Definition eines reichen Boomer-Rentners

  • Auch auf die Gefahr hin, dass diese Frage bereits 85mal gestellt wurde (ich zumindest kenne die richtige Antwort nicht) :

    Darf man, um innerhalb dieser Aktivrente arbeiten zu können, keine reguläre Rente beziehen oder käme die sozusagen „on top“ ?

    Hat hierzu irgendjemand Informationen ?

    BG

  • Darf man, um innerhalb dieser Aktivrente arbeiten zu können, keine reguläre Rente beziehen oder käme die sozusagen „on top“ ?

    Geplant ist, dass Rentner:innen (!) in Genuss dieser Regelung kommen. Details sind nicht bekannt.

    In den nächste. Tagen wird es hoch hergehen. Die sogenannten Mitnahmeeffekte sind das Problem.

  • IW-Berechnung: Aktivrente würde Milliarden kosten
    Mit der Aktivrente sollen Rentner bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen können, so die Pläne der Koalition. Laut dem Institut der deutschen…
    www.tagesschau.de

    Allerdings: Wieso nennt man das "Mitnahmeeffekte", wenn Leute entsprechend den geltenden Regeln in Rente gehen? Das ist nur ein Ausdruck davon, dass man alles nur noch komplizierter macht und die verschiedenen Stellschrauben immer schwieriger stimmig in Einklang zu halten sind.

  • ... gerade (30.08.25 08:15) läuft im Deutschlandfunk (30.08.25 08:15) ein Interview mit Herrn Fratzscher vom DIW zum Thema „freiwilliges Jahr für Boomer-Rentner“ ...

    Ein kleines Detail:

    In diesem Sommerloch-Beitrag des DLF (https://www.deutschlandfunk.de/reform-herbst-…er-diw-100.html) geht es um ein verpflichtendes soziales Jahr für Boomer, nicht um ein freiwilliges.

    Übrigens: Von einem Wirtschafts"forscher" würde ich etwas weniger Klisches und one-size-fits-all-Denkmuster erwarten. Es sind nicht die Boomer, die zu wenige Kinder in die Welt gesetzt und damit ein Demographie-Problem erzeugt haben, sondern es sind manche Boomer, die man - entsprechenden Willen vorausgesetzt - durchaus zu Ausgleichsmaßnahmen aller Art heranziehen könnte. Nur mal so als Beispiel.

    Und es sind auch nicht die Boomer, die die Friedensdividende verfrühstückt haben, sondern alle. Im Gegenteil: Die Boomer waren davon sogar die einzigen, die 15 Monate ihres Lebens einen Pflichtdienst leisten mussten. Und die heute 65+jährigen sind auch nicht deswegen für einen Pflichtdienst, weil sie nicht betroffen wären, sondern weil sie selbst erlebt haben, dass das die einzige Möglichkeit war, vor Übergriffigen abzuschrecken. Nur mal so als anderes Beispiel.

    Wir brauchen weniger Schwätzer und mehr Macher "in diesem unserem Lande".
    Guten Abend.

  • Refomen wären nötig. Insofern sind wir uns einig.

    Aber Hauptsache, es trifft einen nicht selbst?

    Zur Frage einer senilen Dienstpflicht: Wer in seinem Leben noch keinen Dienst abgeleistet hat, möge vortreten.

    Etwa die Hälfte der Bevölkerung? ;)


    Das Thema Dienstpflicht wird natürlich ein Rohrkrepierer. Kein Politiker wird es sich mit der wichtigsten Wählergruppe verscherzen. Deshalb werden auch die notwendigen Reformen am Rentensystem so lange verschoben bzw. bereits erfolgte Schritte rückgängig gemacht, bis es groß knallt und schlicht und einfach keine andere Wahl mehr bleiben wird.

  • Wer denkt sich einen solchen Unsinn aus? Allerdings habe ich von Fratzscher noch niemals irgend etwas Sinnvolles gehört. Wenn man nur einen Schritt weiter denkt, stellt man fest, dass so etwas in der Realität nicht funktionieren kann. Für jeden im Rentenalter dürfte es überhaupt kein Problem sein, sich aus gesundheitlichen Gründen von so einer Dienstpflicht befreien zu lassen.

  • Für jeden im Rentenalter dürfte es überhaupt kein Problem sein, sich aus gesundheitlichen Gründen von so einer Dienstpflicht befreien zu lassen.

    Die Alten werden dann vor den Kreiswehrersatzämtern Schlange stehen zur Musterung. Da wird es dann keine "einfache Dienstbefreiung" geben. ;)

  • Hallo ANDREJ,

    ist zwar OT, aber Legenden will ich nicht entstehen lassen:

    Du unterschlägst die Frauen in der NVA. Gut, die waren Freiwillige, zumindest nominell.

    Auch wenn theoretisch in fast allen Dienststellungen Frauen in der NVA dienen konnten, waren es faktisch nur der medizinische Dienst und irgendwelchen Verwaltungsjobs, wo man Frauen antraf. Ich habe Zahlen von 2.000 bis 3.500 Frauen bei einer Mannschaftsstärke von ca. 150.000 gefunden. Und ja, die waren in jeder Hinsicht freiwillig dort. Aber an der Hälfte der Bevölkerung, die nicht gedient hat, ändern die wenigen nichts.

    Gruß Pumphut

  • Korrekt. Es geht also nur um die Wenigen, die mit (knapp) 67 weiterarbeiten wollen.

    Das Problem sind ja eher die vielen Frühverrentungen. Ein Abschaffen der Rente mit 63 wäre deutlich sinnvoller, lässt sich aber nicht durchsetzen.

    1.

    Sollen! (Das ist der entscheidende Punkt.) Und lieber auch nicht nur wenige, sondern lieber viele.


    2.

    Was ist mit "Rente mit 63" gemeint? (Und warum soll die nach all' den Jahren plötzlich ein Problem sein? Wenn es an den Hinzuverdienstgrenzen liegt, die sind schon seit der Pandemie von eher symbolischer Natur.)

  • Die Alten werden dann vor den Kreiswehrersatzämtern Schlange stehen zur Musterung. Da wird es dann keine "einfache Dienstbefreiung" geben.

    Da fällt mir der WK-1-Soldat mit dem Holzbein ein, der zur Musterung antreten musste und vom Stabsarzt kurzerhand "kv" (kriegsverwendungsungsfähig) geschrieben wurde. Sein Kommentar:
    "Alles klar. Wenn mir der Tommy das nächste Mal den Kopf abschießt, lasse ich mir einen Holzkopf schnitzen und werde Stabsarzt." *

    * Freies Zitat aus "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque

    Auch das kleinere von zwei Übeln kann ein größeres sein.

  • Frauen in der NVA dienen konnten, waren es faktisch nur der medizinische Dienst und irgendwelchen Verwaltungsjobs,

    Frauen im med. Dienst der Bundeswehr und Verwaltung war doch in der ehemaligen "BRD" doch auch möglich, oder irre ich mich?

    Das Problem sind ja eher die vielen Frühverrentungen. Ein Abschaffen der Rente mit 63 wäre deutlich sinnvoller, lässt sich aber nicht durchsetzen.

    Die Rente mit 63 (d.h. die mit den Abschlägen) könnte mal nachgerechnet werden. Wenn dann statt 0,3% pro Monat dann 0,35% oder 0,4% pro Monat ´rauskommen, dann würden sich das wahrscheinlich Einige überlegen und es bleibt mehr in der Rentenkasse. Gibt es in einem skandinavischen Land nicht schon die 0,4% pro Monat Abzug bei Frührente?

    "Rente mit 63" gemeint? (Und warum soll die nach all' den Jahren plötzlich ein Problem sein? Wenn es an den Hinzuverdienstgrenzen liegt, die sind schon seit der Pandemie von eher symbolischer Natur.)

    Wenn die Hinzuverdienstgrenzen für die Frührentner wieder eingesetzt werden, dann wäre das ein zusätzlicher Hebel.
    Frührentner (mit Rentenabzug) Hinzuverdienstgrenze 6.400€/Jahr
    und ab Regelaltersrentengrenze Hinzuverdienstgrenze offen incl. 2000€/Monat steuerfrei.
    Die max. 2 Jahre-Früher-Verrentung nach 45 Arbeitsjahren würde ich lassen.

    Dann auf Grund der "mangelnden Alterssterblichkeit" also längerem Rentenbezug als vom System zahlbar die Regelaltersrentengrenze kontinuierlich weiter anpassen wie nötig.
    Denn wir dürfen ja nicht vergessen:
    Als das Rentensystem aufgestellt wurde war das Verhältnis Arbeitsleben zu Rentnerleben, also Einzahlungszeit zu Auszahlungszeit, WIMRE 3 : 1.
    Heute ungefähr 2:1. Dies muß man nur politisch "richtig verkaufen".

  • Und es sind auch nicht die Boomer, die die Friedensdividende verfrühstückt haben, sondern alle. Im Gegenteil: Die Boomer waren davon sogar die einzigen, die 15 Monate ihres Lebens einen Pflichtdienst leisten mussten.

    Mit Verlaub, das ist Quatsch. Ich mit Jahrgang 1979 (grad noch Generation X, die komplett unter die Wehrpflicht fiel) habe gedient und zwar auch alle anderen Jahrgänger. Die Wehrpflicht wurde 2011 abgeschafft, also reichte die weit bis in die Millennials.

    Dass wir alle die Friedensdividende verfrühstückt haben ist dennoch richtig, aber dass nur die Boomer gedient hätten, ist einfach falsch.

  • Also das Regelrenteneintrittsalter, das an einer durchschnittlichen Erwerbsbiographie orientiert ist, ist jetzt plötzlich wichtiger, als die tatsächlichen Erwerbsbiographie des individuums, das vielleicht schon wesentlich früher in Arbeit war, als der Durchschnitt?

    "Gerechtigkeit nach Kassenlage" und in Anbetracht von 3 Millionen Arbeitslosen und noch ein paar mehr Millionen Bürgergeldempfängern?

    Siehe RE: Boomer-Soli: Reiche Rentner sollen arme unterstützen

  • Wenn Du die Hinzuverdienstgrenzen wieder einführst, dann bricht Dir aber einiges an Arbeitskraft weg, genau das Gegenteil von dem, was jetzt mit der Aktivrente erreicht werden soll.