35.000,- Einmalanlage - in was investieren?

  • Ich habe rund 35.000,- €, die ich für ca. 10-15 Jahre anlegen möchte. (Ich bin Mitte 50).
    Da bei ETFs immer von längeren Laufzeiten gesprochen wird, bin ich mir jetzt nicht sicher, ob ein ETF hier sinnvoll ist, oder doch in einen aktiv gemanagten Aktienfond investieren? Oder in eine Einzel-Aktie investieren? (auch wenn ich bei Rheinmetall, z.B. moralische Bedenken hätte)
    Einen Sparplan könnte ich mir für die gleiche Laufzeit ebenfalls vorstellen (ca. 100-200€ monatl.).

    Was wäre da die beste Möglichkeit?

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  • Kater.Ka 16. Juli 2025 um 16:27

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • bin ich mir jetzt nicht sicher, ob ein ETF hier sinnvoll ist,

    Historisch war es bisher so, dass du mit einem weltweit gestreuten Aktienkorb nach spätestens 15 Jahren immer im Plus warst. Was die Zukunft bringt, weiß aber niemand. Es besteht also ein gewisses (kleines) Risiko, dass du nach 15 Jahren im Minus bist. Ich für meinen Teil, würde dieses Risiko eingehen.

    oder doch in einen aktiv gemanagten Aktienfond investieren?

    Der meistens schlechter läuft als ein weltweiter ETF dank exorbitanter Gebühren?

    Oder in eine Einzel-Aktie investieren?

    Wenn du dein ganzes Geld verlieren willst, nur weil die eine Firma pleite geht, in die du alles investierst hast, wäre das ein guter Weg :) Diversifikation ist der richtige Weg! Nicht alle Eier in einen Korb!


    Wie sieht denn deine Gesamtsituation aus? Finanzen muss man immer ganzheitlich betrachten. Hast du Immobilien? Rentenansprüche? Gold? Hast du überhaupt schon Erfahrung an der Börse? Nur wenn wir das wissen, kann man dir seriös zu etwas raten...

  • Entscheidend ist wie immer, wann wird wieviel gebraucht, für deine 3 vorgeschlagenen Möglichkeiten gilt, je breiter desto besser, Gebühren sind der einzige Punkt an den man sparen kann. Für mich würde dadurch nur ein weltweiter ETF in Frage kommen.

  • Ich habe rund 35.000,- €, die ich für ca. 10-15 Jahre anlegen möchte. (Ich bin Mitte 50).
    Da bei ETFs immer von längeren Laufzeiten gesprochen wird, bin ich mir jetzt nicht sicher, ob ein ETF hier sinnvoll ist, oder doch in einen aktiv gemanagten Aktienfond investieren? Oder in eine Einzel-Aktie investieren?
    Einen Sparplan könnte ich mir für die gleiche Laufzeit ebenfalls vorstellen (ca. 100-200€ monatl.).

    Was wäre da die beste Möglichkeit?

    Tief in die Tasche greifen, ein Anfängerbuch kaufen, beispielsweise das hier

    Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken.

    Ist mit 11,99 € eine übersichtliche Ausgabe.

    Das Büchlein beantwortet all Deine Fragen (und noch viele andere mehr).

    Du willst jetzt 35.000 € für 10 bis 15 Jahre anlegen. Was versprichst Du Dir von einem Sparplan zu 100 €/m, mit dem Du in diesen 15 Jahren 18.000 € anlegst. Was machst Du dann mit dem Rest des Geldes?

  • Ich habe rund 35.000,- €, die ich für ca. 10-15 Jahre anlegen möchte. (Ich bin Mitte 50).

    Da bei ETFs immer von längeren Laufzeiten gesprochen wird, bin ich mir jetzt nicht sicher, ob ein ETF hier sinnvoll ist.

    Warum für 10-15 Jahre? Gibt es einen harten Stichtag, zu dem Du das gesamte Geld benötigst (z.B. um eine laufende Immobilienfinanzierung am Ende der Zinsbindung abzulösen)? Oder planst Du einfach nur erstmal bis ca. zum Renteneintritt und willst dann schauen?

    Wie meine Vorschreiber schon ausgeführt haben, war es bei ETFs auf einen marktbreiten Welt-Index (z.B. MSCI World, FTSE All World, MSCI ACWI) in der Vergangenheit so, dass man auch bei Börseneinbrüchen nach 15 Jahren in der Regel nominell (vor Inflation) nicht mehr im Minus war. In den allermeisten Fällen war man auch schon nach 10 Jahren gut im Plus, aber es gibt eben keine Garantie, auch nicht, dass der nächste Einbruch nicht doch schlimmer wird und es auch mal 20 Jahre dauert, bis man aus den roten Zahlen raus ist.

    In einem Renditedreieck kann man sich da einen ganz guten Eindruck verschaffen, siehe z.B. hier für den MSCI World (allerdings nur bis 2022) - es ist aber eben nur ein Rückblick und keine Garantie für die Zukunft:

    221231_MSCI_World-Rendite-Dreick_Web.pdf

    oder doch in einen aktiv gemanagten Aktienfond investieren?

    Ein aktiv gemanagter Aktienfonds folgt keinem Index, sondern hat Fondsmanager, die aktiv versuchen, nach welchen Kriterien auch immer durch Käufe und Verkäufe eine möglichst profitable Entwicklung des Fonds herbeizuführen. In den allermeisten Fällen schaffen es aktive Fonds nicht, einen schlicht marktbreiten, weltweiten Indexfonds zu schlagen. Auf keinen Fall ist das Risiko oder die Volatilität für kürzere Anlagezeiträume bei einem aktiv gemanagten Aktienfonds geringer. Insofern sehe ich nicht, wie Dir ein aktiver Fonds helfen sollte.

    Oder in eine Einzel-Aktie investieren? (auch wenn ich bei Rheinmetall, z.B. moralische Bedenken hätte)

    Mit einer einzigen Einzelaktie hast Du ein massives Klumpenrisiko. Wie willst Du die auswählen? Woher willst Du wissen, dass genau diese Aktie in den nächsten Jahren gut performen wird? Was wenn Du Dir zielsicher das nächste Wirecard rauspickst? Ganz großes Nein!

    Ich habe aus meiner Anfangszeit an der Börse (2021) einige Einzelaktien, die zum Glück nur einen geringen Teil meines Depots ausmachen und die da im Grunde nur noch als "Mahnmal" stehen, um mich davon abzuhalten, nochmal auf die dumme Idee mit Einzelaktien zu kommen. ^^ Es sind insgesamt fünf Titel, in Relation zum Kaufkurs liegen sie derzeit zwischen minus (!) 35% und plus (!) 98%.

    Klar, hätte ich damals mein ganzes Geld in die Aktie gesteckt, die heute 98% im Plus ist, hätte ich eine bessere Bilanz als mit einem marktbreiten Welt-ETF (der im selben Zeitraum "nur" gute 30% Plus gemacht hat). Aber hätte ich mein ganzes Geld in die Aktie gesteckt, die heute 35% im Minus ist, wäre das echt bitter gewesen (und es gibt ja auch Aktien, die noch deutlich schlechter gelaufen sind).

    Selbst hochbezahlte Fondsmanager schaffen es nicht, die Aktien rauszupicken, die künftig eine überdurchschnittliche Rendite erzielen werden. Warum sollten wir es besser können?

    Einen Sparplan könnte ich mir für die gleiche Laufzeit ebenfalls vorstellen (ca. 100-200€ monatl.).

    Zusätzlich zu den 35.000 EUR?

    Am Ende ist die Frage,

    • wie sehr bist Du zu einem festen Stichtag auf das Geld angewiesen,
    • musst / willst Du in 10-15 Jahren alles entnehmen oder kannst Du es (insbesondere in einer schlechten Börsenphase) dann auch noch (größtenteils) weiter liegenlassen und die Krise aussitzen, und
    • wie gut kommst Du damit klar, wenn das Depot auch mal ein dickes Minus zeigt (bei jeder Art von Aktienanlage, egal ob Aktien-ETF, aktiver Aktienfonds oder Einzelaktie(n) kann es in einer Krise zu massiven Einbrüchen kommen - marktbreite Welt-Aktien-ETF haben sich davon immer auf lange Sicht erholt, aber man muss das eben durchhalten (können) und nicht panisch verkaufen, wenn es mal 20% oder sogar 50% runtergeht).
  • ca. 10-15 Jahre

    Für exakt diesen Zeitraum werden ETFs empfohlen. Aktive Fonds sind nicht besser, sondern nur teurer. Und eine Einzelaktie wäre wie Glücksspiel.


    Als Alternative zu dem oben empfohlenen Buch könntest Du auch die Videos von Finanztip oder den Podcast nutzen. Oder die Artikel auf der Website. Alles gut, alles kostenlos. Viel Erfolg!

  • Notgroschen flüssig halten.

    Was danach übrig ist nach eigenem Risikoempfinden zwischen kurzlaufenden Anleihen( Geldmarkt ETFs) und maximal breitstreunden Weltaktien ETF aufteilen.

    Dann hast du danach:

    1.flüssiger Notgroschen der jederzeit verfügbar ist

    2.schnell flüssig zu machender Anteil deines Vermögens( Tagesgeld oder Geldmarkt ETF)

    3.langfristig angelegter Renditeteil (Aktien-ETF)

    Die Aufteilung zwischen 2 und 3 überlegst du dir selber.

    Was wäre da die beste Möglichkeit?

    Die beste Möglichkeit ist die für dich einfachste und am längsten durchzuhaltende, weil du deine Geldanlage verstehst und dich damit wohlfühlst.

    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen

  • Kommt aber häufig vor. Man hat eine Frage, wirft diese in ein Forum ein. Sollen sich die anderen doch um die Antwort kümmern!

    In meinen Augen ist das die Verbrauchermentalität des modernen Onliners.

  • Wenn ich spontan 35.000€ zur Verfügung hätte und das 10-15 Jahre liegen lassen würde, würde ich 17.500€ Gold kaufen (physisch) und 17.500€ in Bitcoin. Und dann am Ende schauen wer das Rennen gemacht hat. Vorteil zusätzlich, beides ist schon nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei und ich kann auch jederzeit im Notfall drauf zugreifen. Ich weiss auch das ich für diese Aussage gleich hier gesteinigt werde weil ich keine Bücher empfehle und nicht dem heiligen MSCI World huldige. Nicht das ich ein Problem mit dem MSCI World hätte, aber bei der relativ kleinen Summe kann man auch mal andere Wege gehen.

  • Wenn ich spontan 35.000€ zur Verfügung hätte und das 10-15 Jahre liegen lassen würde, würde ich 17.500€ Gold kaufen (physisch) und 17.500€ in Bitcoin. Und dann am Ende schauen wer das Rennen gemacht hat. Vorteil zusätzlich, beides ist schon nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei und ich kann auch jederzeit im Notfall drauf zugreifen. Ich weiss auch das ich für diese Aussage gleich hier gesteinigt werde weil ich keine Bücher empfehle und nicht dem heiligen MSCI World huldige. Nicht das ich ein Problem mit dem MSCI World hätte, aber bei der relativ kleinen Summe kann man auch mal andere Wege gehen.

    "Wer unter euch ohne Zockerposition ist, der werfe den ersten Stein." ;)

  • Woher weißt Du, dass das für barbarainurlaub eine „relativ kleine Summe“ ist? Für viele Leute ist so ein Betrag das gesamte Ersparte.

    Wenn es das gesamte Ersparte ist würde ich aber nicht alles investieren in evtl. Anlagen mit mehr Chancen, aber auch mit mehr Risiko, daher gehe ich mal von aus das das nicht das ganze Ersparte ist, aber vielleicht hören wir noch was zu dem Punkt. Dann ist immer die Frage was erwarte oder erhoffe ich mir am Ende der Investition ? Soll sich das Geld am Ende von 10 oder 15 Jahren verdoppelt haben oder doch "nur" 10% mehr sein, soll die Inflation geschlagen werden, auch da wäre Auskunft hilfreich. Jedenfalls muss man sich im klaren sein je nach Zielsetzung bei so einer "relativ kleinen Summe" das man ein höheres Risiko gehen muss mit den bekannten Nebenwirkungen, daher sehr ich persönlich diese Summe eher als relativ kleine Summe an.

  • "Wer unter euch ohne Zockerposition ist, der werfe den ersten Stein." ;)

    Ich kann dann schon mal keine Steine werfen. Erläutere mal genau wie du "Zockerpositionen" definierst. Auch ETFs ist Zockerei, da theoretisch ein hoher Verlust möglich ist, besonders wenn man zum falschen Zeitpunkt aussteigt. Ist nicht auch ein Sparbuch "Zockerei", das schlägt noch nicht mal ansatzweise die Inflation, man sieht einfach dabei zu wie das Geld immer weniger Wert wird. Was sind für dich sichere Anlage, die auch risikofrei die Inflation schlagen, weil alles andere ist Zockerei.

  • Ich kann dann schon mal keine Steine werfen. Erläutere mal genau wie du "Zockerpositionen" definierst. Auch ETFs ist Zockerei, da theoretisch ein hoher Verlust möglich ist, besonders wenn man zum falschen Zeitpunkt aussteigt. Ist nicht auch ein Sparbuch "Zockerei", das schlägt noch nicht mal ansatzweise die Inflation, man sieht einfach dabei zu wie das Geld immer weniger Wert wird. Was sind für dich sichere Anlage, die auch risikofrei die Inflation schlagen, weil alles andere ist Zockerei.

    Bei der Definition ist nichts sicher, da hast du recht.

  • Hallo in die Runde,

    erstmal vielen, vielen Dank für die vielen Kommentare, v.a. auch für die, die während meines Urlaubs eingegangen waren, denn ja, ich war zum ersten mal 3 1/2 Wochen im Sommerurlaub :) ein Traum!!! --> vllt. sollte ich da mein Geld investieren ;)

    - Das Buch von Hartmut Walz habe ich mir besorgt und das wird jetzt gelesen.
    - Der Betrag ist für mich eine kleinere Einmalanlage und ich wollte es zur Seite legen.
    - Die Frage zur Ansparmöglichkeit von monatl. 100-200€ war als Sparmöglichkeit on top zu verstehen, also als zusätzliche Möglichkeit zu der Einmalanlage
    - Finanzieller Hintergrund: fürs Alter habe ich Aktienfonds in Höhe von rd. 300k angespart.
    - ich habe bisher nicht in Gold oder Silber oder Bitcoin investiert. Bei Gold war ich einfach immmer zu zögerlich und ärgere mich, dass ich da nicht schon vor 25 Jahren gekauft habe...

    Jetzt mach ich mich mal die nächsten Wochen schlau, lese parallel dazu eure Tipps nochmal durch und hoffe dann den für mich richtigen Weg einschlagen zu können.

    1000 Dank euch nochmal!!!
    LG
    Barbara