Nicht nur die Banken, auch Neo-Broker mischen plötzlich
bei den Zinsangeboten mit: Trade Republic bietet 2% (auf bis zu 50.000€ auf dem
Verrechnungskonto), Scalable Capital sogar 2,3% Zinsen pro Jahr (auf bis zu
100.000€). Aber bei welchem der beiden ist Dein Geld nun besser aufgehoben?
Trade Republic vs. Scalable Capital
Vorab die Fakten: Das Verrechungskonto bei Trade Republic ist kostenlos – Du bekommst die 2% Zinsen p. a. also ohne Abzüge. Alle Details zum Zinsangebot haben wir hier schonmal genauer für Dich erklärt. Scalable Capital bietet mit 2,3% etwas mehr Zinsen p. a. – allerdings nur im Prime+-Modell. Das kostet 4,99€ pro Monat, also 60€ im Jahr. Dafür kannst Du ohne Ordergebühren so viel handeln, wie Du möchtest. Nun zur Rendite:
Beispielrechnung mit 10.000€ Anlagesumme
- Scalable Capital: Rund 232€ Zinsen nach einem Jahr (vierteljährliche
Auszahlung, inkl. Zinseszins). Nach Abzug der Depotgebühr (12*4,99€) bleiben
rund 172€.
- Trade Republic: Rund 202€ Zinsen nach einem Jahr (monatliche Auszahlung,
inkl. Zinseszins) – hier gibt’s keine Abzüge.
Beispielrechnung mit 20.000€ Anlagesumme
- Scalable Capital: Rund 464€ Zinsen nach einem Jahr (vierteljährliche
Auszahlung, inkl. Zinseszins). Nach Abzug der Depotgebühr bleiben rund 404€.
- Trade Republic: Rund 404€ Zinsen nach einem Jahr (monatliche Auszahlung,
inkl. Zinseszins).
Beispielrechnung mit 50.000€ Anlagesumme
- Scalable Capital: Rund 1.160€ Zinsen nach einem Jahr (vierteljährliche
Auszahlung, inkl. Zinseszins). Nach Abzug der Depotgebühr bleiben rund
1.100€.
- Trade Republic: Rund 1.009€ Zinsen nach einem Jahr (monatliche Auszahlung,
inkl. Zinseszins).
Beachte, dass in unseren Berechnungen noch keine Steuern
abgezogen wurden. Wir gehen außerdem davon aus, dass Trade Republic und Scalable
Capital die Zinsen zwölf Monate unverändert lassen – sie können sie aber
jederzeit senken (aber auch anheben).
Fazit
Du siehst also: Ein paar Prozentpunkte hin oder her
wirken sich erst bei bestimmten Summen aus, und auch dann nicht weltbewegend.
Viel wichtiger ist, wie Deine Gesamt-Strategie aussieht, denn 2% helfen Dir bei
einer Inflation von 8% auch nicht groß weiter:
1. Überleg Dir, wie viel Geld Du als Notgroschen brauchst. Wir empfehlen drei bis sechs Monatsgehälter. Für den suchst Du Dir dann das beste Angebot heraus, am besten mit unserem Tagesgeldrechner. Das beste Angebot für Neukunden hat aktuell Bank11* für sechs Monate mit 2,3% pro Jahr. Für ein Jahr empfehlen wir Dir die Leaseplan-Bank* mit 1,5% pro Jahr.
2. Wenn Du schon ein Konto bei Trade Republic oder Scalable hast, kannst Du natürlich auch das nutzen. Bedenk aber, dass Geld, das Du dort lagerst, viel eher dazu verleiten kann, doch mal spontan zu investieren – mit einem separaten Tagesgeldkonto passiert Dir das nicht.
3. Für alles, was über den Notgroschen hinaus geht, empfehlen wir Dir eine Kombination je nach Deinem Risikoprofil: aus Tagesgeld, Festgeld und ETFs. Heißt also: Geld, das Du eigentlich investieren wolltest, solltest Du nicht bei 2% auf dem Verrechnungskonto liegen lassen.
Die besten ETFs findest Du mit unserem ETF-Finder.
|