Auch das Argument, "die Boomer" hätten durch ihre Kinderlosigkeit das Problem selbst verursacht, ist aufgrund der Pauschalisierung falsch. Es gibt, und da zähle ich mich einmal einfach dazu, Boomer, die sowohl Kinder in die Welt gesetzt haben, als auch nahezu durchgängig die Maximalzahl von Rentenpunkten pro Jahr erworben haben. Diese Gruppe soll nun bestraft werden dafür, dass sie sowohl die bisherigen Renter fürstlich alimentiert haben und gleichzeitig auch für den Fortbestand des Rentensystems gesorgt haben?
Ist ein Thema "Fairness", "Gerechtigkeit" und "Verlässlichkeit". Wenn der Staat nicht seiner Aufgabe zur Erhalt dieser Kriterien nachkommt, hat er seine Aufgabe verwirkt und muss abgeschafft werden.
"Wer kinderlos oder kinderarm ins Rentenalter geht und, mit dem Pathos des Selbstgerechten, für gleiche Beitragsleistungen gleiche Rente verlangt und erhält, zehrt im Grunde parasitär an der Mehrleisung der Kinderreichen [...]"
Quelle: Dr. Wilfried Schreiber, Existenszicherheit in der industriellen Gesellschaft, 1955
Für mich, der 1970 erstmals in der Volksschule die Alterspyramide gezeigt bekam, ist es ein klares Versagen der Politik, nicht auf die demographische Entwicklung reagiert zu haben. Die Kleinen fängt man, die Grossen lässt man laufen oder, wie Ulrich Wickert schon schrieb: "der Ehrliche ist der Dumme".
Das Schreiber-Zitat stammt übrigens aus diesem Beitrag:
