Dividenden: Eure Meinung für den YouTube-Livestream

  • Hi liebe Community,


    am Dienstag gehen Xenia und Saidi wieder auf YouTube live. Thema diesmal: Dividenden 💸


    Dabei möchten wir wieder auf Eure Meinungen und Geschichten eingehen.


    -> Warum findet Ihr Dividenden super bzw. doof? <-


    Wo sind hier die Dividenden-Fans? Erzählt doch gerne mal: Welche Rolle spielen sie bei Eurer Anlagestrategie? Was macht es mit Euch, tatsächlich "was rauszubekommen"? Und was stellt Ihr dann mit dem Geld an? Was war Euer schönster Dividenden-Moment?


    Oder seht Ihr Dividenden eher kritisch? Habt Ihr damit vielleicht sogar ernüchternde oder "underperformende" Erfahrungen gemacht? Dann erzählt uns davon!


    Ich bin schon gespannt auf Eure Geschichten und Meinungen. Eine Auswahl schauen sich Xenia und Saidi im Livestream an: Am Dienstag, 14.05. um 19:00 (Link folgt).


    Schönes Wochenende!

  • Ich finde Dividenden super und freue mich jedesmal, wenn dadurch mein Thesaurierer im Wert wächst ^^


    Kann mir auch kaum vorstellen, dass es jemanden gibt, der Dividenden per se schlecht findet. Sind schließlich ein wichtiger Teil der Rendite. Gerade bei einem Thesaurierer :)


    McProfit kann sicherlich einiges zum Thema beitragen!

  • Kann mir auch kaum vorstellen, dass es jemanden gibt, der Dividenden per se schlecht findet. Sind schließlich ein wichtiger Teil der Rendite. Gerade bei einem Thesaurierer :)

    Ja voll! Mich würden z.B. Geschichten von Dividendentiteln als große Positionen im Depot, ausschüttenden Dividenden-ETFs/-Fonds interessieren: Ging sowas bei Euch gut? Oder haben Euch die Dividenden da eher zu was verleitet, was Ihr danach vielleicht sogar bereut habt? 😀

  • Ja voll! Mich würden z.B. Geschichten von Dividendentiteln als große Positionen im Depot, ausschüttenden Dividenden-ETFs/-Fonds interessieren: Ging sowas bei Euch gut? Oder haben Euch die Dividenden da eher zu was verleitet, was Ihr danach vielleicht sogar bereut habt? 😀

    Da dürfte tatsächlich McProfit der beste "Kandidat" für sein, so oft wie er für seine ständig Dividenden ausschüttenden Aktien "Werbung" macht und die Titel lobt.


    PS: Bitte die Aussage nicht falsch verstehen. Das ist weder ironisch noch abwertend gemeint, sondern genau im Gegenteil. McProfit dürfte tatsächlich das beste "Pro-Argument" für ausschüttenden Papiere sein.

  • Hallo zusammen,

    die Dividende ist Teil der Rendite.

    Daher ist sie gut in einem

    thesaurierenden ETF Welt aufgehoben.

    Aktien rein nach der Dividende auszusuchen ist riskant. Firmen könnten sich zu sehr auf eine stabile Dividende ausrichten und dabei andere strategische Ziele untergewichten.

    An Erträge kommt man auch einfach und gut wenn man Anteile verkauft. Die Mechanismen dazu werden immer komfortabler. Bis dahin funktioniert der Zinseszins-Effekt bestens.

    Laufende Dividenden sind überbewertet.

    LG

  • Das ist doch am Ende ein Nullsummenspiel, zumindest in der Ansparphase.


    Ich fände ein Modell toll, in dem man thesaurierend ansparen kann und zB zum Renteneintritt auf ausschüttend umstellen kann (ohne die über Jahrzehnte entstandenen Kursgewinne versteuern zu müssen).

  • Hallo zusammen,

    vor allem BS.C und Meins23

    Vielen Dank für die Blumen.

    Das Dividenden Thema ist in der Tat extrem umfangreich, man könnte darüber einen Abendfüllenden Vortrag halten

    Vor allem in den USA, wo es keine Rentenversicherung gibt, sind Dividenden, die häufigste Einnahme im Alter.

    HierzuLande werden Dividenden nur wenig beachtet.

    Das liegt daran, dass die meisten Anleger Immer noch überwiegend keine großen Summen in Aktien investieren.

    Ich habe in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine praktische Erfahrung gemacht, über die ich heute ein begeisterter Dividendenanhänger geworden bin.

    Lange Zeit war ich der Ansicht, dass die durchschnittliche Dividende eben die bekannten 3 % pro Jahr sind, so wie es fast hinter jeder Aktie zu lesen ist.

    Im Laufe der Jahre habe ich jedoch festgestellt, dass die Dividenten klammheimliche bei vielen Unternehmen jedes Jahr erhöht wird

    Das hat dann erstmals meinen Ehrgeiz geweckt und ich habe nicht mehr nach der höchsten Dividenden gesucht, sondern nach der höchsten jährlichen Dividenden Steigerungsrate.

    Und da bin ich anhand meines eigenen Kontoauszuges auf erstaunliche Zahlen gestoßen.

    So gibt es nicht nur Firmen, die seit 50 - 100 Jahren und länger !! jedes Jahr ohne Ausnahme Dividende zahlen ,

    sondern es gibt zahlreiche Firmen, die zusätzlich auch noch jedes Jahr eine höhere Dividende zahlen.

    Das steht leider in keiner Zeitung und wird viel zu wenig kommentiert.

    Mein eigenes Beispiel habe ich hier schon X mal erwähnt.

    Meine ersten McDonald’s Aktien habe ich für damals 20 $ gekauft.

    Die Dividende war 40 Cent.

    auf den ersten Blick langweilige 2 % pro Jahr.

    Und jetzt wird es spannend.

    Ich habe festgestellt, dass McDonald’s jedes Jahr ohne Ausnahme um fast 10 % seine Dividende erhöht.

    Das ging klammheimlich von 40 Cent auf 1 Dollar pro Aktie, dann auf 2 Dollar, 3 und zuletzt auf sage und schreibe 4 Dollar Dividende pro Aktie.

    Auf meine ursprünglich einmal für 20 $ gekauften Aktien erhalte ich somit jetzt ja dafür Jahr 4 Dollar Dividende das sind 20 % pro Jahr

    Ich will das aber auch noch in echtem Geld darstellen.

    Eine Anlage von ursprünglich umgerechnet 10.000 $ hat im ersten Jahr 2 % Dividende weggebracht. Also 200 $. (Gähn)

    Heute bekomme ich für die selben 10.000 $jedes Jahr 2000 $ Dividende.

    Warum steht dann in der Zeitung aktuell immer noch nur 2 % Dividende bei McDonald’s?

    Das ist leicht erklärt.

    Der Aktienkurs ist inzwischen eben auch gestiegen von damals 20 $ auf heute über 200$.

    das heißt aus meinen 10.000 $ von damals wurden über 100.000 Dollar

    Wer sich also aktuell eine McDonald’s Aktie für 200 $ kaufst erhält wohl auch 4 Dollar Dividende.

    Aber wegen dem gestiegenen Kaufpreis sind das eben für ihn erstmals auch wieder nur 2%.

    Im Laufe der Jahre habe ich das selbst festgestellt (Damals gab es noch kein Internet), dass es sehr viele Unternehmen gibt, die seit 50 und 100 Jahren und länger jedes Jahr eine höhere Dividende zahlen.

    Das war für mich viel interessanter als die anfangs Dividende.

    Die jährliche Steigerung ist interessant. Vergleichbar mit einem Immobilienbesitzer, der sich eine Wohnung zum vermieten kauft und jedes Jahr eine höhere Miete bekommt. Ohne Ausnahme jedes Jahr!!

    So muss man sich das vorstellen.

    Zum Schluss muss ich aber auch sagen, dass diese Strategie natürlich für solche Anleger besonders interessant ist, die nicht erst mühsam, ein Vermögen ansparen, sondern die auf ein Vermögen zurückgreifen können, sei es durch Erbschaft, durch einen Immobilien Verkauf, oder eine gute Heirat.

    Im Internet Zeitalter findet man bei entsprechender Suche sehr leicht solche Firmen, die seit Jahrzehnten jedes Jahr höhere Dividende zahlen.

    Wichtig ist aber jedoch, dass nicht nur die Dividende steigt, sondern dass auch der Kurs langfristig ebenfalls nach oben geht.

    Die höchste Diffie hilft gar nichts, wenn parallel der Kurs nicht von der Stille kommt, Schlechte Beispiele sind BASF, oder auch die Auto-Aktien

    Gutes Beispiel, neben der genannten McDonald’s, zum Beispiel Procter&Gamble, Colgate , Air Liquide Frankreich,.usw

    Inzwischen gibt es auch Börsen Briefe, die sich auf das Thema spezialisiert haben.

    Ich persönlich habe seit vielen Jahren alle meine Immobilien verkauft oder auch auf Kinder übertragen und bin fast nur noch in Dividendeneerten investiert.

    Es ist ein freies Gefühl, wenn man regelmäßig seine Einkünfte bekommt, dazu noch versteuert.

    Im Gegensatz zu dem laufenden Ärger mit Immobilien ein fast paradiesischer Zustand. Viele Grüße

    Und Kompliment weg bis hierher gelesen hat. McProfit

  • Da dürfte tatsächlich McProfit der beste "Kandidat" für sein, so oft wie er für seine ständig Dividenden ausschüttenden Aktien "Werbung" macht und die Titel lobt.


    PS: Bitte die Aussage nicht falsch verstehen. Das ist weder ironisch noch abwertend gemeint, sondern genau im Gegenteil. McProfit dürfte tatsächlich das beste "Pro-Argument" für ausschüttenden Papiere sein.

    JDS hat in der Vergangenheit ähnlich argumentiert, sofern ich mich recht entsinne.

  • Ich hab in den letzten Jahren in ein paar Titel auch eine mindest Summe von 10000€ je Titel investiert.


    Aktuell entsprechen die Dividenden Zahlungen ein zusätzliches median netto Einkommen eines Singles in Europa. Also etwa 2300€, und ich finde es ganz cool, man sieht und erlebt dass das invest tatsächlich was macht, im Gegensatz zu thesaurieren.


    Was man dann mit dem Geld macht ist jedem selbst überlassen, ich füttere damit das Tagesgeld Konto um Modernisierungen an der selbst genutzten Immobilie durchzuführen.


    Für sogenannte Kinder Depots finde ich Dividenden auch deutlich spannender, einfach aus Geld erziehungs Sicht, dass kann auch ein ausschüttender world etf sein.

    Warum? Junge Erwachsene die dieses Depot später mal bekommen sehen da tut sich was, das Geld vermehrt sich von selbst.

  • Ich liebe Ausschüttende ETF.

    Ich bin 100% in A1JX52 (“Heiliger Gral”) investiert.


    Ich freue mich jeder Quartal auf die Ausschüttungen.


    Manchmal reinvestie ich die Ausschüttungen, manchmal nicht.


    Ich betrachte die Dividende als “free Money”

  • Beim Vererben bzw. Verschenken von ETFs mit Niesbrauch sind thesaurierende ETFs leider nicht zu gebrauchen.


    Viele Menschen haben beim Vermögensverzehr im Alter ein Problem und schaffen es nicht vom Sparmodus auf den Entsparmodus umzuschalten. Ein aktiver Verkauf von Anteilen (Vorräten) wird mit Verlust gleich gesetzt. Da können die Dividenden ein bisschen helfen wenigstens einen Teil seines Vermögens zu verzehren.


    Nicolaus Braun und Stefan Heringer von 49 berichten in ihrem Blog auch darüber.

    Auf YT gibts auch einige Interviews von den beiden dazu.


    Im Moment lege ich meine Dividenden wieder an, aber in der Entsparphase werden die Dividenden aufgebraucht und der Plan ist die Wertpapiere mit warmer Hand an die Nachfahren mit Niesbrauch weiter zu reichen. Dann kann ich weiterhin die Dividenden verbrauchen und die Wertpapiere sind aus der Erbmasse. Die Freibeträge sind dabei auch höher.

    Beim thesaurierenden Wertpapieren geht der Niesbrauch Übertrag nicht…..

  • Ich finde Dividenden gut, speziell amerikanische, weil die alle 3 Monate ausgeschüttet werden. Deutsche Dividenden sind eher lästig, sie kommen einmal im Jahr und sind regelmäßig mit einem dicken Dividendenabschlag verbunden. Be US-Aktien mag es diesen Dividendenabschlag auch geben, aber ich merke ihn nicht. Bei 2% Dividendenrendite wäre er 0,5% pro Dividende, das ist eine tagesübliche Schwankung.


    Eine Dividende ist ein normaler Kapitalertrag, aber sie fühlt sich an wie ein Geschenk. Mir zaubert jede Dividende ein Schmunzeln ins Gesicht. Ich könnte mir vorstellen, daß die Dividende auch andere Leute zum Sparen animiert.


    Rechnerisch ist es egal, ob es Dividende gibt oder eine Kurssteigerung. Für den Dauersparer ist Thesaurierung natürlich einfacher, dabei muß er sich nicht um die Wiederanlage kümmern.

  • Hallo Forums Freunde Elgob oder Asna

    Unser Urgestein hier im Forum

    Achim Weiss hat es erwartungsgemäß ganz klar analysiert:

    Mathematisch läuft es aus auf dasselbe hinaus, ob Firmen ihre Erträge investieren oder ausschütten.

    Für den Anleger ist es jedoch ein riesiger Unterschied

    Die meist vierteljährlichen Dividenden stellen für viele Anleger ein zusätzliches Einkommen, so wie die Mieten bei einem Immobilien -Anleger

    Natürlich kann man auch anstelle von Dividende Teil-Verkäufe machen.

    Dazu muss man jedoch ständig überlegen bei welchem Wert mache ich das?

    Dividenden kommen einfach automatisch, genauso wie Mieten.

    Vor allem wird bei dieser Strategie der Aktienkurs immer weniger aufregend

    (vor allem in Krisenzeiten),

    weil man ohnehin nicht verkauft.

    Aktien sind nun mal vom Grundgedanken her, genauso wie Immobilien, Sachwerte, die man langfristig hält und von den steigenden Erträgen profitiert.

    Kein Mensch würde seine vermietete Immobilie verkaufen, nur weil diese im Wert gestiegen ist.

    Solange die Miete kommt und diese auch noch regelmäßig steigt - warum soll man dann verkaufen?

    {es sei denn man will so wie ich in Aktien umschichten!!)

    ForumsFreund Horst Talski hatte noch einen interessanten Aspekt erwähnt.

    Wer zu LebZeiten sein Vermögen auf Kinder übertragen will, kann sich mit einem Nießbrauch die Erträge sichern.

    Bei Immobilien sind das die Mieten, und bei Aktien eben die Dividenden.

    Was man beim Nießbrauch beachten sollte, ist aber ein anderes Thema für dieses Forum

    Viele Grüße, McProfit

  • Natürlich kann man auch anstelle von Dividende Teil-Verkäufe machen.

    Dazu muss man jedoch ständig überlegen bei welchem Wert mache ich das?

    Eigentlich muss man das ja nicht. Einfach emotionslos verkaufen, sobald man Geld braucht. Fertig. Genauso wie Dividenden emotionslos ausgeschüttet werden. Nur leider funktioniert so die menschliche Psychologie nicht ^^

  • Ich investiere sowohl in Titel mit als auch ohne Dividende. Das ist also kein Ausschlusskriterium für mich.


    Als ich angefangen habe zu investieren, ging es nach einigen Monaten mal kräftig abwärts mit den Kursen. Dabei habe ich gemerkt, dass ich mir leichter tue, die Titel *nicht* zu verkaufen, wenn in Aussicht steht, dass ja noch eine Dividende ausbezahlt wird.


    Bei ausbezahlten Dividenden finde ich es außerdem positiv, dass ich selbst entscheiden kann, ob ich den Betrag konsumiere oder ihn wieder anlege und in denselben Titel oder einen anderen. So tut man sich leichter mit dem Diversifizieren, als wenn der komplette Gewinn im selben Unternehmen verbleibt.


    Dividendenausschüttungen sind bei den allermeisten (allen?) Brokern kostenlos.

    Wenn man stattdessen regelmäßige Teilverkäufe machen würde, so fallen dafür bei den meisten Brokern Gebühren hat (auch wenn es Neobroker mit 0 oder 1 Euro Orderkosten gibt).

  • Ich investiere sowohl in Titel mit als auch ohne Dividende. Das ist also kein Ausschlusskriterium für mich.

    Das gilt auch für mich. Ich kassiere weniger Dividenden als McProfit und mehr als Ben W. :)

    Bei ausbezahlten Dividenden finde ich es außerdem positiv, dass ich selbst entscheiden kann, ob ich den Betrag konsumiere oder ihn wieder anlege.

    Ich hingegen finde es negativ, daß ich entscheiden muß, ob ich den Betrag konsumiere oder ihn wieder anlege. Das Faultier in mir bevorzugt die Thesaurierung.

    Dividendenausschüttungen sind bei den allermeisten (allen?) Brokern kostenlos.

    Ich bin mal von Flatex schnell wieder weggegangen, weil die damals zwar günstige Kauf- und Verkaufspesen hatten, aber für jede Dividendenausschüttung 5 € haben wollten.

    Wenn man stattdessen regelmäßige Teilverkäufe machen würde, so fallen dafür bei den meisten Brokern Gebühren an (auch wenn es Neobroker mit 0 oder 1 Euro Orderkosten gibt).

    Eben. :)


    Wenn ich auch nur 5000 € von meinem Depot bewege und dafür 1 € Spesen bezahle, gehen die Spesen völlig unter im Schwanken der Kurse über den Tag. Schwankt der Kurs auch nur um 0,5% (was innertägig völlig üblich ist), so sind das schon 25 €.

  • Natürlich kann man auch anstelle von Dividende Teil-Verkäufe machen.

    Dazu muss man jedoch ständig überlegen bei welchem Wert mache ich das?

    Dividenden kommen einfach automatisch, genauso wie Mieten.

    Muss man wirklich ständig überlegen, bei welchem Kurs man Aktien (Fondsanteile) verkauft?


    Also... für gewöhnlich haben wir Älteren doch ein - je nach Gusto - ausreichendes Cash-Polster und füllen jenes etwa alle zwünf Jahre wieder auf, wenn denn die Kursentwicklung gerade - nach unserem Dafürhalten - passend scheint. Wer, wie du, mehr oder minder ausschließlich seine Ausgaben aus Dividendenzahlungen bestreiten kann, der braucht sich natürlich über Anteils- oder Aktienverkäufe keinen Kopf machen, weder ständig, noch überhaupt ;)


    Dass Dividenden automatisch kommen, ist eh klar. Uns etwas vermögenderen Zeitgenossen kann es dabei auch Jacke sein, inwieweit die Dividenden schwanken. Aber für jemanden, der sein Entnahmescenario mit einer etwas heißeren Nadel gestrickt hat, dürften Schwankungen durchaus auch einmal zwei bis drei Sorgenfalten auf die Stirn treiben.


    Wie dem auch sei... mMn gibt's hier kein klares Ent oder Weder.

  • Ohne die Beiträge (bis auf Nr. 1) gelesen zu haben



    Die Einschätzungen zu Dividenden "super vs doof" (fände es übrigens etwas schade, wenn die Infantilisierung der Sprache seitens hochrangiger Politiker ("Wumms", "Doppelwumms", "Bazooka" usw.) hier ihre Fortsetzung finden würde ...) hängt u. a. auch von der persönlichen Situation und Einstellung ab.


    Ein älterer Ruheständler (oder Privatier), der von bzw. aus den Dividenden seines Depots lebt (und/oder daraus zumindest relevante Teile seines Einkommens im Ruhestand bestreitet) wird dazu nicht selten eine andere Haltung haben, als ein 20, 30 oder 40 Jähriger also in der Regel jüngerer Mensch, der sich noch in Phase des Vermögensaufbaus befindet. Zudem entbindet (beim Thesaurierer) die automatische Wiederanlage von irgendwelchen Versuchungen und/oder Entscheidungen.


    Auch die subjektiv-emotionale Seite kann im Einzelfall eine Rolle spielen. Wenn beispielsweise Dividenden zum Weitermachen und/oder Durchhalten und/oder (noch besser) intensivierten Investieren animieren. Andere brauchen das nicht und denen reicht der nüchterne Blick auf den (in der Regel) deutlicheren Anstieg in der Wertentwicklung eines thesaurierenden (aktiven) Fonds oder ebensolchen (passiven) ETF im Vergleich zum Ausschütter.


    Tatsache ist jedenfalls, daß die Dynamik der Dividenden-Entwicklung (für meinen Teil habe ich generell nur Direktanlagen d. h. bei Aktien Einzelwerte) dabei sehr anschaulich wird. Konkretes Beispiel: Die erste Dividende einer großen deutschen Assekuranz reichte bei mir für einen Eisbecher oder eine Pizza. Alternativ - kumulativ hätte es schon nicht mehr gereicht. Obwohl die Preise (Lebenshaltungskosten) über die Jahrzehnte inflationsbedingt deutlich gestiegen sind (sogar massiv in letzter Zeit) reicht heute die Dividendenzahlung der gleichen Assekuranz für einige Monate des Lebensunterhalts (jedenfalls auf ein Durchschnittseinkommen gerechnet).


    Fakt ist auch: Die Dynamik der Entwicklung der Dividenden übersteigt deutlich die Dynamik der Entwicklung der Mieteinnahmen (da ich seit Jahrzehnten in beiden Assetklassen investiert bin, erlaube ich mir dieses Urteil). Der guten Ordnung halber: Bei engagierten Vermietern mag das wieder anders aussehen - für meinen Teil habe ich es da gerne möglichst pflegleicht und bevorzuge generell auch eine humane sprich sehr faire Vorgehensweise mit den Mietern (das hat also sowohl einen altruistischen als auch einen egoistischen Anteil).


    Fakt ist aber natürlich immer auch "TINSTAAFL" ("There is no such thing as a free lunch") sprich die Idee von "geschenktem" und/oder "zusätzlichem" Geld ist auch bei Dividenden natürlich eine Illusion. So wie eine Dividende den Wert der Aktie senkt - verhält es sich übrigens auch bei Mieteinnahmen (also bei vermieteten Immobilien). Die Mietzahlung ist auch kein "free money", da sich der Wert der Immobilie sukzessive wenn auch sehr schleichend reduziert (sozusagen "abwohnt"). Ganz generell: Gebäude werden tendenziell eher weniger wert - die Grundstücke auf denen sie stehen tendenziell eher mehr. Man muß hoffen, daß der zweite Effekt den ersten (über)kompensiert. Ausnahmen von dieser Regel bestätigen nur diese Regel. Das entspricht jedenfalls (überwiegend) meinen Erfahrungen.


    Dazu kommen weitere subjektiv-individuelle Aspekt im Einzelfall. Beispiel: Was mir schon häufiger aufgefallen ist, daß gerade Ältere, die sich ihr Vermögen selbst und über Jahrzehnte (nicht selten mühsam) hinweg aufgebaut haben, dann eher und leichter mal Dividenden verkonsumieren - im Vergleich zu der (wohl psychologischen) Hemmschwelle aktiv Aktien bzw. Fonds-/ETF-Anteile aus dem Depot heraus zu verkaufen. Sicherlich nicht völlig rational (siehe schon Absatz 6) aber eben dennoch meine Beobachtung.


    Im Einzelfall können noch diverse weitere Aspekte hinzukommen (Einfachheit, Bequemlichkeit, Transparenz, steuerliche Überlegungen usw.).


    Kenne z. B. jemand, der sich eher als Hallodri einschätzt (nach meinen Dafürhalten eine realistische Einschätzung) und der sich mit der Vorgehensweise "gebe generell nur aus, was an Dividenden und Mieten reinkommt" selbst diszipliniert. Wenn es funktioniert: Why not ?


    Daher dürfte auch bei dem Thema "Dividenden" - wie so oft - gelten: Es kommt darauf an - und zwar auf den jeweiligen Einzelfall ...


    Ganz generell: Ein bißchen schade finde ich es, wenn sich da die Lager apodiktisch spalten oder gar fast feindselig gegenüberstehen (gilt ja für mach andere Finanz-Themen auch wie "Passiv versus Aktiv", "Kaufen oder Mieten", "Gold ja oder nein" usw.). Kenne zudem genug Leute, die beides machen also sowohl Thesaurierer haben als auch Ausschütter, sowohl aktiv als auch passiv anlegen, selbst Mieter sind aber auch vermietete Immobilien haben usw. usw.



    Nur meine persönliche Sicht und Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Allerseits gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !