Jeder 2. Haushalt über 100.000 Euro Vermögen

  • Nach einer von der Bundesbank beauftragten Studie haben über 50 Prozent der Haushalte über 100.000 Euro Netto-Vermögen.

    Bei über 777.200 Euro gehört man zu den vermögendsten 10 Prizent.

    Immobilien werden mitgerechnet.

    Zahlen von 2023.


    Vermögen: IW-Studie: Jeder zweite Haushalt mit mehr als 100.000 Euro Vermögen
    Wer wie viel Vermögen besitzt, hängt vor allem vom Alter ab. Bei den Jüngeren liegt der Wert deutlich niedriger.
    www.wiwo.de
  • Den Artikel habe ich heute auch gelesen und darin steht ja auch bei unter 35 jährigen sind es nur 17.300 €, und bei den über 55-64 jährigen 241k €. Aber es ist ja auch nicht verwunderlich das man im Alter meist vermögender ist als in der Jugend.

  • Zitat

    „Wenn Arbeitnehmer mehr Netto vom Brutto behalten, eröffnet ihnen das zusätzliche Spielräume für die Vermögensbildung.“

    Theoretisch ja. Ich kenne aber auch viele, die dann den Konsum hochfahren würden.

  • Vor 25 Jahren fand ich 100.000 Euro schwindelerregend viel Geld.

    Heute - ca. 11 Jahre vor dem regulären Rentenalter- schätze ich den Wert nur dann als passabel bis genug ein, wenn die gesetzliche Rente (oder alternative Einkommen) mindestens die Grundbedürfnisse zum Leben solide abdecken.

    Ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld Menschen, die in prekären Arbeitsverhältnissen tätig sind und ohne signifikante Veränderung im Job keine Chance auf nennenswerten Vermögensaufbau haben werden.

    Da hilft auch der Welt-ETF nicht weiter.

  • Hallo,

    wieder so eine Statistik, mit der man alles oder nichts beweisen kann. Dabei hat sie mehrere methodische Auffälligkeiten:

    Die selbst genutzte Immobilie wird mit zum Vermögen gezählt. Schwierig, bei klammer Kasse zehn Ziegelsteine gegen ein Brot zu tauschen. Gleiches gilt für das Betriebsvermögen von Personenunternehmen. Der Handwerker kann seinen mehrere 100k teuren Werkstatt- Kleintransporter nicht verkaufen.

    Kapitalbildende Lebensversicherungen und private Rentenversicherungen werden mitgezählt, die Ansprüche gegen die GRV wohl nicht.

    Zählbasis ist der Haushalt. Nun gibt es deutlich mehr Einpersonenhaushalte in der jungen Gruppe bis 35 als bei den 55-64- jährigen mit oft zwei Vollverdienern.

    Was solls?

    Gruß Pumphut

  • Nur um mal die ,,Glas-halb-leer-Seite" einzunehmen: Die Hälfte hat inkl. Immobilien keine 100.000 Euro. Da sind auch ziemlich viele Ältere dabei. 90% haben keine 800k. =O Der Großteil ist in Immobilien und Sichtguthaben unter oder auf Inflation. Junge, Junge....

    Was für ein finanzilliterates Land. :(

  • Sind die Schulden der Immobilen dabei auch abgezogen worden oder fallen die unter den Tisch ?

    Die Frage hab ich mir auch gestellt, wurde aber von lieberjott beantwortet. Verbindlichkeiten wurden scheinbar abgezogen.

    Sehe es aber auch eher kritisch, da Selbstständige nicht zwingend in die GRV einzahlen und somit privat vorsorgen. Gleiches gilt für Haushalte mit Kindern, bei denen die fehlenden GRV-Einzahlungen durch den kurzer tretenden Elternteil durch private Vorsorge ausgeglichen wird. Es müssten also eigentlich bei allen die GRV-Ansprüche berücksichtigt werden, was scheinbar aber nicht erfolgt. Daher greift mal wieder die alte Weisheit

    "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast."

  • "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast."

    Soweit würde ich nicht gehen. Es ist halt eine Bestandsaufnahme. Der Median wird sich durch die Selbstständigen nur geringfügig ändern und dass bei Elternzeiten privat vorgesorgt wird, ist zwar eine beliebte Empfehlung...aber wie viele dürften das tatsächlich machen?

    Ich sehe hier auch keinen Beleg für eine extreme Ungleichverteilung. Beim Nettovermögen ist auch immer zu berücksichtigen, dass man deutlich unter Null fallen kann und die moderne Wirtschaft eine Menge Möglichkeiten bietet, auf Pump gut zu leben. Lebensstandard und Nettovermögen korrelieren insofern nur bedingt.

  • Also ich finde das jetzt ehrlich gesagt nicht viel, hätte mit mehr gerechnet. Vor allem die ca. 250k bei Haushalten von Älteren die schon alles erreicht haben. Wenn man bedenkt das dies vermutlich eher für zwei Personen ist, da vermutlich noch zwei Autos drin sind Sachwerte und eventuell Eigenheim… hm.

    Aber gut, da kann man sich dann freuen wenn man das bereits unter 40 schon allein übertroffen hat.

  • Wenn die Hälfte der Haushalte so reich ist, erklärt das dann den Widerstand gegen eine Vermögenssteuer? :/

    Ich würde eher sagen, dass der Widerstand sich daraus speist, dass es zwar heute Zusagen geben könnte, dass nur Superreiche (was auch immer das konkret bedeutet) betroffen sind, es aber keine Garantie gibt, dass das so bleibt.

    Siehe Spitzensteuersatz - der fällt bei Einkommen knapp über dem Durchschnitt erstmals an. Von Spitzeneinkommen ist da noch keine Spur.

  • Also ich finde das jetzt ehrlich gesagt nicht viel, hätte mit mehr gerechnet. Vor allem die ca. 250k bei Haushalten von Älteren die schon alles erreicht haben. Wenn man bedenkt das dies vermutlich eher für zwei Personen ist, da vermutlich noch zwei Autos drin sind und eventuell Eigenheim… hm.

    Wenn ich den Artikel richtig verstehe, ist das der Median, also die Hälfte hat mehr, die Hälfte hat weniger.

    So richtig überraschend finde ich das insofern nicht. Klar, Du denkst an gutsituiertes Ehepaar irgendwo auf dem Dorf / in der Kleinstadt mit abbezahltem eigenem Haus / Eigentumswohnung und zwei Autos in der Garage. Aber es gibt viele, viele, viele Menschen, die keine eigene Immobilie haben, sondern zur Miete wohnen und schauen müssen, wie sie über die Runden kommen, häufig sogar trotz Vollzeitarbeit, und die von 250.000 EUR Vermögen nur träumen können.

    Meine persönliche Vermutung ist, die Schere wird da sehr weit aufgehen.