Boomer-Soli: Reiche Rentner sollen arme unterstützen

  • Der behauptete Sachverhalt lässt sich offensichtlich nicht verifizieren.

    Doch, doch. Nur ein wenig Geduld bitte. In einem anderen Thread hier im Forum wurde das behandelt, zunächst kontrovers in der Sache (nicht im Umgangston ;)), dann einvernehmlich.

    Referat Janders ist wohl noch am Suchen, wird aber mit Sicherheit fündig.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Der mit der Immobilie wird mehr zahlen müssen, der mit den Vermögen hat das mittlerweile in der Schweiz oder Cayman Islands. Weil der Immobilienbesitzer spart ja Miete, die muss beim anderen ja noch von der Rente abgezogen werden. Kann zwar sein das das die Antwort ist die du nicht hören wolltest, aber das Leben ist manchmal seltsam.

  • Weil der Immobilienbesitzer spart ja Miete, die muss beim anderen ja noch von der Rente abgezogen werden.

    Man könnte staatlicherseits bei dem vom Immobilienbesitzer zum Immobilieneigentümer mutierten besagten Protagonisten (via der meist jahrzehntelangen Bedienung der Annuität inkl. des darin enthaltenen Tilgungsanteils bis hin letztlich zur Tilgung des gesamten Immobilienkredits) dann aber auch den "Eigenmietwert" seiner abbezahlten Immobilie als "fiktives Einkommen" ansehen und dieses auch noch besteuern ...

    Wird meines Wissens so in der Schweiz praktiziert - bei allerdings ansonsten völlig anderen steuerlichen Rahmenbedingungen (Freibeträge, Steuersätze, Erbschaften, Schenkungen usw.).

    Auch in der Schweiz bleibt aber keine staatliche Aktion ohne Reaktion der davon betroffenen Bürger: Hatte mich früher oft gewundert, warum viele nicht ganz mittellose oder auch recht wohlhabende Schweizer ewig Darlehen auf ihrem Wohneigentum vor sich herschieben - bis mir der o. g. Zusammenhang bekannt wurde. Zumal in der Schweiz meines Wissens - im Gegensatz zu Deutschland - die Schuldzinsen von Krediten auch bei eigengenutzten Immobilien steuerlich in Ansatz gebracht werden können.

  • Andreas entscheidet sich mit Mitte 20 für die eigene Immobilie, die er bis zu seinem Renteneintritt abbezahlt hat. Wert der Immobilie: 500K€
    Otto wohnt lieber zur Miete, spart und investiert aber sein Leben lang. Zu seinem Rentenbeginn liegt sein Vermögen bei 500K€.

    Preisfrage: Wer dürfte nach dem Modell des DIW nun einen höheren Boomer-Soli zahlen?

    Das ist das typisch deutsche Problem: Es muss alles gerecht bis auf die dritte Nachkommastelle sein, egal wie bürokratisch es am Ende wird. Und dann wundert man sich, dass das Land nicht aus dem Quark kommt.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Das ist das typisch deutsche Problem: Es muss alles gerecht bis auf die dritte Nachkommastelle sein,...

    Nö, es reicht schon wenn so etwas überhaupt berücksichtigen würde. Wie man es dann im Detail berücksichtigt ist dann nochmal eine ganz andere Frage.
    Schließlich kann ich auch 200€ über 40 Jahre auf eine Tagesgeldkonto anlegen und der nächste investiert die gleiche Summer über 40 Jahre in einen Aktien ETF. Obwohl Beide über die 40 Jahre die gleiche Summe gespart gespart haben, sieht das Ergebnis voraussichtlich ganz anders aus.
    Zumindest würde aber Beides überhaupt berücksichtigt. ;)

  • Warum nicht? Das ist immer noch die Familienversicherung für Ehepartner ohne Einkommen.?

    Weil es missbräuchlich erscheinen könnte, nach selbstständiger Tätigkeit und PKV beitragsfrei zur GKV zu wechseln.

    Wie so oft scheint aber auch hier zu gelten: es kommt darauf an. Bei Finanztip gibt's dazu einen Aufsatz von Barbara Weber.

    Aber jetzt warten wir mal die angekündigte Einschätzung ab.

  • Weil es missbräuchlich erscheinen könnte, nach selbstständiger Tätigkeit und PKV beitragsfrei zur GKV zu wechseln.

    Da ist der Gesetzgeber gefordert.
    Ich kenne auch einen Gastronomen, der seine Frau mit Brutto 600 Euro angestellt hatte und selbst privat KV versichert war.

    Zur „Rente“ dann die Selbständigkeit aufgegeben und dann bei der gesetzlichen familienversichert.
    Zumindest 2019 ging das noch.

  • Nö, es reicht schon wenn so etwas überhaupt berücksichtigen würde. Wie man es dann im Detail berücksichtigt ist dann nochmal eine ganz andere Frage.
    Schließlich kann ich auch 200€ über 40 Jahre auf eine Tagesgeldkonto anlegen und der nächste investiert die gleiche Summer über 40 Jahre in einen Aktien ETF. Obwohl Beide über die 40 Jahre die gleiche Summe gespart gespart haben, sieht das Ergebnis voraussichtlich ganz anders aus.
    Zumindest würde aber Beides überhaupt berücksichtigt. ;)

    Das mit den Immobilien nagt irgendwie an Dir oder? Das Beispiel bringst Du häufiger. Ich verstehe den Gedanken, aber wenn Du eingesparte Miete als Einnahmen versteuern möchtest, (also quasi wie an sich selbst vermietet) musst Du auf der anderen Seite auch zulassen, dass man Aufwendungen für die Immobilie analog zu einer Vermietung absetzen kann. Ich glaube nicht, dass das so ein tolles Geschäft für den Staat ist.

    Hinzu kommen noch Grunderwerbssteuer und Grundsteuer, die beim Aktienkauf nicht anfallen.

  • Das mit den Immobilien nagt irgendwie an Dir oder? Das Beispiel bringst Du häufiger.

    Ich könnte auch mit Gold oder Kryptos anfangen. Wäre Dir das lieber?
    Ändert an der Tatsache nichts, dass 'Vermögen' höchst unterschiedlich betrachtet und gehandhabt wird. Niemand würde auf die Idee kommen, dass Häuschen von Oma Erna als Vermögen zu betrachten, das Tagesgeldkonto von Opa Fritz aber schon.:/

  • Das mit den Immobilien nagt irgendwie an Dir oder? Das Beispiel bringst Du häufiger.

    Das Beispiel ist schließlich auch wichtig, weil es der Gesetzgeber nie geschaft hat, eine vernünftige Vermögenssteuer einzuführen.

    Und wie soll z.B. einer mit 12 Mio Euro Vermögen besteuert werden?

    Monatliche Einkünfte 350 Euro gesetzliche Rente brutto…

    Ich kenne so einen.

  • Suchbegriff "Teufelstabelle" in die Maschine der Wahl eingeben. ;)

    Jo, danke, das habe ich gefunden::thumbup:

    https://www.perplexity.ai/search/teufelstabelle-L6DU9xGdRLeG5nKKQ5McRA

    Zitat

    Die versicherungsfremden Leistungen machen aktuell rund 34 bis 40 Prozent der Rentenausgaben aus, während die zugehörigen Bundesmittel (Zuschüsse) seit Jahren nur etwa 26 bis 28 Prozent abdecken.

    und weiter

    Würden alle versicherungsfremden Leistungen aus Steuermitteln finanziert, könnte der Beitragssatz zur Rentenversicherung deutlich gesenkt werden. Studien beziffern das Einsparpotenzial je nach Berechnung auf etwa 2,3 bis 4,2 Beitragspunkte (also etwa 2,3 bis 4,2 Prozentpunkte).

    Zitatende

    Also ist doch klar, was zu tun ist. Mal sehen, ob der Arbeitskreis, der gebildet wurde, zu diesem klaren Ergebnis kommt. Ich fürchte ja nicht. :rolleyes:

  • Aus der Ära Kohl kommt doch diese nationale Denke mit den „Volksdeutschen“.

    Da kamen Ehepaare aus Rumänien mit 50 bis 55 und bekamen später ihre „normale“ Rente. „Wir haben doch immer geschafft..“ sagten sie dann.

    Hätte man damals den Rentner den Bescheid mit 200 DM Rente + Staatszuschuss zugestellt, wäre wenigstens die Rentenkasse entlastet worden.

  • Ich könnte auch mit Gold oder Kryptos anfangen. Wäre Dir das lieber?
    Ändert an der Tatsache nichts, dass 'Vermögen' höchst unterschiedlich betrachtet und gehandhabt wird. Niemand würde auf die Idee kommen, dass Häuschen von Oma Erna als Vermögen zu betrachten, das Tagesgeldkonto von Opa Fritz aber schon.:/

    Ja, wäre mir lieber. Weil es bei Gold und Krypto recht einfach umsetzbar wäre und Du nicht in die Probleme wie bei Immobilien läufst. Die Durchsetzbarkeit ist dann nochmal eine andere Frage.

    Das Beispiel ist schließlich auch wichtig, weil es der Gesetzgeber nie geschaft hat, eine vernünftige Vermögenssteuer einzuführen.

    Und wie soll z.B. einer mit 12 Mio Euro Vermögen besteuert werden?

    Monatliche Einkünfte 350 Euro gesetzliche Rente brutto…

    Ich kenne so einen.

    Es ging hier eher um Steuern auf Erträge und nicht um Vermögen.

    Und wenn Dein Kollege mit 12 Mio. Euro Vermögen nur 350€ Erträge erzielt, solltest Du ihm beim Yoga doch mal dieses Forum empfehlen 😜.

    Und um meine Position klarzumachen. Ich hätte nichts gegen eine Vermögenssteuer, erkenne nur die Probleme bei der Umsetzbarkeit an. Praktisch, wie politisch.

    Und ich fände es auch als Immobilienbesitzer richtig, eingesparte Miete zu versteuern. Nur glaube ich, dass ich dann eher Steuern zurück bekäme.

  • ......Und ich fände es auch als Immobilienbesitzer richtig, eingesparte Miete zu versteuern. Nur glaube ich, dass ich dann eher Steuern zurück bekäme.

    Schön wenn du das richtig findest, ich z.B. bezahle aktuell das doppelte als Abtrag was mich in unserer Gegend als Miete zahlen würde, plus Instandhaltung oder Erneuerung von Dach, Fenster oder Heizung. Wenn dann muss auch der Hypothekenzins, die Materialkosten (und nicht nur 20% vom Handwerkerlohn) auch voll in Abzug gebracht werden , dann kann man auch über Versteuerung von eingesparter Miete reden, ansonsten ist das nur linkes Gedankengut zur Umverteilung. Jedenfalls war damals der Entschluss ein Eigenheim zu besitzen bei mir ein Teil der Altersvorsorge um nicht dem Staat auf der Tasche liegen zu müssen und nicht um andere zu pampern bis ich gepampert werden muss.

  • Schön wenn du das richtig findest, ich z.B. bezahle aktuell das doppelte als Abtrag was mich in unserer Gegend als Miete zahlen würde, plus Instandhaltung oder Erneuerung von Dach, Fenster oder Heizung. Wenn dann muss auch der Hypothekenzins, die Materialkosten (und nicht nur 20% vom Handwerkerlohn) auch voll in Abzug gebracht werden , dann kann man auch über Versteuerung von eingesparter Miete reden, ansonsten ist das nur linkes Gedankengut zur Umverteilung. Jedenfalls war damals der Entschluss ein Eigenheim zu besitzen bei mir ein Teil der Altersvorsorge um nicht dem Staat auf der Tasche liegen zu müssen und nicht um andere zu pampern bis ich gepampert werden muss.

    Bis darauf, dass ich dummes Framing verzichtet habe, habe ich nichts anderes geschrieben als Du.