Rückblickend mehr sparen oder mehr erleben?

  • Genau das ist der Punkt: Kaum jemand wünscht sich rückblickend „mehr konsumiert“ zu haben – aber zu wenig vorgesorgt zu haben, das bereuen viele. Wer früh und konsequent spart, kann später genau den Lebensstil genießen, von dem andere nur träumen.

    Hm ich habe einige Personen mit Schicksalsschlägen in der Familie gehabt, die teilweise auch zum Tod geführt haben. Ob die es evtl. anders beurteilt hätten, weiß ich nicht

  • Rentner, die erst kurz vor der Rente bemerkt haben wie groß die Lücke ist und sich wünschen früher/mehr gespart zu haben kenne ich ein paar. Welche, die sich wünschen früher mehr ausgegeben zu haben kenne ich keine.

    Ich kenne aber doch eine Reihe von wirklich traurigen Fällen, in denen man sich für andere wünscht,

    1. sie hätten sich mehr gegönnt, bevor sie plötzlich und sehr früh gestorben sind,
    2. sie hätten sich früher mehr gegönnt, sodass sie auch im Alter daran gewöhnt sind, sich etwas zu gönnen, und sie nicht weiterhin jeden Cent umdrehen und sich vieles entgehen lassen, obwohl sie diese Sparsamkeit garantiert nicht mehr nötig haben.
  • Schöne Erlebnisse & Erinnerungen machen ist das was das Leben ausmacht.

    Ich kenne viele ältere Leute die immer wieder von ihren Erlebnissen aus der Vergangenheit erzählen. Daher sparen ist das eine, tolle Sachen erleben das andere, manche Gelegenheiten kommen nicht wieder! Daher einfach machen

  • Geht beides ;), solange man nicht vom Existenzminimum leben muss!

    Finde ich aber auch. Rückblickend hätte ich früher mit dem Sparen an der Börse anfangen sollen und hätte dann dadurch mehr finanziellen Spielraum gehabt um mal was zu erleben.

    Doof ist wenn man zu wenig sparen kann und dadurch auch noch auf Erlebnisse verzichtet .... getreu dem Motto meines Opas, leiber reich und gesund als arm und krank.

  • Um nochmal auf's Thema zurückzukommen: Rentner, die erst kurz vor der Rente bemerkt haben wie groß die Lücke ist und sich wünschen früher/mehr gespart zu haben kenne ich ein paar. Welche, die sich wünschen früher mehr ausgegeben zu haben kenne ich keine.

    Die, die gut vorgesorgt haben genießen hingegen ihren Ruhestand in vollen Zügen, geben erstmal ~100k für neue Gefährte (Auto, Wohnmobil, Ebike etc.) und diverse Verschönerungen am Haus aus, fahren/fliegen 3-5 mal im Jahr weg, gerne auch mal Business Class wenn's finanziell drin ist etc. etc. Den Wunsch das Geld lieber früher ausgegeben zu haben, habe ich von den Betroffenen noch nie gehört, eher sowas wie "früher konnten wir uns nocht soviel leisten/mussten wir viel sparen um das Haus abzuzahlen, dafür geht's uns heute richtig gut"

    Wenn Du Rentner fragst, die ihren Ruhestand fit und in guter Gesundheit genießen, ist das kein Wunder.

    Jemand, der kurz vor Renteneintritt mit einer Krankheit mit überschaubarer Lebenserwartung diagnostiziert wird, sieht das vielleicht anders. Oder jemand, der immer nur auf die Rente hingearbeitet hat und dann in der Rente feststellt, dass die Gesundheit / Energie etc. nicht mehr ausreicht für die Reisen, die man immer aufgeschoben hat.

    Meine Oma zum Beispiel (die ihr ganzes Berufsleben in schlechtbezahlten, harten Jobs gearbeitet und drei Kinder alleine großgezogen hat und entsprechend kaum etwas zurücklegen konnte und dann auch noch ihre beiden Eltern lange gepflegt hat), meinte vor Jahren schon zu mir: "Geh' auf Reisen, sieh' Dir die Welt an, solange Du jung bist! Ich hätte das so gerne gemacht, aber hatte nie das Geld und nie die Zeit. Jetzt hätte ich genug Geld und auch Zeit, aber jetzt bin ich alt und kann nicht mehr so, wie ich gerne würde, und schaffe das alles nicht mehr."

    Sie hat dann noch kleinere Urlaube / Städtereisen innerhalb Deutschlands gemacht, solange es die Gesundheit zuließ, aber hätte rückblickend viel dafür gegeben, in jüngeren Jahren mehr von der Welt zu sehen.

  • Meine Oma zum Beispiel (die ihr ganzes Berufsleben in schlechtbezahlten, harten Jobs gearbeitet und drei Kinder alleine großgezogen hat und entsprechend kaum etwas zurücklegen konnte und dann auch noch ihre beiden Eltern lange gepflegt hat), meinte vor Jahren schon zu mir: "Geh' auf Reisen, sieh' Dir die Welt an, solange Du jung bist! Ich hätte das so gerne gemacht, aber hatte nie das Geld und nie die Zeit. Jetzt hätte ich genug Geld und auch Zeit, aber jetzt bin ich alt und kann nicht mehr so, wie ich gerne würde, und schaffe das alles nicht mehr."

    Deine Oma hatte zweifellos ein hartes Leben, aber das nicht nicht vergleichbar mit der Ausgangsituation von Palmentraum oder vielen anderen jungen Leuten. Die sind gut bezahlt, können sich leisten Teilzeit zu arbeiten, sparen für die Kinder und überlegen nun zusätzlich, ob sie lieber mehr sparen oder mehr urlauben sollen. Da zudem die medizinische Versorgung in 30 Jahren nochmal anderere Möglichkeiten in Punkto Versorung und Langlebigkeit als heutzutage bieten wird (für die, die es sich leisten können), passt der Vergleich also nicht wirklich.

    Sicher wird es immer noch tödliche Krankheiten geben, die einen vor Erreichen des Ruhestand dahinraffen können oder auch ein Unfall kann kurzen Prozess machen, aber ich zweifle nicht daran, dass der Ruhestand ein sehr langer sein wird. Es erscheint mir durchaus wichtig, auch diese Lebenspanne im Fokus zu behalten. Was ich in frühen Jahren ausgebe, steht mir in den späteren Jahren nicht zur Verfügung.

    Teilzeit in jungen Elternjahre ist zweifellos extrem entlastend, aber die Möglichkeit ab 55 beruflich kürzer zu treten und trotzdem seinen gewohnten Lebensstandard zu halten, mindestens ebenso. Wenn man beides schafft, ist das natürlich genial, die meisten werden sich aber entscheiden müssen. Zwei Beamte in unkündbarer Stellung mit Pensionsanspruch haben diesbezüglich deutlich mehr Spielraum als der Normalverdiener in der freien Wirtschaft, da sollten wir uns nicht täuschen. Es ist aber weder gesetzt, dass Deutschland in den nächsten 30 Jahren seinen Wohlfahrtsstaat aufrechterhalten kann, noch dass es tiefergreifende Verwerfungen in der Wirtschaft gibt (Arbeitlosigkeit lässt grüßen).

    Ich würde immer auf Eigenvorsorge setzen und am besten nicht zu knapp. Das hat dann den Vorteil, wenn man früh anfängt, dass man nach 30 Börsenjahre auf erfreulichen Depotständen sitzt. Ein solides finanzielles Polster kurz vor dem Ruhstand ist ein sehr angenehmes Gefühl und verschafft Sicherheit.

  • Das ist der Inhalt des letzten Videos. Kann man sich also auch auf Youtube angucken

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  • Im heutigen Finanzflussnewsletter: Reich im Alter, aber arm im Leben? – 8 Anzeichen, dass du zu viel sparst. Findet sich bestimmt auch auf der dortigen Homepage …

    Der Artikel bezieht sich aber eher auf extreme Geizhälse und Sparfüchse, die auch notwendige Versicherungen weglassen oder sich jeden Restaurantbesuch mit Freunden verkneifen.

    Die Diskussion hier ging ja mehr darum, wie man das optimale Verhältnis von Leben und Sparen findet.

  • Der Artikel bezieht sich aber eher auf extreme Geizhälse und Sparfüchse, die auch notwendige Versicherungen weglassen oder sich jeden Restaurantbesuch mit Freunden verkneifen.

    Die Diskussion hier ging ja mehr darum, wie man das optimale Verhältnis von Leben und Sparen findet.

    Naja, das spiegelt ein selektives Lesen … es geht ja schon auch darum, ob man Erfahrungen oder Zahlen aufm Konto sammelt, oder ob man sich den Komfort einer ICE-Fahrt gönnt oder im RE herumgurkt …

  • Das fände ich auch interessant weil Finanzfluss ist so ne Affiliatebude und nicht wirklich neutral.

    Nur mal so zur Info: https://www.finanztip.de/ueber-uns-wie-wir-uns-finanzieren/

    Nicht dass jetzt Dein Weltbild zusammen bricht.;)

    Finanztip hat seinerzeit auch Fairr-Riester empfohlen, obwohl es deutliche Warnungen gab, dass das fairr Modell so nicht funktionieren kann, wenn es mal einen richtigen Rums gibt.
    Und das hat sich dann ja auch im Corona-Crash gezeigt.
    Fazit: Nachher ist man immer klüger und eine Empfehlung (egal von wem) bewahrt einen nicht davor, sich selbst intensiv mit einer Geldanlage zu beschäftigen und die persönlichen Risiken abzuwägen.

  • Nur mal so zur Info: https://www.finanztip.de/ueber-uns-wie-wir-uns-finanzieren/

    Nicht dass jetzt Dein Weltbild zusammen bricht.;)

    Finanztip hat seinerzeit auch Fairr-Riester empfohlen, obwohl es deutliche Warnungen gab, dass das fairr Modell so nicht funktionieren kann, wenn es mal einen richtigen Rums gibt.
    Und das hat sich dann ja auch im Corona-Crash gezeigt.
    Fazit: Nachher ist man immer klüger und eine Empfehlung (egal von wem) bewahrt einen nicht davor, sich selbst intensiv mit einer Geldanlage zu beschäftigen und die persönlichen Risiken abzuwägen.


    Dankeee! Ja da hast du Recht. Sowas wie Riester habe ich nie abgeschlossen. Davor hat ein Finanzblog schon 2018 gewarnt. Ich informiere mich immer bei verschiedenen Quellen. Hier bin ich noch neu.

  • Das fände ich auch interessant weil Finanzfluss ist so ne Affiliatebude und nicht wirklich neutral.

    Hier mehr dazu

    Irving
    23. Juni 2025 um 18:41