Definition eines reichen Boomer-Rentners

  • Das Statement wurde interessanterweise um die Wort „so stark“ verkürzt. Im Original lautet es:


    "Eine geringe Inflation bedeutet jedoch nicht, daß die Preise sinken, sondern lediglich, daß sie nicht mehr so stark steigen"


    Quelle:

    DIW Berlin: Inflation sinkt, aber viele Lebensmittel bleiben teuer
    Das Statistische Bundesamt hat heute die vorläufige Inflationsrate für März 2024 veröffentlicht. Dies kommentiert DIW-Präsident Marcel Fratzscher:
    www.diw.de
  • Wo hat er es denn falsch verstanden?

    Siehe Beitrag #179 von Sovereign – Fratzscher erzählt in dem Fall kompletten Nonsens.


    Ich glaube in Sachen Inflation sind wir hier an einem ganz großen Ding dran. ;)

    Für dich mag das alles vielleicht logisch sein, aber ich stelle mal die These auf, dass mehr als 80 % der Bevölkerung das nicht verstehen. Dies würde dazu passen, dass leider viele ihr Geld immer noch einfach auf dem Girokonto liegen lassen und sich wundern, warum sie immer ärmer werden. Das Thema "Finanzbildung" spielt eben nur eine geringe bis gar keine Rolle in unseren Schulen.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    – Satoshi Nakamoto

  • Für dich mag das alles vielleicht logisch sein, aber ich stelle mal die These auf, dass mehr als 80 % der Bevölkerung das nicht verstehen. Dies würde dazu passen, dass leider viele ihr Geld immer noch einfach auf dem Girokonto liegen lassen und sich wundern, warum sie immer ärmer werden. Das Thema "Finanzbildung" spielt eben nur eine geringe bis gar keine Rolle in unseren Schulen.

    Entweder hat man genug Geld und kann investieren um damit langfristig die Inflation ausgleichen zu können. Oder man hat genug Geld, dass einem die Inflation ohnehin egal ist. Oder man hat nicht genug Geld um überhaupt etwas ansparen zu können. Das ist dann ganz schlecht.
    Ich frage mich nur, was das Thema Inflation konkret mit Fratzscher und seinen Vorschlägen zur Boomer-Rentnergeneration zu tun hat? Weil er mal (wieder) vorschnell etwas rausgehauen hat? Unser Bundeskanzler hat auch gerade einen Beitrag veröffentlicht, dass man schon mit wenigen Euro im Monat seine Altersrente sichern kann! :rolleyes:
    Offenbar hat hier auch die Schulbildung versagt. Und AFAIK hat der Kanzler bisher keine Kinderbücher geschrieben.;)

    PS: Viele Menschen verstehen auch nicht wie der Motor in Ihrem Auto funktioniert. Trotzdem kommen Sie durchs Leben.

  • Das Statement hat Fratzscher selbst auf seinem X Account gepostet ... :)

    Ja in meiner Quelle wurde es von ihm ausführlich und korrekt dargelegt. Es ist offensichtlich das der Post auf X in dieser Form falsch ist, aber meine Quelle zeigt ja, dass er es logischerweise richtig versteht. Das er volkswirtschaftlich sehr gut ist, daran kann man mit gesunden Menschenverstand auch eigentlich nicht zweifeln.

    Ob man alle seine Schlussfolgerungen mitträgt, ist allerdings eine andere Frage.

  • Focus heute:

    Zitat

    Marcel Fratzscher hat in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche" gesagt, dass das Verhalten der Babyboomer maßgeblich zu den heutigen Krisen beigetragen hat und dass die jüngeren Generationen nun die Last dieser Entwicklungen tragen müssen. [....]

    Weiter kritisiert er: "Dabei liegt das eigentliche Versäumnis bei den Babyboomern – sie haben zu wenige Kinder bekommen. In den 1960er-Jahren trugen sechs Beschäftigte einen Rentner. Heute sollen zwei Jüngere einen Älteren mitversorgen. Das kann nicht funktionieren.....

    Wie sieht es mit den Jungen heute aus? Sorgen die mit einer Kinderflut für die eigene Rente? Im Gegenteil, lieber schön wohnen, viel reisen (gern Fliegen, tut der Umwelt gut!)... Verzicht für Kinder? Och nö, vielleicht mal mit Ende 30 eins. Am liebsten 4 Tage Woche... (nicht alle, aber doch sehr viele)

    Ich hatte Eltern, die beiden aus dem Osten flüchten mussten, sie haben nie über Kriegserfahrungen erzählt. Und sind selbst mit den Traumata aufgewachsen - und haben diese unausgesprochen an (mich) die Boomer weitergegeben. Damit haben die Jungen auch nichts am Hut.

    Zu viel gearbeitet, zu wenig Kinder bekommen, zu viel fürs Alter gehortet, herrje, haben wir auch irgendetwas richtig gemacht?

    Definition eines reichen Boomers: Vor allem viel Erfahrung, wie man es hätte anders machen können, wenn man sich nicht immer so unter Druck gefühlt hätte.

    Ich hoffe, das ist nicht zu offtopic. Mir kam der Focus Artikel gerade hoch🤢

  • Das stimmt nur teilweise. Mein Vater hatte noch eine 6-Tage-Woche und 1950 lag die Wochenarbeitszeit bei 48 Stunden. 2024 lag sie bei durchschnittlich 34,8 Stunden. Wenn jetzt noch 14 Stunden für den Partner hinzu kommen bist Du in etwa beim gleichen Stand.

    Ansonsten bestätigt Dein Beispiel meine Beschreibung. Wir bekommen es derzeit nicht hin, vernünftige Entscheidungen zu veranlassen.

    Die Rechnung haut so nicht hin.

    Die „34,8 Stunden durchschnittliche Wochenarbeitszeit in D“ ist nur ein statistischer Wert und ergibt sich durch die enorm hohe Beschäftigungsquote (mit meist in Teilzeit arbeitenden Frauen) hier - da liegt D im EU-Vergleich auf Platz 3 nach Island und Schweden.

    In den Ländern mit höherer Wochenarbeitszeit ist sowohl die Beschäftigungsquote aller Erwerbsfähigen niedriger und auch die Teilzeitqoute erheblich niedriger, heißt, viele Frauen arbeiten dort nicht, und kommen auch nicht in die Statistik.

    Um beim Beispiel des Vaters zu bleiben: hätte die Ehefrau 10 Std/Woche gearbeitet käme die Statistik auf „29 Stunden Wochenarbeitszeit“.

    Ein ziemliches Ärgernis sind solche Statistiken, mit stets populistischen Debatten im Anschluss, für die vielen Vollzeitbeschäftigten hier (deren Wochenquote übrigens im EU-Schnitt mit 40,2 Stunden liegt), insbesondere für die über 4 Millionen, die regelmäßig Überstunden leisten.
    Plus diejenigen, die unregelmäßig Überstunden leisten.

    Über 1 Milliarde Überstunden wurden in D in 2024 geleistet, zudem meist unbezahlt.

    Diese Arbeitszeit-Statistik ist eigentlich unbrauchbar, zumal sie sich nur auf vergleichsweise wenig Befragte beruft, in jedem Land unterschiedlich zuverlässige Daten erhoben werden und Nichtbeschäftigte, für die auch keine Teilzeit in Frage kommt, überhaupt nicht berücksichtigt werden.

  • Der Durchschnittspreis aus der Quelle des Handelsblatts bezog sich auf eine Person. Ich hab nun in meinem Beispiel eine Familie mit zwei Kindern herangezogen, somit muss man sich den Durchschnittspreis "mal 4 gönnen" :)

    Nein, weil die durchschnittliche Familie sicherlich anders Urlaub macht, als der durchschnittliche Single und das durchschnittliche kinderlose Paar mit zwei Vollzeit-Einkommen. Deine Bezugsgröße ist nicht repräsentativ für Familien.

    Und dazu kommt das Problem, dass die Kosten in vielen Fällen nicht linear mit der Personenzahl skalieren. Die Autofahrt nach Südfrankreich kostet das gleiche, egal wie viele Personen drin sitzen. Eine Ferienwohnung wird ebenfalls pauschal abgerechnet, egal wie viele Personen. Kinder zahlen in der Regel niedrigere Eintrittspreise, usw. Selbst im Flieger zahlen Kinder oft weniger und ein 3er oder 4er Zimmer im Hotel ist normalerweise günstiger als 2 2er Zimmer.

  • Nein, weil die durchschnittliche Familie sicherlich anders Urlaub macht, als der durchschnittliche Single und das durchschnittliche kinderlose Paar mit zwei Vollzeit-Einkommen. Deine Bezugsgröße ist nicht repräsentativ für Familien.

    Und dazu kommt das Problem, dass die Kosten in vielen Fällen nicht linear mit der Personenzahl skalieren. Die Autofahrt nach Südfrankreich kostet das gleiche, egal wie viele Personen drin sitzen. Eine Ferienwohnung wird ebenfalls pauschal abgerechnet, egal wie viele Personen. Kinder zahlen in der Regel niedrigere Eintrittspreise, usw. Selbst im Flieger zahlen Kinder oft weniger und ein 3er oder 4er Zimmer im Hotel ist normalerweise günstiger als 2 2er Zimmer.

    "Laut der Deutschen Tourismusanalyse gaben die Deutschen im vergangenen Jahr durchschnittlich 1544 Euro pro Person für ihren Haupturlaub aus." – Google noch mal nach "Durchschnitt"... ;)

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    – Satoshi Nakamoto

  • Und dazu kommt das Problem, dass die Kosten in vielen Fällen nicht linear mit der Personenzahl skalieren.

    Schön wäre es, du glaubst gar nicht, wie schnell Kinder „erwachsen“ sind! Kinderermäßigung im Flieger-da ist bereits mit 3 Jahren Schluss. Ferienwohnungen sind sehr wohl auf eine bestimmte Personenanzahl begrenzt und selbst Familieneintrittskarten sind meist auf zwei Kinder beschränkt. Familien brauchen größere = teurere Ferienwohnungen, ein größeres =teureres Auto mit mehr Verbrauch. Ganz zu schweigen vom Essen, da brauchen die Teenager sogar mehr als Erwachsene.

  • https://www.welt.de/wirtschaft/article68ba7e154b4cea1e73bab6d0/Marcel-Fratzscher-Boomer-sollten-doppelt-Dienst-leisten-sagt-DIW-Chef.html

    Zitat

    Fratzscher findet, die Generation der Babyboomer tage die Schuld für die angestauten Probleme Deutschlands, auch die außenpolitischen. „Die Kriegsgefahr durch Putin besteht, weil die Älteren sich die Friedensdividende genommen haben. Ich bezweifele gar nicht, dass die Bundeswehr mehr Soldaten braucht. Die Frage ist, ob das nur mit Pflicht geht oder über Freiwilligkeit.“

    Habt ihr auch die Taschen voll mit "Friedensdividende"?

  • Gegen "Teile und herrsche" hilft nur Musik:

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