TL;DR
Wenn ein breit gestreuter Index mehr als 30% verliert ist die Chance hoch, dass er im nächsten Jahr seinen Wert wieder erholt. Daher nimmt man in in der Krise einen Kredit auf und investiert den in einen 3fach gehebelten ETF auf den breiten Index. Nach der Kriese verkauft man den ETF mit großen gewinnen, tilgt damit den Kredit und steht mit plus da. Dumme Idee? Überzeug mich gerne in den Kommentaren
Hey zusammen,
ich bin neu bei euch in der Community und wollte gerne einfach mal Gedanken zu meinem Thema suchen und mich etwas austauschen. Dazu würde ich einmal ein bisschen von meiner bisherigen ET Reise erzählen, damit man grob versteht in welchem Kontext ich spreche.
Ich hab das erste Mal 2019 mit ETFs angefangen. Ich war noch in der Ausbildung, durfte noch Hotel Papa genießen, und habe einiges an Geld beiseite gelegt. Das wollte ich dann nicht aufm Konto rumliegen lassen und hab mich etwas belesen. Schnell bin ich auf ETFs, als Buy&Hold, gekommen und hab erst mitm Dax, dann S&P500 und dann mit dem normalen 70/30 Portfolio rumgespielt.
Insgesamt lebe ich sehr sparsam und habe eine sehr hohe Sparquote von ca. 70% und damit inzwischen einen ganz ordentliches Depot angesammelt. Insgesamt fühle ich mich damit super abgesichert und auch für die Rente schon gewappnet. Aus Interesse habe ich mich in der letzten Zeit mal ein bisschen weiter umgeschaut im Finanzbereich. Ist mit Youtube heute ja kinderleicht. Ich habe viel zu Immobilien geschaut, aber entschlossen, dass ich mich dafür noch nicht ganz sicher fühle. Aber der Hebeleffekt hat mich sehr gereizt. Damit habe ich mich mal ein bisschen umgeschaut und bin auf gehebelte ETFs gestoßen. Die Idee ist an sich einfach, breitgestreute ETFs gehen nach einer Krise wieder hoch, daher kann im Crash einen Hebel kaufen und nach der Krise (mit viel Gewinn ) wieder verkaufen und in meinen normalen ungehebelten MSCI World umschichten.
Ausprobiert habe ich das ganze auch in unserer derzeitigen schönen Marktlage. Ich habe vor ca. 6 WOchen einen 3x S&P500 ETN (A1VBKR) gekauft und jetzt bin ich gute 35% im Plus. Darüber freue ich mich jetzt natürlich erstmal, aber dachte mir, dass kann man bestimmt auch noch weiter führen. Damit kommen wir zu meiner Idee.
Meine Grundannahme ist, dass ein breitgestreuter ETF z.B. der S&P500 nach einem Crash in der Regel relativ schnell, weniger als 1 Jahr, seinen Wert wieder erholt. Also ist meine Idee, dass ich wenn der Index stark einbricht, um die 20-30%, mein verfügbares Kapital in den gehebelten ETF setze. Ich musste aber gestellten, dass ich so kurzfristig gar nicht viel Kapital aufbringen kann. Meinen monatlichen Sparplan lasse ich vor dem Crash normal laufen und pausiere ihn nur im Crash um Kapital zu schaffen und meine 3 Monate-Rücklage packe ich nicht an. Da dachte ich mir kurzfristig Geld brauchen hört sich für mich an wie ein Kredit.
Also der Plan wäre dann während des Crashes einen Kredit mit unbegrenzter Tilgung aufzunehmen und das Geld gehebelt zu investieren. Wenn sich der 3xETF im laufe des Jahres erholt wird er verkauft. Aus dem Erlös wird der Kredit bezahlt und der Gewinn bleibt bei mir. Also quasi Geld aus dem nix erschaffen
Natürlich ist das ganze nicht ganz unriskant. Man könnte sogar sagen es ist eine Wette. Wenn der 3xETF nach dem kauft doch an Wert verliert kann ich den Kredit nicht mehr tilgen und muss trotzdem die Zinsen bezahlen. Und es gab schon auch Krisen wo der MSCI World mehr als 50% verloren hat. Aber wenn ich, sagen wir, mal 10000€ Kredit nehme, 50% Gewinn mache, habe ich nach Steuern und Zinsen Round About 3000€ für mich am Ende über. Wenn im schlechten Fall der ETF nochmal 50% verliert und habe ich 5000€ Verlust gemacht. Klappt meine Wette also 2 von 3 mal mache ich unterm Strich plus.
Soviel erstmal dazu. Teilt mir gerne eure Gedanken und Anregungen mit. Ich freue mich auf eine interessante Diskussion.
Viele Grüße