Wie geht ihr mit dem "Aushalten" bei fallenden Kursen um?

  • Danke dir für die Mühe mit dem Vergleich, den du gemacht hast. Werde das mal in Ruhe analysieren ob ich da nicht umschichte.

  • Im Prinzip kann ALLES IMMER ganz anders kommen - (siehe Glaskugel)

    Wenn du dir jedoch die Entwicklung des Goldpreises seit 1914 ansiehst so zeigt auch diese Kurve stetig nach oben:

    Von 193x bis 197x wurde der Goldpreis nicht frei ermittelt, da die USA ein Verbot von privatem Goldbesitz hatten und der Dollarkurs fest an den Goldpreis gekoppelt war.

    Von 1980 - 2000 krebste der Gold quasi auf der Stelle herum.

    Backtesting for the European index investor


    Ich würde jedenfalls nicht davon ausgehen, dass der Goldpreis auf ewig so weiter läuft wie in den letzten 20 Jahren. :/

    Und das heißt eben nicht, dass ich von Gold als Assetklasse nix halte.

    Wenn ich ein hohes Vermögen hätte, würde ich auch einen Anteil von 10-20% in Gold halten. Da ich aber eben kein hohes Vermögen habe, spielt Gold in meinen Überlegungen aktuell keine Rolle.

  • Hallo zusammen,

    „Gold von Mi“

    Gold sollte nur eine kleine Beimischung sein.

    Die Rendite kommt durch den Welt ETF.

    Der Sparplan (die Investition) dort ist das entscheidende. Hier sollte der größte Teil investiert werden.

    (Die Basis ist das 4 Töpfe Prinzip).

    LG

  • ETFs sind schon was für mich, nur eben nicht mit einem kleinen depot, wenn ich erst 08/24 eingestiegen bin. Dann erwarte ich auch weiterhin starke Renditen um die 100 Tsd Euro schnell zu erreichen. Dann bin ich auch gelassener!

    Wäre das nur ein kleiner Zuverdienst , würde ich nicht meckern , dann hätte ich in 25 jahren sicherlich meine 200 tsd Euro. Aber ich will raus aus Deutschland und mir Eigentum leisten und mein Leben bestreiten können. Ich will doch kein System Opfer sein. Ganz ehrlich. Irgendwo hört es auch auf.


    Frage:


    Scalable capital wollte doch das depot mit einer Kreditmöglichkeit verbinden (im depot heißt es: Credit) Was hält ihr davon? Ist das bei euch auch noch nicht aktiv? Würde die rate separat abgezogen werden, wann kommt die Möglichkeit hierzu? Vllt kann ich so mein aktiendepot irgendwie anheben lassen. Wenn ich jetzt 50 tsd ins depot bekomme bald und 50 kredit aufnehmen kann wäre das doch sicherlich besser?

  • McProfit hat in einem anderen Thread vor ca. 6 Monaten die Frage aufgeworfen, warum das Orakel von Omaha Apple u.a. verkauft.


    Hier und heute haben wir eine beeindruckende Antwort!

    Übrigens sieht man hier auch schön, dass v.a. die großen Tech-Firmen in den USA einbrechen. Und weil die im MSCI World stark vertreten sind, bricht der mit ein.

    Meine Tech-freien Zumischungen liegen seit Jahresbeginn bei +10 %. (Kann ich mir aber nicht viel für kaufen, weil das eine im Vergleich zu meinen Investitionen in den MSCI World eher ein kleiner Betrag ist.)

  • Scalable capital wollte doch das depot mit einer Kreditmöglichkeit verbinden (im depot heißt es: Credit) Was hält ihr davon? Ist das bei euch auch noch nicht aktiv? Würde die rate separat abgezogen werden, wann kommt die Möglichkeit hierzu? Vllt kann ich so mein aktiendepot irgendwie anheben lassen. Wenn ich jetzt 50 tsd ins depot bekomme bald und 50 kredit aufnehmen kann wäre das doch sicherlich besser?

    Bevor man das macht eventuell mal hier nachlesen:

    Was ist ein Lombardkredit? Risiken eines Wertpapierkredits
    Ein Lombardkredit (Wertpapierkredit) ist ein Darlehen, bei dem Wertpapiere im Depot als Pfand dienen. Achten auf Risiken. Ein Ratenkredit ist oft besser.
    www.finanztip.de

    Hinweis: Der Artikel ist von 2018 und die Zinssätze sind bei 4-5%.


    EDIT: Finanzfluss ist etwas aktueller:
    https://www.finanzfluss.de/blo…uf-kredit-macht-das-sinn/

  • McProfit hat in einem anderen Thread vor ca. 6 Monaten die Frage aufgeworfen, warum das Orakel von Omaha Apple u.a. verkauft.


    Hier und heute haben wir eine beeindruckende Antwort!

    Ja, das ist definitiv beeindruckend, wie gut Buffett das timingmäßig hinbekommen hat.

    Denn für Berkshire ist es DEUTLICH schwieriger Anteile zu verkaufen als es für uns Privatpersonen ist.

    Denn vor allem Berkshire hat eine extreme Sogwirkung auf andere Anleger.

    Bei der Reduzierung der Anteile hat Buffett es damals sehr gut hinbekommen, dass der Markt keine Panik bekommen hat. Das weiß ich noch ganz gut. Alles wurde plausibel erklärt, von wegen drohende Erhöhung der Steuern auf Aktiengewinne, weil die US Regierung neue Schulden aufnimmt und so.


    Aus heutiger Sicht bin ich sehr beeindruckt, wie genial Buffett das gelöst hat.

  • Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, also ich kann es jedenfalls nicht, dass man sich mit jeder Antwort darauf einen Teil der Mitschuld aufladen würde, wenn Du kopflos ins Verderben rennst.

  • Aber ich will raus aus Deutschland und mir Eigentum leisten und mein Leben bestreiten können. Ich will doch kein System Opfer sein.

    Bad News: Du bist bereits ein Systemopfer! Sonst würdest du hier nicht solche lustigen Posts absenden.

    Aber mal Spaß beiseite: Die allmächtige, wundersame Geldvermehrungsstrategie wirst du hier nicht kriegen. Hier kriegst du Informationen wie du innerhalb des kapitalistischen Systems möglichst unbeschadet und realistisch Vermögen aufbauen kannst.

    Das mag ernüchternd sein und einige deiner bunten Fantasien zum Platzen bringen, aber das ist nunmal die stinknormale Realität.

  • Zum wiederholten Male: Das ist tatsächlich so.

    Dann besteht ja zumindest Einigkeit, daß die EMH (so weit diese Hypothese überhaupt gilt) in manchen Märkten (Beispiel: Real Estate oder auch Tangible Assets) kaum greifen kann, weil es dafür schon an den Voraussetzungen fehlt.

    (Eugene Fama, "Markteffizienzhypothese", um 1970 meines Wissens). Nach der Hypothese sind Finanzmärkte immer, überall und komplett effizient. Die Marktpreise spiegeln demnach alle verfügbaren Informationen.

    Offensichtlich sollte man daher "Finanzmärkte" besser durch "Aktienmärkte" ersetzen ... ?

    Zunächst einmal gibt es in effizienten Märkten keine Blasen.

    Als Finanz-Laie fällt es mir beim Blick in die Finanzgeschichte (präziser Börsengeschichte) etwas schwer daran zu glauben, daß (Aktien)Märkte immer rational und effizient sind und sich keine Blasen an den (Aktien)Märkten bilden können: Angefangen vom großen Börsencrash 1929 ff (mit der folgenden Great Depression) bis hin zur globalen Finanzkrise 2008 ff.


    Ähnliches gilt übrigens für die Eurokrise (ab 2010 ff): Jeder, der sich ernsthaft damit beschäftigte, wußte - neben dem entscheidenden strukturellen Problem einer zentralisierten Geldpolitik (EZB) bei aber weiterhin paralleler dezentraler Fiskalpolitik (bei den einzelnen Ländern) - um die weiteren Probleme wie die permanenten Mißachtung der eigenen EU-Verträge. Trotzdem verlief eher alles in halbwegs geordneten Bahnen (obwohl es für die nach Euroeinführung niedrigen Zinsen für diverse Länder (insbesondere ClubMed) keinen rationalen Grund gab und auch in Brüssel jeder Kundige wußte, daß schon beim Euroeintritt diverse Länder bilanztechnisch getrickst hatten und/oder die Kriterien (des Maastricht-Vertrages) meilenweit verfehlten - bis dann eher plötzlich die Zins-Spread (Staatsanleihen) der Länder sozusagen doch explosionsartig auseinanderliefen und Herr Draghi mit seinem "Whatever it takes" also "um jeden Preis" oder "Koste es, was es wolle" das ganze Konstrukt retten mußte.

    Die Praxis der EZB, Anleihekäufe durchzuführen, spricht auch nicht gegen Markteffizienz, denn jeder, wirklich jeder, weiß es.

    Man kann natürlich wissen, daß eine Zentralbank Anleihekäufe durchführt. Ob man aber wissen kann, daß eine Zentralbank entgegen den eigenen EU-Verträgen (Art. 123 AEUV "Verbot der monetären Staatsfinanzierung") sich um die Schuldentragfähigkeit einzelner Staaten der Eurozone kümmert, wie die EZB es praktiziert hat, scheint mir eher fraglich. Ebenso, welche Folgen das hat (Anreize vs Fehlanreize, Moral Hazard, Tragik der Allmende) und auch wie lange man das machen kann (rechtliche Kautelen).


    So oft, wie bei der Einheitswährung die eigenen EU-Verträge gedehnt, umgangen, gebogen oder schlicht gebrochen wurden (Vertrag von Maastricht, Maastricht-Kriterien, EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt, Art. 125 "Nichtbeistandsklausel" (jeden Land haftet für seine Schulden selbst), Art. 123 "Verbot der monetären Staatsfinanzierung durch die Notenbank" (siehe schon oben) - scheint es mir eher fraglich, ob das Folgende wirklich so gilt

    Und jeder hat die Möglichkeit dieses Wissen in Käufe oder Verkäufe umzusetzen.

    Wird nicht selten nach dem Motto "Not kennt kein Gebot" agiert (EZB, EU-Kommission usw.), scheint es mir etwas sehr anspruchsvoll sprich schwer, da noch eigenes "Wissen" in "Käufe oder Verkäufe" umzusetzen. Aus meiner Sicht bleibt da dem Einzelnen nur noch eine möglichst resiliente Finanz-Aufstellung übrig - die in dem Fall auch den Worst-Case mit abbildet.


    Bei den inzwischen ins Gigantische aufgeblasenen Billionen-Bilanzen der Notenbanken (von der BoJ bis zur ECB) und somit massiv verzerrten Anleihemärkte halte ich es als Finanz-Laie daher für möglich, daß an der Aussage von manchen Rentenhändler "Im Anleihemarkt schlummert die Mutter aller Blasen" vielleicht etwas dran sein könnte.



    Meine Conclusio als Finanz-Laie wäre daher, daß die EMH zum einen nicht für alle "Märkte" sondern nur für den Aktienmarkt betrachtet werden sollte (siehe schon oben Abs. 1) und zum anderen, daß der Tenor (Wikipedia zur EMH) zutreffen könnte - sprich die EMH wird seit Ende der 70er Jahre in Zweifel gezogen und es gibt zur EMH auch abweichende Meinungen (u. a. von den Nobelpreisträgern Shiller, Krugman und Stieglitz). Der Nobelpreisträger Samuelson wiederum bezeichnet demnach (Wikipedia) Aktienmärkte als immerhin "mikroeffizient" aber "makroineffizient" sprich die EMH kann demnach viel besser das Verhalten von Einzelaktien beschreiben, als das Verhalten des Aktienmarktes als Ganzen. Dazu kommt bei der sog. Empirischen Überprüfung noch die Unterscheidung in die strenge, schwache und mittlere EMH, die Bewertung der Gültigkeit dieser Hypothese betreffend.


    Auch wenn die EMH teilweise Gültigkeit entfalten dürfte - es fiele mir daher eher schwer die EMH als Dogma oder absolute Wahrheit anzunehmen.



    Das kann im Bereich Finanzen mit Hypothese zum Glück jede(r) halten, wie sie/er es für angezeigt erachtet.

  • Bad News: Du bist bereits ein Systemopfer! Sonst würdest du hier nicht solche lustigen Posts absenden.

    Aber mal Spaß beiseite: Die allmächtige, wundersame Geldvermehrungsstrategie wirst du hier nicht kriegen. Hier kriegst du Informationen wie du innerhalb des kapitalistischen Systems möglichst unbeschadet und realistisch Vermögen aufbauen kannst.

    Das mag ernüchternd sein und einige deiner bunten Fantasien zum Platzen bringen, aber das ist nunmal die stinknormale Realität.

    Finde ich auch manchmal erstaunlich wie viele Menschen inzwischen so unzufrieden mit ihrem Leben hier sind das sie sich alle anderen Länder wie Schlaraffenländer in denen ein viel besseres Leben möglich ist vorstellen😄

  • Aber das ist doch die Triebfeder jedes "Glücksritters":

    - vom Tellerwäscher zum Millionär

    - der fette Lottogewinn

    - die unerwartete Erbschaft

    - usw...


    Wie hoch die realistischen Chancen auf diese Ereignisse wirklich sind ist für eingefleischte Glückssucher unwichtig, weil sie ja stets dem Traum nachjagen, dass sie es schaffen werden, sie der/diejenige sind der es gelingt und die den Goldtopf am Ende des Regenbogens abgreift!

    :D

  • Finde ich auch manchmal erstaunlich wie viele Menschen inzwischen so unzufrieden mit ihrem Leben hier sind das sie sich alle anderen Länder wie Schlaraffenländer in denen ein viel besseres Leben möglich ist vorstellen😄

    Und dann wandern sie aus und beschweren sich, dass ihre neue Bratwurstbude in Italien nicht floriert. Kennt man ja aus dem Fernsehen.

  • Zitat

    Zitat von Sovereign

    (Eugene Fama, "Markteffizienzhypothese", um 1970 meines Wissens). Nach der Hypothese sind Finanzmärkte immer, überall und komplett effizient. Die Marktpreise spiegeln demnach alle verfügbaren Informationen.

    Offensichtlich sollte man daher "Finanzmärkte" besser durch "Aktienmärkte" ersetzen ... ?

    Offensichtlich ist das nicht.

    Man könnte auch die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass der Immobilienmarkt kein Finanzmarkt ist.


    Man kann natürlich wissen, daß eine Zentralbank Anleihekäufe durchführt. Ob man aber wissen kann, daß eine Zentralbank entgegen den eigenen EU-Verträgen (Art. 123 AEUV "Verbot der monetären Staatsfinanzierung") sich um die Schuldentragfähigkeit einzelner Staaten der Eurozone kümmert, wie die EZB es praktiziert hat, scheint mir eher fraglich.

    Mir erscheint das nicht fraglich!

    Es handelt sich um einen Rechtsstreit, von dem man wissen kann. Jedenfalls wusste ich davon. Warum sollen andere das nicht können?


    ...

    Als Finanz-Laie fällt es mir beim Blick in die Finanzgeschichte (präziser Börsengeschichte) etwas schwer daran zu glauben, daß (Aktien)Märkte immer rational und effizient sind...

    Das liegt daran, dass Leute, die die Markteffizienzhypothese nicht verstanden haben, ihr irgendetwas andichten, was sie gar nicht aussagt. Allein der Versuch, einem Markt eine menschliche Eigenschaft, nämlich Rationalität, zubilligen zu wollen, ist schon offenkundiger Unsinn.

    In dem aktuellen Preisen sind alle öffentlich verfügbaren Informationen, d.h. auch Erwartungen für die Zukunft, enthalten. Wenn sich die Erwartungen hinterher als falsch erweisen, dann war es eben falsch. Da ist dann nichts geplatzt, und da war auch keine Blase.


    Und was das Brechen von Regeln mit der Markteffizienzhypothese zu tun hat, ist mit auch ein Rätsel.

    Die gesamte Menschheitsgeschichte ist eine einzige Aneinanderreihung von Regelbrüchen. Es fängt im Straßenverkehr an, geht über Bankraub bis hin zu Täuschungshandlungen durch Politiker.

    Nun sag mir bitte nicht, dass könne niemand wissen oder ahnen, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Das wäre dann doch echt eine Nummer zu blöd.


    Wenn die EZB die Anleihen auf den Markt wirft, dann ist es vermutlich "aus" mit der Refinanzierung einiger Staaten. Das ist auch kein geheimes Spezialwissen.

    Was daran eine "Blase" sein soll, weiß ich auch nicht. Er wäre halt eine riesige Dummheit, weiter nichts.

    Aber warum sollte man eine Dummheit "Blase" oder "Platzen der Blase" nennen und nicht weiterhin "Dummheit"?


    ...Auch wenn die EMH teilweise Gültigkeit entfalten dürfte - es fiele mir daher eher schwer die EMH als Dogma oder absolute Wahrheit anzunehmen.

    Es wäre aber empfehlenswert, genau das doch zu tun, und zwar unabhängig davon, ob es nun stimmt oder nicht.

  • Ich fasse das mal kurz zusammen:

    Es gibt jede Menge finanztheoretischen Kram der auf Annahmen, Theorien und Postulaten beruht. Wer Spaß dran hat der wird diesen ganzen Kram in seine eigene Geldanlage irgendwie einfließen lassen.


    Wen das alles nicht interessiert, wird einfach das tun was die breite Masse empfiehlt (buy and hold) und je nach Gemütslage und mental/emotionaler Verfassung bei fallenden Kursen mehr oder weniger intensiv an den Nägeln kauen.


    Ich persönlich bin vom Gemüt her ein Stoiker, und spare mir somit selbst das Nägelkauen! 👍😄