Als nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierte, hatte ich auch als Schüler und Student die Statements der (vermeintlichen) "Meister" oder "Gurus" (die gab es auch schon vor 50 Jahren, wenn auch die Medienwelt samt medialer "Geräuschkulisse" ohne Internet eine völlig andere andere war) verfolgt. Die Faszination (oftmals gehört in meinem damaligen Umfeld: "Wenn der das sagt, muß es ja stimmen", "Wenn der das macht, dann ist das auch für mich gut" usw.) ist aber relativ zügig erloschen. Sammelt und archiviert man solche Statements und schaut dann 2, 3, 5 oder 10 Jahre später nochmal in sein Archiv ... fällt der Abgleich mit der Wirklichkeit (Realitätscheck) oft eher ernüchternd aus. Ausnahmen bestätigen die Regel - auch diese entdeckt bzw. identifiziert man bei dieser Vorgehensweise recht gut. Da gilt - meines Erachtens - eine Regel aus dem Profisport-Bereich: "Immer Glück ist auf die Dauer Können" ...
Offenbar liegt Seine Trefferquote ungefähr auf dem Niveau eines Mr. DAX (Dirk Müller).
Nach meinen Erfahrungen geht es in dem "Spiel" samt dessen "Ligen" (*) - jedenfalls oftmals - den jeweiligen Protagonisten nicht prioritär darum mit den Aussagen richtig zu liegen ("Trefferquote").
(*) Die "Ligen" beginnen (von oben nach unter) mit der (international gesehen) "Champions League" (Buffett, Soros usw.) über die "Oberliga" (besagter Jim Rogers), dann die "Gruppenliga" (Marc Faber beispielsweise) bis runter zu "Kreis- oder Stadtliga" (besagter Dirk Müller). Der eigene Vermögensstatus verhält sich dazu so gut wie immer kongruent.
Oft bis meist spielen andere Gründe auch oder überwiegend eine Rolle (statt der "Trefferquote"): Einfach in den Medien präsent bleiben, gezielte PR für die eigene Person (Kompetenz-Zuschreibung), gezielte PR für das eigenen Unternehmen bzw. Produkte (Fonds, VV usw. sprich reine Akquisition) oder auch darum, die Diskussionen in eine gewünschte Richtung zu lenken (Framing mit dem Ziel publizistischer Deutungs- oder gar (Meinungs)Führerschaft), teilweise (Einzelfälle) sogar auch, um eigene Investments damit subtil (indirekt) zu unterstützen. Insofern würde ich jedenfalls bei solchen Aussagen immer die "Cui bono ?" Frage stellen.
Daneben gilt natürlich auch
Und ja, irgendwann wird es wieder einen großen Crash geben. Und irgendeiner der 'Propheten' wird dann mit seiner Prognose richtig gelegen haben. Genau wie eine Analoguhr 2 mal im Tag die richtige Zeit anzeigt.
Mit dieser Präzisierung
Du meinst eine stehengebliebene Analoguhr
Die Leute vergessen meist schnell (Falschprognosen oder Falschaussagen). Die eine richtige kann aber bei guter begleitender PR und auch gutem Marketing (Buch, Vorträge, Neukunden usw.) viel Geld einbringen.