Privatier und Family Office

  • Der Buchhändlerssohn Linnemann setzt die Arbeit an die Spitze allen Denkens.

    Was aber mit den Privatiers ?

    Und was ist ein Family Office ?

    Ich bin gerade auf dem Weg in den sonnigen Süden..

    Soziale Gerechtigkeit: Mehr Anreize für Privatiers
    872.000 Deutsche gehen keiner geregelten Erwerbsarbeit nach. Es wird Zeit für eine bessere Arbeitsvermittlung und Leistungsentzug für Verweigerer.
    taz.de
  • Wie Länder aussahen/aussehen, bei denen sich Leute mit ählich gelagerten Sichtweisen wie der des TAZ-Autors politisch durchgesetzt haben, ist ja bekannt. Reichtum für alle wird versprochen, Armut für alle ist das Ergebnis. Oder um Margaret Thatcher zu zitieren: "Das Problem am Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht."

  • Hallo,

    ich glaube Planschkuh hat die Frage schon bündig zusammengefasst.

    Nur noch als Randbemerkung. Wenn Medien zum Beweis ihrer These einen Link setzen, sollte man den auch lesen. Da liest man, in den 872 T, die nur vom Vermögen leben, sind auch die „Altenteiler“ mit dabei. Die Zahl wird nicht weiter aufgeschlüsselt. Wer ein Leben lang gespart hat, im Alter vom Gesparten lebt und nicht auf die Grundsicherung angewiesen ist, sollte nach Herrn Kramer also enteignet werden.

    Gruß Pumphut

  • Mario Lochner hatte das auch mal aufgegriffen, hier eine Gegendarstellung:

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  • Wenn ausgerechnet Linnemann damit ankommt, bin ich immer versucht zu fragen, was er denn selbst so konkret schon hinbekommen hat. Irgendwelche konkreten Probleme gelöst? SCNR.

    Und was diese Arbeitsverweigerer angeht - ich kenne niemanden, der eine solche Person als Kollegen im Team haben will, geschweige denn einstellen will. Darunter leidet dann das gesamte Team.

  • Wie Länder aussahen/aussehen, bei denen sich Leute mit ählich gelagerten Sichtweisen wie der des TAZ-Autors politisch durchgesetzt haben, ist ja bekannt. Reichtum für alle wird versprochen, Armut für alle ist das Ergebnis.

    :thumbup:

    Oder um Margaret Thatcher zu zitieren: "Das Problem am Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht."

    Oder diese Leute einem selbst "ausgehen", da sie (oder ihr Kapital) "weggeht". Schon heute sieht es so aus, daß beispielsweise in meinem Umfeld zig Leute Deutschland verlassen haben (die Älteren zieht es dann beispielsweise in die Schweiz oder Liechtenstein die Jüngeren beispielsweise Richtung Dubai). Ein Thema der Rahmenbedingungen und dem Setzen von Anreizen aber auch Fehlanreizen.

    Läuft ähnlich wie beim Thema Zuwanderung. Die weltweit begehrte "qualifizierte Zuwanderung" zieht es eher in Länder mit den ihnen passenden Rahmenbedingungen - Deutschland setzt eher Rahmenbedingungen in die andere Richtung (wie mir Kundigere aus dem Bereich berichten, der Grund, warum viele vor Krieg flüchtende Menschen nicht im ersten kriegsfreien Land in Europa bleiben, sondern durch diverse kriegsfreie Länder in Europa ziehen, bis endlich (prioritär) Deutschland erreicht ist. Pointiert sagen diese Kundigen längst, daß sich in praxi das Asylrecht zu einem Einwanderungsrecht gewandelt hat, ohne Rücksicht darauf, welche sinnvolle Einwanderung Deutschland eigentlich braucht. Eine logische Folge, wenn man rechtlich begründete Rückführungen nicht für die Routine eine abgewogenen Migrationspolitik hält - sondern allenfalls für Straftäter zulassen will.

  • Für meinen Teil schaue ich nur hin und wieder mal in die "taz" zwecks Belustigung oder wohligem Gruseln in Sachen ökonomischer Sachgesetzlichkeiten.

    Offensichtlich im Gegensatz zu anderen Protagonisten hier:

    ich die taz präferiere.

    Die Lektüre des verlinkten taz-Artikels erspare ich mir daher. Würde aber fast eine Wette eingehen, daß da auch eine Formulierung wie "leistungslos" auftaucht ... ?

    Dazu hatte ich hier an anderer Stelle schon mal was geschrieben bzw. Stellung bezogen gegenüber der Haltung eines meines Erachtens vermutlich "Salon-Sozialisten" oder "Salon-Kommunisten" (dessen oder deren Beiträge hier aber inzwischen verschwunden oder für mich jedenfalls nicht mehr auffindbar sind).

  • Wie Länder aussahen/aussehen, bei denen sich Leute mit ählich gelagerten Sichtweisen wie der des TAZ-Autors politisch durchgesetzt haben, ist ja bekannt. Reichtum für alle wird versprochen, Armut für alle ist das Ergebnis. Oder um Margaret Thatcher zu zitieren: "Das Problem am Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht."

    Ja, läuft richtig gut in Großbritannien. Kaum Armut, den Menschen geht gut, gute Infrastruktur. Alles supi!

    Es geht nur sehr wenigen auf Kosten der Mehrheit gut. Aber irgendwie muss man sich seinen Leben und Reichtum auf Kosten anderer ja rechtfertigen.

  • Meine Idee wäre ja: Wer Bürgergeld kassieren will, muss unentgeltlich Arbeit machen, die sonst nicht gemacht wird. Bürgergeld mit allem drum und dran gibt es dann nicht mehr fürs Nichtstun, sondern dafür, bspw. 40 Stunden pro Woche eine öffentliche Toilette sauber zu halten, Müll im Park aufzusammeln oder Senioren im Altersheim vorzulesen.

  • Reformen sind nötig, sowohl beim Sozialstaat als auch bei der Steuergerechtigkeit.

    Ich halte es für müßig, wenn wir Bürger uns über einzelne Reformvorschläge den Kopf zerbrechen. Unserer Politik liegen diese seit Jahren detailliert ausgearbeitet vor – inklusive aller Auswirkungen und Schwierigkeiten. Wir sollten vielmehr diskutieren, wie wir unsere Politik motivieren, zu agieren – insbesondere nicht bloss mit Scheinlösungen wie der Motivation einiger Bürgergeldempfänger.

    Als Gegenposition zur Ablenkungsdebatte ums Bürgergeld kann ich die Plakatierungen des DGB "geh doch mal arbeiten" und den TAZ Artikel nachvollziehen.

    Die %-Milliardäre Argumentation von Lochner finde ich seicht, den TAZ-Beitrag lustig.

  • Also bei aller Polemik muss ich Herrn Kramer in einer Sache zustimmen: Nicht mehr arbeiten zu müssen, muss man sich als Privatier leisten können.
    Ob es nun Teil der sozialen Verantwortung ist arbeiten zu müssen? Diese Frage kann von mir aus gern ergebnisoffen diskutiert werden. In dem Zusammenhang weise ich aber vorab darauf hin, dass es aktuell tausende von Arbeitsplätzen gibt die 'sozialverträglich' abgebaut werden.
    Schon mein Vater durfte gemäß dem Willen der Politik/Wirtschaft 1990 nicht mehr arbeiten und wurde mit 58 vorzeitig in Ruhestand geschickt.
    Wie sich die Zeiten doch ändern. Was damals 'normal' war, wird heute als 'Böse' dargestellt.:D

    Meine Idee wäre ja: Wer Bürgergeld kassieren will, muss unentgeltlich Arbeit machen, die sonst nicht gemacht wird. Bürgergeld mit allem drum und dran gibt es dann nicht mehr fürs Nichtstun, sondern dafür, bspw. 40 Stunden pro Woche eine öffentliche Toilette sauber zu halten, Müll im Park aufzusammeln oder Senioren im Altersheim vorzulesen.

    Leider gibt es Menschen, die eben nicht 40 Stunden pro Woche arbeiten können. Sei es das alleinerziehende Elternteil, deren Kinder oder schlichtweg Menschen die aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind zu arbeiten. Rund 30% aller Bürgergeldbezieher sind unter 15 Jahren alt. :/
    Klar, es gibt sicherlich auch echte Schmarotzer unter den Bürgergeldempfängern. Nur, wie viele das wirklich sind, darüber gehen die Meinungen doch sehr weit auseinander.

  • Ja, läuft richtig gut in Großbritannien. Kaum Armut, den Menschen geht gut, gute Infrastruktur. Alles supi!

    Es geht nur sehr wenigen auf Kosten der Mehrheit gut. Aber irgendwie muss man sich seinen Leben und Reichtum auf Kosten anderer ja rechtfertigen.

    Die aktuelle sozioökonomische Situation in Großbritannien und deren Ursachen kann ich nicht abschließend beurteilen.

    Grundsätzlich stimme ich aber mit der Einschätzung von Adams Smith überein:

    „Um einen Staat von der niedrigsten Barbarei zum höchsten Grad des Reichtums zu führen, bedarf es nur des Friedens, der leichten Besteuerung und einer erträglichen Rechtspflege; alles andere ergibt sich aus dem natürlichen Lauf der Dinge.“

    Leider trifft das auch für die entgegengesetzte Richtung zu.

  • Es geht nur sehr wenigen auf Kosten der Mehrheit gut.

    Ob diese Deine (vermeintliche) Zustandsbeschreibung für Großbritannien auf Deutschland übertragen werden kann (der taz-Artikel dürfte sich auf Deutschland beziehen und nicht auf Großbritannien ...?), scheint mir beim Blick sowohl auf unseren Etat für den Sozialstaat als auch eine Staatquote von inzwischen über 50% mehr als fraglich.

    Aber irgendwie muss man sich seinen Leben und Reichtum auf Kosten anderer ja rechtfertigen.

    Was "man" rechtfertigen muß, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Für meinen Teil beispielsweise gibt es gar nichts zu rechtfertigen, da ich mit Null (damals noch DM) gestartet bin, weder geerbt noch im Lotto gewonnen habe und mich stets vollumfänglich an Recht und Gesetz (auch die deutschen Steuergesetze) gehalten habe.

    Bei dem Thema "Gerechtigkeit" hast Du ja ohnehin schon die Lösung gefunden:

    Wenn nichts mehr zum Umverteilen existiert, dann heißt das nur, dass es gerecht aufgeteilt wurde.

    Ein echtes Erfolgsmodell in Sachen Anreizsetzung für alle Länder. Dürfte, bei Umsetzung hierzulande, daher ein globaler von Deutschland ausgehender Verkaufsschlager werden ...

    So wie die taz selbst auch - dazu reicht der Blick auf die verkaufte Auflage und die Reichweite die Leserschaft betreffend.

  • Hallo user2304,

    Ich glaube, so ganz gelesen hat Pumphut schon den Ausgangsartikel nicht. Wenn er (reflexartig?) gleich mal von Enteignung spricht.

    Dann darf ich einmal mit einigen Zitaten aus dem Artikel aushelfen:

    „Privatiers, die sich auch nach dreimaliger Aufforderung nicht zu einem Beratungsgespräch einstellen, muss ein Leistungsentzug drohen. Wer eine zumutbare Arbeit wiederholt ablehnt, dem sollten die Bezüge im Extremfall um 100 Prozent gekürzt werden.“

    „Da die Auszahlung nicht von staatlichen Bankkonten erfolgt, müssten in diesem Fall die Finanzämter Amtshilfe leisten und das Besitzbürgergeld in Form von Steuern auf Kapitalerträge einziehen. Natürlich muss den Betroffenen dabei das Existenzminimum zum Leben verbleiben.“

    Wie nennen Sie die hier vorgeschlagenen „Maßnahmen“?

    Gruß Pumphut

  • „Um einen Staat von der niedrigsten Barbarei zum höchsten Grad des Reichtums zu führen, bedarf es nur des Friedens, der leichten Besteuerung und einer erträglichen Rechtspflege; alles andere ergibt sich aus dem natürlichen Lauf der Dinge.“

    Wäre ein interessantes Experiment gewesen, wenn man das ab 2009 wirklich so gehandhabt hätte. Obwohl ich persönlich von einem liberalen System extrem profitieren würde und hoffe, dass in diesem Land in der Hinsicht was passiert, glaube ich heute nicht, dass es damals funktioniert hätte...:/