Mit 68 Geld an die Börse anlegen?

  • ich bin 68, Selbstständig, gesund und möchte noch einige Jahre arbeiten. Soll ich mein Erspartes in diesem Alter an die Börse anliegen? Die ständige Bankwechsel alle 4 - 6 Monate auf die Suche nach Tagesgeldzinsen wird immer schwieriger da ich so viele Banken schon jetzt durch habe. Als Wertschaffender habe ich das Gefühl, die Börse ist von der Wirtschaftsrealität abgekuppelt und ich erwarte (schon seit vielen, vielen Jahre:P) sein Zusammenbruch. Sicherheit und Werterhalt meines Geldes sind mir wichtig. Würde mich über Erfahrungsaustausch freuen.

  • Es geht also um Werterhalt und kein Tagesgeldhopping. Sprich Geldmarkt-ETF.


    Das ist gut weil:

    - kein Problem wegen begrenzter 100.000€ Einlagensicherung

    - du bekommst automatisch immer grob den EZB Zins


    Wichtig ist nur: Bei Negativzinsphasen muss das Geld raus. Ich empfehle die ausschüttende Variante welche die Zinsen auszahlt und keinen Thesaurierer. Ist dann wie du es gewohnt bist und du musst kein Geld für die Steuer vorhalten.

  • Lebegerne

    Für meinen Teil bin ich nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen schon lange Interessierter mit zudem ein bißchen eigenen Erfahrungen (an der Börse u. a. bin seit seit über 50 Jahren aktiv engagiert).

    ich bin 68, Selbstständig, gesund und möchte noch einige Jahre arbeiten.

    Das klingt aus meiner Sicht - wie auch Dein Forenname - positiv und ermunternd. Zumal ich selbst sehr lange als Selbständiger unterwegs war.

    Soll ich mein Erspartes in diesem Alter an die Börse anliegen?

    Darauf kann es ohne näheres Infos zu Deiner objektiven finanziellen Gesamtsituation inklusive Deiner subjektiven Risikobereitschaft (Risikotoleranz) - jedenfalls seriös - keine einfache und schnelle Antwort geben.

    Die ständige Bankwechsel alle 4 - 6 Monate auf die Suche nach Tagesgeldzinsen wird immer schwieriger da ich so viele Banken schon jetzt durch habe.

    Verständlich und nachvollziehbar.

    Als Wertschaffender

    Fast könnte man meinen eine sukzessive aussterbende Spezies in diesem Lande ...

    Als Wertschaffender habe ich das Gefühl, die Börse ist von der Wirtschaftsrealität abgekuppelt und

    Was zumindest teilweise - nach meinem Dafürhalten - zutreffen dürfte. Nicht zuletzt aufgrund einer sehr langen Ära einer ultra-expansiven Geldpolitik der Notenbanken inkl. der EZB mit massiv aufgeblähter Geldmenge (weit über das erforderlicher Maß eine schwach oder eher anämisch wachsenden Wirtschaft hinaus gerade in der Eurozone).

    und ich erwarte (schon seit vielen, vielen Jahre :P ) sein Zusammenbruch.

    Damit bist Du nicht allein. Einerseits. Nur am Rande aber in dem Kontext: Auf der "Zuschauer-Tribüne" (dauerhaft) zu hocken sozusagen - statt auf dem "Spielfeld" präsent zu sein dürfte aber auch kaum zielführend sein. Andererseits.

    Es sei denn, man hat so viel Geld, daß man sich das leisten kann - ohne (s)einen finanziell auskömmlichen Ruhestand zu gefährden ...

    Sicherheit und Werterhalt meines Geldes sind mir wichtig.

    Ganz generell: "Sicherheiten" in dem Bereich existieren nach meinen langjährigen Erfahrungen nicht - das Einzige, was da sicher "sicher" ist - sind die Inflation, die Steuern und die mit jedem Investment verbundenen Kosten/Gebühren. Von daher bevorzuge ich statt "sicher" die Terminologie mehr oder weniger "risikoarme" und "risikoreiche" Anlageklassen.

    Dazu kommt, daß die Ziele "Sicherheit" und realer "Werterhalt" - jedenfalls nach Steuern, Inflation und Kosten bzw. Gebühren betrachtet - in einem nicht kleinen Spannungsverhältnis stehen dürften.

    Würde mich über Erfahrungsaustausch freuen.

    Ohne nähere Infos zu Deiner finanziellen Gesamtsituation wird es schwer bis unmöglich sein, Dir konkrete und solide Vorschläge zu machen.

    Schon bestehende Anlagen, schon bestehende Altersvorsorgeansprüche, finanzielle Gesamtsituation, ggf. bestehende Versorgungs- bzw. Rentenlücke, adäquate Rücklage für Notfälle vorhanden, Wohneigentum vorhanden, Erfahrungen mit Geldanlagen, was ist im Fall einer langjährigen Pflegebedürftigkeit im (noch) höheren Alter, objektive Risikotragfähigkeit und subjektive Risikobereitschaft (Risikotoleranz) definiert - um nur einige typische Stichworte zu nennen.


    Dir weiter gute Gedanken und danach ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Sicherheit und Werterhalt meines Geldes sind mir wichtig. Würde mich über Erfahrungsaustausch freuen.


    Naja, Sicherheit geht dir über Werterhalt, da du seit Jahren aktiv deine Kaufkraft durch Tagesgeldhopping vernichtest - und da liegt das Problem.

    Also ersteres müsstest du schon zugunsten letzterem bereit sein, aufgeben zu wollen.

  • Um deine Kaufkraft zu erhalten wird dir die Langfristige Rendite von Tagesgeld nicht ausreichen.
    Ohne Risiko keine Rendite.
    Eine langfristige positive Realrendite die dir deine Kaufkraft bewahrt bzw. Sogar erhöht ist mit einem kostengünstigen breitstreuenden Weltaktien ETF recht einfach zu erreichen.
    Wenn du dein Erspartes in einen kurzfristig Verfügbaren Teil ins Tagesgeld oder Geldmarkt ETF anlegst und in einen langfristigen Rendite erzeugenden Teil in einem Weltaktien ETF steckst kann es dir gelingen deine Kaufkraft zu erhalten.

    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Um deine Kaufkraft zu erhalten wird dir die Langfristige Rendite von Tagesgeld nicht ausreichen.
    Ohne Risiko keine Rendite.

    Dem ist fraglos so. Einerseits.

    Da aber zu dem "Fall" praktisch kaum etwas bis eher gar nichts bekannt ist (siehe schon Nr. 4), könnte es durchaus auch möglich sein, daß (nach einer gesamten finanziellen Bestandsaufnahme samt Analyse der ggf. "Rentenlücke") ein Kaufkrafterhalt bezüglich der freien Mittel (angefangen von der absoluten Höhe dieser bis zur sonstigen finanziellen Melange abseits der freien Mittel wie ggf. Rente, Pension, Wohneigentum usw.) nicht zwingend erforderlich ist, um ein finanziell auskömmlichen Ruhestand zu gestalten. Andererseits.

    Dazu kommt auch noch

    ich bin 68, Selbstständig, gesund und möchte noch einige Jahre arbeiten.

    Was die Zahlen samt Fakten angeht: "Nichts Genaues weiß man nicht" - und damit muß das (auch für den Fragenden leider) denknotwendig "Stochern im Nebel" bleiben.

  • ich bin 68, Selbstständig, gesund und möchte noch einige Jahre arbeiten. Soll ich mein Erspartes in diesem Alter an die Börse anliegen? Die ständige Bankwechsel alle 4 - 6 Monate auf die Suche nach Tagesgeldzinsen wird immer schwieriger da ich so viele Banken schon jetzt durch habe. Als Wertschaffender habe ich das Gefühl, die Börse ist von der Wirtschaftsrealität abgekuppelt und ich erwarte (schon seit vielen, vielen Jahre:P) sein Zusammenbruch. Sicherheit und Werterhalt meines Geldes sind mir wichtig. Würde mich über Erfahrungsaustausch freuen.

    Besser nicht. Deine Lebenserwartung beträgt nur noch weitere 10 Jahre. In diesen 10 Jahren kann es an der Börse stark bergab gehen und du kannst es nicht mehr aussitzen, weil du vorher stirbst. Einen kleinen Teil kannst du in ETFs anlegen, den Rest besser in Tagesgeld oder Geldmarkt ETFs, und dann kontinuierlich entnehmen, um Lebensqualität zu erhöhen.

  • Besser nicht. Deine Lebenserwartung beträgt nur noch weitere 10 Jahre. In diesen 10 Jahren kann es an der Börse stark bergab gehen und du kannst es nicht mehr aussitzen, weil du vorher stirbst. Einen kleinen Teil kannst du in ETFs anlegen, den Rest besser in Tagesgeld oder Geldmarkt ETFs, und dann kontinuierlich entnehmen, um Lebensqualität zu erhöhen.

    Die Lebenserwartung steigt zum Glück ziemlich lange mit dem erreichten Lebensalter. Gut für die Betroffenen, gut für die Aktienanlage.

    :)

  • ich bin 68, Selbstständig, gesund und möchte noch einige Jahre arbeiten. Soll ich mein Erspartes in diesem Alter an die Börse anliegen? Die ständige Bankwechsel alle 4 - 6 Monate auf die Suche nach Tagesgeldzinsen wird immer schwieriger da ich so viele Banken schon jetzt durch habe. Als Wertschaffender habe ich das Gefühl, die Börse ist von der Wirtschaftsrealität abgekuppelt und ich erwarte (schon seit vielen, vielen Jahre:P) sein Zusammenbruch. Sicherheit und Werterhalt meines Geldes sind mir wichtig. Würde mich über Erfahrungsaustausch freuen.

    Musst du arbeiten, weil es nicht anders finanziell ginge oder weil du Spaß dran hast? Wenn ja, finde ich es schmal gedacht, bei dir von noch 10 Jahren Lebenserwartung zu sprechen! Und ich würde immer einen Teil - auch in dem Alter - in einen World ETF sparen, ob monatlich oder wenn du etwas übrig hast. Nur eben nicht deine ganzen Ersparnisse.

  • Die Lebenserwartung steigt zum Glück ziemlich lange mit dem erreichten Lebensalter. Gut für die Betroffenen, gut für die Aktienanlage.

    :)

    Ändert nichts daran, dass die verbleibende Lebenserwartung des TE aktuell, unter der Annahme es ist ein Mann, 15 Jahre beträgt.


    edit: Sorry, in der Zeile verrutscht. Es sind 15 Jahre, nicht 10 wie vorher geschrieben. Aber die Aussage bleibt gleich - 15 Jahre sind ein zu kurzer Horizont fuer die Börse .

  • Besser nicht. Deine Lebenserwartung beträgt nur noch weitere 10 Jahre.

    Statistik ist doch etwas feines.;)
    Du weißt wie die durchschnittliche Lebenserwartung ermittelt wird?
    Der Durchschnitt der Alterskohorte ist dann erreicht, wenn genau 50% der geborenen Kinder einer Alterskohorte verstorben ist.
    Da gehören aber alle Menschen hinein, vom Säugling über das baumkletternde Kind bis zum motorradfahrenden bergsteigenden Kettenraucher.

    Und mit jedem Blatt, dass Du vom Kalender abreißt, steigt die Wahrscheinlichkeit etwas älter zu werden als der 'Durchschnitt'. ;)
    Dazu kommt dann noch, dass m.E. auch der familiäre Genpool eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Schau Dich in Deinem Familienkreis um. Sind die Eltern, Onkel/Tanten, Großeltern, Großtanten, usw. eher überdurchschnittlich alt geworden? Im Idealfall dann sogar noch bis ins hohe Alter gesund geblieben?
    Wenn das so ist, würde ich auch eher mit einer überdurchschnittlichen eigenen Lebenserwartung kalkulieren.

    In meiner Familie sind meine Vorfahren alle überdurchschnittlich alt geworden. Also kalkuliere ich auch eher mit eine überdurchschnittlichen Lebenserwartung. D.H. nicht, dass ich davon ausgehe so alt zu werden. Gegen das Schicksal ist niemand gefeit. Aber zumindest finanziell plane ich ein etwas älter zu werden.
    Das hat ja auch den Vorteil, dass man dann Geld, dass man für das 'höhere' Alter zurück legt auch noch in Aktien-ETF anlegen kann.;)

    Einen kleinen Teil kannst du in ETFs anlegen, den Rest besser in Tagesgeld oder Geldmarkt ETFs, und dann kontinuierlich entnehmen, um Lebensqualität zu erhöhen.

    Diese Aussage ist falsch. Es kommt schlichtweg auf das Vermögen und den Finanzbedarf an.
    Wer 5 Mio. €, aber nur einen Finanzbedarf von 2.000€ im Monat hat, kann guten Gewissens auch nahezu das gesamte Vermögen in ETF anlegen. Die Frage ob man dass dann überhaupt noch tun muss ist dann eine ganz andere Frage.:/

  • Wenn es ich tot bin brauche ich kein Geld.
    Deswegen ist einen Börsencrash zu meinem Ableben auch nicht schlimm. Das Langlebigkeitsrisiko und im hohen Alter zu verarmen weil sein Kapital von der Inflation aufgefressen wurde ist ein Risiko. Dies lässt sich durch entsprechende Wahl der Anlageformen und Anlageklassen jedoch schon ein wenig beeinflussen.

    Die schleichende Geldentwertung wird von Menschen oft nicht als Risiko erkannt.

  • Keine Ahnung wovon du redest - ich habe meinen Fehler mit 10 Jahren doch bereits korrigiert ;)

    Wer 5 mio hat und 2k Bedarf sollte seinen Bedarf überdenken und nicht die Anlagestrategie. Der Sarg hat kein Regal.

  • Wenn es ich tot bin brauche ich kein Geld.
    Deswegen ist einen Börsencrash zu meinem Ableben auch nicht schlimm. Das Langlebigkeitsrisiko und im hohen Alter zu verarmen weil sein Kapital von der Inflation aufgefressen wurde ist ein Risiko. Dies lässt sich durch entsprechende Wahl der Anlageformen und Anlageklassen jedoch schon ein wenig beeinflussen.

    Die schleichende Geldentwertung wird von Menschen oft nicht als Risiko erkannt.

    Blöd ist wenn der Börsencrash nicht zum Ablebezeitpunkt stattfindet, sondern morgen; und dann 15 Jahre braucht um zu recovern. Und dann ist man leider tot.

  • Keine Ahnung wovon du redest - ich habe meinen Fehler mit 10 Jahren doch bereits korrigiert

    Ob nun 10 oder 15 Jahre. Du gehst stumpf nur Durchschnitt aus. Das ist der Fehler in Deiner Annahme.
    Die Alterskohorte meines Vaters hatte eine durchschnittliche Lebenserwartung von 59 Jahren! 8|
    Mein Vater ist aber 90 geworden. Mein Urgroßmutter sogar 101.

    Seinerzeit war halt die Kindersterblichkeit noch wesentlich größer usw. Der Durchschnitt sagt nicht viel über die individuelle Lebenserwartung aus. Und wer jetzt schon 68 ist, hat einfach noch eine tendenziell höhere Lebenserwartung als der Durchschnitt der Alterskohorte. :rolleyes:

    Blöd ist wenn der Börsencrash nicht zum Ablebezeitpunkt stattfindet, sondern morgen; und dann 15 Jahre braucht um zu recovern. Und dann ist man leider tot.

    Daher sollte man Geld, dass man absehbar benötigt auch nicht an der Börse anlegen.:rolleyes:

  • ich bin 68, Selbstständig, gesund und möchte noch einige Jahre arbeiten. Soll ich mein Erspartes in diesem Alter an die Börse anliegen? Die ständige Bankwechsel alle 4 - 6 Monate auf die Suche nach Tagesgeldzinsen wird immer schwieriger da ich so viele Banken schon jetzt durch habe. Als Wertschaffender habe ich das Gefühl, die Börse ist von der Wirtschaftsrealität abgekuppelt und ich

    Dem Tagesgeld hinterher rennen bringt nichts. Suche eine kostengünstige Direktbank und investiere in ein global anlegenden ETF (wenn nicht kurzfristig eine große Anschaffung ansteht). Gerade wenn man bezüglich der Situation im eigenen Land verunsichert ist, erscheint mir ein globales ETF sinnvoll.

  • Dem Tagesgeld hinterher rennen bringt nichts. Suche eine kostengünstige Direktbank und investiere in ein global anlegenden ETF (wenn nicht kurzfristig eine große Anschaffung ansteht). Gerade wenn man bezüglich der Situation im eigenen Land verunsichert ist, erscheint mir ein globales ETF sinnvoll.

    Ohne jede Kenntnisse zu den entscheidenden Aspekten (Einnahmen/Ausgaben, Gesamtvermögen, Gewichtung "Nominalwerte" vs "Sachwerte" (im weitesten Sinne), ggf. "Rentenlücke", ggf. Höhe derselben, schon bestehende Altersvorsorgeansprüche, objektive Risikotragfähigkeit und subjektive Risikobereitschaft (Risikotoleranz) - um einige Stichworte zu nennen) scheint mir ein derart pauschaler Rat, wie der obige, sehr gewagt und wenig zielführend.

  • Ich würde wie anfangs bereits erwähnt einfach einen Geldmarkt-ETF nehmen.

    Niemand weis wie alt man wird, ob man morgen überfahren wird, 100 wird oder schwer krank. Aber in dem Alter halte ich es für sinnvoll wenn man sein Geld sicher weis und im Notfall drauf zugreifen kann und nicht gerade 40% Einbruch im Depot hat.

    Was man natürlich machen kann ist einen Teil in einen Welt-ETF zu stecken, vielleicht 20 bis max 50%. Dann kann man je nach dem vom Geldmarkt oder Welt-ETF entnehmen und schlechtere Marktphasen eventuell überbrücken. Wenn man aber vielleicht zum Chefarzt die Top OP privat zahlen will dann wird halt auf einen Schlag sehr viel Geld benötigt.