Steuerprogramm und Steuer-App für Steuererklärung 2023 Hol Dir mit Software oder App Deine Steuern zurück
Finanztip-Experte für Steuern
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Inhalt
Es gibt sicher angenehmere Dinge, als jedes Jahr aufs Neue eine Steuererklärung zu machen. Vielleicht stehst Du sogar erstmals vor dieser ungewohnten Aufgabe. Doch der Aufwand lohnt sich meist: Fast 85 Prozent der Menschen, die eine Steuererklärung abgeben, bekommen Geld zurück ‒ im Schnitt sind es nach Angaben des Statistischen Bundesamts sogar 1.063 Euro.
Wenn Du Deine Steuererklärung freiwillig abgibst, also ohne, dass Du unter die Pflicht zur Abgabe fällst, bekommst Du sogar fast immer eine Steuererstattung. Und Du hast dafür sogar bis Ende 2027 Zeit. Musst Du hingegen eine Steuererklärung für das Steuerjahr 2023 abgeben, lief die Frist am 2. September 2024 ab. Achtung: Du kannst auch in diesem Fall immer noch die Steuererklärung abgeben.
Benutzt Du eine gute Software oder App, ist die Steuererklärung auch nicht schwer. Du hast hinterher ein gutes Gefühl, weil Du es selbst geschafft hast und Du Dich zudem meist über Geld vom Staat freuen kannst. Viele Programme und Apps geben Dir konkrete Tipps, welche Ausgaben absetzbar sind. Oder sie fragen Dich in einem Chat einfach Schritt für Schritt zu Deiner Situation ab.
Für die sehr deutliche Mehrheit der Steuerzahlenden ist eine Steuersoftware, eine Online-Steuererklärung im Browser oder eine Steuer-App die beste Wahl. Diese kostet deutlich weniger als eine Steuerberatung oder ein Lohnsteuerhilfeverein. Sie führen Dich durch die Steuererklärung und setzen wenig oder im besten Fall gar kein Steuerwissen voraus. Das sieht in „Mein Elster“, der kostenlosen Variante der Steuererklärung der deutschen Steuerverwaltungen, ganz anders aus und Steuerspartipps bekommst Du dort auch nicht.
Ob Du Dich schließlich für eine Steuersoftware oder eine Steuer-App entscheidest, hängt von Deinen persönlichen Umständen ab:
Sei Dir bewusst, dass die meisten Steuer-Apps nicht mit allen Steuerfällen klarkommen. Je schwieriger Dein Fall ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Du besser mit einer Software aufgehoben bist. Da Steuer-Apps einfach sein müssen, fragen diese auch nicht alle steuerlich relevanten Punkte ab. Generell empfiehlt Finanztip reine Steuer-Apps nur, wenn Du nicht selbstständig bist, ein Gewerbe hast oder Mieteinnahmen erzielst.
Wenn Du unsicher bist, ob Deine gewünschte App Deinen ganz persönlichen Steuerfall „kann“, informiere Dich zuerst auf der Webseite des jeweiligen Anbieters. Nichts ist ärgerlicher, als vorschnell die Steuer mit dem falschen Programm gemacht zu haben – um vielleicht später zu erfahren, dass Du viel Geld verschenkt hast.
Generell gilt: Oft haben Steuerprogramme, Online-Steuererklärungen und Apps des aktuellen Jahres bis Ende März die letzten Steueränderungen des Vorjahres eingearbeitet. Das bedeutet: Wenn Du schon sehr früh Anfang des Jahres loslegst, spielen die Anbieter bis ins Frühjahr weitere Aktualisierungen (Updates) ein, und es kann vorkommen, dass sich Dein Rechenergebnis noch verändert, wenn Du von aktuellen Steueränderungen betroffen bist.
Wichtig: Für jedes Steuerjahr benötigst Du die jeweilige aktuelle Version des Steuerprogramms. Sie trägt in der Regel die aktuelle Jahreszahl im Namen, also Steuerprogramm 2024 – obwohl Du damit Deine Steuererklärung für das Jahr 2023 machst. Immerhin trägt unsere Empfehlung Steuersparerklärung in diesem Jahr den Zusatz „Steuerjahr 2023“ – da weißt Du gleich, um welches Steuerjahr es sich handelt. Hast Du im vergangenen Jahr eine bestimmte Software erworben und benutzt, ist es am sinnvollsten, die aktualisierte Version dieser Software zu erwerben.
Erstellst Du mit einer Software Deine Steuererklärung, wirst Du unterstützt und findest viele hilfreiche Erläuterungen. Die Programme helfen Dir meist auch nach der Abgabe der Steuererklärung. Sie prüfen oft Deinen Steuerbescheid auf etwaige Fehler und greifen Dir unter die Arme, wenn Du Einspruch erhebst.
Einige Programme kannst Du auch uneingeschränkt nutzen, wenn Du selbstständig bist. Dann findest Du Funktionen, die Du als Arbeitnehmer nicht benötigst:
Das betrifft unsere Empfehlungen Wiso Steuer 2024 und Steuersparerklärung (Steuerjahr 2023).
Hast Du eine Photovoltaik-Anlage, bist Du mit Wiso Steuer auch auf der sicheren Seite. Bei der Steuersparerklärung hingegen brauchst Du in diesem Fall die teurere „Plus“-Version.
Wegen der vielen Funktionen sind die Programme Wiso Steuer 2024 und Steuersparerklärung (Steuerjahr 2023) auch etwas komplexer. Wenn Du auf einige Funktionen verzichten kannst, kannst Du es auch mit einer Software für einfachere Steuerfälle probieren.
Denn oft tut es eben auch eine Nummer kleiner. Bist Du angestellt, im Ruhestand, noch in Ausbildung oder im Studium, kannst Du zwar ebenso zu unseren ersten beiden Empfehlungen greifen. Doch es gibt Steuersoftware, die nicht ganz so umfangreich ist, trotzdem richtig rechnet, günstiger ist und in den eben genannten Fällen besser zu Dir passt. Aus dieser Gruppe ist Tax 2024 unsere Empfehlung.
Das Smartphone ist für viele ein ständiger Begleiter und für fast alles gibt es mittlerweile eine App. Seit ein paar Jahren gilt das auch für die Steuererklärung. Für sehr einfache Steuerfälle sind einige davon eine echte Alternative zu klassischer Steuersoftware geworden. Steuer-Apps sind in der Regel besonders einfach in der Bedienung und Nutzerführung und meist brauchst Du dafür recht wenig Steuerwissen.
Unsere Empfehlungen Steuerbotund Taxfix nutzen passend zum Gerät einen Whatsapp-ähnlichen Chat für die Steuererklärung. Unsere dritte Empfehlung Wiso Steuer zeigt aber, dass es auch anders gut funktionieren kann. Denn diese App ähnelt im Aufbau sehr der Software am Computer, Du kommst aber trotzdem gut zum Ziel.
Wie bereits weiter oben erwähnt: Wenn Du Dich für eine Steuer-App entscheidest, sollte Dir klar sein, dass sie meist für komplexere Steuerfälle noch nicht geeignet ist. Wie das in den nächsten Jahren aussehen wird, werden unsere zukünftigen Tests zeigen. Du solltest also aktuell angestellt, im Ruhestand oder in Studium oder Ausbildung sein und keine besonderen Nebeneinnahmen haben.
Diese jeweils drei Steuerprogramme und drei Steuer-Apps haben uns überzeugt:
Auch in diesem Jahr überzeugt das Steuerprogramm des Herstellers Buhl auf ganzer Linie. Wiso Steuer bleibt der Klassiker unter den Software-Lösungen, denn hier findest Du nicht nur alle Funktionen und Tools für die Erstellung Deiner Steuererklärung, sondern wirst dabei auch gut mit zahlreichen Videos und Hilfetexten unterstützt.
Das Besondere ist das Prinzip „Einmal zahlen, alles nutzen“: Mit einem Lizenzcode kannst Du Wiso Steuer auf Deinem PC oder Mac installieren, als Online-Steuererklärung im Browser verwenden und die Apps für Smartphones sowie für das iPad nutzen. Per Cloud wird Deine Steuererklärung synchronisiert. So kannst Du auf dem PC die Steuererklärung anfangen und später auf dem iPad vom Sofa aus weiterbearbeiten.
Auf den verschiedenen Plattformen unterscheiden sich die Funktionen jedoch. Den kompletten Umfang hast Du nur in der installierten Software auf dem Computer. So kannst Du zum Beispiel die Umsatzsteuervoranmeldung nur in der installierten Software am PC oder Mac erstellen. Alle Themen zu Umsatz- und Gewerbesteuer wirst Du in der App auf dem Smartphone ebenfalls vergeblich suchen, auch am iPad gibt es da Lücken. Andererseits bietet die Smartphone-App deutlich mehr Umfang als die meisten anderen Apps. Dazu aber mehr weiter unten.
Praktisch sind viele Schnittstellen mit anderen Programmen: So kannst Du Daten aus Deiner Banking-Software direkt einfügen oder mit der App Steuer-Scan Belege mit dem Smartphone digitalisieren. Die Steuer-Box kannst Du jetzt auch per E-Mail mit Belegen füllen.
Mit Wiso Steuer brauchst Du kein Elster-Zertifikat für den elektronischen Versand Deiner Steuererklärung. Du musst also nicht den Umweg über Elster gehen, was in vielen Fällen auch noch bis zu zwei Wochen Zeit kostet. So lange kann es dauern, bis Du Deine Zugangsdaten vom Finanzamt erhältst. Buhl bietet mehrere Wege an, um Dich zu identifizieren. Das musst Du auch nur einmalig tun, in den Folgejahren entfällt das.
Wenn Du Deine Daten nicht in der Cloud speichern willst, kannst Du auch nur die Download-Version für Windows oder Mac nutzen und Deine Steuererklärung auf der eigenen Festplatte (verschlüsselt) speichern. Diese Auswahlmöglichkeit ist vor allem für Nutzer wichtig, die ein besonderes Augenmerk auf Datenschutz und -sicherheit legen. Für die Cloud nutzt der Wiso-Hersteller Buhl aber eigene Server, die nach eigenen Angaben auf dem aktuellen Stand der Technik sind. Du bist also auch in der Cloud-Version auf der sicheren Seite.
Regulär kostet eine Lizenz von Wiso Steuer, wie im Vorjahr, 45,99 Euro für fünf Steuererklärungen pro Steuerjahr. Häufig bekommst Du sie aber günstiger. Entscheidest Du Dich für ein Abo (sogenannter Steuer-Sparvertrag), zahlst Du nur 35,99 Euro für die 2024er Version.
Wenn Du langfristig denkst, ist das gut investiertes Geld. Denn sollten sich in den kommenden Jahren die steuerlichen Begebenheiten so ändern, dass Du doch mehr Funktionen benötigst – etwa, weil Du dann nebenberuflich selbstständig bist –, dann bist Du mit dem Alleskönner Wiso Steuer auf der sicheren Seite und Du musst Dich nicht in ein neues Programm einarbeiten.
Buhl bietet in der Software auch professionelle Unterstützung. Im ProfiCheck kannst Du eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater buchen und Deine fertige Erklärung gründlich überprüfen lassen. Das kostet allerdings mindestens 99 Euro.
Als weitere Software empfehlen wir die Steuersparerklärung (Steuerjahr 2023) von Wolters Kluwer, die es bereits seit knapp 30 Jahren gibt. Das Programm ist optisch übersichtlich, aber nur als Software für PC oder Mac erhältlich. Eine Eingabe im Browser gibt es nicht und die App Steuertipps des gleichen Anbieters bietet keine Verknüpfung zur Software. Deine Daten werden auf Deiner Festplatte (verschlüsselt) gespeichert. Die Software ist auch für Selbstständige und Freiberufler geeignet. Für Photovoltaik-Besitzer ist die etwas teurere Plus-Version ein Muss.
Wenn Du Dich mit Steuern nicht so gut auskennst, kannst Du Dich am „roten Faden“ entlang hangeln: So vergisst Du nichts einzutragen. Die Unterstützungstools sind umfangreich und die Hinweistexte sehr hilfreich. Dafür könnte die Eingabe effizienter ablaufen: Viele Untermasken wollen ausgefüllt, geprüft und abgespeichert werden. Es gibt schnellere Wege zum Ziel, aber dafür kannst Du sicher sein, nichts vergessen zu haben.
Deine Daten kannst Du ohne eigenes Zertifikat beim Finanzamt über die Software abrufen und automatisch in Deine Erklärung einfügen. Anders sieht es jedoch beim Versenden aus. Hier musst Du leider immer noch Deine eigene Datei im Elster-Portal erstellen, das Elster-Zertifikat. Das ist in der Standard-Version der Steuersparerklärung umständlich. In anderen Versionen, etwa der „flex“ mit dem gleichen Leistungsumfang oder der „Plus“ brauchst Du das Elster-Zertifikat hingegen nicht.
Du kannst Deine Belege bereits während des Jahres einscannen und für die Steuererklärung hinterlegen.
Die Steuersparerklärung (Steuerjahr 2023) kostet wie im Vorjahr regulär 33,95 Euro für drei Steuererklärungen pro Steuerjahr. Sie gibt es jeweils für Windows und für Mac-Computer. Im Abo reduziert sich der Preis auf 27,95 Euro pro Jahr.
Die Steuersparerklärung flex hat den gleichen Leistungsumfang wie die Standard-Version, Du brauchst hier außerdem kein eigenes Elster-Zertifikat. Sie kostet mit 36,95 Euro (29,95 Euro im Abo) etwas mehr. Du kannst für jeweils 5,95 Euro weitere Steuererklärungen versenden, wenn Deine drei inkludierten Abgaben aufgebraucht sind. Die Plus-Version mit Photovoltaik-Steuerfällen kostet 46,95 Euro (im Abo 39,95 Euro). Zudem gibt es noch spezielle Varianten für Selbstständige, Rentner und Lehrer.
Hinter der Tax-Reihe steht mit Buhl der Hersteller von Wiso Steuer. Daher sind sich die Programme ähnlich. Allerdings hat Tax 2024 einen geringeren Leistungsumfang und bietet sich vor allem an, wenn Du angestellt, im Studium oder im Ruhestand bist. Mit Umsatz- und Gewerbesteuer solltest Du also besser nichts zu tun haben. Tax kannst Du nur als Software auf Deinem Windows-Computer installieren. Mac-Nutzer gehen komplett leer aus. Es gibt auch keine Cloud-Anbindung. Deine Daten werden also (verschlüsselt) auf Deiner Festplatte gespeichert. Im Unterschied zu Wiso Steuer kannst Du keine Belege in der Software archivieren, darum musst Du Dich selbst kümmern.
Dafür ist Tax übersichtlicher, einfach zu bedienen und günstiger. Daten mit dem Finanzamt kannst Du ohne eigenes Zertifikat austauschen. Du wirst mit allen erforderlichen Tools zur Durchführung von Berechnungen und Hinweistexten unterstützt. Der „tax-Lotse“ sorgt dafür, dass Du nichts vergisst.
Regulär kostet Tax 2024 19,99 Euro. Dafür kannst Du die Software nach einer Registrierung auf drei Computern installieren und insgesamt fünf Steuererklärungen erstellen. Im Abo zahlst Du nur 15,99 Euro pro Jahr. Wie bei Wiso Steuer gibt es den ProfiCheck, der mindestens 99 Euro kostet.
Deutlicher umfangreicher ist Tax 2024 Professional, das ähnlich ausführlich wie Wiso Steuer daherkommt und ähnlich viel kostet: 44,99 Euro, allerdings sogar für bis zu 15 Steuererklärungen, im Abo sind es 39,99 Euro pro Jahr.
Mit Steuerbot bekommt eine App mit einem echten Interview-Programm eine Finanztip-Empfehlung. Der große Unterschied zu den bisher erwähnten Programmen: Du erstellst Deine Steuererklärung am Smartphone in einem Chat. Die App stellt Dir eine Frage, Du antwortest, dann kommt die nächste Frage. Und diese Fragen kommen fast ohne sperrige Steuerfachbegriffe aus. Natürlich wirst Du Deine Steuererklärung auch mit Steuerbot nicht in fünf Minuten erledigen, aber es macht deutlich mehr Spaß und ist nicht so trocken.
Hinter Steuerbot steckt ein kleines Start-up aus Stuttgart, das einige Jahre zur Haufe Group gehörte, im Jahr 2023 aber vom App-Mitbewerber Taxfix übernommen wurde. Nach Angaben von Taxfix sollen „beide Unternehmen ihre Produkte auch in Zukunft unabhängig und komplementär“ anbieten. Es wird also weiterhin Steuerbot und Taxfix als Steuer-Apps geben.
Wie bei den meisten Steuer-Apps kannst Du mit Steuerbot einfache Steuerfälle bearbeiten, Du solltest also nicht selbstständig sein oder Einnahmen aus Vermietung haben.
Ein reibungsloser Datenaustausch mit dem Finanzamt läuft ohne Elster-Zertifikat. Du kannst Dir also den Aufwand im Elster-Portal sparen. Du brauchst nur Deine Lohnsteuerbescheinigung und natürlich die Unterlagen zu den Ausgaben, die Du absetzen kannst.
Den Steuerbescheid prüfen kannst Du mit Steuerbot nicht direkt. Bei Abweichungen sollst Du aber eine Nachricht vom Anbieter bekommen, der Dir dann eine Analyse dazu liefert. Belege kannst Du mit Steuerbot nicht archivieren.
Du kannst Steuerbot auch im Browser am Computer nutzen. Mehr über die Stärken und Schwächen kannst Du im Kapitel So haben wir analysiert – Steuer-Apps nachlesen.
Testen kannst Du Steuerbot bis zur Abgabe gratis. Vor dem Versenden ans Finanzamt werden 39,99 Euro fällig. Im Vorjahr waren es noch 29,95 Euro. Kostenlos bleibt die App, wenn Du höchstens 50 Euro zurückbekommst und freiwillig abgegeben hast. 2023 lag die Grenze für die Gratis-Nutzung noch bei 100 Euro. Der Preis wird für jede einzelne Steuererklärung fällig – auch das solltest Du im Blick behalten. Mit unseren Softwareempfehlungen kannst Du dagegen mehrere Erklärungen für den gezahlten Preis abgeben.
Achtung: Steuerbot bietet in diesem Jahr die Variante „Später bezahlen" an. Zwar musst Du erst zahlen, wenn Du Deinen Steuerbescheid erhalten hast. Allerdings werden bei einer Steuernachzahlung 35 Euro plus 10 Prozent der Steuererstattung fällig. Du zahlst also mit dieser Option fast immer mehr. Und wenn Du zum Beispiel 1.000 Euro Erstattung erhältst, kostet Dich die Erklärung stolze 135 Euro. Laut Anbieter wird die Gebühr erst ab 190 Euro gedeckelt. Finanztip rät deshalb dringend von dieser Option ab.
Diese Steuer-App geht einen etwas anderen Weg als die beiden anderen Empfehlungen. Einen Chat-Modus mit direkter Ansprache hat Wiso Steuer nicht durchgehend, stattdessen werden ähnlich der Software einzelne Themengebiete nacheinander durchgegangen. So fragt die App etwa unter „Arbeitnehmer“ erst die Daten der Lohnsteuerbescheinigung ab, um danach die Ausgaben (Werbungskosten) Schritt für Schritt abzuarbeiten. Das mag für Neulinge nicht ganz so intuitiv sein, doch die Mischung aus steuerlichen und alltäglichen Begriffen führt zum Ziel.
Oft ist die wahrscheinlichste Antwort schon farblich markiert und die App reagiert schnell, wenn eine Antwort nicht plausibel sein könnte.
Du musst Dich auch bei Wiso Steuer nicht um ein eigenes Elster-Zertifikat kümmern. Zudem kannst Du in der App Deinen Steuerbescheid prüfen. Belege lassen sich in der Steuer-Box archivieren. Das funktioniert allerdings nicht direkt in der App. Du kannst entweder eine E-Mail mit dem Beleg an die Steuer-Box schicken oder das Dokument mit der App „Wiso Steuer-Scan“ hochladen. Weitere Informationen findest Du im Kapitel So haben wir analysiert – Steuer-Apps.
Auch Selbstständige und Freiberufler können mit der App ihre Steuererklärung machen. Wiso Steuer lässt sich zudem am Computer in der Software oder im Browser nutzen. Dort ist der Leistungsumfang noch größer.
Die App lässt sich bis zur Abgabe kostenfrei testen, erst zu diesem Zeitpunkt werden wie bei der Software 45,99 Euro fällig. Damit kannst Du aber insgesamt bis zu fünf Steuererklärungen pro Steuerjahr abgeben. Das Abo, der sogenannte Steuer-Sparvertrag, ist 10 Euro günstiger, Du zahlst dann 35,99 Euro pro Jahr.
Auch Taxfix ist eine Steuer-App mit einer Chat-Funktion, die es in unsere Empfehlungen geschafft hat.
Wie bei Steuerbot geht es hier Frage für Frage schnell vorwärts, Du musst Dich nicht mit den Tiefen des Steuerrechts vertraut machen. Im Musterfall und bei der Bedienung war Taxfix gut, aber die App Steuerbot etwas besser. Mehr über den Test der Steuer-App liest Du im Kapitel So haben wir analysiert – Steuer-Apps.
Taxfix ist ein Berliner Start-up, das dank mehrerer Finanzierungsrunden mittlerweile den Status eines sogenannten Einhorns erlangt hat, das Unternehmen wird also mit mindestens einer Milliarde Dollar bewertet. Zudem haben die Berliner im Jahr 2023 den Mitbewerber Steuerbot übernommen.
Du musst Dich bei Taxfix nicht um ein eigenes Elster-Zertifikat kümmern. Eine Prüfung Deines Bescheids bietet die App nicht an, Belege lassen sich auch nicht archivieren. Du kannst Taxfix auch im Browser am Computer nutzen.
Auch Taxfix lässt sich kostenfrei testen. Reichst Du dann Deine Steuererklärung mit Taxfix beim Finanzamt ein, werden 39,99 Euro fällig. 59,99 Euro sind es, wenn Ehepaare oder eingetragene Partnerschaften gemeinsam einreichen. Taxfix ist deshalb insbesondere für Ledige beziehungsweise Einzelveranlagende interessant. Wie bei Steuerbot musst Du für jede damit erstellte Steuererklärung zahlen, anders als bei den Empfehlungen für Steuer-Software.
Eine weitere Parallele zu Steuerbot: Auch bei Taxfix gibt es die Option „Später bezahlen“. Das heißt, Du zahlst erst nach Erhalt Deines Steuerbescheids. Bei Einzelveranlagung kostet das 35 Euro plus 10 Prozent der Erstattung, aber maximal 80 Euro, bei der gemeinsamen Veranlagung 55 Euro plus 10 Prozent, aber maximal 120 Euro. Bekommst du weniger als 50 Euro zurück oder musst Steuern nachzahlen, fallen keine zusätzlichen Kosten an, so der Anbieter. Auch bei Taxfix rät Finanztip dringend davon ab, diese Option auszuwählen. Denn wenn Du als Einzelperson 450 Euro oder mehr Steuererstattung bekommst, zahlst Du am Ende 80 Euro, also das Doppelte im Vergleich zur Bezahlung vor Abgabe der Steuererklärung.
Übrigens: Wir haben für jedes Steuerjahr einen eigenen Steuersoftware-Ratgeber erstellt. Dort empfehlen wir Programme für die
Unsere Empfehlungen für die Steuererklärung 2023 stehen in diesem Ratgeber.
Klassische Steuersoftware für den Computer wird seit Jahren von verschiedenen Computer- und Wirtschaftszeitschriften getestet. 2021 hat Finanztip zuletzt selbst geprüft. Nach unseren Erfahrungen der letzten Jahre ändert sich bei diesen Programmen mittlerweile recht wenig – und dass sie richtig rechnen können, haben sie wiederholt unter Beweis gestellt. Deshalb haben wir uns in diesem Jahr erneut für einen sogenannten Meta-Test entschieden. Dabei haben wir keine Unterscheidung gemacht zwischen Software, die Du erst auf der Festplatte installieren musst und einer sogenannten Browserlösung, also einer Online-Steuererklärung. Entscheidendes Merkmal war für uns die Erstellung der Steuererklärung am Computer.
Was bedeutet aber ein Meta-Test? Kurz gesagt: Wir analysieren andere Testergebnisse und führen diese zusammen.
Ausführlicher: Wir beschäftigen uns intensiv mit Steuersoftware, machen jedoch bei klassischen Steuerprogrammen keinen eigenen Test mit Steuerfällen. Stattdessen recherchieren wir im Markt, machen Plausibilitätsprüfungen und werten seriöse Tests aus.
Liegen uns genügend Testberichte anderer Medien vor, dann analysieren und aggregieren wir diese. Hierfür benötigen wir nachvollziehbare und mathematisch verwertbare Testergebnisse. Die Steuerberechnung, Steuerhilfen, Benutzerführung und weitere Funktionalitäten müssen die Tester in Noten oder Punkten quantifizieren, damit wir sie auswerten können.
Für die Programme des Jahrgangs 2024, die Du für die Steuererklärung 2023 verwenden kannst, lagen uns bis Anfang Mai 2024 Tests aus den folgenden Zeitschriften und Online-Magazinen vor, die wir für unseren Meta-Test 2024 berücksichtigen konnten:
Die für uns relevanten Programme mussten dabei mindestens in zwei der Veröffentlichungen getestet worden sein.
Alle vorliegenden Werte haben wir gleich gewichtet. Um die unterschiedlichen Notenskalen der einzelnen Tests anzugleichen, gaben wir dem jeweiligen Testsieger einen Score von 100 Prozent. Der „Finanztip-Score“ stellt unsere Wertung für jedes Steuerprogramm dar, die wir aus diesen unterschiedlichen Testberichten ermittelt haben.
Die von uns empfohlenen drei klassischen Steuerprogramme waren auch im vergangenen Jahr unsere Empfehlungen.
Im Finanztip-Score hatte Wiso Steuer 2024 mit 100 Prozent die Nase deutlich vorn. Tax 2024 kam auf 94 Prozent und die Steuersparerklärung (Steuerjahr 2023) auf 89 Prozent. Alle anderen Kandidaten hatten einen Finanztip-Score von 86 Prozent und weniger.
Wir haben acht Apps für das Smartphone zur Erstellung der Steuererklärung genau untersucht.
Beide Fälle sind genau auf Steuer-Apps zugeschnitten. Also nicht zu komplex, aber so anspruchsvoll, dass sich die Apps im Ergebnis deutlich unterschieden.
Am Ende stehen drei Steuer-Apps, mit denen Du einfach und schnell Deine Steuererklärung erledigst.
Steuer-Apps sind immer noch recht jung und entsprechend tut sich in der Entwicklung deutlich mehr als bei den klassischen Programmen, sodass sich ein genauer Blick jedes Jahr aufs Neue lohnt. Zudem schneiden viele Apps in anderen Tests recht schlecht ab. Das liegt oft daran, dass sie mit den gleichen Steuerfällen gefüttert werden wie klassische Steuersoftware. Und dafür sind die meisten Apps – Stand jetzt – in der Regel nicht gemacht. Deshalb haben wir für die Steuer-Apps zwei Musterfälle entwickelt, in denen auf Selbstständigkeit, Gewerbe und Mieteinnahmen verzichtet wird.
Carolyn ist Single und lebt in der Nähe von Dresden. Sie ist Vollzeit in Dresden angestellt, arbeitet aber an zwei Tagen die Woche zuhause. Sie kaufte für das Homeoffice einen Bürostuhl und einen Schreibtisch für die Arbeitsecke, hat gespendet und ist Mitglied einer größeren politischen Partei. An einem Wochenende hat sie eine Fortbildung in Berlin gemacht, die Ihr Chef nicht übernehmen wollte. Zudem hat sie mit Tagesgeld 1.300 Euro Zinsen eingenommen, nutzt Telefon und Internet auch für den Job und hat eine Nebenkostenabrechnung für ihre Mietwohnung.
Hier wird es etwas komplizierter. Denn Carolyn lebt nicht nur in Dresden, sondern hat im Februar Tobias geheiratet. Der war Anfang 2023 noch Student und schloss sein Masterstudium ab. Er bewarb sich und fand ab April eine gut bezahlte Stelle – allerdings in Berlin. Für ihn hieß das, in der Hauptstadt eine Wohnung zu finden und jedes Wochenende nach Dresden zu pendeln. Carolyn blieb in Dresden und arbeitet zwei Tage die Woche im Homeoffice. Weil Tobias nur am Wochenende da ist und damit die meiste Hausarbeit an Carolyn hängen bleiben würde, „leistet“ sie sich eine Putzhilfe. Beide hatten Kapitaleinkünfte und berufliche Telefonkosten. Hinzu kommen eine Spende und die Nebenkostenabrechnung.
Die meisten Apps zielen auf Personen ab, die recht einfache Fälle haben und die wenig oder gar kein Steuerwissen haben. Deshalb haben wir in beiden Musterfällen auch genau geschaut, ob die einzelnen Punkte konkret abgefragt werden. Du also „abgeholt“ wirst, auch wenn Du vorher nicht wusstest, was sich eigentlich absetzen lässt. Wie läuft zum Beispiel die Unterstützung bei der Entfernungspauschale, beim Homeoffice und Deinen Arbeitstagen? Was ist mit der Nebenkostenabrechnung, Bewerbungskosten und der doppelten Haushaltsführung bei Tobias sowie den Büromöbeln bei Carolyn und ihrer Fortbildung?
Wir haben dabei jeweils zwei Werte für die Steuererstattung ermittelt: einen ohne jegliches Vorwissen und eine zweiten, wenn Du schon Steuerkenntnisse mitbringst.
Wichtig ebenfalls: Wie ist die Darstellung auf dem Handybildschirm, wie verständlich ist die Sprache, findet ein echter Dialog statt, wie gut lässt sich die App bedienen? Schließlich haben wir auch geschaut, welche zusätzlichen Funktionen wie Datenübernahme aus dem Vorjahr oder vorausgefüllte Steuererklärung (VaSt) es gibt. Bei letzterer Funktion (im Elster-Portal heißt die Funktion Abruf von Bescheinigungen) werden die Daten der Lohnsteuerbescheinigung, Einnahmen aus Renten, Kosten für Krankenversicherung oder auch Beiträge zur Riester-Rente als Sonderausgaben automatisch in die Steuererklärung eingefügt.
Unser Testfeld besteht wie im Vorjahr aus diesen acht Apps:
Rubrik Gewichtung | Gesamt-Score | Musterfall 30 % | Berechnung 30 % | Bedienung 20 % | Grundlagen 10 % | Zusatz 10 % |
---|---|---|---|---|---|---|
Steuerbot | 91 % | 88 % | 95 % | 93 % | 100 % | 75 % |
Wiso Steuer | 88 % | 89 % | 93 % | 75 % | 86 % | 100 % |
Taxfix | 81 % | 83 % | 70 % | 89 % | 100 % | 67 % |
SteuerGo | 77 % | 68 % | 98 % | 50 % | 95 % | 75 % |
Lohnsteuer kompakt | 77 % | 68 % | 98 % | 50 % | 95 % | 75 % |
Wundertax | 75 % | 71 % | 88 % | 61 % | 91 % | 67 % |
Klartax | 68 % | 65 % | 50 % | 89 % | 68 % | 75 % |
Steuertipps | 50 % | 42 % | 40 % | 86 % | 64 % | 17 % |
Steuerbot, Wiso Steuer und Taxfix belegen wie im Vorjahr die ersten drei Plätze. SteuerGo, Lohnsteuer kompakt und Wundertax haben sich verbessert, sind aber an der 80-Prozent-Hürde gescheitert und gehören damit nicht zu den Finanztip-Empfehlungen.
Steuerbot überzeugte mit einer sehr flüssigen Bedienung: einfache Fragen und sehr gute Zwischenerklärungen. Es machte fast schon Spaß. Einziges größeres Manko im Musterfall 1: Die Fortbildung wurde nicht exakt genug abgefragt, was Fahrtkosten und Verpflegungsmehraufwand betrifft. Hier brauchte es dann doch etwas Steuerwissen. Zudem war die Anzeige der Erstattung im Musterfall 2 nicht korrekt, obwohl das Endergebnis richtig berechnet wurde, das hat der Anbieter aber korrigiert. Trotzdem gab es bei der Berechnung dafür einen Punkt Abzug, weshalb Steuerbot die 100 Prozent in dieser Kategorie verfehlte.
In der Bedienung ist Steuerbot top. Die App denkt mit, zum Beispiel bei den Versicherungen. Steuerbot sagt, dass keine weiteren Versicherungen wie Haftpflichtversicherung und Kfz-Haftpflicht mehr eingetragen werden müssen, da sie steuerlich keine Rolle mehr spielen. Bei einigen anderen Apps sollte man diese eintragen, obwohl sie definitiv keine Steuerersparnis bringen.
Wiso Steuer ist mittlerweile nicht nur eine gute Ergänzung zur Software am Computer. Sie unterstützte in den beiden Musterfällen am besten und war zudem die einzige App, mit der sich im Musterfall 2 direkt klären ließ, ob die gemeinsame Steuererklärung besser ist als zwei separate.
Obwohl die App nur teilweise auf einen Chat setzt, wurden doch alle wichtigen Punkte so abgefragt, dass auch Laien gut zum Ziel kommen. Einzig bei den beruflichen Telefon- und Internetkosten wäre mehr Führung gut. So fehlt der Hinweis, dass das Finanzamt im Regelfall 20 Prozent davon anerkennt. Unverständlich, denn in der Browserlösung am Computer klappte das tadellos.
Die App bietet zudem alle Zusatzfunktionen. Bei der Bedienung und der manchmal etwas technischen Sprache merkt man die Nähe zur Software, ein durchgehender Dialog wie bei Steuerbot oder Taxfix findet weniger statt.
Taxfix spielt in einer ähnlichen Liga wie Steuerbot, was die Bedienung betrifft, ist aber nicht ganz so intuitiv wie der Rivale. Auch diese App stellt einfache Fragen und hat überschaubare Auswahlmenüs. Sie lieferte in beiden Musterfällen gute Ergebnisse. Wie bei Steuerbot war die Abfrage bei den Fortbildungskosten nicht sehr intuitiv.
Die doppelte Haushaltsführung in Musterfall 2 war dann zum Testzeitpunkt eine zu große Klippe. Zwar wurde die Einstiegsfrage zu diesem Thema richtig gestellt, aber das war es dann auch schon. Nach Finanztip-Hinweis korrigierte Taxfix die entsprechende Stelle aber umgehend – wenngleich eine Person ohne jegliche Steuerkenntnisse auch danach immer noch einiges an Geld verschenkt hätte. Für den (korrigierten) Fehler gab es vier Punkte Abzug bei der Berechnung.
Ist ein Fall nicht mit Taxfix zu bearbeiten, schlägt die App vor, den „Experten-Service“ zu nutzen. Dann müssen die Dokumente in der App hochgeladen werden – und eine Steuerberaterin oder ein Steuerberater übernehmen. Das kostet aber 20 Prozent der Erstattungssumme.
SteuerGo und Lohnsteuer kompakt vom Anbieter Forium haben sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Sie punkten mit einem sehr umfassenden Angebot und liefern die beste Berechnung. Für eine Empfehlung reichte es aber trotzdem nicht, denn die Bedienung mit der App ist nicht gut. Es dauert immer noch lang, jeder einzelne Minipunkt wird eingegeben, gespeichert und dann dauert es schon, bis der nächste kommt. Auch um die Arbeitstage und die Kilometer zur Arbeit muss man sich selbst kümmern.
Bei beiden Produkten ist man am Computer mit den gleichnamigen Online-Steuererklärungen – also direkt im Browser – besser aufgehoben.
Wundertax ist schon länger am Markt. Die Steuer ließ sich in beiden Musterfällen recht schnell machen. Allerdings gibt es immer wieder längere Listen, so dass man schnell den Überblick verlieren kann. Tippt man dann irrtümlich auf „Speichern und weiter“ und nicht auf „Speichern“, springt man schon zum nächsten Punkt.
Bei der Berechnung hat sich Wundertax verbessert, auch Laien verschenken kaum Geld. Allerdings berechnete die App im Musterfall 2 die Steuererstattung um rund 200 Euro höher als möglich. Da dürfte die Enttäuschung beim Erhalt des Steuerbescheids groß sein. Wundertax setzt von sich aus die Telefon- und Internetkosten auf den Maximalwert von 240 Euro im Jahr, was wohl jedes Finanzamt einkassieren wird.
Klartax von Datev überrascht mit guten Abfragen, verständlicher Sprache und insgesamt einer guten Bedienung. Nicht selbstverständlich, denn das Unternehmen ist Marktführer bei professionellen Steuererklärungen durch Steuerberater. Zudem lassen sich damit Belege direkt in der App speichern und Dein Bankkonto einbinden, sodass Du schon im laufenden Jahr die Steuererklärung für das nächste Jahr gut vorbereiten kannst. Die App ist aber immer noch nicht völlig ausgereift, gerade was die Funktionen betrifft. Weil die doppelte Haushaltsführung zum Testzeitpunkt noch nicht abgefragt wurde – und diese eine immense Steuererstattung bringt – landete Klartax auf dem vorletzten Platz.
Steuertipps von Wolters Kluwer gibt es mittlerweile etwas mehr als ein Jahr. Die App hat eine sehr gute Bedienung, ist leicht verständlich und bringt gutes Tempo mit. Allerdings kann die App auch in der neuesten Version viele Punkte immer noch nicht bearbeiten. Kapitalerträge, doppelte Haushaltsführung, Telefonkosten, Krankheitskosten fragt die App nicht ab. Wer kein Steuerwissen hat und das deshalb nicht bemerkt, verschenkt extrem viel Geld.
Selbstständige und Gewerbetreibende sollten auf jeden Fall zu Wiso Steuer oder der Steuersparerklärung greifen. Du musst darauf achten, dass das gewählte Programm alle benötigten Anlagen für Deine Einkommensteuererklärung erstellen kann. Für Besitzer einer Photovoltaikanlage hatte sich steuerlich seit 2022 einiges geändert und vereinfacht. Ob Du immer noch Angaben in Deiner Steuererklärung machen musst, hängt vom Einzelfall ab. Wiso Steuer deckt auch diesen Bereich ab, bei der Steuersparerklärung musst Du zur „Plus“-Variante greifen.
Mit dem offiziellen, staatlichen Angebot Mein Elster kannst Du kostenlos Deine Steuererklärung erstellen und abgeben. Allerdings bekommst Du dort kaum hilfreiche Unterstützung. Nach unserer Einschätzung ist das Online-Programm wirklich nur etwas für Steuerprofis und sehr erfahrene Steuerpflichtige, die sich das Geld für eine vernünftige Steuersoftware sparen wollen. Mehr dazu erfährst Du im Elster-Ratgeber.
Im Jahr 2024 sind nach Angaben des Bundesfinanzministeriums rund 6,3 Millionen Rentnerinnen und Rentner steuerpflichtig. Wenn Du in Rente oder Pension bist und keine Zusatzeinkünfte hast, kannst Du seit Juni 2021 eine Alternative zu Elster nutzen. Sie heißt „einfachELSTER“ und richtet sich genau an diesen Personenkreis. Das Online-Programm wird kostenlos vom Finanzamt angeboten, ist aber deutlich übersichtlicher als Mein Elster.
Auch das bekannte Vergleichsportal Check24 bietet mit Steuercheck mittlerweile eine Steuererklärung an – tatsächlich kostenlos. Das Programm funktioniert derzeit aber nur mit recht einfachen Steuerfällen. Du solltest also angestellt, in Ausbildung beziehungsweise im Studium oder schon in Rente sein. Selbstständige bleiben also immer außen vor. Warum macht das Check24 gratis? Die Antwort findet sich auf der Internetseite des Anbieters: „Zufriedene Steuercheck-Nutzer verwenden später vielleicht auch andere Check24-Vergleiche. Deshalb ist es möglich, Steuercheck kostenlos anzubieten.“
Die meisten Steuerprogramme kannst Du testen und zahlst erst, wenn Du die Erklärung ans Finanzamt sendest. Du siehst dann, ob sich die Abgabe lohnt und wie Du mit dem Programm zurechtkommst. Bei Steuer-Apps und Online-Steuererklärungen gilt: Du zahlst erst, wenn Du abgibst.
In den Vorjahren gab es zudem noch vereinzelt Anbieter, die kostenlose Versionen für Kurzarbeiter oder Studenten angeboten haben. Das ist aber jetzt vorbei. Einzig Steuerbot hat eine kostenlose Variante der Abgabe. Allerdings nur, wenn Du höchstens 50 Euro Erstattung erwartest und freiwillig abgegeben hast, was nicht so oft passieren dürfte.
Mittlerweile gibt es bei einigen Steuerprogrammen Sonderangebote, auch hin und wieder auf dem Schnäppchenportal von Finanztip. Mit Preissuchmaschinen findest Du zudem immer aktuelle Preise.
Hinzu kommen umetikettierte Versionen, die meist schon zum Jahreswechsel bei Super- und Drogeriemärkten zu haben sind. Sie kosten meist deutlich unter 10 Euro und sind in der Regel schnell ausverkauft. Dabei handelt es sich um abgespeckte Versionen der Hersteller Buhl oder Wolters Kluwer.
Unsere drei Empfehlungen im Bereich Steuersoftware bieten ein Abo. Herstellern, die in den Vorjahren gute Software produziert haben und diese immer weiterentwickeln, kann man eine gewisse Kontinuität in ihrer Leistung unterstellen. Das ist wichtig, denn wir empfehlen, dass Du der einmal gewählten Software treu bleibst, wenn diese gute Dienste leistet und Du mit ihr gut zurechtkommst.
Unser Rat: Investiere am Anfang etwas Zeit, um herauszufinden, mit welchem Programm oder welcher App Du am besten klarkommst und entscheide Dich dann endgültig für das Produkt Deiner Wahl. Apps bieten meist noch kein Abo, Steuersoftware aber oft. Wenn Deine Entscheidung also zugunsten eines solchen Programms gefallen ist, kannst Du dieses abonnieren und sparst über die Jahre Geld und Zeit. Bei Wiso Steuer sind es 10 Euro im Jahr, bei der Steuersparerklärung 6 Euro und bei tax immerhin noch 4 Euro. Neben dem finanziellen Vorteil profitierst Du mit Deiner Treue auch davon, dass Du die Vorjahresdaten in die neue Programmversion importieren und diese dort überarbeiten kannst. Die meisten Programme erlauben es hingegen nicht, Daten aus einem Konkurrenzprodukt zu übernehmen.
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Als Steuerpflichtiger ohne unternehmerische Einkünfte kannst Du die Steuererklärung auf folgenden Wegen abgeben:
Wichtig: Erzielst Du unternehmerische Einkünfte, dann hast Du keine Wahl. Du musst Deine Steuererklärung elektronisch einreichen.
Falls Du eine Steuererklärung abgeben musst – also im Steuerdeutsch zur Abgabe verpflichtet bist – gilt für Dich die gesetzliche Abgabefrist. Deine selbst erstellte Steuererklärung 2023 musste am 2. September 2024 beim Finanzamt sein. Du hattest also in diesem Jahr einen Monat weniger Zeit als noch 2023. Der Stichtag war da der 2. Oktober.
Wenn Du die Frist verpasst haben solltest, kannst du die Steuerprogramme und Steuer-Apps aber trotzdem noch nutzen und Deine Steuererklärung - leicht verspätet - abgeben. Hier gilt der bekannte Grundsatz „Besser später als nie.“ Im besten Fall zahlst Du keinen Verspätungszuschlag, im schlechten immer noch weniger als wenn Du noch länger wartest.
Fein raus bist Du hingegen, wenn Du die Steuererklärung für das Jahr 2023 freiwillig machst. Denn dann muss sie erst bis zum 31. Dezember 2027 beim Finanzamt eintreffen.
2021 erhielten die Finanzämter knapp 32 Millionen Einkommensteuererklärungen übers Internet. Die elektronische Steuererklärung hat die Papierformulare bei Weitem überholt.
Der Vorteil der elektronischen Abgabe? Es geht schneller und Deine Erklärung wird mit dem Vorjahr abgeglichen. Gibt es nur kleine Veränderungen, wird der Bescheid direkt maschinell erstellt und Du erhältst Deine Erstattung manchmal schon innerhalb von zwei bis drei Wochen.
Das Ausfüllen wird zunehmend einfacher: Mit einigen Steuerprogrammen kannst Du Belege einscannen und verwalten.
Und es geht noch mehr: Mit der sogenannten vorausgefüllten Steuererklärung, kurz VaSt (bei Elster heißt der Service Abruf von Bescheinigungen, früher: Belegabruf), können Steuerzahler bereits elektronisch gemeldete Daten mit einem Klick in die eigene Steuererklärung übernehmen.
Neben den Stammdaten wie Adresse und Geburtsdaten sind dies beispielsweise die vom Arbeitgeber beim Lohnsteuerabzug gemeldeten
Auch erhaltene Renten und Lohnersatzleistungen wie das Arbeitslosengeld lassen sich per Klick übernehmen.
Versenden kannst Du Deine Steuererklärung schon länger elektronisch. Doch mittlerweile kannst Du auch den Steuerbescheid elektronisch erhalten. Etwa in Deinem Elster-Konto oder über Deine Steuersoftware. So lässt sich das Ergebnis optimal mit Deiner Berechnung vergleichen. Gute Programme weisen auf Fehler hin und schlagen den passenden Einspruch vor.
Zu guter Letzt kannst Du auch den Einspruch digital erheben. Eine Schnittstelle mit dem lustigen Namen Nachdigal („Nachreichung digitaler Unterlagen“) ermöglicht Dir auch, gleich die passenden Belege digital einzureichen, ohne je einen Drucker benutzt zu haben.
Unser Meta-Test zeigt, dass viele andere Steuer-Programme in den Tests gute Ergebnisse geliefert haben. Zu erwähnen sind an dieser Stelle zum Beispiel Smartsteuer, Taxman, SteuerGo, Quicksteuer, Steuer Easy und Lohnsteuer kompakt. Warst Du bisher zufrieden mit Deiner Wahl, würden wir Dir keinen Wechsel nahelegen, dafür ist die Übernahmefunktion aus dem Vorjahr zu praktisch.
Wenn Du Deine Steuererklärung gar nicht selbst machen willst, kannst Du zum Beispiel einen „Buhl-Berater“ zum Festpreis damit beauftragen. Bis zu einem Jahresbrutto von 40.000 Euro kostet das fix 99 Euro, so der Anbieter Buhl. Der Preis steigt mit dem Einkommen, Extras wie Vermietung, Kapitaleinkünfte und Photovoltaik kosten zusätzlich.
Taxfix bietet innerhalb der App an, den „Experten-Service“ in Anspruch zu nehmen. Dieser kostet 20 Prozent der errechneten Erstattung, mindestens 69,99 Euro.
Auch in der App Klartax kannst Du Dich zur Expertensuche DATEV SmartExperts leiten lassen und dann Deine Steuererklärung machen lassen. Die Gebühr wird mit dem jeweiligen Steuerbüro vereinbart.
Einige Apps dienen sogar ausschließlich dazu, dass Du Deine Steuer mit einer Steuerberaterin oder einem Steuerberater machen kannst. Dazu zählen Zasta, Steuermachen und Expressteuer.
Und natürlich steht Dir immer der Weg zu einem Steuerberater, einer Steuerberaterin oder einem Lohnsteuerhilfeverein offen.
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