Boomer-Soli: Reiche Rentner sollen arme unterstützen

  • Weil es missbräuchlich erscheinen könnte, nach selbstständiger Tätigkeit und PKV beitragsfrei zur GKV zu wechseln.

    Wie so oft scheint aber auch hier zu gelten: es kommt darauf an. Bei Finanztip gibt's dazu einen Aufsatz von Barbara Weber.

    Aber jetzt warten wir mal die angekündigte Einschätzung ab.

    Es geht tatsächlich darum, dass man nach 55 kaum noch aus der pKV wieder in die gKV kommt, aber über die Familienversicherung kann es klappen. Allerdings muss das Einkommen ja recht niedrig sein, damit das klappt. Über eine Teilrente kann man das unter Umständen regeln. Wenn die Familienversicherung greift, kann die pKV gekündigt werden. Wenn das Einkommen wieder steigt, dann greift die Versicherung als freiwilliges Mitglied mit den bekannten Wegen der Beitragsberechnung. Man muss also wissen worauf man sich einlässt.

  • Ich verstehe den Gedanken, aber wenn Du eingesparte Miete als Einnahmen versteuern möchtest, (also quasi wie an sich selbst vermietet) musst Du auf der anderen Seite auch zulassen, dass man Aufwendungen für die Immobilie analog zu einer Vermietung absetzen kann. Ich glaube nicht, dass das so ein tolles Geschäft für den Staat ist.

    Vor allem machst du damit die Hälfte der Rentner auf einen Schlag arm. Aber hey, die typisch deutsche Neiddebatte muss gepflegt werden.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Vor allem machst du damit die Hälfte der Rentner auf einen Schlag arm. Aber hey, die typisch deutsche Neiddebatte muss gepflegt werden.

    Die Frage ist ja, ob sich sowas eh nicht nur für neu erworbene Immobilien einführen lässt.

    Aber grundsätzlich hat Monstermania hier einfach einen Punkt, dass unterschiedliche Anlageklassen unterschiedlich besteuert werden und das nicht immer fair ist. Ich finde das muss man auch diskutieren können, ohne dass man das ganze als Neiddebatte totschlägt.

  • Aber grundsätzlich hat Monstermania hier einfach einen Punkt, dass unterschiedliche Anlageklassen unterschiedlich besteuert werden und das nicht immer fair ist.

    Eine selbst genutze Immobilie ist ja keine Anlage. Von daher halte ich das für gerechtfertigt.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Ganz unabhängig von der Tatsache, daß eine selbst genutzte Immobilie in aller Regel kein reines Investment ist; siehe beispielsweise schon hier

    Eine selbst genutzte Immobilie jedenfalls ist zudem ohnehin keine Investition - sondern eine Melange aus Lebensstil/Konsum einerseits und Vermögensaufbau/Altersvorsorge andererseits - mit im Einzelfall (sehr) unterschiedlicher Gewichtung der beiden Aspekte.

    gilt - nach meinem Dafürhalten - in dem folgenden Kontext,

    Aber grundsätzlich hat Monstermania hier einfach einen Punkt, dass unterschiedliche Anlageklassen unterschiedlich besteuert werden und das nicht immer fair ist. Ich finde das muss man auch diskutieren können, ohne dass man das ganze als Neiddebatte totschlägt.

    daß man - im Rahmen des gesetzlich Möglichen - natürlich und selbstverständlich alles diskutieren kann.

    Selbst einem Politiker der Partei "Die Linke" (hier vor Ort) beispielsweise - und damit einem begeisterten Anhänger des Ansatzes von immer noch mehr Umverteilung und damit auch immer noch höhere Steuern und Abgaben - ist aber bewußt, daß Immobilien ihren (Rest)Charme nur noch in einer Gesamtschau entfalten, wobei da die steuerlichen Rahmenbedingungen einen (ganz) erheblichen Beitrag leisten. Das gilt noch mehr für den Neubau - aufgrund der u. a. staatlichen Vorgaben ist man hier vor Ort inzwischen bei Kostenmieten von um die 22-23 € angekommen (plus NK versteht sich; plus TG-Platz versteht sich - eine Tiefgarage ist hier aufgrund der städtischen Stellplatzverordnung oftmals obligatorisch). Um den Mann zu zitieren: "Tendenziell bin ich beispielsweise für die Abschaffung der 10-jährigen Spekulationsfrist bei vermieteten Immobilien - dann wird das aber für Private, die den Großteil der Wohnungen stellen, noch unattraktiver Vermieter zu spielen. Ebenso dürfte das den ohnehin schwachen Neubau noch mehr bremsen. Das wäre für unsere Stadt fatal. Hintergrund ist, daß hier nicht selten mehrere Hundert Anfragen binnen weniger Stunden auf ein einzelnes Mietangebot eingehen.

    Steuersystematisch kann man das natürlich anders sehen. Immobilien (ob nun selbst genutzte oder vermietete) liegt aber stets eine Gesamtkalkulation zugrunde. Bei der selbst genutzten Immobilien fließen auch nicht-finanzielle Aspekte in diese Gesamtkalkulation sprich Gesamtschau mit ein (siehe oben Abs. 1). Werden "im Spiel" dann die Spielregeln geändert, wirkt dies zum einen auf die ursprüngliche Gesamtkalkulation und sendet zum andere Signale (im Sinne von Anreizen oder Fehlanreizen) aus. Wenn dieser Zusammenhang sogar einem Protagonisten "weit links außen" bewußt ist, dann zeigt das meines Erachtens nur, wie eindeutig der Zusammenhang ist.

  • Grimm zu Sozialversicherungen: "Werden Leistungen kürzen müssen"
    Die finanzielle Lage der Sozialversicherungen ist angespannt: Die Wirtschaftsweise Grimm fordert, "mehr Ehrlichkeit" darüber, was noch leistbar ist und was…
    www.tagesschau.de

    Über kurz oder lang wird wohl jeder für seine Altersvorsorge selber aufkommen müssen, man kann nur hoffen, dass dies endlich offen kommuniziert wird und Konzepte auf den Tisch kommen, die die Bevölkerung dabei unterstützen. Bspw. Altersvorsorgedepots, die nicht besteuert werden oder Ähnliches. Ansonsten wird die Altersarmut wohl zur Regel und nicht zur Ausnahme.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    – Satoshi Nakamoto

  • Nun ja, bisher macht SIE Vorschläge. Wie das dann anschließend bearbeitet wird, steht in den Sternen. Die SPD lehnt jetzt schon die Vorschläge rundheraus ab. Ob dann die anberaumte Arbeitsgruppe in 2026 eine plausible Lösung vorlegen wird, bleibt abzuwarten.

    In Sachen Kranken- und Pflegeversicherung wird ganz sicher auch eine Ethikkommission ein Wörtchen mitzureden haben.
    Ist es noch leistbar, das z.B. über 80 jährige Mitglieder der Gesellschaft noch Herzschrittmacher bekommen? Ist eine Schenkelhalsoperation in hohem Alter noch bezahlbar? Sind Kinderwunschtherapien der Allgemeinheit noch zumutbar? Gibt es Risikozuschläge für Risikosportarten bzw. wird die Krankenkassenleistung aus daraus resultierenden Verletzungen gestrichen? usw. usw.

    Das sind nicht meine Vorschläge, sondern anderweitig bespielte Theorien!

  • Ist es noch leistbar, das z.B. über 80 jährige Mitglieder der Gesellschaft noch Herzschrittmacher bekommen? Ist eine Schenkelhalsoperation in hohem Alter noch bezahlbar?

    Das ist in anderen euröpäischen Ländern doch durchaus üblich dort zu sortieren.
    Mein Schwiegervater, alter ende 70, Deutscher. Prostatakrebs. Hatte länger in Italien gelebt kam dort ins Krankenhaus Ärzte: "Da können wir nichts mehr machen,.... Keine Behandlung, sondern nur noch Aufbewahrung bis zum kurzfristigen Tod."
    Dann haben wir ihn nach Deutschland geholt und hier ins Krankenhaus gebracht. Wurde behandelt und bekam "teure" Medikamente. Er hat dann noch rund 3 Jahre selbstständig leben dürfen, bis ihn der Krebs dann niedergemacht hat.

  • Und meiner Meinung nach hätte man Infrastrukturbereiche besser in staatlicher Hand gelassen: Energieversorgung, Gesundheitsversorgung (einschliesslich Pflege), Infrastrukturversorgung (Bahn, Strassen, Telekommunikation).

    Das die Privatwirtschaft hier besser - im Sinne der Allgemeinheit - wirtschaften kann, das halte ich für ein Gerücht.

    Wer war es, der angeordnet hat, funktionierende Kraftwerke abzuschalten und zu zerstören? Wer sorgt durch absurde Gesetze dafür, dass Deutschland die höchsten Strompreise der Welt hat?

    Wer ist noch mal der 100%-Aktionär der Bahn AG, wo Zugfahren inzwischen zum Glücksspiel geworden ist? Auch wüsste ich nicht, dass Autobahnen, Landstraßen und kommunale Straßen, inzwischen auch als Schlaglochpisten bezeichnet, in Privatbesitz sind.

    Am liebsten hätte ich natürlich auch das Wählscheibentelefon in Standardgrau mit 1,80m Anschlußschnur zurück, incl. Wartezeit von mehreren Monaten auf die Verlängerungsschnur 6m zum monatlichen Mietpreis von 0,60 DM. Auch vermisse ich die Fernzone 2, in der für Telefonate außerhalb des regionalen Umkreises alle 12 sec 0,23 DM fällig wurden. Wer will schon Flatrate in alle Netze innerhalb der EU?

  • 1. Gedankengang
    Ich bin als „Versorgungsgeldempfänger“ (ja, hört sich eher nach Sozialhilfe an - aber so nennt man Pensionäre offiziell) unter den Blinden (=Rentnern) König. Dies ist mir bewusst. Aber jeder hätte die Beamtenlaufbahn einschlagen können, in welcher man im aktiven Berufsleben weniger verdient als in der freien Wirtschaft. In der Zeit nach der Pensionierung/Berentung verhält es sich genau umgekehrt. Aus diesem Gedankengang folgt, dass jeder Rentner einen Teil seines Lohns in eine private zusätzliche Altersvorsorge hätte stecken können/müssen. Dies ist mein erstes Argument, warum Besserverdienende Pensionäre/Rentner nicht für einkommensschwächere etwas abgeben sollten.

    2. Gedankengang
    Besser verdienende Rentner und Pensionäre zahlen wesentlich mehr Einkommensteuer als weniger gut betuchte Rentner. Aus dem „Steuersäckl“ fließen in die Deutschen Rentenversicherung ca. 20 bis 30 % deren Einnahmen zu. Daraus folgt, dass bereits heute Besserverdienende für einkommenschwächere Rentner mit einstehen. Warum sollten genau diese Personen, die durch bessere/höhere Lebensleistung viel für den Staat erwirtschaftet haben jetzt noch mehr einzahlen???

    Es ist mir bewusst, dass es gut situierte Rentner und Pensionäre gibt. Es ist mir ebenfalls bewusst, dass viele Rentner ihre karge Rente durch Flaschensammeln aufstocken.

    Meine Vorschläge zur Lösung des Problems zur Sicherung der Renten:

    -späterer Eintritt ins Rentenalter/der Pensionierung, schließlich haben wir eine höhere Lebenserwartung als vor 50 Jahren

    -Deutsche Rentenversicherung darf sich nicht nur auf den Bismarckschen Grundsatz verlassen, dass Jüngere für Ältere aufkommen müssen, verlassen und sollte mehr am Kapitalmarkt investieren.

    -alle (Arbeitnehmer, Angestellte, Beamte, Künstler, Freiberufler, Selbstständige) sollten in einen gemeinsamen Altersversorgungstopf einzahlen.

    -Steuerliche Förderung privater zusätzlicher Altersvorsorge.

    -bessere Einführung von Ausländern in den deutschen Arbeitsmarkt.

    Beispiele sind die Niederlande, Österreich und die skandinavischen Länder, wo das Rentenniveau höher ist als in Deutschland.

    Unser Staat, ganz gleich welche Parteien regierten, machte bislang seine Hausaufgaben zu schlecht. Man verließ sich zu lange auf die Bismarcksche Rentenformel, wonach aktiv Arbeitende für Rentner aufkommen sollten.

    'Es sei nicht immer zu verlangen, „dass der Inhalt gesetzlicher Vorschriften dem Bürger grundsätzlich ohne Zuhilfenahme juristischer Fachkunde erkennbar sein muss“.' (BVerfG, Beschl. v. 04.06.2012, Az.: 2 BvL 9/08)

  • In Sachen Kranken- und Pflegeversicherung wird ganz sicher auch eine Ethikkommission ein Wörtchen mitzureden haben.
    Ist es noch leistbar, das z.B. über 80 jährige Mitglieder der Gesellschaft noch Herzschrittmacher bekommen? Ist eine Schenkelhalsoperation in hohem Alter noch bezahlbar? Sind Kinderwunschtherapien der Allgemeinheit noch zumutbar? Gibt es Risikozuschläge für Risikosportarten bzw. wird die Krankenkassenleistung aus daraus resultierenden Verletzungen gestrichen? usw. usw.

    Vollkommene Zustimmung zu deinen Gedankengängen!!!

    Zusätzlich sollte jeder Rentner dazu „verdonnert“ bzw. verpflichtet werden, aktiv Sport zu betreiben (Muskelaufbau/Ausdauertraining). Damit kann Altersdiabetes verhindert werden, was Kosten einspart.

    Ärzte sollten durch Ernährungsberatung mehr Anreize bekommen, Zusatzkosten für das Gesundheitssystem zu vermeiden als zu hoffen, dass sie einen weiteren chronischen Patienten bekommen, der ihnen immer wiederkehrende Einkommen sichert. Ein solches Verhalten durch Ärzte habe ich im Rahmen der „Fünf-Minuten-Stechuhrmedizin“ selbst erlebt, als mir die Ärzte mitteilten, meine Zucker- und Bluttfettwerte würden gen roten Bereich gehen, aber notfalls würde man dies mit Medikamenten in den Griff bekommen. Letztendlich habe ich dies durch Umstellung meiner Ernährung und einem individuell erstellten Sportprogramm selbst in den Griff bekommen.

    'Es sei nicht immer zu verlangen, „dass der Inhalt gesetzlicher Vorschriften dem Bürger grundsätzlich ohne Zuhilfenahme juristischer Fachkunde erkennbar sein muss“.' (BVerfG, Beschl. v. 04.06.2012, Az.: 2 BvL 9/08)

  • Beispiele sind die Niederlande, Österreich und die skandinavischen Länder, wo das Rentenniveau höher ist als in Deutschland.

    Du weißt aber, dass man nicht nur die Vorteile aus den Ländern übernehmen kann?
    EIns weiß ich so aus dem Gedächtnis:
    - Rentenanwartschaft in Ö nach mind. 15 Jahren
    - Rentenanwartschaft in D nach mind. 5 Jahren
    Rate mal, warum die Durchschnittsrente in Ö wesentlich höher liegt als in D.

  • - Rentenanwartschaft in Ö nach mind. 15 Jahren
    - Rentenanwartschaft in D nach mind. 5 Jahren

    Dann sollten wir in Deutschland bei der ganzen Diskussion über das Niveau der Renten und auch über diesen Aspekt nachdenken. - Die ganze Diskussion sollte neutral und ergebnisoffen stattfinden - und nicht parteipolitisch.

    Fest steht, dass das Rentenniveau nicht nur bis 2031 gesichert werden sollte (wie von der derzeitigen Koalition beschlossen) sondern auch darüber hinaus - und wenn möglich sollte es auch gesteigert werden,

    'Es sei nicht immer zu verlangen, „dass der Inhalt gesetzlicher Vorschriften dem Bürger grundsätzlich ohne Zuhilfenahme juristischer Fachkunde erkennbar sein muss“.' (BVerfG, Beschl. v. 04.06.2012, Az.: 2 BvL 9/08)

  • Vielleicht auch mal was bei den Schweizern abschauen?

    Aus dem Bekanntenkreis:

    Deutsche Rentnerin geht in die Schweiz und arbeitet dort ein paar Jahre. Hinterher beantragt sie die schweizer Rente.

    Ergebnis: Die Arbeitszeiten liegen nach dem Referenzalter und begründen keinen Rentenanspruch in der Schweiz. Ihre Beiträge bekommt sie aber auch nicht erstattet. :rolleyes:

  • Vielleicht auch mal was bei den Schweizern abschauen?

    "Unter dem Strich kommen Männer auf eine Jahresrente von durchschnittlich 52'735 Franken, Frauen nur 35'442 Franken. Pro Monat sind es fast 4400 Franken respektive knapp 3000 Franken."

    Dazu müssten wir das (Duchschnitts-)Renteneintrittsalter der Schweiz kennen und wissen wie viel Prozent eines Durchschnittsverdieners dies ist. (Wenn ich mir in der Schweiz eine Tasse Kaffee kaufe, könnte ich hier von diesem Geld ein ganzes Café aufkaufen 😀). - In der Schweiz ist vieles (Löhne, Preise usw.) bekanntlich teurer als bei uns.

    'Es sei nicht immer zu verlangen, „dass der Inhalt gesetzlicher Vorschriften dem Bürger grundsätzlich ohne Zuhilfenahme juristischer Fachkunde erkennbar sein muss“.' (BVerfG, Beschl. v. 04.06.2012, Az.: 2 BvL 9/08)

  • FinanzThomas ich lese da in dem von dir verlinkten Artikel:
    "So beträgt eine durchschnittliche Monatsrente in der Schweiz laut den aktuellsten Zahlen des Bundesamts für Statistik 1862 Franken für Männer und 1883 Franken für Frauen."

    Deine Werte gelten incl. der 2. Säule der Rentenversicherung, die nach den Werten in der Schweiz wesentlich besser ausgebaut scheint.

    Zusätzlich gerade eben gefunden unter: https://www.gdv.de/gdv/rentenvers…verblasst-68186

    "Der Beitragssatz (Schweiz) ist mit derzeit 10,6 Prozent aber deutlich geringer als beim großen Nachbarn (18,6 Prozent) und – noch entscheidender – es gibt keine Beitragsbemessungsgrenze. Das heißt: Ein Einkommensmillionär zahlt jährlich mehr als 100.000 Schweizer Franken in die Rentenkasse – ohne Anspruch auf entsprechend hohe Altersbezüge zu haben. Die Maximalrente beträgt derzeit 2390 Franken im Monat. Und die bekommt nur, wer auf mindestens 44 Beitragsjahre kommt. Selbst wer Millionen eingezahlt, aber etwa einige Jahre im Ausland gelebt hat, muss Abschläge in Kauf nehmen. In Deutschland wäre eine derart große Umverteilung der gesetzlichen Rentenversicherungsbeiträge wohl verfassungswidrig. "

    Wohl aus 2021, also 4 Jahre alt, aber soviel wird sich da garantiert nicht geändert haben.

  • Schlesinger
    Zunächst mal, sollte man sich zumindest etwas mit den Fakten auseinander setzten, bevor man Falschaussagen postet.
    Das Bismarck'sche Rentensystem, dass Du mehrfach erwähnt hast, war 100% kapitalgedeckt und wurde, nachdem diese Kapitaldeckung durch WK 1, Hyperinflation und anschließend dann WK2 vollends vor die Wand gefahren war, 1957 durch das Schreiber'sche Umlageverfahren abgelöst.:/
    Das Rentensystem wurde seither laufend angepasst und reformiert. Aktuell wird der Großteil der Steuerzuschüsse (im Übrigen zahlen auch zunehmend Rentner immer mehr Steuern) nicht für beitragsgedeckte Rentenzahlungen ausgegeben, sondern für Zahlungen ausgegeben, die zwar durch die GRV geleistet werden, für die aber niemals Beiträge eingezahlt wurden. Da wären z.B. solche Leistungen wie die Mütterrente, Witwen- und Waisenrenten, Rehamaßnahmen, Arbeitsunfähigkeitsrenten zu nennen.
    Das sind Alles gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die nichts mit irgendwelchen Beitragszahlungen zu tun haben.
    Nur schlägt die Demografie unaufhaltsam zu. Sprich der Anteil des Steuerzuschusses der für die Auszahlung der Renten(ansprüche) benötigt wird steigt in den nächste Jahre quasi expotentiell an. Dafür muss eine Lösung gefunden werden, da der Staat sonst völlig handlungsunfähig wird.
    Das wird dann in den nächsten Jahren (Jahrzehnten) weiter zunehmend auch die Themen Kranken- und Pflegeversicherung betreffen. In einer alternden Gesellschaft werden einfach höhere Kosten in diesen Bereichen anfallen.

    Zum Schluss möchte ich Dich fragen, da Du Dich ja so um das Rentensystem sorgst (von dem Du ja lt. eigener Aussage gar nicht betroffen bist), wie Du denn die Situation bei den Pensionen der Beamten beurteilst?
    Nur weil man hier aktuell nur wenig hört, bedeutet das ja nicht, dass die Beamtenversorgung nicht vor den gleichen Problemen steht. Auch hier rollt auf den Staat eine extreme Welle zu. Und die Beamtenversorgung wird zu einem weit größeren Teil aus Steuergeldern geleistet als die Rente. :/