgebessert.

    Dem Arbeitgeber soll es ja egal sein ob er junge oder alte AN beschäftigt, entsprechend soll er immer die Rentenbeiträge zahlen.

  • https://taz.de/Gruenen-Plaene…erung/!6058666/


    Bei diesem ganzen Theater geht völlig unter, dass das Geld das ausgegeben wird, bekanntlich irgendjemand bekommt…

    Und jetzt überlegen wir mal die Konsequenzen.

    Was meinst Du hier?

    Wer bekommt es Deiner Meinung nach? Und was sind die Konsequenzen?

    Wer: Höhere Löhne für die Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Pflege?

    Konsequenzen: Wir bezahlen uns letztendlich gegenseitig? Alles wird aus Arbeit finanziert?

  • Die Kosten im Gesundheitssystem werden trotz Einsparungen (sofern diese Möglich sind ohne die Gesundheitsversorgung zu verschlechtern) steigen. Gründe sind insbesondere die Demografie aber auch Renditeerwartungen von Ärzten, Apothekern und den Gesundheitskonzernen ausm Msci world etc. Uvm.

    Auch wenn der Versuch einer sachlichen Diskussion eh fruchtlos bleiben wird: Diese Probleme haben andere Länder ebenfalls. Trotzdem kommen die mit weit weniger Geld im Gesundheitswesen aus. Warum?

    ich hoffe alle CDU, FDP, AFD Wähler (laut Umfragen ca. 55% der Wähler) sind auch wirklich privatversichert wenn sie für Kürzungen im Gesundheitswesen für gesetzlich versicherte kämpfen xD da dürfte aber was nicht hinhauen, sind nicht gerade mal ca. 10% aus der Solidargemeinschaft ausgestiegen (privat versichert)

    Ich gehe eher davon aus, dass die CDU- und FDP-Wähler (bei der AgD ist Hopfen und Malz verloren) erkannt haben, dass es eben eine Reform braucht.

    Fragt sich nur, was diese "Reichen" mit der wissentlich aus dem Gleichgewicht gebrachten Solidargemeinschaft GKV zu tun haben (u.a. Anteil Leistungsempfänger ohne auskömmliche Gegenfinanzierung). Statt Populismus und Neid-Debatten ist m.E. ein ehrliches politisches Gegensteuern gefragt. Offenbar wird das auch von immer mehr Bürgern gewünscht. Wohin das Probleme-Ignorieren führt, sieht man in einigen Nachbarländern...

    Das sieht man auch bei uns. Die Zustimmungswerte für die AgD sprechen eine deutliche Sprache.


    Wer sich mit dem großen Thema "Gesundheit" beschäftigt, müsste verblüfft sein, wie effizient und verhältnismäßig günstig (bei gleichzeitiger Flächenabdeckung wie aktuell) alles noch (!) ist.

    Wir haben das drittteuerste (!) Gesundheitssystem weltweit. Da ist nichts mit günstig.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Wir haben das drittteuerste (!) Gesundheitssystem weltweit. Da ist nichts mit günstig.

    Sie missverstehen mich.

    Ich meinte „für den Einzelnen“.

    So lange das gefühlt (!) für einen nichts oder fast nichts kostet, kann mMn kein Verständnis für die Lage daraus erwachsen.

    Thema Brutto vs. Netto, einige zahlen nicht, sind aber versichert, etc.

    Das Gefühl herrscht nicht vor, was moderne Medizin kostet.

  • Sie missverstehen mich.

    Ich meinte „für den Einzelnen“.

    So lange das gefühlt (!) für einen nichts oder fast nichts kostet, kann mMn kein Verständnis für die Lage daraus erwachsen.

    Thema Brutto vs. Netto, einige zahlen nicht, sind aber versichert, etc.

    Das Gefühl herrscht nicht vor, was moderne Medizin kostet.

    Achso. Ja, da stimme ich zu.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Ich möchte nicht wissen was es für die GKV-Versichertenversorgung bedeuten würde, würden diese 10% aus der PKV in die GKV wechseln (müssen).

    Noch längere Wartezeiten, weil sich viele Praxen nicht mehr rentieren dürften. Radiologen dürften z.B. nahezu komplett aussterben.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Noch längere Wartezeiten, weil sich viele Praxen nicht mehr rentieren dürften. Radiologen dürften z.B. nahezu komplett aussterben.

    Ich habe durchaus schon von Kassenpatienten gehört, die sich einem MRT oder CT unterziehen durften. Übrigens einer der Fachbereiche, wo man auch als Kassenpatient relativ schnell einen Termin bekommt, wenn man bereit ist ein bisschen zu suchen.

  • Ich habe durchaus schon von Kassenpatienten gehört, die sich einem MRT oder CT unterziehen durften. Übrigens einer der Fachbereiche, wo man auch als Kassenpatient relativ schnell einen Termin bekommt, wenn man bereit ist ein bisschen zu suchen.

    Ja. Rentiert sich allerdings nur, wenn pro GKV-Patient ein PKV-Patient kommt. Ansonsten wäre die Radiologie ein Drauflegegeschäft.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Komischerweise liegen Radiologen - mit großem Abstand - auf Platz 1 der Verdiensttabelle von Fachärzten. Sooo schlecht scheinen die Geschäfte nicht zu laufen.

    Kannst ja im Gegenzug auch mal schauen, was radiologische Geräte und deren Betrieb kosten...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Ich nehme es nicht persönlich, da ich vor meiner Erfahrung das vielleicht auch nicht ganz geglaubt hätte. Versichern kann ich Dir aber, dass dies noch nicht mal übertrieben ist - im Gegenteil.

    Es ging um meinen Vater. Ich war ab der Erstdiagnose bei jedem einzelnen Krankenhaus- und Arztbesuch dabei. Er wurde direkt nach der Diagnose am Hirn operiert und war danach halbseitig zu 90% gelähmt, so dass er selber alleine gar nichts mehr machen konnte. Bis einem Tag vor der OP stand er noch voll im Berufsleben mit mir zusammen (Familienunternehmen), trotz seines Alters von 73. Die Diagnose kam überraschend, da er keinerlei Auffälligkeiten hatte - außer, dass er vielleicht nicht mehr so fit war, wie mit 35 ;-). Lediglich neu war , dass seine rechte Hand manchmal nicht mehr zugreifen konnte - das war der Grund zum Arzt und dann in die Neurologie zu gehen. Da kam dann die böse Überraschung.

    Ich hatte das Glück, dass ich ihn, vom ersten bis zum letzten Tag zu Hause pflegen und mich um ihn kümmern konnte und miterleben durfte, wie er, und das war das einzig beruhigende, nach all den Qualen schmerzfrei zu Hause im engsten Kreise seiner Familie von uns ging.

    Bis auf den Verlauf natürlich wünsche ich jedem die Ehre und Erfahrung, seine Eltern auf diese Weise verabschieden zu dürfen - das war der denkwürdigsten Momente meines Lebens und ich bin sehr dankbar dafür.

    Es gab nicht einen einzigen Tag, wo ich nicht bei ihm war (wir wohnten nebeneinander) und erst recht keinen einzigen Termin, wo ich nicht anwesend war. In der zweiten Hälfte war die Krankheit so weit fortgeschritten, dass er auch geistig natürlich da schon Einschränkungen hatte und nicht mehr ganz zurechnungsfähig war.

    Es wurde natürlich darüber aufgeklärt, dass die Behandlungen Risiken beinhalten, man musste das Krankenhaus ja schließlich auch mit 100 Formularen von jeglicher Haftung befreien. Aber über Heilungschancen gepaart mit SINNVOLLER Behandlung wurde kein einziges Mal aufgeklärt. Es wurde zwar gesagt, dass er ohne Behandlung wahrscheinlich nur noch ein paar Monate hätte, aber wie bereits geschrieben, es wurde dann von Heilung gesprochen und natürlich mit aufbauenden Worten wir: "das wird schon", "wir sollten es versuchen", "die Medizin hat hier große Fortschritte gemacht" etc.

    Die echte statistische Lebenserwartung wurde kein einziges Mal angesprochen. Es diente lediglich dazu, den Patienten von den Eingriffen zu überzeugen (Positiv formuliert: Mut machen, Placebo nutzen ; Negativ formuliert: Teure Eingriffe verkaufen).

    Eine Uniklinik hat natürlich auch einen forschenden Part. Je mehr Patienten = desto mehr Daten, ganz unabhängig vom wirtschaftlichen Gedanken. Leider passen beide Aspekte.

    Man war dort nur eine Nummer und wurde rumgeschubst von A nach B (eine Uniklinik ist nicht gerade klein wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst). Das hatte nichts mit Menschenwürde zu tun. Ich könnte hier Romane schreiben, aber lasse es dabei gut sein.

    Ich habe natürlich gegoogelt und mit anderen Ärzten gesprochen im Laufe der Therapie. Da wird man natürlich schlauer. Aber es obliegt nicht (es war ja auch bereits zu spät) den Kindern, seinen Vater darüber aufzuklären, dass die Chance auf echte Heilung (was ein Mensch darunter versteht, kein Jurist) gleich NULL ist und er die Behandlung doch lieber lassen solle. Das ist Aufgabe der Ärzte, den Willen des Patienten zu ergründen und dann eine passende Behandlung zu finden - in diesem Fall von er Behandlung deutlich abzuraten.

    Wenn man es positiv formulieren möchte um dem ganzen etwas Gutes abzugewinnen: Wenn nicht genug Patienten zu Fallstudien beitragen wird es hier auch keine Entwicklung geben. Stell Dir mal vor, bei jeder Krebsdiagnose würden die Ärzte raten: "Lassen Sie es lieber und genießen sie ihr Leben."

    Die Krebsforschung wäre wahrscheinlich nicht da, wo Sie heute ist. Aber ob das immer so gut ist? Ich wünsche keinem so etwas, aber ist es manchmal nicht besser, sein Schicksal zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen und das Leben lebenswerter? Wo da die Grenze ist? Keine Ahnung, aber bei meinem Vater war sie ganz eindeutig überschritten.

    Da niemand darüber entscheiden darf, wann jemand "genug" gelebt oder nicht scheint mir unser Gesundheitssystem nicht den Mensch als Mensch zu betrachten sondern als wirtschaftliches Ziel hat, das OBJEKT Mensch "ums Verrecken" unsterblich zu machen. Das finde ich nicht erstrebenswert.

    Mein Fazit (das mag zwar nicht auf alle Ärzte als Menschen zutreffen, aber auf das System): Es ist privatisiert, also steckt eine Gewinnerzielungsabsicht dahinter. Den wenigsten Krankenhäusern geht es wirtschaftlich gut. Sie sind also gezwungen, um Geld zu verdienen. Das Resultat habe ich gesehen.

    Hattest Du denn noch nie das Gefühl bei einem Arztbesuch, dass der Arzt sich dir nicht annimmt und dich binnen 2 Minuten abfertigt, überweist oder dir einfach was verschreibt? Ich persönlich höre ständig im Freundes- und Bekanntenkreis solche Geschichten.