Erbschaft - Haus oder Geld?

  • Hallo JetPilot,

    ich muss noch einmal auf den Hauspreis von 280k zurückkommen. Nach Ihren weiteren Daten erscheint der mir sehr niedrig, wenn nicht gerade irgendeine Besonderheit vorliegt. Unabhängig ob Sie sich für Cash oder Haus entscheiden, versuchen Sie doch einmal, ein Gefühl für den heutigen Wert zu bekommen. Die Bodenrichtwerte und die tatsächlichen Verkaufspreise der letzten Jahre finden Sie im Grundstücksmarktbericht des Landkreises (kostenlos im Netz oder gegen kleines Geld).

    Wenn ein Erbe geteilt wird, schafft es böses Blut, wenn sich im Nachhinein ein Erbe übervorteilt sieht, z.B. wenn bald nach der Teilung die Immobilie für einen deutlich höheren Preis weiterverkauft wird.

    Gruß Pumphut

  • Ich werfe mal den Blick in die Zukunft ein. Du bist jetzt 52. Wie lange willst Du Dir 'Betongold' ans Bein binden? 10 Jahre, 20 Jahre? :/
    Dann bist Du 62 bzw. 72. Spätestens dann werden größere Arbeiten am Haus anstehen (z.B. Heizung, Fenster, usw.). Willst Du Dir das dann noch als Vermieter antun bzw. hättest Du dann die finanziellen Mittel dafür?
    Und selbst, wenn Du jetzt 20 Jahre in Vermieter machst, was machst Du dann, wenn Du als Vermieter aussteigst mit Deinem Kapital aus dem Hausverkauf? M.E. schiebst Du mit der Entscheidung für die Immobilie eine Kapitalanlage an den Finanzmärkten einfach nur weiter in die Zukunft. :/

    Ja, bei einer Kapitalanlage in Aktien-ETF kannst Du quasi sekündlich den aktuellen Wert Deiner Anlage sehen. Der Wert kann erheblich schwanken. Aber langfristig ging es eben bisher immer nach oben.
    Beim Haus siehst Du den Wert erst, wenn Du konkret verkaufst. Ich halte darüber hinaus eine vermietete Immobilie für ein erhebliches Klumpenrisiko.

  • Einer der großen Unterschiede zwischen Immobilien und Börsengehandelten ist die Sichtbarkeit des Preises.

    Die Börsenkurse sind stets aktuell und man kann minütlich die Preise checken und somit auch sein Vermögen verfolgen. Eine Immobilie steht da rum und es ist kein Preis dran. Der Preis einer Immobilie wird nur bei einem Verkauf exakt bestimmt.
    Viele Eigenheimbesitzer schätzen den Preis ihrer Immobilie oft zu hoch ein, das ist aber nicht weiter schlimm weil sie diese ja nicht verkaufen wollen.

    In der Regel steigt die Anlageklasse Aktien stärker als die Anlageklasse Immobilien.

    Deswegen wäre meine Entscheidung in dem Fall recht eindeutig für Finanzprodukte und das möglichst einfach. Ein Produkt kurzfristig verfügbar z.b. Geldmarkt ETF und ein Produkt für die Aktienmarktrendite z.B. Welt Aktien ETF. Die Aufteilung zwischen den beiden Produkten erfolgt nach der eigenen Risikotoleranz.
    Ich käme mit 20% in der kurzfristigen Anlage und 80% in Aktien recht gut klar.
    Es gibt keine Perfekte Geldanlage, sondern nur eine mit der man gut schlafen kann und diese im Alter auch noch gut bedienen kann. Wenn dann eine Wertsteigerung Oberhalb der Inflation gelingt ist es schon viel besser als viele Sparer es heute tun.

    Bei der Bedienbarkeit einer 400 km entfernten Immobilie im Vergleich zu 2 Finanzprodukten im Depot dürften viele Nutzer hier die einfachere Wählen.

    Das mit den Finanzprodukten kann man lernen. Z.b. kann man sich in einer vierstündigen Autofahrt zur Immobilie Podcasts von Finanztip anhören. 😉

  • Hintergrund ist der, dass es durchaus sein kann, dass wenn du Cash wählst und das Geld ganz klassisch breit diversifiziert in einen WELT ETF anlegst, dass dieser nach 5 Jahren eine Rendite von - 20 % (MINUS 20 %) erwirtschaftet hat. Wenn du dann auf das Geld angewiesen bist, wäre es natürlich sehr schlecht.

    Aus einem ETF im Minus kann man trotzdem entnehmen. Aus einer Immobilie mit Leerstand oder einem Mieter, der Miete nicht zahlt, fließt gar kein Geld. Wenn dann noch das Dach oder die Heizung kaputt ist, hat man nur Kosten und überhaupt keinen Cashflow.

    Gerade mit sich verschlechterndem Gesundheitszustand würde ich immer das Geld nehmen.

    Ob das dann alles in einem ETF landet oder ein gewisser Puffer oder generell ein gewisser Anteil in Tagesgeld / Festgeld / Anleihen o.ä. ist nochmal eine andere Frage. Auch auf der Ebene kann man dann nochmal das Risiko steuern. Es ist ja - anders als bei der Immobilie - keine "alles oder nichts"-Entscheidung.

  • Hallo JetPilot

    schöner Forenname übrigens - warst Du mal ein solcher ... ?

    Habe nur Deinen Beitrag Nr. 1 überflogen und nicht den Strang gelesen.

    Hallo Finanzexperten,

    Finanzexperte bin ich (leider) keiner sondern nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter. In Aktien und Immobilien (u. a.) bin ich aber selbst seit rund 50 investiert. Mithin ist also meinerseits ein bißchen Praxiserfahrung vorhanden.

    Vorschläge für eine gute solide Strategie.

    Das dürfte - eine seriöse Vorgehensweise vorausgesetzt - schwierig bis fast unmöglich sein. Dafür reichen die in Deinem Beitrag (Nr. 1) enthaltenen Infos schlicht nicht aus (Gesamtvermögen, Aufteilung desselben, schon vorhandene Altersvorsorgeansprüche, ggf. später zu erwartende Rentenlücke (Versorgungslücke), Einkommenssituation, Sparquote, Kenntnisse zu Geldanlagen, Erfahrungen mit Geldanlagen, eigene Wohnsituation, objektive Risikotragfähigkeit und subjektive Risikobereitschaft (Risikotoleranz) - um einige typische Stichpunkte zu nennen).

    Nur am Rande aber in dem Kontext:

    Ich kann mich entscheiden, zwischen einem Haus in Niederbayern, oder Auszahlung von cash: Wert je ca. 280k€.

    Das Haus ist derzeit vermietet: 1.000€/mtl. plus Betriebskosten on top

    Der Wert für das Haus in Bayern (ohne Konkretes darüber zu wissen) könnte ggf. etwas zu niedrig angesetzt sein - dafür gibt es jedenfalls hier vor Ort nicht mal eine kleine-kompakte Wohnung in guter Lage ... Gleiches gilt für den genannten Mietpreis ...

    Eine Bekannte lebt und wohnt beispielsweise in Passau (gehört meines Wissens zu Niederbayern) - natürlich nicht ansatzweise mit München vergleichbar aber spottbillig (so wie beispielsweise in manchen Gegenden der NBL) sind Immobilien (und Mieten) auch da in der Regel nicht.

    Was ist besser für mich?

    Vor Deinem (genannten sprich so weit bekannt) persönlichen Hintergrund

    Ich bin 52 Jahre alt und kann aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen max nur noch Teilzeit arbeiten.

    scheint mir nach nur summarischer Prüfung (und ohne Kenntnis der erforderlichen Details; siehe schon oben) statt einer Vermietung dieser Ansatz

    ... oder anlegen von 280k€ in ETFs, ausschüttenden Dividenen-ETF, Covered-C. ETF, Aktien ETF, oder Aktien... - und mir monatlich eine Rente auszahlen?

    der geeignetere (das entsprechende "Feintuning" en Detail auf Dich und Deinen Fall bezogen vorausgesetzt). Zumal damit mehr Flexibilität gegeben ist und ein Klumpenrisiko vermieden wird (vermutlich hast Du keine weitere Immobilien).

    Erschwerend kommt noch dieser Aspekt hinzu:

    aber 4h von mir entfernt.

    Das gilt erst recht, wenn Du bislang keine Erfahrungen mit der Vermietung von Immobilien gesammelt hast. Dazu kommt: Die Vermietung von Wohnungen ist nochmal etwas anderes als die Vermietung von Einfamilienhäusern (und das hier klingt nach einem EFH).

    Last but not least (und auch ohne dazu Genaueres zu wissen)

    Nun steht eine Erbschaft an.

    Das "muß" natürlich nicht "kann" aber - je nach Konstellation - kompliziert oder sogar toxisch werden und in "vermintes Terrain" führen. Transparente, saubere und klare Lösungen (Schnitte) stünden dabei für mich (als Betroffener) im Vordergrund. Nicht selten wird dann über den Wert von Immobilien (oder Grundstücken, Kunstgegenständen, Wertgegenständen usw.) gestritten und/oder es kommt zu Ausgleichszahlungen. Aus einer (eventuell vorhandenen) Erbengemeinschaft würde ich mich möglichst schnell versuchen herauszulösen (die Zwangsversteigerung von Immobilien nach dem ZVG in Form der sog. Teilungsversteigerung - sprich zur Auflösung einer Rechtsgemeinschaft wie der einer Erbengemeinschaft (!) - ist kein ganz seltener Fall).

    Konten, Depots, Sparbücher, Edelmetalle usw. mit aktuell ausgewiesenem Wert (oder zumindest leicht und schnell ermittelbarem Wert (Tageskurs)) sind in solchen Konstellationen (Erbschaft) einfacher zu handhaben.

    Die Anmerkung (als "aufgedrängter" Rat) erlaube ich mir auf Basis sehr langjähriger Erfahrungen und Beobachtungen in meinem weiteren Umfeld (insbesondere Erbengemeinschaften betreffend).


    Das ist aber nur meine bescheidene persönliche Meinung zu Deinem "Fall".


    Dir wünsche ich möglichst stabile Gesundheit, gute Gedanken und dann ebensolche Finanzentscheidungen !

  • Nein, definitiv nicht, ich tendiere momentan (auch aufgrund der Antworten hier) eher zum Cash. Hätte das allerdings gerne mit Fakten von Experten bestätigt :thumbup:

    Die Immobilie kann anscheinend wesentlich mehr wert sein, als das was Du sofort Cash bekommen könntest.

    Mir wäre die Immo wahrscheinlich ein Klotz am Bein.

    In das Haus einzuziehen, ist keine Option - auch für die Zukunft?

    Ansonsten würde ich zum Cash tendieren.

  • Bei Mieterwechsel und nötigen Vorort Besuchen, sind tatsächlich 2 x 4 Stunden Autofahrt nötig, was derzeit geht (eventuell mit Übernachtung vor Ort bei Verwandten), in weiterer Zukunft wahrscheinlich schwieriger werden wird.

    Könnten die Verwandten vor Ort auch ein Teil der Verwaltung für dich übernehmen?

    Ich halte es für zu optimistisch davon auszugehen, dass man bei einer notwendigen Neuvermietung nur einmal anreisen muss.

    In gefragten Lagen, wie in München, mag das hinkommen, da inseriert man einmal und hat dann freie Wahl. Es gibt aber auch Gegenden wo sich Interessenten nur sporadisch melden und man über Wochen immer mal wieder Besichtigungen durchführen muss.

    Zum Preis: 280.000 Wert/12.000 Jahresmiete = 23,3 Kaufpreisfaktor

    Hängt von der Lage ab, aber viel zu günstig erscheint es mir nicht. Bei unter 20 wäre ich skeptischer.

    Wenn dein Mieter dich im Herbst anruft, dass die Heizung nicht anspringt oder der Keller feucht ist, ein Einbrecher die Eingangstür beschädigt hat oder der Sturm das Dach abgedeckt hat....

    Hast du genug Kontakte und Telefonnr. griffbereit, um so etwas zu klären?

    Ich drück dir aber die Daumen für eine glückliche Entscheidung

  • Ich kann mich entscheiden, zwischen einem Haus in Niederbayern, oder Auszahlung von cash: Wert je ca. 280k€.

    Das ist ähnlich der Frage: Soll ich ein Haus für 280k€ kaufen.

    Dazu braucht man aber sehr viel Informationen zum Haus und auch den Umständen des Erbes. Auch die Fragen in #27 sind offen.

    Hätte das allerdings gerne mit Fakten von Experten bestätigt

    Fakten musst Du zunächst liefern. Wer hat wie den Wert des Hauses ermittelt? Hast Du in Immobilienportalen vergleichbare Preise gefunden?

    Aufgrund der beschriebenen persönlichen Umstände würde ich spontan auch eher Cash wählen. Aber eine fundierte Analyse ohne Fakten ist nicht möglich.


    Etwas schade ist, dass hier sehr viele geantwortet haben, die Immobilien als Anlage generell für sich ausschließen und auch keine Erfahrung als Vermieter haben. Das wären für mich in diesem Fall keine guten Ratgeber. Wertvoller ist in diesem Fall ein Kommentar wie von Sovereign.

  • Etwas schade ist, dass hier sehr viele geantwortet haben, die Immobilien als Anlage generell für sich ausschließen und auch keine Erfahrung als Vermieter haben. Das wären für mich in diesem Fall keine guten Ratgeber. Wertvoller ist in diesem Fall ein Kommentar wie von Sovereign.

    Ich bin Vermieter, habe in diesem Fall aber, wie so viele hier auch, gegen die Immobilie geraten aus den bereits gesagten Gründen.

  • Hier die Antworten auf Eure Fragen - siehe oben im Zitat ;)

    PS: Ja, ich bin tatsächlich Modell-Jet Pilot :)

  • Hier die Antworten auf Eure Fragen - siehe oben im Zitat ;)

    Es ist unpraktisch, ins Zitat zu schreiben, weil man darauf nicht mehr sinnvoll antworten kann. Markiere Deine Antworten wenigstens, beispielsweise durch Kursivschrift (Andere Farbe geht bei diesem neuen Editor wohl nicht mehr).

    Dieser Thread führt nach meinem Dafürhalten zu nichts, was primär an Dir liegt und Deinen unzureichenden Angaben. Es ist nicht klar, worum es eigentlich geht.

    Da ist die Rede von einem Haus, das in meinen Augen unrealistisch niedrig mit 280 T€ taxiert wird. Offensichtlich findet sich auch noch Geld in der Erbmasse, aber es ist unklar, wieviel. Ich muß das nicht auf den letzten Euro wissen, aber für die Beurteilung der Lage muß man die Größenordnungen kennen.

    Oben schreibst Du das erste Mal von Quoten, zweimal 25% und einmal 50%. Offensichtlich könntest Du aus Deinem 25%igen Anteil am Gelderbe 75% des Hauswerts von 280 T€ (also 210 T€) finanzieren, also könnte neben dem Haus noch z.B. 800 T€ oder mehr Geld vorhanden sein, von dem Du etwa 200 T€ bekommen würdest. Von einer eventuell nötigen Finanzierung berichtest Du nichts, daraus schließe ich, daß eine solche im Bedarfsfall nicht nötig wäre.

    Dreh- und Angelpunkt ist der Wert des Hauses, der klar zu bestimmen ist, wenn es verkauft wird, der unklar bleibt, wenn das Haus gehalten werden soll. Da müßten sich die Erben auf ein Verfahren einigen.

    Mir scheint der Hauswert zu gering (was dann Potential bietet für den, der das Haus nimmt). Unabhängig davon wollte ich als Erbe kein Mietobjekt übernehmen, das etliche hundert km von meinem Wohnort entfernt ist, schon gleich garnicht dann, wenn ich mich selbst krankheitsbedingt noch schwerer täte als andere Leute, das Objekt zu besichtigen. Ich hätte in dieser Konstellation also kein Interesse an diesem Haus.

    In sehr vielen Familien gibt es über das Erbe Streit, weil einer meint, er habe weniger bekommen, als ihm zustand. Ich selbst sehe das locker: Für mich ist ein Erbe geschenktes Geld, das unerwartet auf mich herunterregnet. Wenn mein Anteil gegenüber den Miterben nicht kraß zu wenig ist, wird mich das nicht groß kümmern.

    Ich bleibe bei meiner weiter oben geäußerten Einschätzung: Ich würde mich nicht mit einem Mietobjekt belasten, selbst wenn ich damit ein eventuelles Wertsteigerungspotential aus der Hand geben würde. Ich würde das Geld nehmen, und wenn keiner das Haus will, sollte es meines Erachtens verkauft werden.

  • Hallo JetPilot,

    nach den nun nachgelieferten Informationen würde ich, unabhängig von Haus oder Cash, dazu raten, den Wert der Immobilie von einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen bewerten zu lassen. Der bekommt zwar auch keine grundsätzlich anderen Zahlen heraus, als man selbst bei Benutzung des Grundstücksmarkberichtes. Der unabhängige Sachverständige hat aber den großen Vorteil, er ist schuld, wenn sich einer der Miterben ungerecht behandelt fühlt. Die 2-3.000 Euro, die so ein Gutachten kostet (Nachlasskosten), sollte einem der Familienfrieden wert sein.

    Gruß Pumphut

  • JetPilot Du schreibst, Du bist aus Österreich und kennst den lokalen Immobilienmarkt nicht. Ein Grund mehr, von einer Immobilie in Deutschland die Finger zu lassen. Weißt Du zum Beispiel, wie Du Mieteinnahmen aus Deutschland in Österreich versteuern müsstest? Weißt Du, wie man eine richtige Nebenkostenabrechnung nach deutschem Mietrecht macht? Usw...

    Zitat

    Weil ich nur 25% des Hauses erbe. Die anderen 50% und 25% Anteile müssten abgelöst werden, um das Haus zu übernehmen. Ich erbe natürlich auch 25% von den anderen Vermögenswerten, die ich dann für die Ablöse verwenden müsste.

    Das heißt, das Erbe sind insgesamt 1,12 Mio. EUR, von denen Du ein Viertel erbst, also 280k? Und das Haus ist zufällig auch genau 280k wert? Vom Haus selbst erbst Du aber nur ein Viertel, entsprechend 70k. Die restlichen 210k müsstest Du den anderen Erben auszahlen, wenn Du das Haus übernehmen wolltest (und würdest dafür Dein restliches Erbe von 210k verwenden)?

    Wie gesagt, ich würde das Geld nehmen, wenn sich das mit den anderen Erben regeln lässt. Damit bist Du flexibel, bist nicht an eine Immobilie in einem anderen Land gebunden, kannst das Geld ohne Klumpenrisiko anlegen.

  • Von einer eventuell nötigen Finanzierung berichtest Du nichts, daraus schließe ich, daß eine solche im Bedarfsfall nicht nötig wäre.

    Ja, es ist genau, wie ihr richtig geschlussfolgert habt - und hier noch mehr Details zum Fall, wie gewünscht:

    - ja, keine Finanzierung nötig, weil 75% des Hauses mit dem anderen Erbteil bezahlt werden können.

    Es ist in meinem Fall zufällig genau so - also 280k cash, oder Haus (dann kein cash, aber auch keine Finanzierung nötig).

    - Buchführungstechnisch sehe ich weniger Probleme bei der Vermietung - das läuft bei uns in Österreich sehr ähnlich.

    - bezüglich Steuer in D brauche ich anfangs wahrscheinlich Unterstützung (hab mir die Unterlagen meines Vaters angesehen - das scheint mir aber wirklich keine Raktenwissenschaft zu sein. Geistig bin ich fit ;)

    - in der Familie in Österreich haben wir einige Vermieter, und da ist einiges an Erfahrung vorhanden. Die raten mir alle zum Haus - kennen sich aber mit anderen Veranlagungsmöglichkeiten weniger aus.

    Ich habe kaufmännische Ausbildung, und seit 20 Jahren etwas Erfahrung mit Aktien, ETFs und Co. - da sehe ich also nicht allzugroße Probleme. Sehe den Markt aktuell aber sehr hoch bewertet - ich rechne in den nächsten Jahren mit größeren Korrekturen.

    - realistisch könnte ich die Vermietung mit meinem Gesundheitszustand vielleicht 8 - max. 15 Jahre lang machen. Vorausgesetzt, dass es körperlich nicht zu anstrengend wird, und ich nicht allzu oft vor Ort muss.

    - die letzten Mieter waren über 10 Jahre im Haus, und es gab relativ wenig für meinen Vater vor Ort zu tun. Die neuen Mieter (seit 1 Jahr) schätze ich auch eher als pflegeleicht ein... (aber man weiß natürlich nie...)

    - irgendwie tut es mir Leid, um das Haus, welches mein Vater mit viel Liebe gebaut hat. Es ist eigentlich neuwertig - 13 Jahre alt. Ich sehe Renovierungsbedarf eher erst in 10 Jahren (Mahler-, Ausbesserungs-, Garten-Arbeiten usw.) Aber ihr habt Recht, es kann natürlich immer was unvorhergesehenes kommen (Heizung, Naturgewalten, Materialermühdung, Wasserschaden usw), das ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko.

    - Da die Miterben zeitlich Druck machen, die Verlassenschaft zügig abzuschließen, muss der Verkaufspreis 'niedrig' sein. Für mein Gefühl sind 280k sehr niedrig, wenn ich das mit Preisen hier in Österreich vergleiche. Da bekommt man bei uns kein Grundstück und Haus gebaut - bei weitem nicht. Die Internet Recherche (auch mit Hilfe von AI) ergibt m2- Preise für das Haus zwischen 2000-3000€. Landkreis Dingolfing-Landau.

    - zu meinen Miterben habe ich ein sehr gutes Verhältnis. Die sind mit beiden Varianten einverstanden, wollen es aber schnell abgeschlossen haben. Insofern wäre es wahrscheinlich schneller, wenn ich das Haus nehme.

    Hoffe, ich habe damit alle Detailfragen beantwortet - liefere gerne mehr Infos...


    Mir ging es beim Start meines Themas einfach um Eure Einschätzung und Rat - und bin sehr dankbar für jede Meinung. Will nichts übersehen, bevor ich endgültig entscheide.

    Wie gesagt, ich schätze den Aktien-Markt momentan eher überbewertet ein, d.h. es ist für mich äußerst fraglich, ob man die nächsten 10 Jahre 4,5% jährliche Rendite mit ETF & Co machen kann, und ob es nicht besser wäre, in dieser Zeit 1000€ Mieteinnahmen (natürlich Brutto) zu haben. Auf Kapitaleinkünfte, und Gewinne zahlen wir hier in Österreich auch 27,5% KESt.

    Und das Zinsniveau für 'sichere Anlagen' ist derzeit auch sehr niedrig... (<2%)...

    Natürlich ist man damit deutlich flexibler und kann das Risiko besser streuen, auf meine aktuelle Situation anpassen, die sich natürlich auch jederzeit ändern kann...

  • Und das Haus ist zufällig auch genau 280k wert? Vom Haus selbst erbst Du aber nur ein Viertel, entsprechend 70k. Die restlichen 210k müsstest Du den anderen Erben auszahlen, wenn Du das Haus übernehmen wolltest (und würdest dafür Dein restliches Erbe von 210k verwenden)?

    Genau :thumbup:

  • Ich würde die Immobilie nur erwägen, wenn du entweder selbst dort einziehen willst, oder wenn es ein wirklich außergewöhnlich tolles Objekt ist, das man so auf dem Markt fast nie findet (bei dem genannten Preis wohl nicht der Fall). Sonst Cash.