Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Hallo zusammen,

    Auch ein 50-Prozent-Rücksetzer gehört in eine kluge Aktienstrategie – vor allem mental
    ...
    ich wollte mal was loswerden, was vielen am Anfang schwerfällt: Ein richtig fetter Rücksetzer – und damit meine ich auch mal minus 40/50 Prozent – ist nichts „Außergewöhnliches“. Das ist in einer durchdachten Aktienstrategie quasi eingepreist.

    ...

    So ein Quatsch. Ein "Crash"/"Rücksetzer" um min. 40-50 Prozent ist alles andere als normal. Und gabs erst 4-5 mal seit es Finanzmärkte in Form von Aktien gibt (solang man breit diversifiziert ist)

  • So ein Quatsch. Ein "Crash"/"Rücksetzer" um min. 40-50 Prozent ist alles andere als normal. Und gabs erst 4-5 mal seit es Finanzmärkte in Form von Aktien gibt (solang man breit diversifiziert ist)

    Einen Crash zeichnet ein plötzlicher, unerwarteter Kursrückgang des breiten Aktienmarkts um mind. 20% aus. So ist es zumindest häufig in der Literatur als Definition eines Aktiencrashs zu finden.
    Der Dotcom-Crash wird ja auch gern als 'Salami-Crash' bezeichnet, da es von August 2000 - März 2003 kontinuierlich nach unten ging. Schauen wir mal, wie man den nächsten Crash dann in der Rückschau bezeichnen wird.
    Denn eines ist ganz klar. Der nächste Crash wird kommen. Irgendwann.

  • Wenn Dein Depot bereits innerhalb von 1 Tag "komplett rot" ist, dann hast Du irgendwas falsch gemacht.

    Ich weiß gar nicht, wie das gehen soll.

    Das sind die üblichen Tagesschwankungen. Die üblichen Kursanzeigeseiten beziehen sich typischerweise auf den gestrigen Wert. Wenn die Kurse gegenüber gestern auch nur um 0,1% gesunken sind, sind die Zahlen rot.

    Mein Depot ist heute auch (fast) komplett rot, ein einziger Wert ist gestiegen. 1% Verlust von einem Tag zum anderen ist schon verhältnismäßig viel, aber natürlich kein Grund zur Sorge.

    Über kurz oder lang ist jedes Depot mit einer einigereinigermaßen gesunden MIschung im Plus.

    Je länger der Zeitraum desto höher das Plus.

    Eben, eben: Über lang.

  • So ein Quatsch. Ein "Crash"/"Rücksetzer" um min. 40-50 Prozent ist alles andere als normal. Und gabs erst 4-5 mal seit es Finanzmärkte in Form von Aktien gibt (solang man breit diversifiziert ist)

    (nachträglich gefettet von mir)

    Mit der Einschränkung in Klammern kann das zumindest so gesehen werden.

    Crashs im Bereich Finanzen gab es praktisch aber schon immer. Aktien sind ja nur eine von diversen Anlageklassen und noch dazu eine eher "junge" (Start um 1600 mit der "Dutch East India Company" vermutlich) - im Vergleich zu Anleihen (ab dem Mittelalter, Frühe Neuzeit u. a. zwecks Kriegsfinanzierung oder Finanzierung bestimmter Projekte (Venedig usw.)), erst recht im Vergleich zu Gold (Jahrtausende) und erst Recht im Vergleich zu Grund und Boden (Real Estate) als Anlageklasse mit der längste Historie (entstanden wohl in der sog. Jung- oder Neusteinzeit (Neolithikum; ab 10.000 v. Chr.) beim Übergang von der Jäger- und Sammlerkultur zu Hirten und Bauern und damit einer sesshaften Ackerbau- und Viehzuchtgesellschaft).

    Die "modernen" weltweit vernetzten Aktienmärkte sind noch viel jünger als die Aktien selbst (davor gab es natürlich auch Crashs an einzelnen Börsen oder einzelnen Finanzplätzen - 1637 Niederlande (geplatzte Tulpenblase), 1866 das britisches Finanzsystem betreffend (Londoner Diskontbank), 1907 an der New York Stock Exchange (ausgetrocknete Liquidität aufgrund des Russisch-Japanischen Krieges) - um einige Beispiel zu nennen).

    In den letzten 100 Jahren der modernen, vernetzten Aktien- und Kapitalmärkte sind da aber wohl "nur" 1929, 1987, 2000 ff, 2008 ff und 2020 zu erwähnen.

    Vier der fünf Crashs (ab 1987) habe ich mit eigenem, relevantem Aktien-Engagement live erlebt. Das fällt mir manchmal ein und auf, wenn ich mit Leuten reden, die entweder keine oder jedenfalls keine relevanten Engagements in Aktien haben und/oder außer dem Corona-"Börsenzucken" (2020) selbst noch keinen Crash an der Börse live also mit eigenem finanziellen Engagement miterlebt haben.


    Spannend zu beobachten dürfte sein, wie sich absehbare (und teilweise gegensätzliche) Megatrends auf die Börsen und Kapitalmärkte insgesamt auswirken werden (Globalisierung vs De-Globalisierung, Finanzen und Kapitalmärkte eingesetzt als "Waffe", geopolitische Fragmentierung und Blockbildung, noch nie dagewesene Wertekonzentration (Big Seven), staatlich inszenierte Cyberangriffe (Beispiele: Russland und China), immer schnellere Handelsgeschwindigkeiten, ebenso schnellerer Zahlungsverkehr, ggf. staatliche Digitalwährungen, Auswirkungen von KI, immer mehr staatliche Regulatorik versus zunehmende Verlagerung zu nicht regulierten Institutionen wie zu Nichtbanken bzw. ins Schattenbankensystem usw.).

  • So ein Quatsch. Ein "Crash"/"Rücksetzer" um min. 40-50 Prozent ist alles andere als normal. Und gabs erst 4-5 mal seit es Finanzmärkte in Form von Aktien gibt (solang man breit diversifiziert ist)

    Etwas Außergewöhnliches ist ein solcher Crash schon. Nichtsdestotrotz sollte man damit rechnen, dass es einen irgendwann erwischt.

    Der Dotcom-Crash wird ja auch gern als 'Salami-Crash' bezeichnet, da es von August 2000 - März 2003 kontinuierlich nach unten ging. Schauen wir mal, wie man den nächsten Crash dann in der Rückschau bezeichnen wird.

    Wer weiß, vielleicht sagen wir irgendwann rückblickend, dass der 14. November 2025 der Beginn des großen Crashs war... ;)

  • Wer weiß, vielleicht sagen wir irgendwann rückblickend, dass der 14. November 2025 der Beginn des großen Crashs war... ;)

    Ich hoffe ja inständig auf einen 'Salami-Crash' für die nächsten paar Jahre. Schließlich würde ich dann mit jeder Sparrate günstig ETF-Anteile kaufen. :evil:
    Wie man das dann später bezeichnet wäre mir völlig egal, wenn ich meinen pot. Erben dereinst erkläre, dass der 'Erbonkel' sein Glück gemacht hat in dem er einfach nur stur seinen Sparplan hat durchlaufen lassen. 8)

  • Hallo zusammen,

    die Kurse vieler Tech-Konzerne steigen seit Monaten fast unaufhaltsam. Vor allem Unternehmen, die vom Thema Künstliche Intelligenz profitieren, scheinen im Moment keinen Halt zu kennen. Gleichzeitig lese ich immer häufiger Warnungen – vom IWF, von großen Banken und aus der Finanzpresse.

    Ich habe mir angeschaut, was an diesen Warnungen dran ist, wie gefährlich die aktuelle Situation tatsächlich ist und was ich persönlich daraus für meine Geldanlage ableite.

    Der Marktboom – beeindruckend, aber wenig breit.
    Wenn ich auf Indizes wie den MSCI World oder den S&P 500 schaue, sehe ich zunächst starke Kurszuwächse. Doch diese wirken stabiler, als sie in Wahrheit sind.
    Ein großer Teil des Booms kommt von wenigen großen Tech-Unternehmen. Die „Magnificent Seven“ prägen die Entwicklung stärker als früher. Damit steigt das Risiko: Wenn ein oder zwei dieser Konzerne schwächeln, kann der gesamte Markt leiden.

    Die Bewertungen sind historisch hoch
    Ich sehe, dass das KGV vieler Tech-Aktien derzeit deutlich über den historischen Durchschnittswerten liegt. Bei KI-Titeln werden oft zukünftige Gewinne eingepreist, die es heute noch gar nicht gibt.
    Das erinnert mich an frühere Marktphasen mit Übertreibungen: hohe Erwartungen, steigende Kurse, wachsende Risiken.

    Immer mehr Warnungen – aber niemand kennt das genaue Risiko
    Wenn IWF, Banken und Medien vor höheren Risiken warnen, nehme ich das ernst. Genannt werden unter anderem hohe Staatsverschuldung, Probleme im Bankensektor, geopolitische Spannungen und sehr hohe Bewertungen.
    Aber klar ist auch: Niemand kann seriös sagen, wann ein Markt dreht. Märkte können viel länger überhitzt bleiben, als wir annehmen.

    Was ich jetzt tue: regelmäßig investieren (Sparplan)
    Für mich hat sich bewährt, mit einem Sparplan regelmäßig zu investieren – egal ob die Märkte steigen oder fallen. So nehme ich automatisch Durchschnittskurse mit und vermeide das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt alles auf einmal anzulegen.
    Diese Routine schützt mich davor, mich vom Hype oder von Angst leiten zu lassen.

    Weitere Grundsätze, die mir helfen
    Ich bleibe langfristig investiert, denn Market-Timing funktioniert kaum.
    Ich setze auf breite Streuung über Welt-ETFs – Einzelaktien sind für mich nur kleine Beimischungen.
    Und ich bleibe gelassen: Schwankungen gehören dazu und bedeuten nicht automatisch, dass ein Crash bevorsteht.

    Der KI-Boom hat Parallelen zu früheren Übertreibungsphasen, aber auch echte wirtschaftliche Grundlagen. Einige Risiken sind real, genauso wie die Chancen. (KI ist wohl auch gerade erst in den Startlochern).
    Deshalb bleibe ich bei meiner langweiligen Haltung: Eine breite, langfristige Strategie mit regelmäßigen Investitionen ist für mich sinnvoller als der Versuch, kurzfristige Trends auszunutzen.

    LG

  • Na diese Logik verstehe ich auch immer nicht das es gut ist wenn die Märkte nach unten geht, da das oft von Leuten kommt die oft schon mehr als ein halbes Erwerbsleben hinter sich haben...

    Scheint eine Art Psychologie / Beruhigungspille / das Glas ist doch halb voll Mentalität zu sein.

  • Ich hoffe ja inständig auf einen 'Salami-Crash' für die nächsten paar Jahre. Schließlich würde ich dann mit jeder Sparrate günstig ETF-Anteile kaufen. :evil:...

    Merkwürdig! Ich weiß nicht, was an einem Kursrückgang toll sein soll, wenn man bereits investiert ist?

    ...Immer mehr Warnungen – aber niemand kennt das genaue Risiko
    Wenn IWF, Banken und Medien vor höheren Risiken warnen, nehme ich das ernst. Genannt werden unter anderem hohe Staatsverschuldung, Probleme im Bankensektor, geopolitische Spannungen und sehr hohe Bewertungen....

    Das sind alles allgemein bekannte Informationen oder Null-Informationen. "Probleme" ist z.B. solch eine Null-Information.

    ...Aber klar ist auch: Niemand kann seriös sagen, wann ein Markt dreht.

    So ist es! Und warum sollte man die Warnungen dann ernst nehmen?

  • Merkwürdig! Ich weiß nicht, was an einem Kursrückgang toll sein soll, wenn man bereits investiert ist?

    Bitte 5 Euro in den Topf für Sinnlosaussagen!

    Das sind alles allgemein bekannte Informationen oder Null-Informationen. "Probleme" ist z.B. solch eine Null-Information.

    Bitte 5 Euro in den Topf für Sinnlosaussagen!

    So ist es! Und warum sollte man die Warnungen dann ernst nehmen?

    Bitte 5 Euro in den Topf für Sinnlosaussagen!

  • Ich bespare zwei Portfolios. Portfolio 1 dient ausschließlich der Altersvorsorge. Dort hinein laufen seit etwas mehr als 1 Jahr 800 €/Monat über Sparpläne - 90 in den FTSE All World und 10% in EUWAX Gold II. Zusätzlich liegen in dem Depot ein Amundi Prime All Country World mit 38.000 € und 4.000 € in EUWAX Gold II aus einer Einmaleinlage.

    Portfolio 2 dient dem allgemeinen Vermögensaufbau und beinhaltet ca. 68.000 € verteilt auf ca. 60% FTSE North America, 25% Euro Stoxx 600 und 15% Emerging Markets. Hier laufen Sparpläne im Gesamtumfang von 1.200 €/Monat - ungefähr in dem o.g. Verhältnis.


    Notgroschen etc. natürlich vorhanden. Außerdem gibt es da noch eine stillgelegte bAV, die 2046 120.000 € bringt und eine Lebensversicherung, die 2039 ca. 200.000 € steuerfrei liefert.


    Ich mache mir gerade Gedanken wegen des Geraunes um einen KI-Crash und frage mich, wie ich am besten weitermache:

    - a) Sparpläne schwenken in Richtung Geldmarkt-ETF + Mitnahme des Sparerfreibetrags für Umschichtung in MSCI World ex USA nutzen

    - b) Sparpläne schwenken in Richtung MSCI World ex USA + Mitnahme des Sparerfreibetrags für Umschichtung in MSCI World ex USA nutzen

    - c) Weiter wie bisher


    Option a) passt mir nicht, weil ich keine Time in the Market verlieren will. Bei Option b) frage ich mich, ob der MSCI World ex USA weniger hart abstürzt, wenn es zum Crash kommt.


    @as haltet Ihr von diesen Überlegungen?

  • @as haltet Ihr von diesen Überlegungen?

    Du willst also jetzt den sechsten ETF eröffnen? Warum stockst du nicht den Stoxx Europe auf statt ex-USA, dürfte ähnliche Absicherung gegen einen KI Crash sein.

    Du scheinst mir durch bAV und LV außerdem gut abgesichert zu sein und hast vermutlich noch ca. 20 Jahre bis zur Rente, so dass du es gelassen(er) sehen kannst.

  • Hallo T-3485

    Du schreibst, dass Du Dir langsam Sorgen wegen einen möglichen stärkeren Kursrückang machst?

    Manche sagen auch "CRASH" dazu obwohl mit das Wort nicht gefällt weil es normalerweise signalisiert dass bei einem Crash alles kaputt ist und nicht reparierbar. Zum Beispiel die wertevolle Vase die runterfällt.

    Daher sollten wir lieber beim besser passenden Begriff "Kursrückgang" bleiben.

    Warum musst Du Dir aber keine Sorgen wegen einem solchen Kursrückgang machen?

    Einfach deshalb weil die Kursentwicklung an der Börse seit über 100 Jahr nie kontinuierlich nach oben läuft sondern eben mit den bekannten großen Schwankungen.

    Je größer der Kursanstieg vorher war umso stärker fällt oft der Kursrückgang aus.

    Sieht man das aber langfristig,(was eine Aktienanlage ja sein sol)l,

    dann zählt für den Anleger nur die durchschnittliche Kursentwicklun und die beträgt seit über 100 Jahren eben die bekannten 5 - 8% pro Jahr plus Dividende.

    Als Schwabe habe ich Dir noch ein Beispiel parat.

    Hierzulande legen die meisten vermögenden Menschen übriges Geld nicht in Aktien sondern in Immobilien an. Auch bei Immobilien weiß man, dass der aktuelle Wert stark schwanken kann. Je nach Zinsentwicklung, Wirtchaftslage, Gesetzgebung,

    Immobilienanleger sind jedoch viel gelassener weil sie von jeher schon im Gegensatz zu Aktionären nicht jeden Tag oder jedes Jahr die Wertentwicklung beobachten.

    Sie erfreuen sich an den Mieteinnnahmen und echten Aktionären geht es genauso.

    Sie erfreuen sich an regelmäßigen Dividenden, die zudem noch Jahr für Jahr steigen.

    Der aktuelle Wert ist dann meist nur für die Erben interessant.

    Viele Grüße von McProfit