Von Veronika Schmalzried und Timo Halbe
Jeder dritte Mensch in Deutschland spart noch mit dem Sparbuch – das hat eine Umfrage des Verbandes der Bausparkassen ergeben. Wie sieht’s bei Dir aus? Hast Du es vielleicht auch noch nicht geschafft, Deins loszuwerden?
Das ist leider etwas aufwendig: Je nach Bank musst Du Dein Sparbuch persönlich zur Bank bringen (falls Du noch ein physisches hast) oder schriftlich kündigen und eine Kündigungsfrist (oft drei Monate) beachten, damit Du Dir das gesamte Guthaben auf einmal auszahlen lassen kannst.
Willst Du früher an Dein Geld, musst Du Vorschusszinsen bezahlen. Die liegen häufig bei ca. 25% des Zinssatzes – aber der ist bei Sparbüchern oft extrem niedrig. Viele Sparbücher sind mit nur 0,001% pro Jahr verzinst, manche auch zwischen 0,1% bis 1,0%. Das ist auch der Hauptgrund, warum Du’s loswerden solltest. Denn auf einem Tagesgeldkonto bekommst Du inzwischen viel mehr Zinsen.
Bei einem Zinssatz von 0,001% pro Jahr betragen die
Vorschusszinsen also nur 0,00025% pro Jahr. Willst Du Dir z. B. 20.000€
auszahlen lassen, ohne die Kündigungsfrist einzuhalten, musst Du dafür nur 1,13
ct Vorschusszinsen bezahlen. Bietet Deine Bank mehr als 0,001% Zinsen pro Jahr,
sind die Vorschusszinsen natürlich höher. Lass Dir von Deiner Bank daher am
besten vor der Kündigung ausrechnen, wie viel Vorschusszinsen Du in Deinem Fall
genau zahlen musst.
So schnell holst Du die Vorschusszinsen wieder rein
Löst Du Dein Sparbuch auf und steckst das Geld stattdessen in ein gut verzinstes Tagesgeldkonto, bekommst Du hier immerhin schon um die 3% an Zinsen pro Jahr. Das ist 3.000-mal so viel wie auf einem Sparbuch mit 0,001% Zinsen. Und: An das Geld auf Deinem Tagesgeldkonto kommst Du jederzeit ran, ohne Kündigungsfrist.
Bleiben wir beim Beispiel von vorhin: Du löst Dein Sparbuch auf, lässt Dir 20.000€ auszahlen und musst dafür 1,13 ct Vorschusszinsen bezahlen. Dann legst Du 20.000€ für ein Jahr auf Dein Tagesgeldkonto, wo der Zinssatz 3% pro Jahr beträgt. Das bekommst Du momentan z. B. bei der BMW Bank oder bei Quirion*. Nach einem Jahr hast Du hier schon 600€ an Zinsen angesammelt. Die geringen Vorschussgebühren können Dir also herzlich egal sein.
BMW Bank oder Quirion sagen Dir nichts? Keine Sorge, wir empfehlen Dir nur Banken, die der gesetzlichen Einlagensicherungen in einem wirtschaftlich starken europäischen Land angehören. Mehr zu unseren Sicherheitskriterien liest Du hier. Du kannst Dir auch selbst ein gutes Tagesgeldkonto aussuchen: Mit unserem Tagesgeldrechner findest Du das passende für Dich.
Festgeld auch eine Option?
Auf der Suche nach guten Zinssätzen und einer sicheren Geldanlage stößt Du früher oder später auch auf Festgeldangebote. Hier legst Du das Geld immer für einen festgelegten Zeitraum an, in dem Du dann auch nicht einfach so an Dein Geld rankommst. Du könntest Deine 20.000€ auch auf ein Tagesgeld- und ein Festgeldkonto aufteilen. So legst Du einen Teil flexibel zu einem aktuell guten Zinssatz und den anderen fest zu einem etwas besseren Zinssatz an.
Was tun beim Verlust des Sparbuchs?
Melde Dich so schnell wie möglich bei der Bank, bei der
das Sparbuch eingerichtet ist. Die Bank kann dann das Sparbuch sperren.
Ansonsten besteht das Risiko, dass jemand anderes mit Deinem Sparbuch Geld
abhebt. Zwar verlangen manche Banken, dass man sich beim Geldabheben ausweist.
Vorgeschrieben ist das aber nicht.
Fazit
Das Sparbuch als Anlageprodukt hat heutzutage einfach
ausgedient. Es bietet Dir keinerlei Vorteile mehr, Du kommst nur umständlich an
Dein Geld ran und sogar beim Kündigen wird‘s Dir schwer gemacht. Bei Verlust
oder Diebstahl kann jeder an Dein Geld ran, solange es nicht gesperrt ist. Für
das sichere Sparen sind Tages- und Festgeldkonto heute die bessere Wahl. Die besten Angebote findest Du in unseren Ratgebern zu Tagesgeld und Festgeld.
Und jetzt wollen wir von Dir wissen: Wie siehst Du das
Thema Sparbuch – hast Du noch eins und Fragen dazu oder eine andere Meinung?
Dann teil
Deine Erfahrungen mit der Finanztip-Community und nimm an unserer
Umfrage teil. Wir freuen uns auf Deine Beiträge!
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