Mutter erbt 90t€ - Tagesgeld oder Geldmarkt ETF?

  • Hallo zusammen,

    meine Mutter (70 Jahre alt)bekommt die Tage knapp 90t€ aus einer Erbschaft.

    Grundsätzlich benötigt Sie das Geld nicht dennoch habe ich Sie dazu motiviert sich an Ihrem Lebensabend hiervon was zu gönnen.Nun ist es so das der Betrag erstmal flexibel angelegt werden soll.Sprich Sie ist auf der Suche nach einem Tagesgeldkonto welches dauerhaft gute Zinsen bringt.Hier könnte ich mir vorstellen das Sie den Betrag auf dem Scalable Capital Verrechnungskonto einzahlt.Alternativ wäre auch ein Geldmarkt ETF eine Möglichkeit allerdings sehe ich hier momentan keinen finanziellen Vorteil.Vielleicht wäre auch ein 50/50Modell denkbar…sprich je 50% in einen Geldmarkt ETF bzw. auf das Verrechnungskonto?!?

    Freue mich auf eure Vorschläge…

    Danke vorab!!!

  • Meine Mutter (70 Jahre alt) bekommt die Tage knapp 90 T€ aus einer Erbschaft.

    Grundsätzlich benötigt Sie das Geld nicht, dennoch habe ich Sie dazu motiviert sich an Ihrem Lebensabend hiervon was zu gönnen.

    Das heißt es häufiger. Hast Du denn eine Vorstellung davon, was sie sich gönnen soll?

    Nun [soll] der Betrag erstmal flexibel angelegt werden. Sprich Sie ist auf der Suche nach einem Tagesgeldkonto welches dauerhaft gute Zinsen bringt.

    Ich hänge mich hier schonmal dran, und bitte um Mitteilung, wenn Du ein Tagesgeldkonto mit dauerhaft hohen Zinsen gefunden hast. Ich suche so eins schon länger, habe aber bisher noch keins gefunden.

    Hier könnte ich mir vorstellen, dass sie den Betrag auf dem Scalable Capital Verrechnungskonto einzahlt.

    Von Scalable Capital werden hier nicht ganz die tollen Geschichten erzählt. Ob man das einer Erstanlegerin über 70 zumuten sollte? Ich bin da etwas skeptisch.

    Alternativ wäre auch ein Geldmarkt ETF eine Möglichkeit, allerdings sehe ich hier momentan keinen finanziellen Vorteil.

    Vielleicht wäre auch ein 50/50-Modell denkbar … sprich je 50% in einen Geldmarkt-ETF bzw. auf das Verrechnungskonto?

    Am besten scheint es mir, daß sich erst der Sohn schlauliest, und er erst erst hinterher seiner Mutter Vorschläge unterbreitet.

    Wie legt Deine Mutter denn bisher ihr Geld an? Und wie Du? Hast Du z.B. eigene Erfahrungen mit Scalable Capital?

  • Sehe kein Problem darin, das Geld auf dem Scalable Konto zu lassen. Du kannst ja auch immer mal prüfen, wo das Geld im Endeffekt liegt. Bei der deutschen Bank zB würde ich mir da überhaupt keine Gedanken mache. Geldmarktfonds kann man machen. Dann weißt du wo und wer das Geld hat und es wird zu Sondervermögen. Ähnlich liquide sind beide Anlageformen, wobei die Fonds eben gerade ab mehr als 100k richtig interessant werden. Wenn sie komplett ruhig schlafen und nahezu 100% Sicherheit haben will, muss man eben ein paar Euro Zinsen liegen lassen und/oder Tagesgeldhoppen. Gerade in einem solchen Fall bietet sich das aber eher nicht an.

  • SC schiebt, bisher jedenfalls, das Geld sowieso auf Geldmarkt-ETFs.

    So lange Du nicht damit rechnest, dass SC pleite geht, ist das Verrechnungskonto von daher nicht nur die günstigere, sondern auch die einfachere/schnellere Lösung. Der Verkauf von Geldmakrt-ETF kostet je Verkauf 1€, ist auch nur in der Stückelung der ETFs möglich und es dauert halt 1-2 Tage bis das Geld auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben ist.

    Für mich ist eher die Frage, ob Deine Mutter mit Online-Banking viel Erfahrung hat und ob sie sowas überwiegend vom Smartphone/Tablet aus machen möchte. Meine Banken zeigen zwar auch schonmal Werbung an, müllen einen aber nicht mit soviel InApp-Meldungen oder "Angeboten" zu, wie es SC nicht nur dieses Jahr tut.

    Klar, Dank EU braucht man selbst bei einem reinen Tagesgeldkonto mittlerweile 2FA. Aber es ist u.U. etwas anderes, ob man sich damit einzig authentifiziert und den Rest z.B. am PC erledigt.

    Und dazu finde ich, obwohl selber dort Kunde von SC, das Vorgehen der App, jeden Monat erneut das Login/PW zu verlangen, mittlerweile sehr abschreckend (und technisch völlig sinnlos). Das liegt aber wohl daran, dass ich nicht im Smartphone aufgewachsen bin und es immer noch als Tool ansehe.

    Andere Vorschläge wie ein normales Tagesgeldkonte habe ich nicht. Da gilt schon immer: entweder den gerade max. möglichen Zinssatz und Hopping für ein paar Monate oder eine Bank, die Bestandskunden nicht verjagen möchte und damit für diese auch akzeptabele Zinsen zahlt.

    Ich würde derzeit eher ungerne 90k€ bei "meiner" Tagesgeldbank (seit 2013) lagern, obwohl ich nicht davon ausgehe, dass französische Banken pleite gehen. Dann lieber bei SC, aber ich nutze SC überwiegend als Broker und nicht als Bankersatz fürs Tagesgeld.

  • Das heißt es häufiger. Hast Du denn eine Vorstellung davon, was sie sich gönnen soll?

    Ich hänge mich hier schonmal dran, und bitte um Mitteilung, wenn Du ein Tagesgeldkonto mit dauerhaft hohen Zinsen gefunden hast. Ich suche so eins schon länger, habe aber bisher noch keins gefunden.

    Von Scalable Capital werden hier nicht ganz die tollen Geschichten erzählt. Ob man das einer Erstanlegerin über 70 zumuten sollte? Ich bin da etwas skeptisch.

    Am besten scheint es mir, daß sich erst der Sohn schlauliest, und er erst erst hinterher seiner Mutter Vorschläge unterbreitet.

    Wie legt Deine Mutter denn bisher ihr Geld an? Und wie Du? Hast Du z.B. eigene Erfahrungen mit Scalable Capital?

    Hallo,

    Ich versuche letztendlich einfach Sie in diesem Fall zu unterstützen da Sie vermutlich die letzten 30-40Jahre als Hausfrau nie mehr als max 2000€ auf ihrem Giro hatte……für Sie ist es jetzt jede Menge Geld und Ziel Nummer 1 ist ganz einfach zu verhindern das das Geld auf dem Girokonto bleibt.

    Mit was gönnen meinte ich letztendlich wirklich nur Kleinigkeiten…Ich gehe schwer davon aus das Sie es schon schwer haben wird die 2% Zinsen zusätzlich zu verjubeln…Sie war letztendlich immer sehr sparsam.Im Grunde ist das Geld als Tagesgeld verschwendet..Andererseits ist Sie bereits 70 Jahre als und man weiß nie was das Leben bringt🤷🏼‍♂️….

    Achja …ich persönlich invertiere seit einiger Zeit in einen Welt ETF…bisher hatte ich eher in Immobilien investiert will aber mittelfristig zumindest teilweise davon weg kommen und lieber mehr in ETFs investieren.

  • Wenn jemand hier anfragt mit dem Ziel, jemand anderem (also einem Dritten) Ratschläge zur Geldanlage zu geben, muß die erste Frage immer lauten: Welche Erfahrungen auf dem Sektor hat der Anfrager?

    Nicht nur in Deinem Fall habe ich den Verdacht, daß der Anfrager (somit auch Du) selber nicht so ganz fit in der Geldanlage ist (denn sonst würde er ja nicht fragen).

    Das ist dann natürlich knifflig: Man soll hier im Forum den Einäugigen fit machen, damit der den Blinden leiten kann. Ich finde das schwierig.

    Das mit dem Gönnen sagst Du so (das sagen viele so). Eine konkrete Vorstellung hast Du offensichtlich nicht.

    Hat es einen bestimmten Grund, daß das Geld erstmal flexibel angelegt werden soll?

    Aktuell kann man mit festverzinslichen Papieren um die 2% erwirtschaften. Das sind für 90 T€ etwa 2000 € Zinsen jährlich (Nach Steuern um die 1700 €/a oder etwa 150 €/m). Wenn man das Geld "hochflexibel" aufs Girokonto legt, bekommt man diese 150 €/m halt nicht.

    Man könnte an eine Festgeldtreppe denken, die es möglicherweise sogar bei der Sparkasse vor Ort gibt, bei der Deine Mutter vermutlich seit Jahrzehnten Kundin ist. Man muß dann nur verhindern, daß ein jungdynamischer Sparkassenverkäufer ihr irgendwelche Sachen andreht.

  • Ich würde prüfen, ob es bei der Hausbank der Mutter ein akzeptables Angebot gibt. Bei welcher Bank ist sie denn? Nur wenn da nichts vernünftiges geht, würde ich an Online Banking denken.

    Wie steht die Mutter grundsätzlich zu online Themen? Manche tun sich mit 70 da extrem schwer und andere kommen durchaus gut klar damit. Ich würde es ihr jedenfalls nicht aus der Hand nehmen wollen auch wenn es vielleicht ein paar Euro weniger an Rendite gibt.

    Mittelfristig sollte das Geld runter vom Giro aber es gibt auch keinen Grund für Eile. Lass der Mutter etwas Zeit sich zu überlegen, was sie mit dem Geld anstellen möchte. Man kann natürlich regelmäßig Geld entnehmen, vielleicht ist sie glücklich, dass sie zukünftig eine Reserve hat aber vielleicht würde sie gerne ganz was konkretes machen. Vielleicht eine Reise oder irgendwas renovieren oder oder oder. Einfach mal sacken lassen.

    Tagesgeldkonto mit dauerhaft guten Konditionen kenne ich auch keines. Geldmarktfonds sind für mich eine gute Alternative, wo man sich nicht ständig kümmern muss.

  • ... oder halt kurz laufende deutsche Staatsanleihen statt oder in Ergänzung zum Geldmarkt ETF/Tagesgeld.

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • "Sich etwas gönnen" kann auch bedeuten, einfach an das Geld zu kommen ohne sich in neue Finanzkonstrukte, Banken und Anmeldemasken eindenken zu müssen und dann sich evtl auf die Hilfe der Kinder angewiesen zu sein.

    Also mir wurden die 2000 Eur im Jahr (nach Achims Rechnung) auch weh tun, aber nichts machen ist hier durchaus auch eines Option.

  • ... oder halt kurz laufende deutsche Staatsanleihen statt oder in Ergänzung zum Geldmarkt ETF/Tagesgeld.

    Wir reden hier über eine 70-Jährige, die bisher nicht mehr als 2.000 EUR auf dem Girokonto hatte, vermutlich noch nichtmal ein Tagesgeldkonto, geschweige denn ein Depot besitzt.

    Ich würde schauen, ob die Hausbank, wo das Girokonto ist, ein Tagesgeld anbietet. „Gute Zinsen“ werden das vermutlich nicht sein, aber ist das so wichtig? Dauerhaft gute Zinsen gibt es bei Tagesgeld ohnehin nur mit Tagesgeldhopping, und das würde ich der Mutter nicht zumuten wollen.

  • Bei uns liegt das Geld auf einem Depot bei einer Filialbank, kann auch die Hausbank sein, solange keine Depotgebühren erhoben werden. Die Person muss immer selbst in der Lage sein zur Bank zu gehen, um über das Geld zu verfügen. Das Geld liegt in deutschen Staatsanleihen ETFs mit durchschnittlich 6 Monaten Laufzeit, entweder im ausschüttenden Ishares ETF oder in der thesaurierenden Variante von Xtrackers.

    Ja, die Filialbank kostet ein paar Gebühren mehr und ja bei Geldmarktfonds und Tagesgeldhopping würde man ein bisschen mehr bekommen.

    Es ist aber sicher, die Person erhält ihre Selbstständigkeit und ich habe meine Ruhe und kann gut schlafen. Alternative wäre ein Verzinsung zu 0,1% auf dem Tagesgeld der Hausbank, aus dieser Sicht eine große Verbesserung.

  • Die einfachste Lösung die deine Mutter bedienen kann ist die Beste.
    Sollte sie bei der Sparkasse sein solltest du sie nicht alleine zu einem Verkaufsgespräch lassen.
    Da habe ich schon gesehen das 86ig Jährigen Zertifikate verkauft werden der absolut nicht verstanden worden sind.

  • Wie groß ist denn das restliche Vermögen und Einkommen überhaupt? Bei einer Rentnerin mit lediglich (immerhin) 2000 Euro Rente und nur 90.000 Euro als Rücklagen habe ich noch ganz andere Bedenken....Gibt es immerhin eine selbstgenutzte Immobilie?

  • Es ist aber sicher, die Person erhält ihre Selbstständigkeit und ich habe meine Ruhe und kann gut schlafen.

    Nachdem solche Personen allein in Baden-Württemberg in den letzten Monaten mehrere Millionen Euro in bar an „Staatsanwälte“ etc. übergeben haben, würde ich dafür sorgen, dass in der Filialbank keine größeren Summe ausgezahlt werden dürfen.

  • Aha, 70-jährige Frauen sind nicht mehr lernfähig und Online-Banking geht gar nicht.

    Ich bekomme bei Scalable nur eine Mitteilung, wenn Geld eingegangen ist und mit dem Log in gibt es überhaupt keine Probleme. Mich stört nur, dass es keine PIN Abfrage gibt, wenn ich einen Auftrag einreiche.

  • Hallo hanseatin,

    Aha, 70-jährige Frauen sind nicht mehr lernfähig und Online-Banking geht gar nicht.

    Es geht nicht um das Lebensalter, sondern darum, was sich der Betroffene selber zutraut und machen will. Eine Banklösung, die mit Schweißperlen auf der Stirn gerade so, dem Kind zuliebe, gemacht wird, ist kontraproduktiv. Zum einen der damit empfundene Stress und solche nur halb verstandenen Lösungen sind dann auch Einfallstore für Betrüger.

    Ich selbst mit Ü70 fühle mich beim Onlinebanking wohl und sicher. Ich habe aber gleichaltrige Verwandte (Akademiker), für die kommt nur die Filialbank in Frage. Is so und Ende der Diskussion.

    Gruß Pumphut

  • Ich bin ja auch ein Freund davon, dass derjenige die Geldanlage selbst versteht und das Kind allenfalls unterstützend tätig wird.
    Bei meiner Mutter waren es dann ein Tagesgeldkonto und eine mehrjährige Festgeldtreppe. Bei der (Neu)Anlage des Festgeldes habe ich meine Mutter dann jeweils unterstützt. Da hält sich dann auch den Aufwand in engen Grenzen, da man quasi nur einmal im Jahr aktiv werden muss.
    Und bei mehrjährigem Festgeld sind dann auch mehr als 2% p.a. drin (bis zu 2,8% p.a. für 5 Jahre).
    Und bei jährlicher Zinsgutschrift des Festgeldes fließt dann auch jedes Jahr etwas Geld, mit dem man sich dann auch mal was gönnen kann solange man es noch kann.
    Wenn man also eine 5-jährige FG-Treppe aufbaut zu je 15K€ und noch 15K€ auf einem Tagesgeldkonto wäre das m.E. ein gangbarer Weg.

  • Hallo zusammen,

    gute Idee mit dem Geld etwas anzufangen.

    Dauerhaft gute Tagesgeldkonten finden Sie im Newsletter.

    Eine Aufteilung Tagesgeld, Festgeld und Geldmarkt ETF ist auch eine Möglichkeit. Ggf. auch etwas Welt ETF wenn es 15 Jahre Zeit hat. Sehen Sie gerne die Finanztip Beiträge.

    Es ist eine überschaubare Simme - da wird sich etwas finden.

    LG

    P.S. Mit entsprechenden Vollmachten können Sie es auch, für Ihre Mutter, selbst erledigen.

  • Aha, 70-jährige Frauen sind nicht mehr lernfähig und Online-Banking geht gar nicht.

    Nein, ich kenne über-80-Jährige, die problemlos Online-Banking nutzen und ohne weiteres klarkommen, die Tages- und Festgeldkonten führen und eröffnen und ein Depot mit Aktien und Staatsanleihen haben. Aber meist sind das Leute, die damit schon seit Jahrzehnten Erfahrung haben.

    Kann man damit auch mit 70 zum ersten Mal anfangen, wenn man bisher nur ein Girokonto bei der örtlichen Sparkasse oder Volksbank und nie mehr als niedrige vierstellige Beträge zur Verfügung hatte? Klar kann man! Die Frage ist, ob die Betreffende das überhaupt will und sich zutraut, und die Beiträge von marius66 klangen eher so, als wäre seine Mutter damit ziemlich überfordert und würde am liebsten alles nur auf dem Girokonto liegen lassen.

    Selbst bei jemandem, der da auch in höherem Alter grundsätzlich aufgeschlossen ist, wäre ein Depot bei einem Neobroker oder Tagesgeldhopping zwischen Malta und Litauen nicht meine erste Empfehlung.

    Sondern eben vielleicht erstmal ein Tagesgeldkonto bei einer deutschen Direktbank (sofern Onlinebanking kein Problem ist), um das Geld zu parken, und dann weiterschauen. Oder wenn da die Hürde zu hoch ist, mal schauen, ob die Filialbanken vor Ort was Sinnvolles anbieten.

    Eine Anlage muss so ausgewählt werden, dass der Anleger / die Anlegerin

    • versteht, in was das Geld angelegt ist,
    • sich für diese Anlage bewusst selbst entschieden hat,
    • sich mit dieser Anlage wohlfühlt und
    • (dieser Punkt ist meiner Meinung nach der Wichtigste) mit der Anlage selbst und eigenständig umgehen kann - einzahlen / auszahlen / Wert bzw. Kontostand checken usw...

    Eine Anlage, bei der die Mutter den Sohn einfach machen lässt und am Ende keine Ahnung hat, was ein Geldmarktfonds und ein ETF sind und wie man sich bei Scalable Capital oder Trade Republic einloggt, ist einfach Murks.