Umgang mit Freunden/Verwandten

  • Viel schlimmer finde ich, wenn zwar so gesprochen wird, das Handeln aber ein ganz anderes ist. Konkret, da ich für einige Freunde/Verwandte die Steuererklärung mache, weiß ich natürlich was Sache ist. Da werden Aktien verteufelt, weil das alles böse Kapitalisten sind etc., und in der Steuererklärung stehen dann Dividenden. Da muß man dann mal ruhig bleiben, bei Familienfeiern. Das Leben ist einfach zu witzig.

    Ich mag die am liebsten, die einen ETF-Sparplan mit 50 Euro im Monat als riskantes Teufelswerk bezeichnen, ihn dann doch machen, jeden Tag 7 Mal das Depot checken, jeden Rücksetzer um 4,50 Euro als Weltuntergang begreifen....


    ....und dann ein Wohnmobil für 60.000 Euro auf Pump kaufen und effektiv für jeden Ausflug mit Chemie-Klo 4000 Euro zahlen.

  • Auch wenn der Betrag nicht bekannt ist, ist eine Lebensversicherung grundsätzlich vernünftig.

    Wenn im schlimmsten Fall in ferner Zukunft keine bestattungspflichtigen Angehörigen vorhanden sind, läuft es auf ein Sozialbegräbnis hinaus.

    Hoppala! Wo kommen wir hin?

    Dein Vorredner merkt an, daß er bei seinen Bekannten die unsinnigsten Finanzverträge findet - beispielsweise eine Lebensversicherung bei einer anhanglosen Person, und Du versuchst die Sinnhaftigkeit der Lebensversicherung über das Begräbnis zu konstruieren. Das muß die anhanglose Person, wenn es ihr wichtig ist, anders regeln.

    In jedem Fall sinnlos ist eine Lebensversicherung aber trotzdem nicht. Wenn beispielsweise in einem Lebensversicherungsmantel die Zinsen eines langfristigen Sparvertrags steuerfrei werden*, kann man sich ausrechnen, ob die Steuer oder der Versicherungsmantel teurer sind, und je nach Ergebnis dieser Rechnung die Versicherung als billigere Option abschließen, obwohl man die Funktion der Versicherung an sichnicht braucht.

    *Um dem Einwand zuvorzukommen: Ja, ich weiß schon: War früher so, ist heute nicht mehr ganz so.

    Zurück zum Thema: Wenn Familie oder Freunde ausdrücklich danach fragen oder über Geldanlage reden wollen, warum sollte man dann sein Wissen nicht teilen? Bei sehr vielen Leuten steht allerdings der "Bankbeamte" oder "Finanzberater" auf einem unangemessen hohen Sockel, von dem man ihn nicht herunterholen kann. Wenn man merkt, daß das Gegenüber auf diese Vorstellung eingerastet ist, hält man sich sinnvollerweise zurück, das gibt sonst nur Streit.

  • Ich war vor kurzem ganz überrascht, dass im Gespräch unter einigen Freunden rauskam, dass ich offenbar der einzige in der Gruppe bin, der in ETF investiert. Immobilieneigentum hatten dagegen alle Beteiligten.

    Meine Guteste! Du sitzt in einer Blase, und ich sitze neben Dir. :)

    Mir ist hier im Forum in den allerletzten Tagen eine Studie untergekommen, die ich mit Interesse und Vergnügen gelesen habe. Leider finde ich den entsprechenden Beitrag nicht wieder, sonst hätte ich ihn genannt, hier jedenfalls ist der Link, der letztlich zur Studie führt. Die Studie ist sehr anschaulich und leicht zu lesen:

    50% der erwachsenen Bevölkerung habe kein oder kein nennenswertes Vermögen ("Vermögensarme"). Ihr größter Vermögenswert sei das Auto.

    40% der erwachsenen Bevölkerung ("Vermögensmitte") hätten durchschnittlich um die 150 T€ (Durchschnitt und Median), ihr weitaus größter Vermögenswert sei mit 65% die selbstgenutzte Immobilie. Finanzanlagen spielten im Vermögensmix dieser Gruppe praktisch keine Rolle.

    Nur die obersten 10% ("Vermögensreiche", Durchschnitt 925 T€, Median 519 T€) hätten nennenswert "Unternehmensbeteiligungen" (Aktien-ETFs dürften darunter fallen). Auch bei diesen sei die selbstbewohnte Immobilie aber mit 37% dabei.

    Vermutlich kommst Du in Deinem Kreis über Immobilienfinanzierungen leichter ins Gespräch als über Aktien. :)

  • Viel schlimmer finde ich, wenn zwar so gesprochen wird, das Handeln aber ein ganz anderes ist.

    Die Asymmetrie (was sie sagen vs wie sie handeln) bzw. der Widerspruch fällt mir in meinem entfernteren Umfeld insbesondere bei zwei sich dort tummelnden (sei es nun überzeugten oder selbst ernannten) "Salon-Kommunisten" und "Salon-Sozialisten" auf, die kräftig ihre Thesen (präziser "Phrasen") dreschen.

    An andere Stelle rühmen sie sich dann ob ihrer hoch erfolgreichen ETFs - die ausgerechnet ganz schwerpunktmäßig (mit 60, 70 oder mehr Prozent) in US-Aktien investiert sind ... ^^

  • Ich versuche meine FreundInnen und KollegInnen das Thema Geld und investieren direkt anzusprechen.

    Es ist relativ einfach Finanzthemen anzusprechen.

    Es geht um einfache Sachen - warum ist der Kaffee so teuer geworden?

    Hat es irgend etwas mit Inflation zu tun?

    Was ist eigentlich Inflation?

    Ist unsere Geld auf das Sparbuch sicher vor Inflation?

    Was heißt eigentlich „Kaufkraft“ - ach so - durch Inflation verlieren wir Kaufkraft.

    Rule of 72 —>>> years = 72/inflation

    Wenn wir 2% Inflation haben, in 36 Jahre hat mein Geld 50% an Kaufkraft verloren.

    Irgendwann kommt die Gegenfrage - wie kann ich mein Geld vor Inflation schützen?

    Risikostreuung zu erklären ist sehr sehr schwierig - der Schwabe denkt Daimler Aktien sind sicher, der Münchner denkt nur an Allianz oder Siemens, der Ludwigshafener denkt nur an BASF.

    Wenn du deine Freunde überzeugen dass diversifizieren und sehr breit streuen sehr sicher in the Long run ist - dann hast du sehr viel gutes gemacht.

    Erste Schritte - Depot eröffnen - Finanztip Videos anschauen - Sparplan etc. etc. müssen die dann selber machen.

    Nobody knows nothing

    Stay the course

    Es hilft mantra artig wiederholt zu erzählen dass eine Investment „langfristig“ ist.

    Sorry, dass ich so viel dazu geschrieben habe - ich habe keine Zeit die Texte kurzer zu schreiben.

    PS: wenn deine Freunde/ Verwandte überhaupt keine Interesse an das Thema haben - dann lass es einfach - es ist vergeudete Zeit.

    Wenn die Interesse haben dann ist es sehr gute investierte Zeit für Dich und deine Freunde.

    Ich hoffe meine Erfahrungen hilfreich für Dich sind.

  • Nicht offensiv einmischen, in dem Sinn, dass man sagt: Was Du machst, ist Unsinn oder grober Unfug. Eher sachte Dinge ansprechen … vielleicht triggert es die Person ja.

    Also so in die Richtung:

    - Mmhhh, wieso hast Du eine Lebensversicherung, obwohl niemand finanziell von Dir abhängig ist? Ich verstehe das nicht.

    - Und dann, wenn es sich mal ergibt, von eigenen positiven und negativen Erfahrungen und Entscheidungen berichten.

    - Auf jeden Fall keine Vorgaben und Empfehlungen geben, wenn man nicht explizit gefragt wird. Risiken immer klar mit benennen. Und ansonsten halt eigene Ideen und Gedanken formulieren.

  • Vermutlich kommst Du in Deinem Kreis über Immobilienfinanzierungen leichter ins Gespräch als über Aktien. :)

    Vermutlich. Wobei ich gedacht hätte, es ist ja kein „entweder oder“. Klar gibt es Leute, die jeden übrigen Cent bis zur Rente für das Abzahlen ihrer Immobilie benötigen. Aber so schätze ich die Betreffenden nicht ein bzw. es war im Gespräch auch eher ein „damit habe ich mich noch gar nicht wirklich beschäftigt“.

    Ich kann es gut verstehen, mir ging es lange ja auch so, dass ich dieses ganze Thema „Finanzen“ weit von mir weggeschoben habe. Finanzprodukteverkäufer waren mir (zum Glück!) schon immer suspekt, von Börse hatte ich keine Ahnung, eine Immobilie wollte ich mir nicht ans Bein binden, solange ich nicht wusste, wo ich auf Dauer leben und arbeiten will… so hat sich dann eben das Geld auf dem Girokonto angesammelt (Tagesgeld hatte ich früher, aber irgendwann gab es ja quasi keine Zinsen mehr).

    Erst als sich nach dem Immonilienkauf dann wieder Geld angesammelt hat und es immer noch keine Zinsen auf Tagesgeld gab, und als das Thema „ETF“ auch allgemein immer breiter bekannt wurde, habe ich angefangen mich da einzulesen und festgestellt, so kompliziert ist das alles gar nicht.

    Aber offenbar ist es doch immer noch sehr viel weniger Mainstream als ich dachte.

  • Als ich vor Jahren mit ETF´s angefangen habe, fand ich das Thema so interessant, dass ich mich darüber gerne im Freundeskreis ausgetauscht hätte.

    Keinerlei Interesse bei meinen Freundinnen.

    Jetzt, Jahre später, merken wohl Einige, dass es in der Rente eng wird, aber wenn ich dann versuche von ETF-Sparplänen zu berichten, heißt es nur, dass man dafür nicht genug verdient und schließlich im Hier und Jetzt lebt.

    Mich macht es fassungslos, wieviele Leute/Frauen sehenden Auges in ihr Unglück rennen und weiter monatlich Hunderte Euros im Monat für Friseur, Nageldesigner, Tattoos und modische Handtaschen ausgeben und gleichzeitig jammern, dass man später 1500 Euro Rente bekommt bei 900 Euro Kaltmiete. Man glaubt mir ja nicht einmal, dass die 1500 Euro brutto sind und davon auch noch die KV bezahlt werden muss.

    Ich sage nichts mehr dazu, obwohl es mir schwer fällt.

    Und ich finde es total schade, dass meine Freundinnen im Alter wohl kein Geld für gemeinsame Freizeitgestaltungen haben werden.

    Für meine Kinder habe ich allerdings Depots angelegt und bespart und erläutert. Seit sie selbst verdienen, besparen sie sie selbst, durchaus mit größeren Summen.

    Also wenigstens ein paar Leute, die von meinem Basiswissen profitiert haben und es ausgebaut haben.

  • Sich nicht kümmern zu wollen, zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, ist aber wohl hauptsächlich ein Problem von Frauen. Sie wachen erst auf, wenn sie von ihrem Partner getrennt wurden, in welcher Form auch immer.

    Ich habe mich alleine durchgewurschtelt, weil mein Partner mir den Auftrag geben hatte das Geld zu vermehren.

    Auch meine Tochter hatte kein Interesse. Jetzt erst, mit über 40 Jahren ist sie mit einem Sparplan angefangen.

  • Hallo an alle und an Yosemite

    wer in diesen Land über Geld redet erleidet möglicherweise Ausgrenzung, wenn es über Smalltalk hinaus geht.

    Dieses Forum ist eine Ausnahme. Die Devise „über Geld spricht man nicht“ ist unsinnig. Nur Millionäre und noch Wohlhabendere können es sich erlauben nicht über Geld zu sprechen.

    Je nach Kontext darf man das Thema durchaus ansprechen, häufig über die Bande.

    z.B. „Wer kauft VW Aktien wenn wegen der schlechten Lage über eine Dividendenkürzung diskutiert wird.“ Oder „Könnte das den Kurs drücken. Wenn ja, könnte dann Hinz und Kunz VW Aktien kaufen und was bedeutet das?“ etc.

    oder nach Erbschaften bzw. Schenkungen, wenn das Amt auch etwas abhaben möchte.

    natürlich auch im Alltag bei teuren Banken und unsinnigen Versicherungen.

    Yosemite macht es richtig, denn Geld ist die wichtigste Nebensache nach Kästner.

    Heute hätte Kästner hinzugefügt, auch für Frauen.

  • wer in diesen Land über Geld redet erleidet möglicherweise Ausgrenzung, wenn es über Smalltalk hinaus geht.

    Nicht nur "möglicherweise" sondern eher "ziemlich wahrscheinlich". Bestenfalls entsteht Langweile bei dem "trockenen" und "abstrakten" Thema. Antwortet man offen und ehrlich, kann auch noch die deutsche Neidgesellschaft zuschlagen ...

    Siehe schon hier (aus Nr. 18):

    Aus meiner Sicht sind Finanzen und erst recht private Finanzen in Deutschland immer noch ein eher bis sehr sensibles Thema - wenn nicht sogar Tabu-Thema ... (habe ich in anderen Ländern generell ganz anders erlebt (Beispiel: USA) und partiell ganz anders (Beispiel: UK - Immobilien sind da ein Dauer-Smalltalk oder Party-Thema). In den USA sind viele Leue auch stolz auf das finanziell Erreichte (Einkommen, Vermögensstand, Haus usw.) - hier wird das eher "hanseatisch" diskret behandelt und/oder ganz verschwiegen ... Vielleicht auch wegen der eher ausgeprägten Neidgesellschaft hierzulande ... ?

    Diesbezüglich

    Die Devise „über Geld spricht man nicht“ ist unsinnig.

    ist nur noch der folgende Spruch unsinniger (um die Formulierung noch "dümmer" zu vermeiden)

    Der Spruch "Über Geld spricht man nicht - Geld hat man" gehört für mich Unsinnigsten in dem Bereich überhaupt. An Wissen und Erfahrungen von anderen gelangt man so jedenfalls nicht ...

    Und in dem Zusammenhang

    Heute hätte Kästner hinzugefügt, auch für Frauen.

    ergänzt "Ein Mann ist keine Altersvorsorge" ...

    Ein oder zwei Mal "gut" sprich "lukrativ" geschieden aber ggf. schon ... - was ein anderes Thema wäre.

  • wer in diesen Land über Geld redet erleidet möglicherweise Ausgrenzung, wenn es über Smalltalk hinaus geht.

    Dazu ein Erfahrungsbericht: Vor Jahren brauchte ich eine Brille. Natürlich erstmal Geläster im Büro - ganz normal. Meine Antwort darauf: Ich kann die kleinen Aktienkurse am Fernseher nicht mehr erkennen. Oh weh, habe ich böse Blicke geerntet.

  • Ich habe eine solche Beratung bisher erst 1x gemacht, bei meiner Schwester, die mitbekommen hat, dass ich mich in das Thema reingearbeitet habe. Sie selbst hatte schon lange den Wunsch (=intrinsisch motiviert), mit ihrem Geld zu machen, was SIE für richtig hält, allerdings war es für sie zu schwierig, sich von den Weisheiten, die man als Kind und Jugendliche im Elternhaus mitbekommt, zu lösen. Ich hatte das geschafft und konnte daher helfen.

    Der erste Schritt war aber ein ganz einfacher und der beschäftigt das Gegenüber erst einmal mehrere Tage / Wochen. Nämlich hatte ich gefragt: "Was ist denn dein Ziel mit dem angesparten Geld? Also was willst du damit mal machen?"

    An dieser Frage scheitern – denke ich mal – die meisten Leute schon. Sie ist aus meiner Sicht aber zentral! Sobald sie ihr Ziel benennen konnte, konnte ich mich darauf einstellen und im Dialog eine Strategie erarbeiten.

    Wichtig hierbei: Meine eigenen Ziele sind völlig andere! Daher bringt es wenig, wenn ich meinen Weg groß darlege.

    In dem Zusammenhang aber noch ein anderer Gedanke: Wenn man jemandem persönlich bei so etwas wie Finanzen beisteht, dann ist es aus meiner Sicht ratsam, das nur zu tun, wenn man ähnlich denkt wie die andere Person. Meine Schwester und ich sind uns durch die gemeinsame Prägung sehr ähnlich, daher ging das, aber bei anderen Leuten würde ich definitiv die Klappe halten, weil ich mich in deren Welt der guten Finanzen überhaupt nicht reindenken kann.

    Da sieht man mal, was ein guter Finanzberater so können muss! Überblick über sämtliche Instrumente, die es gibt; Reindenken in verschiedenste Lebensphilosophien und Zukunftsvisionen; …

  • Nun ja, ein alt bekanntes Thema, wenn man gefragt wird spricht nichts dagegen Antworten zu geben. Allerdings sollte man Möglichkeiten und Risiken aufzeigen und nicht Empfehlungen für ein bestimmtes Produkt abgeben. Bei starken Schwankungen, wird es im Minusbereich schnell unangenehm und du als Tipp-Geber bist schnell der Sündenbock. Daran können Freundschaften oder familiäre Bindungen zerbrechen. Diverse Bücher wurden schon genannt, auch helfen die Finanztip-Seiten und Saidis Videos weiter. Wenn es dem Betreffenden nicht schnell genug geht, dann Finger weg. Wer nicht eine gewisse Zeit für seine Finanzen aufbringen möchte, dem ist dann auch nicht zu helfen. Es geht letztendlich für denjenigen um einen großen Betrag, also sollte man auch Zeit in wissen investieren.

  • Der erste Schritt war aber ein ganz einfacher und der beschäftigt das Gegenüber erst einmal mehrere Tage / Wochen. Nämlich hatte ich gefragt: "Was ist denn dein Ziel mit dem angesparten Geld? Also was willst du damit mal machen?"

    Man trifft viel besser und genauer (vielleicht sogar nur ?) auf was man (ab)zielt ...

  • Ich habe eine solche Beratung bisher erst 1x gemacht, bei meiner Schwester, die mitbekommen hat, dass ich mich in das Thema reingearbeitet habe. Sie selbst hatte schon lange den Wunsch (=intrinsisch motiviert), mit ihrem Geld zu machen, was SIE für richtig hält, allerdings war es für sie zu schwierig, sich von den Weisheiten, die man als Kind und Jugendliche im Elternhaus mitbekommt, zu lösen. Ich hatte das geschafft und konnte daher helfen.

    Der erste Schritt war aber ein ganz einfacher und der beschäftigt das Gegenüber erst einmal mehrere Tage / Wochen. Nämlich hatte ich gefragt: "Was ist denn dein Ziel mit dem angesparten Geld? Also was willst du damit mal machen?"

    An dieser Frage scheitern – denke ich mal – die meisten Leute schon. Sie ist aus meiner Sicht aber zentral!

    Je nach Alter des Betreffenden mag das erstmal noch nicht so wichtig sein. Finanzieller Spielraum ist eigentlich in jedem Lebensalter sinnvoll, dafür brauche ich keinen speziellen Grund zu haben.

    Entsprechend sparen hier die meisten Leute zwischen 20 und 65 für die Altersvorsorge - außer denen, die bauen wollen. Die sparen natürlich auf die Immobilie.

    Sobald sie ihr Ziel benennen konnte, konnte ich mich darauf einstellen und im Dialog eine Strategie erarbeiten.

    Wichtig hierbei: Meine eigenen Ziele sind völlig andere! Daher bringt es wenig, wenn ich meinen Weg groß darlege.

    Mehr Geld auf dem Konto zu haben, ist nie von Schaden.

    In dem Zusammenhang aber noch ein anderer Gedanke: Wenn man jemandem persönlich bei so etwas wie Finanzen beisteht, dann ist es aus meiner Sicht ratsam, das nur zu tun, wenn man ähnlich denkt wie die andere Person. Meine Schwester und ich sind uns durch die gemeinsame Prägung sehr ähnlich, daher ging das, aber bei anderen Leuten würde ich definitiv die Klappe halten, weil ich mich in deren Welt der guten Finanzen überhaupt nicht reindenken kann.

    Es hilft sicherlich, wenn man diesbezüglich auf einer Wellenlänge schwingt.

    Bei anderen Leuten würde ich definitiv die Klappe halten, weil ich mich in deren Welt der guten Finanzen überhaupt nicht reindenken kann.

    Da sieht man mal, was ein guter Finanzberater so können muss! Überblick über sämtliche Instrumente, die es gibt; Reindenken in verschiedenste Lebensphilosophien und Zukunftsvisionen; …

    Ich glaube, daß man sich auch in andere Leute hineindenken kann und ihnen auch dann raten kann, wenn sie anders ticken als man selber. Ich mache meistens nur Vorschläge, was mein Gegenüber machen könnte. Ob er das dann umsetzt, ist letztlich seine Sache, schließlich ist es sein Geld.

  • Je nach Kontext darf man das Thema durchaus ansprechen, häufig über die Bande.

    z.B. „Wer kauft VW Aktien wenn wegen der schlechten Lage über eine Dividendenkürzung diskutiert wird.“ Oder „Könnte das den Kurs drücken. Wenn ja, könnte dann Hinz und Kunz VW Aktien kaufen und was bedeutet das?“ etc.


    Voraussetzung hierfür ist aber, dass ein grundsätzliches Interesse für Wirtschaft und Politik besteht.

    Wenn jemand keinerlei Interesse an diesen Dingen hat und zu macht, wenn Wörter wie Aktie oder Depot fallen, nützt die Bande auch nichts.

    Ich weiß, dass es Menschen gibt, die nichts sparen können, weil das Einkommen objektiv nur für das Nötigste reicht.

    Ich bin nur erstaunt, was meine Freundinnen für das Nötigste halten und welchen Stellenwert die Altersvorsorge hat.

    Eine Freundin hat sich ein Tatoo für einen 4 stelligen Betrag stechen lassen und mich gefragt, wie ich es finde.

    Ich habe geantwortet, dass sie selber wissen muss, ob es ihr im Alter reicht, sich dieses anzuschauen, ich lege das Geld lieber an, damit ich mir im Alter noch einen Fernseher leisten kann.

    Da war sie beleidigt, weil sie sich ja einmal was gegönnt hat, das Geld hätte sie im Alter auch nicht vor Armut geschützt.

    Ich habe dann das Thema gewechselt, die Alternative wäre gewesen, dass ich ihr diverse Ausgaben des letzten Monats aufgezählt hätte, dessen Summe sich durchaus gut als Altersvorsorge gemacht hätte.

    Ich wurde schon ausgelacht, als ich erzählt habe, dass ich Versicherungen gewechselt habe, weil ich damit etliche Euros spare. "Dafür der ganze Aufwand".

    Noch deutlicher kann ich den Zaunpfahl nicht schwingen, in Zukunft werde ich auf diese Hinweise verzichten.

    Ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Hier gibt man mir das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.

    Im Freundinnenkreis wird mir oft vermittelt, dass ich mir zu viele Gedanken mache.

  • Ich wurde schon ausgelacht, als ich erzählt habe, dass ich Versicherungen gewechselt habe, weil ich damit etliche Euros spare. "Dafür der ganze Aufwand".

    ...

    Im Freundinnenkreis wird mir oft vermittelt, dass ich mir zu viele Gedanken mache.

    Sieht bei Männern auch häufig nicht besser aus. Da ist es dann das neue Auto/Motorrad/Gadget, dass es ja unbedingt sein muss. :rolleyes:

    Du machst das schon richtig so.

    Ich muss auch niemandem erklären, warum ich mir hier ein paar Euro Kontoführungsgebühren spare oder da ein paar Euro für die günstigere Versicherung oder den Stromanbieter.

    Jeder Euro, den ich weniger für solche Basics ausgebe fließt in meine ETF-Sparrate. Und da macht auch das Kleinvieh auf lange Sicht viel Mist (Rendite).

    Und ja, ich mache mir JETZT Gedanken, damit ich mir später im Alter nicht die Gedanken machen muss, ob ich mir den Gang ins Restaurant oder den Wochenendtrip an die Ostsee noch leisten kann. ;)

  • Ich habe das Gefühl, dass heutzutage viele Lifestylekäufe mehr Stellenwert haben, als Sparen. Klar, was jemand auf den Konto oder im Depot hat, sieht man nach außen erst mal nicht. Die neueste Smartwatch wird stolz am Handgelenk getragen, und damit sie auch jeder sieht, noch der Ärmel vom Hemd hoch gekrempelt.

    Wenn ich erzähle, dass ich durchaus auch gebrauchte Kleidung von Vinted kaufe, ernte ich im besten Fall ne hochgezogene Augenbraue. Daher erzähle ich sowas schon gar nicht mehr. Sieht man sowieso nicht, ob ich die Hose bei Vinted oder bei C&A gekauft hab.